Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 08.08.1923

6002Mr!-nbl»tt I. d. Dtsq». vuchhmru. Fertige Bücher. lK° 18Z, 8. August 1923. ih? 183, 8. August 1923. Fertige Bücher. SirsmiNUt I. d. Mich». Buchh»»d-I. savz VV8 likI8kIVidkkr'(.»ki!81k8 Pttll 080?ttxx VOiX oLVLkLI ttklH^LILI KkL8kkLD»iO 81 k k k 1^ I k-V v r l.6 Io x k k 81 k lr 8 c tt I k e rat Keyserlings Luch bedeutet für Mick eine wahre Lrlösung! Ls gibt mir sc» viel, wie auLer Kants Kritik der reinen Vernunft unc! doetbe und 8cbopen- hauer kein Luch mir gegeben hat, jedenfalls nie das kuck eines Vlitlebenden. Ls weist uns allen, denen Leligion das tiefste Lroblem und die höchste 8ehn- suclrt, denen Lkristentum keine Konvention, sondern die europäische (lestalt ewiger die ganre Llenschheit umfassender Wahrheit bedeutet, neue Wege und löst uns Lätsel, wie gleiches von keinem anderen Luch unseres Zeitalters pult. Dieses Werk ist als der eigens berufene Wegweiser des modernen europäischen Intellektuellenanruseben, der diesen in die wahre Dermal alles Oeistigen und 8eeliscben rurückkührt. Ich beglück wünsche alle, die dieses Luch empfangen haben, und ich beglückwünsche 6raf Keyserling von Herren, daL ihm die Kraft und die Onade verliehen war, es selbst ru empfangen. Professor loseptr gecilict» in Men e Leise Keyserlings ist eine kilgerkabrt rur Voll- ^ ^ kommenbeit. Loleranr wächst aus ru Humanität im höchsten 8inn. Ich kenne kein Werk der Welt literatur — Ooetlres Lebensgeschichte inbegriffen —, das ich so freudig als orbis pictus humanitatis an spreche, wie Keyserlings Lagebuch seiner Leise ins VII des hdenschentums, der Weltseele. Vossisckc 2-itunß z clr wüLte kaum ein Luch ru nennen, durch das ich ^ mich in den letrten fahren so sehr gefordert fühle, wie durch das von Keyserling. Oelordert aber eben nicht nur im intellektuellen 8inn. Prot. I)r ^rtlrur üieüert in cier iissener Allgemeinen Leitung I^Xas Leisetagebuch eines Lliilosophen ist ein Wurl der in einem Leisebuch keinem anderen je ga lungen ist: die herrliche Vlischung von Helligkeit ml Humor, (reist und 8innlichkeit der fünf 8inne h-1 hier ein Werk rustande gebracht, dessen OesamI chzrakter Weisheit und nichts anderes ist. Indien, Lhina. fapan, Vmerika, über allem Lroted ^ und am 8cblu6: Oraf Hermann Keyserling. Oenüg das für den Leser? Ls genügt deshalb, weil diesu Vlenscb das LewuLtsein jenes tiefsten Wesensgrundel der aller äuLeren (Gestaltung als Innerstes rugrund liegt, sich dauernd errungen hat und jedem anderel auch den Weg reigen kann über sich selbst hinaus ru sich selbst. Der Xunstvv»! /^Xbscbon das Luch seine 900 8eiten rählt, obschol der philosophierende Lei! den rein Latsächlichu erwähnenden oder schildernden weit übertriöt, mal bleibt gespannt bis rum 8cblu6. Llan wünschte da Luck in möglichst viele Hände. 