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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 04.04.1924
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- 1924-04-04
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- 04.04.1924
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81, 4. April 1924. Redaktioneller Teil. «ört-ablaU I. d. DU«», »uchh-nd-l 4ß4I Die ersten Ausgaben des Klopstockschen ..Messias". Zur 2 vV. Wiederkehr von KIopstocks Geburtstag igeb. 2. Juli 1724). Von Eugen Peter's on- Stuttgart. Di- drei ersten Gesänge dieses Heldengedichts erschienen in den »Neuen Beyträgen zum Vergnügen des Verstandes und Witzes» vom Jahre 1748, Band IV, St. 4 n. 5 zum ersten Male. Nicht die ersten zwei Gesänge, wie in Sulzers Allgemeiner Theorie der schönen Künste N. A. Tl. II, S. SVK, und in Meusels gelehrtem Teutschland, Ausg. 5 B. 10, S. 98, ansgesiihrt ist, und auch nicht vier Gesänge, wie Eichhorns Literaturgeschichte, E. K5S, angibt. Schon im solgendcn Jahre wurde in Halle «in Nachdruck heraus- g-geben, den Klopslock deshalb als berechtigten Druck bekanntgeben konnte, weil er sich dann mit dem Buchhändler Hemmerde über den Verlag dieser Gesänge und die Fortsetzungen geeinigt hatte. Tie Fort setzung kam im Jahre 1751 unter dem Titel: Der Messias I. Band als eine sehr verbesserte und um zwei Gesänge, die sür die Besitzer der drei ersten in kl.-8" besonders abgedruckt wurden, eriveiterte Ausgabe in gr.-8° mit Kupsern heraus, zu denen der Dichter selbst den Entwurf gefertigt hatte. Doch sielen diese Kupser schlecht aus lvgl. Bibliothek b. schönen Wissensch. Bd. I, S. 829 sf.) und blieben deshalb beim dritten und vierten Bande fort. Nach Vollendung der zehn ersten Gesänge veranstaltete Klopstock in Kopenhagen ans Kosten des dänischen Königs Friedrich V., der dem Dichter sehr wohlwollte und ihm zur Vollendung des Werkes eine Pension aussetzte, im Jahr« 17SS eine neue verbesserte Ausgabe vom ersten Bande mit einem Titelkupfer in gr.-4". Es sollen dann in der selben Gestalt der zweit« und drille Band im Jahre 17K8 erschienen sein, doch weist die »bestimmte Notiz», welche Mensel Bd. 1v, S. l>8 vom Messias gibt, nichts davon. Ter Verleger der Halleschen Ausgabe gab im Jahre 175« den zwei ten Band mit Kupsern heraus, während er den ersten Band nur erneut abdruckcn liest, ohne von den Verbesserungen der Kopenhagen«! Aus gabe Gebrauch zu machen. Von beiden Bänden erschien im Jahre 178« eine neue Ausgabe. Der 11.—15. Gesang erschien als dritter Band im Jahre 17V9 und der 4. Band, der den 1«.—2«. Gesang umfaßte, im Jahre 1778 in üp.-8°. Die Ouartausgabe blieb unvollendet. Von den vier Nachdrucken des Messias, von denen dervon Trattncr in Wien veröffentlichte verstümmelt und verfälscht war, halte Schmie del») in Karlsruhe den letzten schon zum zweiten Male veranstaltet, als Klopstock im Jahre 1779 die »Ausgabe der letzte» Hand» nach der ge wöhnlichen und seiner neuen Rechtschreibung in kl.-4° oder in gr.- nnd kl.-8° zur Subskription ankündigte und von der letzten einige Probe bogen mit der Bemerkung herausgab: »Wer darin einen oder mehrere Druckfehler zuerst findet, der bekommt sür seden einen Louis d'or». Die Subskription hatte Erfolg. Druck und Papier dieser im Jahre 1780 aus der Eckhardschen Offi zin in Altona hervorgegangenen Ausgabe waren gut. Die »Ausgabe letzter Hand» ist auch als 8. bis k. Band von Klopstocks Werken mit Kupser und ohne Kupser, in gr.