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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 02.01.1928
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- 1928-01-02
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- 02.01.1928
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x° 1, 2. Januar 1928. Redaktioneller Teil. zehnten das Spezialgebiet dieses vielseitigen Gelehrten, das er zuletzt in einem seiner bedeutendsten Werke, »Die deutschen Buchdrucker des XV. Jahrhunderts im Auslande« (München 1924), ausführlich be handelte. Gedankengänge, die sich zum Teil bereits in jenem Buche finden, reiften inzwischen weiter aus, und der Begleittext zu dem neuen Werke gibt eine vorzügliche Zusammenfassung aller stilgeschichtlichen Untersuchungen der in Italien geschaffenen Drucktypen des XV. Jahr hunderts, ihrer Verwandtschaftsbeziehungen und Beeinflussungen. Ausgehend von der bereits im »Deutschen Wiegendruck« ver tretenen Anschauung, daß sich prinzipiell zunächst jeder Drucker Typen schuf, die in den lokalen Handschriften ihr Vorbild hatten, zeigt Haebler, wie die in den Humanistenkreisen Italiens vorherrschende Antiqua naturnotwendig zuerst kopiert wurde. Er schildert dann in der ihm eigenen flüssigen Weise die drei Hauptstämme der italieni schen Antiqua, den römischen, venetianischen und slorentinischen. Im Jahre 1472 trat in der Produktion der humanistischen und patristisch- theologischcn Literatur eine Absatzstockung ein, und der Über gang zum Druck juristischer und medizinischer Literatur brachte die Schöpfung gotischer Text- und Gebrauchsschriften mit sich, deren Ent stehen, Entwicklung und teilweise bedeutende Fernwirkung ausführlich dargetan wird. Wiederum weist der Verfasser verschiedenartige Stämme auf: Venedig und Rom. Wendelin von Speyers erste gotische Type wird Vorbild nicht nur für die meisten gotischen Schriften in Italien, sondern auch für Köln und Lyon, während die erste römische gotische Type ganz wirkungslos bleibt, dagegen eine Schöpfung Lauers von 1480 den ganzen Truckbereich des 15. Jahrhunderts nach haltig zu beeinflussen vermag (leider findet sich unter den Tafeln kein Beleg dafür). Die umfassendste Wirkung ging allerdings von Jensons gotischen Typen aus, die nicht nur in ganz Italien, sondern schon in den 70er Jahren in Basel und bald darauf in fast allen deutschen Druckstätten Nachahmung fanden. Sie sind unter den Tafeln durch ein Beispiel ihrer verkleinerten Abwandlung, die Jen son selbst gegen Ende der 70er Jahre vornahm, vertreten. — Von sonstigen gotischen Schriftschöpfungen ist hier nur noch diejenige Erhard Natdolts von Interesse, da sie nicht nur in Italien, sondern auch in Frankreich und Deutschland Einfluß ausübte. Umgekehrte Fälle, in denen deutsche Schriften in Italien nachgeahmt wurden, find von Haebler besonders liebevoll behandelt. Die Einzelbesprechungen der Druckproben enthalten wieder viel neues biographisches Material. Hervorgehoben sei die Ansicht, Erhard Ratdolt sei als Holzschneider in der Negiomantanschen Werkstatt in Nürnberg tätig gewesen und sei der Künstler der einzigartigen Ini tialen und astronomischen Figuren, die die Drucke dieser Werkstatt auszeichnen. (Sein eigenes erstes Druckwerk war Negiomontans Kalender!) Diese These ist hier noch schärfer formuliert als in den Deutschen Buchdruckern d. XV. Jahrhunderts im Ausland, Seite 107, allerdings ist ein direkter Beweis dafür noch nicht