Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 04.04.1923
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- 1923-04-04
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
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M 78, 4, April 1923. Redaktioneller Teil. — Sprechsaal. Die Kmistmissiclluiig Der Siurm, Berlin, setzt mit Erfolg ihre Bestrebungen fort, die internationalen Beziehungen zwischen Kunst und Künstlern zu befestigen. Aus die deutsche Ausstellung William Wauer iMärzl bringt die April-Ausstellung zum ersten Male einen rumäni schen Expressionisten M. H. Maxy lBularest), dem im Mai ein argen tinischer futuristischer Maler, Emilio Pettoruti, folgen wird. Der Leiter des »Sturm», Herwarth Waiden, wird Anfang April in Kopenhagen oor der Neuen Studcnten-Vereinigung eine» Bortrag über deutschen Expressionismus halten. PkrsonaluMMen. In den Ruhestand. — Herr G u st a v Kadisch, Prokurist der Firma Friese L Lang in Wien, ist am 1. März d. I. nach 38jäh- riger Tätigkeit in dieser angesehenen Firma in den wohlverdienten Ruhestand getreten. Herr Kaüisch, ein gebürtiger Königeberger, ist in Buchhäudlerkreisen wohlbekannt und hochgeachtet. 1885 trat er in die Dienste der Firma Friese L Lang ein, in welcher er während der ganzen Zeit in leitender Stellung tätig mar. Dank seinen her vorragenden Kenntnissen auf dem Gebiete des Buchhandels, seinem un ermüdlichen Arbeitseifer und seinem jederzeit umgänglichen, kollegia len Wesen ist er in weitesten Kvllegeukreisen beliebt un-d geschätzt. Die Firma Friese K Lang hat in voller Würdigung der langjährigen, musterhaften Tätigkeit Herrn Kadisch durch Zusicherung einer lebens länglichen Pension einen sorgenfreien Lebensabend gewährleistet. Postadresse. Unser ständiger Mitarbeiter Herr Justizrat vr. Fnld-Mainz bittet, wegen des seit sechs Wochen in Mainz be stehenden Poststreikcs Zuschriften an ihn nach Wiesbaden, H a u p t p o st l a g e r n ö, zu richten. Gestorben: am 28. Mürz im 73. Lebensjahre Herr Alexander Ganz, Seniorchef der M. Lengfeld'schen Buchhandlung (A. Ganz) in Cöln am Rhein. Der von langem schweren Leiden durch den Tod erlöste Berufsge nosse war ein tüchtiger Buchhändler, der auch allezeit in den vordersten Reihen gestanden hat, wenn es galt, für die Wohlfahrt des deutschen Buchhandels M wirken. Der Vorstorbene ist am 1. Oktober 1870 als Teilhaber in die 18-12 gegründete Lengfeld'sche Buchhandlung einge- treten, deren Inhaber damals Carl Neißner war. Am 1. Juli 1880 wurde Ganz Alleininhaber der Lengfeld'schen Buchhandlung. Er hat sich in den ersten Jahren ausschließlich seinem Geschäft gewidmet und es in emsiger zielbewußter Arbeit auf die Höhe gebracht, auf der es heute steht. Daneben aber hat er sich der Tätigkeit für das Wohl seines Standes nicht entzogen und ist mehr und mehr in den buchhändlerischen Organisationen in den Vordergrund getreten, in denen er viele Ehren ämter bekleidet hat. Im Kreisvercin der Rheinisch-Westfälischen Buch händler hat Ganz viele Jahre im Vorstand gewirkt, und als diesem Verein 1901 der Vorsitz im Verbände der Kreis- und Ortsvereine im deutschen Buchhandel übertragen wurde, trat Ganz in -diesen Vorstand ein, dem er drei Jahre lang als Schriftführer an gehörte. Im Vereinsausschuß des Borsenvereins ist Alexander Ganz von 1907 bis 1913 tätig gewesen und hat von 1911 bis 1913 dessen Vorsitz geführt. 