-4" und gr.-8", im Jahre 1899 bei Göschen ln Leipzig erschienen. Die sogenannte Schulbuchhandlung in Braunschwcig, die schon so manchen klassischen Schriftsteller verschnitte» hat, hat die Mesfiade unter dem Titel: Die kleine Mesfiade, eine heroische Chrestomathie, ans Klopstocks Mesfiade gezogen, herausgegeben und mit den wichtigsten Anmerkungen zum Gebrauch in Schulen versehen. Diese Schulausgabe hat Benjamin WeiSke bearbeitet. Tie vorhin erwähnten Entwürfe Klopstocks zu den Kupsern sür die in Halle bei Hemmerbe erschienen« Ausgabe der Mesfiade mißrieten unter dem Griffel von Crusius usw. so sehr, baß Klopstock sie aus den Eremplarc» sür einige seiner Freunde entfernte. Diese Kupser waren folgende: Das Titelbild, das eine einfache Gegend ohne Flüsse und Bäume darstellt, die mit nach und nach ansteigenden Bergen endet. Eine trauernde, ernsthafte Dunkelheit breitet sich über der Gegend ans. Ans einem Berge in der Ferne sieht man Christus am Kreuze mit ») »Dieser Mann», schreibt Klopstock in der wiederholten An kündigung vom 27. August ldie erste war vom 7. Mai), »hatte nebst den anderen Eigenschaften seiner Mitgesellen sin Wien und Reutlingen) auch dis Schamlosigkeit, daß er nur Erlaubnis zum Druck in notwendig gewisser Erwartung, daß ich sie nicht geben würde, bei mir ansuchen ließ und dann tat, was er wollte». Börsenblatt f. den Deutschen Buchhandel. 91. Jahrgang. niedergescnktem Gesicht, ohne Dornenkranz, mit lockigem Haar, mehr Jüngling als Man». Die Miene des Tote» erscheint heiter. Es ist ganz »nd gar einsam um ihn. Um das Kreuz herum ist es dunkler als in dem übrige» Teil der Gegend. Das Kupser vor dem ersten Gesang zeigt Abenddämmerung, in der die drei Spitzen des Llbergs über glänzend vorbeiziehend« Wolken herausragen, sodast die gröstere »ntere Hälfte des Berges unsichtbar ist. Jesus steht mit ansgehobenem Arme da: aus seiner Miene liest man die Worte des Dichters, und in seinem Antlitz drücken sich Hoheit, Seelenqual, Ernst und Erbarmung aus, als er vor Gott stand, ll. Ge sang, Vers 188/139.) Sein Kleid sällt über die Füße herunter und berührt die Erbe. Er ist bartlos, aber kleinlockig. An dem untersten Teil des Kupfers sieht man einige in Felsen gehauene Grabmäler, die von dem Wohlstand der jüdischen Bauart Zeugnis ablegen. In dem Kupser vor dem zweiten Gesang werden die Gräber, wo Samma ist, Vorgefühl! nach der Beschreibung im Gedicht. Jesus steht gegen Samma nnd Joel gewandt, Johannes etwas seitwärts neben Jesu, nnd der Knabe Joel, bittend in feiner schüchternen Unschuld. Samma, ein noch frischer Greis mit tränenden Augen, demütig und sreudig, Jesus, lieb reich nnd ernsthaft, mit Hoheit in der Miene. Johannes hat «ine dem Messias ähnliche Gesichtsbildung, doch jugendlicher, schön und lächelnd. Tief im Gehölz herrscht Dunkelheit. Neben Joel befindet sich ein kleines Grab. Das Kupfer zum dritten Gesang versetzt uns an den Kuß des Llbergs. Es ist anbrechender Tag, die Jünger, die schon erwacht sind, eilen Jesu und Johannes freudig entgegen, einige Jünger werde» geweckt, andere sind halb erwacht, und einige schlafen noch. Jesus hat eine liebevoll empfangende Stellung eingenommen. Die Schutzengel