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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 02.01.1928
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- 1928-01-02
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- 02.01.1928
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1, 2. Januar 1928. Nodakl'ionQller Teil. und Lehrbücher, die der Verlag herausbrachte und die zum Teil in hohen Auflagen erschienen sind: Seifert-Müller: Taschenbuch der medizinisch-klinischen Diagnostik, Corning: Lehrbuch der topographi schen Anatomie, Schmaus-Herxheimer: Grundriß der pathologischen Anatomie, Bumm: Grundriß zum Studium der Geburtshilfe und viele andere nicht weniger wichtige. Besondere Sorgfalt wurde bei der Herstellung auf die Ausstattung mit einem vorzüglichen, zum Teil farbigen Bildmaterial gelegt, und den Wert dieser Lehr- und Hand bücher machen neben dem textlichen Inhalt nicht zum wenigsten die hervorragenden Abbildungen aus. — Im übrigen dürfen nicht ver gessen sein die Jahresberichte über Chirurgie, der Geburtshilfe, der Physiologie: ferner die Ergebnisse der Anatomie und Entwicklungs geschichte, der allgemeinen Pathologie und pathologischen Anatomie, der Physiologie, der Zahnheilkunde. Von den Zeitschriften sind her vorzuheben: die Klinische Wochenschrift, die Zeitschrift für die ge samte Anatomie, die Frankfurter Zeitschrift für Pathologie, die Zeit schrift für Ohrenheilkunde und deren heutige Fortsetzung, Zeitschrift für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde, außerdem die Deutsche Frauen heilkunde. Zum Schluß seien genannt die Grenzfragen des Nerven- und Seelenlebens (mit bisher 130 Heften) und die Anatomischen Hefte (179 Nummern), nunmehr Zeitschrift für die gesamte Anatomie betitelt. Neben diesen so ausgedehnten und ansehnlichen medizini schen Verlagsunternehmungen wurde nur noch auf chemischem und technischem Gebiete eine umfangreichere Verlagstätigkeit gepflegt. So hat die Gelehrtenfamilie Fresenius, mit der Bergmann in Jugend freundschaft verbunden war, eine Anzahl von Werken bei ihm heraus gebracht: u. a. sei die vor einer Reihe von Jahren von Bergmann übernommene, von Mitgliedern der Familie Fresenius seit 65 Jahren herausgegebene Zeitschrift für analytische Chemie genannt. Auch sei auf technischem Gebiete der Katechismen von Schubert gedacht. Die Universität Würzburg zollte den großen Verdiensten Berg manns durch Verleihung des Ehrendoktorats der Medizin im Jahre 1907 berechtigte Anerkennung. In den letzten Jahren vor dem Kriege war Bergmann in seiner Gesundheit stärker angegriffen, und so nahm er zur Unterstützung und Entlastung im März 1914 seinen Neffen Herrn Wilhelm Gecks, der seit 1906 bereits im Hause tätig war, als Teilhaber auf. 1917, während er zur Erholung im Taunus weilte, machte plötzlich und unerwartet, still und ohne Schmerz, ein Herzschlag seinem so arbeitsreichen Leben ein Ende. Bei der Beisetzung der sterblichen Reste kam so recht die allgemeine Wert schätzung, die dem Verstorbenen cntgegengebracht wurde, zum Aus druck. Noch im gleichen Jahre nahm Herr Gecks die Herren Ferdi nand und Julius Springer, mit denen er in Interessen gemeinschaft getreten war, als Teilhaber auf. Der Ausgang des Krieges, die Besetzung der Rheinlande und auch Wiesbadens, brachte für die Wetterführung der Geschäfte große Schwierigkeiten, unter deren Druck die Firma am 1. Januar 1920 nach München verlegt wurde. Gleichzeitig hiermit