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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 08.08.1923
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- 1923-08-08
- Erscheinungsdatum
- 08.08.1923
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- Deutsch
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Redaktioneller Teil. von 1912 abgeschlossen worden waren, sind diese Preise mit den nach stehenden Zahlen zu vervielfachen: Formulare und Akzidenzen 168 500 bisher: 81 800 Kataloge, Preislisten u. größere Druckarbciten 159 750 77 500 Werke, Zeitschriften un-d sonstige regelmäßig er scheinende Blätter sowie Zeitungen 152 900 74 200 Qualitätsarbeiten 176 800 85 800 Buchbinderarbeiten 168 500 81 800 Die Vertreter des Deutschen Buchdrucker-Vereins ließen während der Tagung der Tarifkommission den Neichsarbeitsminister wie auch die Arbeitnehmer-Vertreter nicht -darüber im Zweifel, daß die enorme Lohnerhöhung und all die sonstigen Verteuerungen den Auftragsein gang auf das ungünstigste beeinflussen, und daß für viele Betriebe eine Katastrophe unvermeidbar sei. Kurzarbeit und vermehrte völlige Arbeitslosigkeit sind leider die unausbleiblichen Folgen der heutigen Wirtschaftslage iy Deutschland. Als außerordentlich erschwerend tr,'9 der Umstand hinzu, daß die Betriebe kaum noch wissen, wie sie sich die Kapitalien zur Auszahlung der Löhne beschaffen sollen, da die Banken fast allgemein die Kredite ganz oder zum allergrößten Teile gesperrt haben. Wenn in dieser Hinsicht den Vuchdruckereibesitzcrn nicht in irgendeiner Weise geholfen wird, dann liegen in wenigen Wochen viele Betriebe ganz oder teilweise still. Musarivn Verlag Aktiengesellschaft in München. — Bilanz am 31. Dezember 1922. Aktiva. L> Kasse, Postscheck. Bankguthaben. . . 2 183 888 01 5 787 990 62 10 850 896 Einrichtung - 138 947 20 18 961 721 83 Passiva. Aktienkapital 4 500 000 Gesetzliche Reserve 1 275 000 Verbindlichkeiten 8 409 344 56 Abschreibung und Rücklagen 2 599 788 10 Gewinn 2 177 589 17 18 961 721 83 Gewinn- und Verlustrechnung vom 31. Dezember 1922. Soll. Allgemeine Handlungsunkosten .... . . 10 711 485!04 Abschreibung auf Mobilien aus 1922 4? 885 10 578 799 473 104 1 500 000 Gewinn 2 177 589 17 15 488 882 31 Haben. 10 730 08 15 478 132 25 15 488 862 31 (Deutscher Reichsanzeiger Nr. 159 vom 11. Juli 1923.) Biicherdicbstahl. - Der Hafen-Verlag G. m. b. H. in B c r - Iin W. 9 teilt dem Bbl. mit: »Unserm Geschäftsführer wurde am 1. August auf einem Berliner Postamt eine braune Lederknappe, ent haltend u. a. folgende Bücher: vr. Karl Soll, Der tanzende Kongreß. Halbldr. geb., und Hagener Lava, Pappe geb., gestohlen. Da vom Kongreß nur wenige Exemplare im Handel sind, bitten wir Kollegen, denen das Werk zum Kauf angeboten wird, sich mit dem Hafen-Verlag, Berlin W. 9, sofort in Verbindung zu setzen. Telephon Lützow 89W lN. A.). Unkosten werden vergütet«. Das künstlerische Festprogramm der Leipziger Meßwochc. — Für die kommende Herbstmesse vom 26. August bis 1. September ist wie derum ein äußerst reichhaltiges künstlerisches Festprogramm ausgestellt worden, mit dem die Stadt Leipzig vor den aus aller Welt kommenden Gästen Ehre einlegen dürfte. Von den Konzerten und musikalischen Veranstaltungen bildet den Höhepunkt wieder das Meß - Sonder - konzert unseres Gewandhaus-Orchesters am Dienstag der Meßwoche, für dessen Leitung Generalmusikdirektor Bruno Walter-München gewonnen worden ist. Des weiteren sind zu nen nen ein großes Konzert des Leipziger N i e d c l - V e r e i n s am Sonn rag in der Thomaskirch-e, wo Händels »Israel in Ägypten« zum Vortrage gebracht wird, ein Konzert der Berliner Staats- kapelle unter Leitung von Generalmusikdirektor Prof. Dr. Mar 1118 ^ 183, 8. August 1923. von Schillings, sowie Konzerte des Thomanerchors und der- Leipziger S i n g - A k a d e m i e unter Mitwirkung des Leipziger M ä n n e r ch o r s. Auch die täglichen Konzerte im Völkerschlacht denkmal werden in der Meßwoche regelmäßig stattfindcn. Mit besonderer Sorgfalt haben die Leipziger Theater wie der ihren Spielplan aufgestellt. Im Neuen Theater (Oper) finden sechs Meß-Festspiele statt, bei denen nicht nur die ersten Leipziger Kräfte, sondern auch berühmte auswärtige Gäste Mitwirken. Zur Auf führung gelangen am 