in einiger Entfernung unter Llbäumen im Schatten, in menschlicher Gestalt und Größe, ln leichtem, fliegendem Gewände, mehr schwebend als fest auf der Erd« stehend, nehmen aus verschiedene Art Anteil an dem, was geschieht. Einige beugen sich über die Jünger hin über, als wollten sie ihnen noch heilige Träume eingcben. Die meisten sehen auf den Messias und brücken ihre Freude oder Bewunderung über ihn aus. Jthuricl sieht tiefsinnig nach Jjcharioth, der sich seit wärts verborgen hat. Einen tiefen Saal mit einer Vollversammlung des hohen Rats führt uns das Kupfer zum vierten Gesang vor. Kaiphas in hoherpriesterlichcr Kleidung, ein Rann in den besten Jahren, mit einem starken Gesicht, sitzt, den Blick zu Boden gesenkt, auf einem erhabenen Stuhl: er scheint seinen Zorn verbergen zu können: nicht weit von ihm ein Pharisäer mit tiefen funkelnden Augen, die den höchsten Grad von Wut ausbrllcke». Er sieht aus Nikodemus, der dasteht, als wolle er reden, sein Gesicht zeigt himmlische Heiter keit, vermischt mit sanfter wehmutsvoller Melancholie: ihm gegenüber steht Joseph, mehr wehmütig als furchtsam, und nicht weit davon Gamaliel mit einem heiteren Gesicht voll gesetzter Verwunderung. Aus den Gesichtern der meisten aus der Versammlung ist das Er staunen ausgeprägt, baß man, wie von einer himmlischen Beredsamkeit überwunden, nun nachgeben muß. Bei vielen zeigt sich Grimm im Gesicht. Ties inmitten der Versammlung gegen Nikodemus gewandt, kaum mit einem Fuße die Erbe berührend, mit gen Himmel gerichteten Angen und Händen Jthuricl, voll seligen Lächelns und in äußerster Entzückung eines himmlischen Seraphs. Das Kupser vor dem fünften Gesang zeigt uns den Garten am Olberg, mehr waldig als einem Garten ähnlich, in mitternächtiger Dunkelheit. Vorn über dem Bache die drei Jünger Petrus, Johannes und Jakobns schlafend. Ties im Garte» der Messias, der sein Angesicht von der Erde aufgerichtet hat nnd sich mit de.m linken Arm aus die Erde stützt. Sein Gesicht zeigt Spure» von Mattigkeit, vermischt mit Tiefsinn: im Gesicht und ans den Händen hängen Tropfen. Ihm gegenüber steht ans einem Hügel, etwas nach dem Messias hingeneigt, Seraph Eloa. Seine Ge stalt ist größer als die der anderen Engel. In seinen Mienen prägen sich Majestät und Herrlichkeit aus, vermischt mit etwas Furchtsam keit. Oben aus der rechten Seite erscheint in den Wolke» eine große Zahl Engel, alle mit gedankenvollen Mienen, die nach dem Messias gerichtet find. Das sechste Kupfer zeigt uns die Schar, die in Gethsemane vor Jesu niederfällt, weil er gesagt hat: -Ich btit'sl« Drei hintereinander entfliehen mit großer Ängstlichkeit, der letzte ist darin von de» beiden ersten unterschieden, daß sich nicht allein Ängstlich keit, sondern auch Wut in seinem Gesicht ansprägt. In dem Kupfer znm siebenten Gesang erscheint dis Fassade eines antikcn römischen Palastes: vor demselben das Hochpflastcr. Nuten steht eine Menge Volks. Pilatus fitzt aus dem Richtstnhl: ein Sklave gießt ihm ans einem Gefäß Wasser über die Hände: rechts von ihm steht der Messias mit einer Miene voll erduldender Großmut: links der Mörder Barabbas, ein wütender Mensch mit starken Muskeln, mit niedergedrückte»! Kops und seitwärts stehenden Augen, ltber der Versammlung schwebt dSK
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