ging die Mehrzahl der technischen Ver lagswerke an C. W. Kreidels Verlag über, der seit dem Tode seines Gründers im Jahre 1890 gemeinsam mit der Firma Bergmann ge führt wurde. Mit dem Verlag Springer wurde zwecks besserer wirt schaftlicher Ausnutzung die Zusammenlegung und gemeinsame Fort führung einer Anzahl periodischer wissenschaftlicher Zeitschriften ver einbart. Trotz der schweren äußeren Verhältnisse hat der Ausbau des Verlages Bergmann in den letzten Jahren gute Fortschritte ge macht. Mehrere große Werke wurden vollendet, bzw. fortgesetzt, zahl reiche Neuerscheinungen zeugen für das Vertrauen und die hoff nungsvollen Erwartungen der Firma für die Zukunft. Aus Anlaß des Jubiläums wurde ein Verzeichnis sämtlicher Veröffentlichungen herausgegeben, das, dem Andenken des Gründers dargebracht, Zeug nis und Rechenschaft von den Leistungen ablegt. Werdegang und Aufstieg des Hauses I. F. Bergmann sind mit der Geschichte des Aufschwungs deutscher Wissenschaft untrennbar verbunden. » Am 1. Januar 1928 kann die Verlagsbuchhandlung Gustav FischerinIena ihr 50jähriges Firmenjubiläum begehen. Dieses Ereignis wird in der deutschen Gelehrtenwelt, aber nicht weniger im gesamten deutschen Buchhandel einen freudigen Widerklang finden. Handelt es sich doch um ein Verlagshaus, das nicht allein dem Um fange seiner jährlichen Publikationen nach, - sondern nicht minder auf Grund des wissenschaftlichen Wertes seines Verlagsbestandes einen ehrenvollen Platz im deutschen Buchhandel einnimmt, das im In- und Auslande als eine der allerersten wissenschaftlichen Ver lagsanstalten angesehen wird. Als Gustav Fischer sen. am 1. Januar 1878 aus der Firma W. Mauke Söhne (Hamburg) austrat, um sich hinfort allein der Verlegertätigkeit zu widmen, da fand er in dem Fr. Mauke'schen Verlag in Jena, dessen Inhaber H. Tufft in Konkurs geraten war. eine Grundlage vor, die ihm die Möglichkeit eines erfolgreichen Weiterbaues zu gewähren schien. Sein ehemaliger Jenaer Lehrherr, Joh. Friedrich Frommann, war es gewesen, der den einstigen Lehr ling auf diese günstige Gelegenheit hingewiesen hatte. Der von Gustav Fischer übernommene Verlag blickte seinerseits auf eine lange Geschichte zurück. Als Gründungstag kann man den 25. Mai 1661 betrachten: an diesem Tage erteilte Herzog Wilhelm dem Jenaer Drucker Johann Werther die Konzession zur Errichtung einer eigenen Druckerei, womit nach Rechtsgebrauch ohne weiteres die Berechtigung zum Betrieb von Vcrlagsgeschäftcn verbunden war. Am 27. August 1672 verlieh ihm Herzog Berirhard von Jena den Hofbuchdruckertitel und zugleich ein Privileg über einen umfang reichen Schul- und Andachtsbüchcrverlag. Damit wurde Werther einer der ersten Trucker und Verleger Jenas. Besonders sein Sohn und Nachfolger Johann David Werther errang sich eine geachtete Stellung, die Christoph David Werther zu behaupten wußte, nicht aber dessen Sohn Johann, der 1772 in Jena starb. Die wichtigsten der alten Werther'schen Verlagsartikel erwarb der aus Schleiz zu gewanderte Johann Michael Mauke, der bereits vorher die Schill'sche Druckerei in seine Hand gebracht hatte. Mauke gab dem Verlage bald eine ganz andere Richtung, nämlich einen ziemlich ausgeprägt wissenschaftlichen Charakter. So zählte er u. a. den bedeutenden Philosophen Carl Leonhard Rcinhold zu seinen Autoren, dann aber vor allem auch Friedrich Schiller, -er seine »Sammlung historischer Memoires« in seinem Verlage erscheinen ließ: Schiller hatte ver