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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 04.07.1923
- Strukturtyp
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- 1923-07-04
- Erscheinungsdatum
- 04.07.1923
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- Deutsch
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Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. Redaktioneller Teil. — Sprechsaal. 153. 4. Juli 1923. deutschen Hochschulen für das Sommersemester 1922 zeigt, erweisen sich diese Behauptungen aber als. stark übertrieben. Nach den hier vcr- zeichneten Zahlen sind die Länder, die -die meisten Studierenden nach Deutschland schicken, Bulgarien, die Tschechoslowakei, Rumänien, Öster reich, die Schweiz. Aus jedem dieser Länder sind über 700 Studenten im Sommer 1922 eingeschrieben gewesen. Die Bulgaren sind aber das einzige fremde Volk, dessen Anteil an der Zahl der Studierenden auf deutschen Hochschulen mehr als 1 Prozent beträgt; sie wenden sich besonders gern nach Sachsen. Von den Nationen Schweiz, Holland, Schweden, Dänemark, Norwegen schickt die Schweiz die meisten Stu denten, fast 800, nach Deutschland. Personlllnülhrichten. Titclverleihung. — Dem Buchhändler Franz Hanaczcck, Teilhaber der Firma Herder L Co., Buch- und Kunsthandlung in Wien, wurde vom Bundespräsidenten der Republik Österreich der Titel eines Kommerzialrats mit Nachsicht der Taxe verliehen. Gestorben: am 25. Juni nach längerer Krankheit im 87. Lebensjahre im Hause ihrer Tochter, Frau Geheimrat Müller in Essen, Frau Julius Baedeker geb. Clara Wilberg. Sie war eine Tochter des Gymuasialdirektors Wilberg in Essen und Schwester des Buchhändlers und Kaiser!. Deutschen Konsuls in Athen Karl Wilberg. Ihr Gatte Julius Baedeker in Essen war Mitinhaber der Firma G. D. Baedeker und langjähriger Leiter der Essener, später Rheinisch-Westfälischen Zeitung. Sie war das verehrte Oberhaupt der Familie Baedeker und zeichnete sich besonders durch Güte und Zufriedenheit aus; mit Geduld ertrug sie die jetzigen schweren Zeiten ihrer Geburtsstadt. Alle diejenigen, die sie gekannt haben, werden ihr ein freundliches Gedenken bewahren. Fritz Mauthner f. — In Meers bürg am Bodcnsee ist der Schriftsteller Fritz Mauthner im 74. Lebensjahre am 28. Juni gestorben. Seine reiche schriftstellerische Produktion beginnt mit Ro manen, Erzählungen und Kritiken. Den ersten größeren Erfolg er rang er mit dem Büchlein »Nach berühmten Mustern«, das viele Auf lagen erlebte. Einen bedeutenden Ruf verschafften ihm seine »Beitrüge zu einer Kritik der Sprache« und das erst vor kurzem vollendete Werk »Der Atheismus und seine Geschichte im Abendlande«. ' Zu seinem 70. Geburtstage erschienen seine »Ansgewählten Schriften« (Bd. 1—1, 1919); von seinen Erinnerungen erschien leider nur der 1. Band (1918), der die Prager Jugendjahre enthält. Von seinen übrigen Werken seien noch folgende genannt: Der neue Ahasver (2 Bde., 1882), Xanthippe (1884), Berlin W, 3 Romane (1886—90), Hypatia (1892), Wörterbuch der Philosophie. Neue Beiträge zu eiuer Kritik der Sprache (2 Bde., 1910—11) und Die letzten Tage des Gantamo Buddho (1913). Mar. Ernst Mayer f. — Der bekannte hervorragende Strafrechts lehrer Professor vr. jur. et pbil. M ax E r n st M a y e r inFrank - furt a. M. ist wenige Tage vor Vollendung seines 48. Lebensjahres gestorben. Er war lange Jahre Professor in Straßburg i. E. und wurde 1919 nach Frankfurt a. M.' berufen. Von seinen Werken seien genannt: Kausalzusammenhang zwischen Handlung und Erfolg im Strafrecht (1899), Die schuldhafte Handlung (1901), Rechtsnormen und Kultnrnormen (1903), Die allgemeinen Strafschärfungsgründe des Militärstrafgesetzbuchs (1903), Die Befreiung von Gefangenen. Er gänzung zum 1. Bande der Vergleichenden Darstellung des deutschen und ausländischen Strafrechts (besonderer Teil) (1906), Deutsches Mili tärstrafrecht (1907,11), Der rechtswidrige Befehl des Vorgesetzten (1908), Disziplinär- und Beschwerderecht für Heer und Marine (1910), Reform des Neichsstrafgesetzbuchs: Versuch und Teilnahme (1910), Uber die Reform des juristischen Studiums (1913), Des deutschen Strafrechts allgemeiner Teil, Lehrbuch (1915, 2. Anfl. 1923), Anleitung zum Stu dium der Rechtswissenschaft (1921), Macht, Gewalt und Recht (1921), Rechtsphilosophie (1922). Walther Struck f. — In Breslau ist Professor vr. Walter Struck, Truppenunterrichtsleitcr. der Heeresschule Carlowitz und Professor der Geschichte an der Universität Breslau, im 55. Lebensjahre gestorben. Struck hatte sich zunächst an der Berliner Universität hckbi- litiert und lehrte auch an der ehemaligen Königlichen Kriegsakademie. V14 Seit 1922 wirkte er in den oben genannten