1917 ist er aufs neue als Ersatzmann in diesen wi'ch!- tigen Ausschuß eingetreten, um bis 1919 ein im Felde weilendes Mit glied zu vertreten. Daneben hat er in außerordentlichen Ausschüssen mitgewirkt. Besondere Sorgfalt hat der Verstorbene dem Verein Kölner Buchhändler gewidmet, dessen Vorsitzender er über zwei Dezen nien gewesen ist und den er zu Erfolgen geführt hat. In allen diesen Ehrenämtern hat sich Ganz durch gewandte Geschäftsführung in kiebensw-ürdigen Formen ausgezeichnet. Daß eine solche Tätigkeit viel Kraft beanspruchte, ist verständlich, deshalb suchte sich Alexander Ganz bei zunehmendem Alter im Ge schäft zu entlasten und nahm am 1. Januar 1913 seinen Sohn, Herrn Felix Ganz, und am 1. November seinen Schwiegersohn, Herrn Max Piw.'tte, als Teilhaber auf, um sich in den letzten Jahren mehr und mehr in den wohlverdienten Ruhestand zurückzuziehen. Der Tod des verdienten Mannes wird großes Bedauern im deutschen Buchhandel wachrufeu, sein Gedächtnis wird in Ehren bleiben! Richard Pick ch. — Am 17. März starb in Aachen der frühere langjährige Direktor des historischen Archivs der Stadt Aachen vr. pllil. li. e. Richard Pick im Alter von 82 Jahren. Anläßlich seines 80. Geburtstags hatte ihn die Stadtverwaltung zum Ehren archivar der Stadt Aachen ernannt, und die Universität Bonn hatte ihm die Würde eines Ehrendoktors der Philosophie verliehen. Er war der Nestor auf dem Gebiete der rheinischen Landesgeschichte, Gründer mehrerer rheinischer geschichtlicher Zeitschriften und einer der aufmerksamsten Sammler rheinischer Geschichte. Von seinen Werken seien genannt: Notizen zur Geschichte von Es'ckweiler (1861), Ein altes Lagcrbuch von Bonn (1870), Monatsschrift für rheinisch-westfälische Geschichte (1875/81), Anwesenheit Napoleons I. in Nheinberg 1804 (1880), Materialien zur rheinischen Provinzialgejchichte (1883), Stifts kirche zu Bonn (1884), Bericht über die Verwaltung des Archivs der Stadt Aachen (1886—88III), Aus dem Aachener Stadtarchiv (1887/ 88 II), Kleinere Beiträge zur Aachener Geschichte und Topographie (1888), Aus Aachens Vergangenheit (1895), Zur Geschichte des Bonner Münsters (1912), Zur Erinnerung an Emil Pauls (1912, 2. Aufl. 1921), Das Rathaus in Aachen (mit I. Laurent 1914), Geschichtliche Erinnerungen an Aachen in Feindesland (1916), Ist der im Chor des Aachener Münsters 1910 ausgegrabene Notsandstein-Sarkop'hag der Sarg Karls des Großen? (1916), Tie Aachener Pfalzen (1920). SpreWal. (Ohne Berantivortung der Redaktion- jedoch unterliegen olle Einsendungen den Beilimmungen über die Verwaltung des Börsenblatts.) Jur Organisation dcr allgemeinen Bua,propaganda. I. Von H. Kliemann. (Vgl. zuletzt Bbl. Nr. 47, 65, 66 u. 69.) Ein Hauch von Nesignatkon scheint mir über dem Aufsatz »Pro pagandafragen« in Nummer 47 des Börsenblattes zu liegen. Ver ständlich, aber auch gefährlich. Ich glaube, die Zeit, da die Propaganda frage sehr brennend wird, ist da. Mag man dies aber auch verneinen, so ist wenigstens der Zeitpunkt nahe, Zu dem damit überhaupt ange fangen iverden muß. Die Königsberger Tagung hat den einmütigen Willen zur Gemeinschafts-Propaganda gezeigt. Das war gut so, war aber auch alles, was die Tagung tun konnte. Wir dürfen