8chon ob der Lin fübrung in die asiatische Kultur, ru der in den nach sten fahrrelmten jeder Oebildete ein näheres Verhäll nis wird haben müssen. Islcuc 2ürcker Litun /^ewiL habe ich keinen Leruf, Orak Keyserling 8chalken mit dem klatos ru vergleichen; was vol seinen neuen Ideen sich als dauernd bewahrt, darübq wird erst die Lisch weit ru urteilen haben. Das Vlodern wird von ihm abfallen, wie es von Llato abgetallel ist. Wenn ich aber beide LLänner rusammenstelle, sl geschieht es auf Orund der Latsache, daL beide sicl bemühen, durch künstlerische Linkleidung ihrer Oe- danken auf die weitesten Kreise ru wirken, und daL beide in höchster Liebe kür ihre Wissenschaft aufgehen. krof. I- geinke-Liei LLier ist das Werk eines wirklichen LIenschen, das ^ ^ Luch eines modernen Vlenschen, das Werk eines Llannes, der etwas von der Liefe ahnt, die hinter aller Oberfläche des 8eins liegt, der um ihre Vusxestaltung und Darstellung und Verkörperung in sich und durch sich ringt. Ls ist das Luch eines HLetapbysikers im besten 8inne des Worts; an ihm kann man lernen, wie man um die letrten Lragen ringen und Kämpfen soll; so wird es rum Llittel der Leststellung der eigenen Liefe. Ls ist ein gutes Luch, wenn es heute kaum gute Lücher gibt, es ist ein Lerienbuch, es ist ein Oescbenk, und es annehmen heiLt, ein Lrlebnis machen. Keyserlings Leisetagebuch ist kür jeden, der es durch- kämpkt, ein Lrlebnis, ein lVlarkstein der 8elbstbesinnung, des Daltmschens, des Vorwärtskommens. Die kurcke LLine kühne Vusgabe glaubt Keyserling uns Luro- päern ru stellen: die Durchgeistigung der Llaterie. Da wo der Inder resigniert und sich von der Welt ab wendet, da werden vielleicht wir Westländer geistig eben so tief sein können und doch ja sagen rur Welt; so gesehen stellt unser jetriger Vlaterislismus eine vor läufig gewiü unerfreuliche, doch notwendige Vor- 5tute ru Höherem dar: um die Llaterie geistig ru beherrschen, müssen wir sie genau kennen, müssen wir ihr vorübergehend untertan gewesen sein. kaseler >1acl»rict»tev V Ile Lendenren laufen heute auf wissenschaftliche ^ ^ Welterkenntnis hinaus, und driru ist das Leise tagebuch eine der denkbar grollten Hilten, wie wir nur wenige oder gar keine in dieser Vrt in Deutschland besitren. preukiscüe I»krbüci»er IV"ein Distoriker wird dieses seltsame Luch lesen, H ohne seinen Oegenständen etwas verändert gegen- überrutreten. Lrost Iroeiuck ^ Ziele von uns hat dieses Werk in ungewöhnlichem ' LlaLe bereichert. Vielen von uns war es nicht „ein Luch", sondern „das Luch" der letrten fahre >1arie von kunren im i^laonkeimer ^nreixer L Vier haben wir das repräsentativste Werk kür eine ^ ^ bestimmte Linsteilung von Welt und LIenschheit, das Zugleich den Vorrug besitzt, von jedem ernsthaft 8uchenden verstanden ru werden. Lücüerei uoci küctunßsptleze ^Keyserlings Leisetagebuch ist vielleicht das geistig ^ ^ bedeutendste literarische Lrreugnis, das nach dem Kriege erschienen ist. ffannoverscker ^nreixer ff ch wünsche dies tiefe von Oeistesgewalt durchrauschte ^ Luch in jedes Daus, und in jedem Dause wünsche ich ihm langsame Leser. Vellmxcll s. Kl-sinzs litonatskckte V^urrum das Luch ist gut. Vber es will Leser, die nicht nur buchstabieren, sondern ganre Lücher lesen können. gicksiü Milirlm in 6-r Lkristlickeii Mit OLLO L L I (. D >. V L L L V (. I) Ml k v 0 « L k L 181 l) V L >t 8 L V l) ll