Stellungen. Er schrieb- u. a.: Schlacht bei Nördlingen 1634 (1893), Bündnis Wilhelms von. Weimar mit Gustav Adolf (1896), Johann Georg von Oxenstjerua. (1898), Gustav Adolf und die schwedische Satisfaktion (1900), Kardinal von Geissel und die katholische Bewegung 1848/49 (1903), Die Notabelu- versammlung von 1787 (1905), Zur Genesis der französischen Revo lution (1911). Benno Martiny f. — Ter Gründer der deutschen Milchwirtschaft, Professor vr. pkU. d. c. Benno Martiny, ist im 87. Lebens jahre in Be r l i n - L i ch t e r f e l de gestorben. Er ist zunächst Gene ralsekretär des landwirtschaftlichen Vereins zu Marienwerder gewesen, später kam er als Lehrer an die landwirtschaftliche Hochschule in Berlin. Die Universität Güttingen hat seine Verdienste um die deutsche Volks>- wirtschaft durch Verleihung der philosophischen Doktorwürde geehrt. Von seinen Werken seien aufgeführt: Die Milch (1871), Die Zucht- stammbücher aller Länder (1883), Aberglaube im Molkcreiwesen (1891), Wörterbuch der Milchwirtschaft aller Länder (1891, 2. Ausl. 1907), Kirne und Girbe (1896), Vor hundert Jahren (1904), Preisaus schreiben des Deutschen Milchwirtschaftlichen Vereins betreffend das Holländer Aufstallverfahren (1908), Geschichte der Nahmgewinnuug (1909/15), Die Prüfung von Motorpflügcn (1914), Die Motorpfliige als Betriebsmittel neuzeitlicher Landwirtschaft (1917). SpreWal. (Ohne Verantwortung der Redaktion: jedoch unterliegen alle Einsendungen den- Bestimmungen über die Verwaltung des Börsenblatts.) Zukunst der Grundzakl und letzte Konsequenz der Schlüsselzahl. Der Artikel und ebenso die Anzeige einiger weniger Verleger im Börsenblatt Nr. 121 ist nicht uninteressant, aber leider nur vom grüneiv Tisch des Verlegers aus ohne jede praktische Erfahrung vom Sortiment geschrieben. Scheinbar verkennen die sich zusammeuschließeuden Ver leger die Lage des Sortiments und vor allen Dingen die Kaufkraft des Publikums. Meiner Ansicht nach müßten doch die Verleger gerade in den letzten zwei Monaten gemerkt haben, daß die Buchläden nicht gestürmt werden und daß eine noch nicht dagewesene Kanfunlust Platz, gegriffen hat. Was den Vorschlag: flüssiges Kapital in Buchmark au- zulegen betrifft, so würde es mich interessieren, einige Namen von Sortimentern zu erfahren, die Kapital flüssig haben und dem Verleger- zinslos überlassen wollen. Ferner wird man, wenn man etwa flüs siges Kapital übrig hätte, doch sofort sein Lager erweitern und nicht beim Verleger Einzahlungen machen. Man verkauft doch nur das, was man vorlcgcn kann und nicht, was man etwa auf Grund eines Guthabens bei einem Verleger bestellen kann. Daß das Kapital durch Barkäufe festgelegt sei, ist eine irrige Ansicht, denn jeder Sortimenter wählt natürlich nur das für sein Lager, wobei er auf Absatz innerhalb kurzer Frist rechnen kann. Wie sich der Verleger eine Berechnung iir Buchmark beim Publikum denkt, ist mir schleierhaft. Die erste Be dingung dafür wäre, daß alle Verleger Grundzahlen hätten, zweitens müßten die Grundzahlen stabil sein und nicht dauernd geändert werden. Man mache sich nur einmal ein Bild von einer Kundenrechnnng und auch von der ganzen Kontenführung, wenn Grundzahlen und Mark- prcisc in Anrechnung gebracht werden. Wie schwer der Sortimcnter mit dem kaufenden Publikum bei der steigenden Schlüsselzahl zu kämpfen hat, kann eben nur ein Sortimenter und kein Verleger be urteilen. Scheinbar war keiner der sich zusammenschließenden Ver leger in letzter Zeit in einem Sortiment wenn Kunden da waren und Preise genannt wurden. Daß ein Kunde Spareinlagen in Bnchmark anlegt, ist in der Theorie sehr schön, aber in der Praxis unwahr scheinlich. Heute liegen doch die Verhältnisse so, daß Bücher nicht mehr- zu dcu Lebensnotwendigkeiten gehören, und daß Einschränkungen leider zuerst beim Biicherkauf beginnen. Wer hat denn heute noch Er sparnisse, die er ausgerechnet beim Buchhändler zinslos anlegen wird? Ich schlug, um eine Probe zu machen, im Laufe des Vormittags das Buchmark-Spareinlagcsystem etwa 10 Kunden vor, und jedesmal be gegnete ich völliger Ablehnung des Gedankens. Ich werde aber meine Propaganda fortsetzen und sehen, ob im Laufe einer Woche auch nur ein Kunde mit der Buchmark einverstanden ist. Glaubt ein Verleger, daß die Kunden die Berechnung in Bnchmark annehmen werden, so- täuscht er sich gewaltig. Daß bei der ganzen Buchmarkeinführnng der Verleger das Fett abschöpfen will, ist meiner Ansicht nach klar ersichtlich, denn welcher Sortimenter würde z. B. ein Buch, das er am Sonnabend mit der Abendpost bekommen und zu derselben Schlüssel zahl expediert hat, am Montag mit der erhöhten Schlüsselzahl bezahlen?
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