nun aber nicht den Willen anstatt die Tat nehmen oder uns mit der Einsetzung eines Ausschusses begnügen. Ein Preisausschreiben wurde veran staltet, um nach amerikanischem Muster ein einprägsames Schlagwort zu erhalten. (1922, Nr. 202, L07 u. 292.) Ter Erfolg war ge ring. Ich must sagen »Gott sei Dank«. Das mag über raschend klingen. Was hätten wir aber mit einem guten Satz angefangen- Wir hätten nicht die Möglichkeit gehabt, ihn mit der nötigen Energie .in die Welt zu posaunen, er wäre leise verklangen. Kurz gesagt, es fehlt dem Buchhandel jede Reklameorganisation, nne sie dem Amerikaner in seinen Trade Associations zur Verfügung steht. Der Zweck dieser Zeilen soll sein, zu einer derartigen Organisation ans- zufordern. Gerade weil mir im Buchhandel heute mit Vorliebe nach ameri kanischen Vorbildern blicken, möchte ich noch einige Vergleiche mit den dortigen Verhältnissen ziehen. Man könnte sagen, daß wir im Börsen verein schon die entsprechende Organisation haben. Dies ist aber nur ganz bedingt richtig. Ein großer Teil der amerikanischen Verbände hat sich auf dauernde Reklame eingerichtet und unterhält zu diesem Zweck ein umfangreiches Werbebureau. Eine derartige Zentralisierung finden wir aber nur für gleichförmige Waren (Kaffee, Blumen, Zitronen nsw.l durchgeführt, für das Buch mit seinem unendlich differenzierten In halt und entsprechend verschiedenartigen Käuferkreis geht dies aber nicht. Jede derart zentralisierte Buch-Reklame müßte entweder zu grob arbeiten oder würde einen umfangreichen Apparat beanspruchen, der sie zu schwerfällig macht. Außerdem sind kaum in einem Geschäfts zweige Produzent und Detaillist in gleichem Maße gemeinschaftlich au der Reklame interessiert wie gerade beim deutschen Buchhansel und nirgends so vom Landschaftlichen abhängig wie ebenfalls beim deut schen Buch. In Amerika mag eine Zentralstelle auch leichteres Arbeiten haben, denn die Notwendigkeit der Reklame ist dem amerikanischen Ge schäftsmann in Fleisch und Blut überg-egangen. Er wird in freiwilli ger Disziplin dafür Sorge tragen, daß in seinem Wirkungskreis die Weisungen der Zentralstelle zur Auswirkung kommen, er wird auch ohne Mahnen Anregungen und Wünsche dorthin weitergeben. Davon sind wir noch weit entfernt. Zu den wichtigsten Aufgaben gehört für uns vorläufig noch die Erziehung des Einzelnen zum Reklame-Ver ständnis. Reklame ist eine Kunst, und es ist gar nicht erforderlich, daß sie jeder Geschäftsmann selbständig übt. Aber selbständiges Urteil soll er darüber haben, ob ein vorgeschlagener Neklameweg für ihn gangbar ist. Diese notwendige Einführung des Einzelnen in das Gesamtgebict der buchbä.ndlerischen Reklame kann in kleinem Kreis viel leichter ge schehen als von oben her, von einer Zentrale. . Mein Varschlag geht deshalb dahin: 1. Schaffung von örtlichen und landschaftlichen Neklameansschlissew Ein solcher Ausschuß untersucht systematisch und dauernd alle modernen Neklamemöglichkeiten in seinem Arbeitsgebiet, z. B. Ausstellungen, Plakatierung, Presse-Artikel, Vorträge. Inserate, Heranziehung von Lehrerkreisen zur Mitarbeit, Eisenbahn-, Straßenbahn-, Post-, Film-, Projektions-, Leucht-, Lesezirkel- reklame. Er stellt einen Jahres-Werbeplau ans, unterrichtet sich 423
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