erbracht. Es ist verständlich, daß es bei der Absicht des Verlages, nur Originaltypenproben zu bringen, nicht immer möglich war, wichtige Stellen des Textes durch das entsprechende Anschauungsmaterial zu unterstützen. Im »Deutschen Wiegendruck« machte sich dieser Mangel weniger bemerkbar als in den vorliegenden Bänden. Für diejenigen Leser, denen weiteres Nachschlagematerial zur Verfügung steht, wird sich leicht eine Ergänzung finden, aber für die Mehrzahl wäre es er wünscht, wenn dem Werke, dessen Abschlußband: Spanien, Frank reich, die Niederlande, England etc. nach dem großen und verdienten Erfolge der beiden prachtvoll ausgestatteten ersten Bände bald zu erhoffen ist, einige Reproduktionen beigegeben würden, die alle ent scheidenden Stellen des Textes illustrieren, für die sich Originale nicht beibringen ließen. Fritz F i n ke n st a e d t, i. Hse. Jacques Rosenthal-München. ^lüllor, August: Deürbuck (ler kuckckruckerkunsl. 11., ver- I. I'eil. 5. 9. Weber, Delp-iZ 1927. VIII, 329 8. üb 8" Dn. lü. 6.50. August Miller, der Inhaber der Buchdruckerei Zollikoser L Cie. in St. Gallen und Herausgeber der bekannten Fachzeitschrift »Schweizer Graphische Mitteilungen«, hat sein in mehr als einer Be ziehung bewährtes Lehrbuch nunmehr in stark vermehrter und ver besserter Auflage, nachdem es schon längere Zeit vergriffen war, erscheinen lassen (der zweite Teil, der vor allem die Maschinen ent hält, wird in wenigen Wochen Nachfolgen). Das Buch zeichnet sich vor allem durch die gründliche und zugleich erschöpfende Art aus, mit der alle Fragen des komplizierten und vielgestaltigen Gesamt- gvbiets des Buchgewerbes behandelt werden. Es erweist sich da durch als besonders geeignet, ich möchte sagen, zum täglichen Gebrauch nicht nur für den Fachmann, die Fachschulen, für Lehrer und Schüler, sondern vor allem auch für den Verleger. Der Hauptnachdruck in diesem ersten Teil ist auf den Satz gelegt. Auch mit der neuen Typo graphie setzt sich der Verfasser auseinander, ohne sie zu verwerfen, aber er zweifelt daran, daß sie sich durchsetzen wird, wenn sie auch gute Gedanken für die Reklame enthält. Dem praktischen Teil geht eine kurzgefaßte Darstellung der Geschichte der Buchdruckerkunst voran, die meines Erachtens für ein vorwiegend praktischen Bedürf nissen dienendes Handbuch völlig ausreicht. Besonders zu loben ist die präzise und sachliche Behandlung des Ganzen, die die Gefahr, die bei solchen Werken besteht, nämlich, durch große Sachkenntnis verführt, zu ausführlich zu werden und Neben sächliches über Gebühr in den Vordergrund zu stellen, auf glücklichste Weise vermieden hat. Diese Reduktion auf das unbedingt Notwen dige tritt auch in der vorzüglichen drucktechnischen Ausstattung, die das Werk in der Buchdruckerei I. I. Weber erfahren hat (es ist gesetzt aus der Ratio-Latein von F. W. Kleukens der Schriftgießerei D. Stempel A.-G.), in wohltuendster Weise hervor und prägt sich schon in der sachlichen Behandlung des Titelsatzes aus. Ebenso spiegeln die Beispiele bei weiser Beschränkung auf das durchaus Notwendige die seit dem Erscheinen der letzten Auflage hervorgetretenen neueren Bestrebungen und Fortschritte in der Typographie wider. Um einen Überblick zu gewinnen, sei noch kurz auf die Gliederung des In halts hingewiesen: Erfindung und Entwicklung der Buchdruckerkunst (S. 1—42); Die Entwicklung der Druckschrift bis zur Gegenwart (mit zahlreichen Probezeilen): Schriftkegel, Schrifthöhe