25. August: »Tie Meistersinger«, am 26. August: »Tiefland« (als Gäste Karl Günther vom Stadttheatcr Hamburg als Pedro, Wilhelm Buers vom Stadttheatcr Hamburg als Sebastiano und Kammersängerin Emmy Krüger vom Frankfurter Opcrnihause als Martha), am 27. August: »Der fliegende Holländer« (als Gast Kam mersänger Friedrich Plaschke von der Staatsoper Dresden als Hollän der), am 28. August: »La Traviata«, am 29. August: unter der Leitung- des Generalmusikdirektors Bruno Walter-München »Die Zauberflölc« und am 30. August: »Der Noscukavalier« (als Gast Emmy Streun vom Stadttheatcr Hamburg als Feldmarschallin). Das Alte Theater bringt Schauspiele und das Städtische Operettentheater beliebte Opc- rcttenschlager. Ebenso warten das Leipziger Schauspielhaus und das Kleine Theater mit einem angemessenen Spiclplane auf. Für die an wesenden bayrischen unk^. vogtländischen Landsleute veranstalten der Bayern-Verein, bzw. der Vogtlänöer-Verein besondere Aufführungs- ab ende. Bemerkt sei noch, daß für die in den Städtischen Theatern statt- sindcnden Aufführungen die Intendanz bis auf weiteres geltende »feste« Preise (50 000 bis 300 000 Mark) festgesetzt hat. Sollte die wirtschaft liche Entwicklung es absolut unmöglich machen, diese Preise endgültig beizubehaltcn, so wird die dann nötige Erhöhung nur diejenigen Be steller treffen, die nach der Erhöhung dieser Preise bestellen. — Der Eintrittspreis für das Gewandhauskonzert am 28. August unter Bruno Walters Leitung ist uu>tcr genau denselben Bedingungen auf 300 009 Mark angcsetzt worden. Freier Deviscnvcrkchr. Das Wolffsche Telcgraphenbureau ver breitet: Im Zusammenhang mit den in den letzten Wochen unternom menen Versuchen, einem weiteren Absturz der Mark entgcgenzuwirkcn, hatte sich die Neichsregicrung entschlossen, durch Verordnung des Reichspräsidenten vom 22. Juni über den Handel mit ausländischem Zahlungsmitteln zum Einheitskurse den freien Devisenhandel cinzu- schränken und vorzuschreiben, daß Devisen nur nach einem von der Neichsbank festzusetzenden Einhcitskursc gehandelt werden dürfen. Nach der Entwicklung des Devisenmarktes in der jüngsten Zeit und nachdem sich insbesondere im Zusammenhang mit den Repartierungen Stockum gen im Waren- und Zahlungsverkehr sowie Schwierigkeiten für die Versorgung Deutschlands mit Lebensmitteln und Rohstoffen ergeben haben, sieht sich die Neichsregicrung veranlaßt, die Verordnung aufzuheben. Wenn seither Devisen zurückgehalten wurden, weil diese Zurückhaltung höhere Kurse an den Auslandbörsen versprach oder weil für ihre Wiederbeschaffung bei späterem Bedarf große Schwie rigkeiten befürchtet wurden, so fällt für die Zurückhaltung von Devi sen aus solchen Gründen nun jeder Anlaß weg. Überdies bietet die Auflegung der Goldanleihe des Reiches nunmehr die Möglichkeit, sich in dieser Anleihe ebenso zu sichern wie in Devisen. Neuregelung des Goldankauss. — Nachdem mit der letzten Er höhung des Ankaufspreises für ein 20 Mark-Stück ans 3 Mill. Mark die Neichsbank bereits nahe an den Weltmarktgvldpreis herangegangen war, will sie jetzt eine prinzipielle Änderung der Goldankaufspolitik eintrcten lassen. Die Veröffentlichung starrer Ankaufs preise soll von jetzt an unterbleibe n. Der Ankauf wird nicht mehr durch die Post, sondern nur uoch durch die Neichsbank und ihre Zweigstellen vorgenommen werden. Die jeweils geltenden Preise wer den auf Anfrage von den Neichsbankstellcn mitgeteilt werden. Sie sollen sich nach den Weltmarktpreisen richten und dürfen nur wenig unter diesen liegen. Es scheint, als würden die Preise auch je nach der Menge des zum Kaufe angebotenc-n Goldes verschieden sein. * Die neuen 5-Millioncn-Schcine. — Über die neuen Rcichsbaiik- nvten, die jetzt ausgegebeu worden sind, teilt das Neichs- bankdirektorium mit: Die Note ist ans weißem Papier gedruckt und 80X190 mm groß. Sie zeigt an der linken Kante in der Durchsicht ein ans zwei sich kreuzenden Bändern bestehendes Wasserzeichen. DaS eine Band ist durch dunkle Linien begrenzt und enthält die Helle Ziffer »5 000 000«, während das andere zwischen Hellen Linien in dunkler Schrift das Wort »Mark« trägt. Die Wirkung dieses Wasserzeichen-? wird dadurch erhöht, daß dieser Papierstreifen grünlich gefärbt ist und
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