tragsmäßig einem jeden Bande eine eigene historische Abhandlung voranzustellen. Interessant ist, daß Mauke zeitweise mit dem be kannten Weimaraner Bertuch in Kompagnonform arbeitete. Der wissenschaftliche Charakter verstärkte sich unter dessen Sohn Friedrich immer mehr. Ernst Reinholds philosophische Lehrbücher, des sächsischen Staatsministers v. Gerber »Privatrecht«, wie des Breslauer Mediziners Heinrich Haeser »Geschichte der Medizin« sind Werke, die einen ehrenvollen Platz in der Wissenschaft einnehmen. Bekannt wurde Friedrich Mauke auch durch die Herausgabe des ersten Novitäten-Wahlzettels. Sein Adoptivsohn und Nachfolger Oskar Hermann Mauke (Schenck) wirkte in der gegebenen Richtung fort: aber trotzdem er nicht wenige ausgezeichnete Schriften (besonders juristischen und medizinischen Charakters) verlegte, wurde er zum Verkauf der Druckerei und schließlich des überwiegenden Teiles seines Verlages gezwungen. Diesen letzteren übernahm Hermann Dufft (1866), ge riet aber 1877 in Konkurs, und aus dieser Konkursmasse kaufte Gustav Fischer (geb. am 23. Dezember 1845 in Hamburg-Altona) am 1. Januar 1878 den alten Verlag auf. Gustav Fischers kraftvolle Persönlichkeit ist nicht wenigen der heute noch lebenden Buchhändlergeneration gar wohlbekannt. Er war einer der drei Gründer des Deutschen Verlegervercins, war zeitweise Vorsitzender der Deutschen Verlegerkammer: ihm war zu einem großen Teil die Verschmelzung der drei lokalen Verleger vereine mit dem Deutschen Verlegervercin zu verdanken. In mehre ren Kommissionen des Börsenvereins war er mit hervorragendem Geschick und seltener Arbeitskraft an der Lösung der verschiedensten Aufgaben des Berufsstandcs tätig gewesen. Ebenso stellte er sich in freudiger Hingabe in den Dienst zahlreicher wissenschaftlicher und gemeinnütziger Vereine. Er war Mitglied des Jenaer Stadtver ordnetenkollegiums und des Weimarischen Landtages. Daneben kam aber seine Verlagstätigkeit keineswegs zu kurz, wovon das ganz selten schnelle Aufblühen der Firma Zeugnis ablegt. Sofort be schränkte er sich klug auf die Gebiete der Medizin, der Naturwissen schaften und der Staatswissenschaften. Übernommene wie zahlreiche neugeknüpftc Beziehungen gewannen ihm bald einen angesehenen Autorenkreis. So verlegten bei ihm von den Naturwissenschaftlern seiner Zeit u. a. Ernst Haeckel, die Brüder Hertwig, August Weis mann, E. Strasburger und viele andere. Eine besondere Zierde des Verlages bilden eine Reihe wissenschaftlicher Reiseberichte, von denen der wichtigste wohl die im amtlichen Aufträge veröffentlichten »Wissenschaftlichen Ergebnisse der Deutschen Tiefsee-Expedition aus dem Dampfer ,Valdivia'« sind. Auf medizinischem Gebiet fällt zu nächst eine umfangreiche Reihe von vorbildlich ausgcstatteten Hand- und Lehrbüchern ins Auge, so das »Handbuch der Anatomie des Menschen«, das »Handbuch der gesamten Therapie«, das »Handbuch der Biochemie des Menschen und der Tiere«, I. v. Merings »Lehr buch der inneren Medizin«, das von Wullstein und KUttner heraus- gegcbenc »Lehrbuch der Chirurgie« und viele andere mehr. Man kann sagen, daß nach wohlüberlegtem Plan dem Arzt und Stu dierenden über jedes Gebiet der Wissenschaft ein gutes Lehrbuch an die Hand gegeben worden ist. Auf dem Gebiete der Staatswissen schaften gewann der Verlag zunächst die von Conrad herausgegebenen »Jahrbücher für Nationalökonomie«, daneben trat dann bald als
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