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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 04.04.1924
- Strukturtyp
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- 1924-04-04
- Erscheinungsdatum
- 04.04.1924
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- Deutsch
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idä 81, 4, April 1924, Redaktioneller Teil. Börsenblatt f. b. Dtschn. Buchhandel. 4tzZ9 Redaktioneller Teil. (Nr. 48.) Bekanntmachung. Obwohl wir bereits im August vorigen Jahres im 174. Negistranden-Auszug darauf hingewiesen haben, daß alle besonderen auf Sendungen lastenden Spesen, vor allem solche für Verpackung nicht mehr berechnet w-rden möchten, lausen immer wieder Beschwerden über Berechnung unangemessen hoher Verpackungskosten bei der Geschäftsstelle ein. Nachdem aber der Buchhandel zur Goldmarkrechnung nbergcgangen ist. kann eine solche besondere Belastung auch dann nicht mehr als berechtigt angesehen werden, wenn sie in niedrigen Grenzen bleibt. Auch die Stuttgarter Verleger haben das in ihren neuen Lieferungsbedingungen anerkannt; ihre Vorschriften halten sich durchaus tm Rahmen der Buchhändlerischcn Verkehrsordnung. Wir weisen den gesamten Verlag nochmals aus diese Vorschriften hin und sprechen im Interesse des Sortiments das Ersuchen aus, zur strengen und allgemeinen Einhaltung des 8 17 der Verkehrsordnung nunmehr zuriickzukehren. Leipzig, den 3. April 1924. ^..7.77 .t. ^ . Der Vorstand des Börsenvereins der Deutschen Buchhändler zu Leipzig Ilr. Arthur Meiner. Paul Nitsch mann. Richard Linnemann Max Röder. Albert Diederich. Ernst Reinhar,dt. Hamburg-Altonaer Duchhändler-Derein. Jahresbericht erstattet vom 1. Vorsitzenden R. Friederichsen auf der ordentlichen Hauptversammlung am 12. März 1924. Als ich vor einem Jahr« an dieser Stelle Ihnen Bericht über das vorhergehende Vereinsjahr erstatten mußte, waren Sie alle mit mir der festen Überzeugung, daß wir unzweifelhaft das wirt schaftlich schwerste Jahr hinter uns hätten und daß ein Umschwung einsetzen müßte, falls nicht die gesamte deutsche Wirtschaft ver lorengehen sollte. Unsere Hoffnung hat uns nicht getäuscht, der Umschwung ist eingetreten, allerdings fast zu spät und als uns katastrophalste wirtschaftliche Not auf das ärgste bedrängte. Er sparen Sie es mir, Ihnen im einzelnen die Not zu schildern, in die durch den wahnwitzigen Marksturz im Oktober-November auch der gesamte Buchhandel geriet, denn die Tatsachen sind noch allzu frisch in unserer aller Erinnerung. Mit der gesamten deutschen Wirtschaft atmete auch der Buch handel im November auf, als die Papier mark tatsächlich in der Versenkung verschwand und nur noch zu einem Begriff wurde. Die Goldmark, aufgebaut auf Dollarbasis, wurde rechtskräf tiges Zahlungsmittel und bereitete dadurch den Begleiterscheinun gen unserer Markentwertung ein glückliches Ende. Die Fragen, ob Buchmark oder Goldmark, und welcher Tag als Zahltag gelten sollte, konnten fallen gelassen werden, ebenso die Aufschläge bei Zahlung in Papiermark, die wir Ihnen im Oktober, gleich den übrigen Handelszweigen und Behörden, empfahlen. Auch die Kreis Norden-Tagung in Lübeck, am 23. September stand noch ganz unter dem Eindruck unserer wirt schaftlichen Not und hatte sich daher hauptsächlich mit einer Ent schließung gegen die harten Lieferungsbedingungen der Verleger zu beschäftigen. - Anklagen wegen Wuchers, die vom Publikum gegen mehrere Mitglieder erhoben wurden, konnten dem sachverständigen Urteil, das wir zu geben hatten, nicht