und Schrift linie; Die Arbeitsräume einer Buchdruckerei; Vom Werksatz (1. Ein richtung der Setzerei, 2. Die Schrift und die Werkzeuge, 3. Der glatte Satz, 4. Das Ausschließen, 5. Das Korrekturabziehen, 6. Der Korrektor, 7. Das Korrigieren im Satz, 8. Das Ablegen und Aufräumen des glatten Werksatzes, 9. Das Zusammenstellen des Satzes zu Seiten und Bogen, 10. Papiersormate und Satzgrößen beim Werkdruck sdas Normformatj, 11. Stellung der bedruckten Fläche auf dem Papier); Die Ergebnisse der modernen Buchaus stattung; Der Titelsatz; Die Zeitungsarbeit; Der Akzidenzsatz'^ Besondere Arten des Satzes (1. fremdsprachiger Satz, 2. Tabellen-, 3. mathematischer, 4. Gedicht-, 5. Musiknotensatz); Fertigmachen, Aus schießen und Schließen der Form. Dem Verfasser und der Verlagsbuchhandlung I. I. Weber ge bührt der Dank für dieses außerordentlich brauchbare und praktische Handbuch. Rodenberg. 8 6 üu dort, Dr. Walter Die Deutsche Wefbexrapbilv Lerlin 1927: IHaneken L DanZ 0. m. b. bl. 252 8. mit vielen 2. 14. karbigen takeln u. ^.bb. bolio. Oanrleinen- bunck N. 48.—. Das ist eine der schönsten und reichsten Veröffentlichungen, die der deutsche Verlagsduchhandel in den letzten Jahren herausgebracht hat, ein Werk, von dem man sich wohl vorstellen kann, daß es auch in England und in Amerika eine begeisterte Fachkritik gefunden hat. Der Ganzleincnband, den Hans Thaddäus Hoyer, der ausgezeich nete Schriftkünstler, entworfen hat, ist eine Wohltat dem Auge durch Farbe und Gestalt. Ein Durchblättern dieser 300 Seiten mit den fast 500 ein- und mehrfarbigen Abbildungen (70 ganzseitige Tafeln) ist verblüffend und ertragreich. In diesem Wandelpanorama ist alles Wichtige enthalten, was die deutsche Werbegraphik im Laufe der letzten 25 Jahre hervorgebracht hat. Da sind zunächst die großen Sachgruppen: Plakat, Werbeblatt, Prospekt, Katalog, Anzeige, Brics- und Formular-Ausstattung, Packungen und Etiketten, Schutzmarken und Signete, Buchgraphik »und Sonstiges« (mit Urkunden-, Gast haus-, Kalender- und amtlicher Graphik, mit Einladungs-, Mitglieds und Empfehlungskarten, Theater- und Ausstellungs-Programmen, Ne- klamemarken und Einwickelpapier). Von jeder dieser Sachgruppen findet man die bemerkenswertesten Leistungen als Bildbeilage und im Textteil gewürdigt. Mehr als 200 Künstlernamen umfaßt das sorgfältige Register, das den Band beschließt. Es ist eine ebenso große wie verdienstvolle Arbeit, die der als Kenner der angewandten Graphik sehr geschätzte Verfasser hier ge leistet hat. Das Fehlen eines solchen zusammenhängenden und objek tiv kritischen Werkes im deutschen Schrifttum war um so verwunder licher, als gerade das deutsche Schaffen auf diesem Sondergebiet ein ungemein fruchtbares und kaum noch zu überblickendes war. Wir besitzen wohl einige sehr gute Fachzeitschriften, allein die Mosaikarbcit, die vielfältige der Tagesförderung und die Notwendigkeit, auch dem Ausland ständig Beobachtung zu schenken, vermögen niemals einen so starken, aufklärenden und überzeugenden Eindruck wachzurufen wie ein solches Buch, das konzentriert und wohlbedacht das ganze Material in einem restlos klarstellenden Querschnitt zeigt. Hier findet dann der Mann der Praxis, der Reklame-Hersteller und -Verbraucher (d. h. also so ziemlich jeder Industrielle und Kaufmann) das, was er braucht, er erhält ein ungeschminktes Bild von dem, was man
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