standhallen, sodaß eine Ver- urteilung nicht erfolgte. So hätte der deutsche Buchhandel nach Einführung der Gold- nmrk sicher wieder sein geruhiges Dasein geführt, wenn nicht gerade gegen Schluß unseres Vereinsjahres der Kampf um den SP« s en a ufschla g erneut und unter unseren Mitgliedern zu unserem großen Leidwesen ganz besonders heftig wieder einsetzte. Sie alle wissen, daß der Vorstand für unbedingtes Beibehalten des lbprozentigen Spesenaufschlags war, solang« wir nicht durch zahlenmäßige Angaben, frühestens in diesem Monat, einen Abbau ohne Schaden unserer Hamburger Kollegen befürworten konnten. In dieser Ansicht hatten wir di« Mehrheit unserer Mitglieder hinter uns, wie wir auch überzeugt sind, daß auf unsere Vor stellungen hin die Preisprüfungsstell« bis zu diesem Termin sich abwartend Verhalten hätte. Zwei Tatsachen jedoch waren es, die uns veranlassen mußten, einen Abbau schon vor der Zeit durch Herabsetzung des Spesenaufschlags auf 10^ für Bücher vorzu nehmen: einmal das Verlangen der Preisprüstmgsstelle, sodann di« Uneinigkeit unserer Mitglieder. Leider hat ein Mitglied der Preis- piüfungsstell« Material geliefert, um seine Ansicht gegen die Mehr heit des Vereins zur Geltung zu bringen. Di« Vorstandsmitglieder sahen sich deshalb gezwungen, Ihnen zu erklären, daß sie ein« Wiederwahl ablehnen würden. Infolgedessen wurde ein Wahl ausschuß eingesetzt, der Ihnen in der heutigen Hauptversammlung sein Ergebnis vorlegen wird. Zu Kantate erregte die Gemüter in Leipzig die teilweise Neu wahl des Börsenvereinsvorstandes ganz besonders. Aber auch in Hamburg-Altona hat es mancher Sitzung und mancher erregten Aussprache bedurft, die Angelegenheit einer Klärung nahezubrin- gen. Hoffen wir, daß das Zusanimenarbeiten von Verleger-Ver ein und Gilde im Börsenvereinsvorstand die erwünschte Einigkeit im Buchhandel bringt. Die BAG, die für kurz« Zeit ebenfalls ein Opfer der Mark entwertung wurde, ist unter Beihilfe der Leipziger Kommissionäre neu erstanden. Sie ist eine Einrichtung des gesamten deutschen Buchhandels. Wir richten daher an dieser Stelle nochmals die dringend« Bitte an alle Säumigen, sich der BAG auch anzu- schließen. DieAbwanderungvonLeipzig fetzt« in der kritischen Zeit naturgemäß stark ein, doch sind, nach Einführung der Gold mark, viele Kollegen bereits wieder zurückgekehrt. Der Leipziger Verkehr kann aber nur wieder erstarken, wenn die Kommissionäre gerecht«, jedoch nicht übertriebene Bedingungen stellen. Soweit unsere Mitglieder am buchhändlerischen Export geschäft beteiligt sind, werden ihre dahingehenden Belange von der »Vereinigung Hamburg-Bremer Export-Buch händler- wahrgenommen. Die getätigten Auslandverkäuse waren bis Ende September recht beträchtlich, dann aber ging infolge der automatischen Anpassung der Auslandpreiss an die Jnlandpreis« der Absatz erheblich zurück und hörte gegen Ende des Jahres, als die Auslandbuchhandlungen ihre Bestände infolge Unkenntnis der geltenden Goldmarkpreis« weit unter den damaligen Auslandpreisen verkauften, nahezu vollständig auf. Auch zurzeit noch leidet das Exportgeschäft unter dem Druck dieser Zustände, woran auch das (unseres Erachtens abwegige) Verhalten zahl reicher Verleger, ihre Auslandpreis« teilweise weit unter den Jn- landpreisen zu Hallen, nichts ändert. Ans Grund des Abkommens mit der Oberschulbehörde vom März >923 sind dem Hamburger Sortiment größere Aufträge aus Schulbücher seitens der Hamburger Staatsschulen zugeflossen.
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