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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 23.04.1923
- Strukturtyp
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- 1923-04-23
- Erscheinungsdatum
- 23.04.1923
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- Deutsch
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X- 94, 23. April 1923, Redaktioneller Teil. Daß trotz mancher Angriffe und Krisen unsere alte Organi sation auch heute noch das größte Zutrauen ihrer Mitglieder ge nießt. wird am besten durch die Vorschläge erwiesen, die einen tveiteren Ausbau des Börsenvereins fordern rind ihm zur Aus gestaltung des genossenschaftlichen Gedankens immer neue Auf gaben zuweisen wollen. Nach dieser Richtung hin haben die Vor schläge des Herrn Wilh. Hermann (Bremen) zur Gründung einer Feuerversicherungsgesellschaft auf Gegensei tigkeit und einer St«rbekass« für die Mitglieder des Bör senvereins besonderes Interesse erregt. Der Börsenverein selbst wird sich der Ausführung solcher Pläne allerdings nicht anneh men können, da seine Rechtsform dies nicht zuläßt und eine Be- lastung mit neuen, großen Aufgaben gerade jetzt vermieden werden muß. Trotzdem wird sich der Gedanke wenn auch nicht der Ver sicherung, so doch sicherlich der Sterbekasse verwirklichen lassen, zwar nicht als eine Einrichtung des Börsenvereins, aber als besonderer Verein unter Mitwirkung und im Rahmen unserer Spitzenorganisation. Die neue Satzung des Börsenvereins, die zu Kan tate 1922 zur Annahme gelangte und im Dezember nach Eintra gung ins Genossenschaftsregister in Kraft getreten ist, erkennt Ortsvereine als Organe des Börsenvereins nur noch für eine Zeit des Übergangs an. In Bekundung anerkennenswerter Vsr- einsdisziplin hat der Hamburg-Altonaer Buchhändlerverein dar aus die Konsequenz gezogen und auf die Organeigenschaft ge legentlich der Herbstversammlung des Verbandes in Königsberg verzichtet. Er hat damit auch die Mitgliedschaft unseres Verban des ausgegeben, und dieser würde von einem so tätigen und treuen Mitgliede nur mit schmerzlichem Bedauern Abschied nehmen, wenn er nicht die Gewißheit hätte, daß die gleichen Per sönlichkeiten, die Hamburg-Altona auf unseren Tagungen vertra ten, sich auch fernerhin als Vertreter ihres Kreisvereins »Kreis Norden- in bisheriger Weise an unseren Arbeiten beteiligen werden. Die Her bst Versammlung unseres Verbandes in Königsberg am 9. und 19. September 1922 ge staltete sich dank einer bis ins einzelnste durchdachten, großzügigen Vorbereitung durch den Vorstand des Kreisvereins Ost- und West preußischer Buchhändler und insbesondere seines tatkräftigen Vor sitzenden, Herrn Otto Paetsch, zu einer eindrucksvollen vaterlän dischen Kundgebung, wie sie der Buchhandel noch nicht erlebt haben dürfte. Unter opferbereiter, auf einen herzlichen Ton ge stimmter Teilnahme der staatlichen und städtischen Behörden, der Vertreter der wissenschaftlichen und literarischen Kreise der Pro vinz Ostpreußen und der Presse dursten wir Feierstunden ver leben, die allen Teilnehmern lebenslang unvergeßlich fein werden. Di« geschäftlichen Verhandlungen waren umrahmt durch gesell schaftlich« Veranstaltungen, bei denen vaterländische Gefühle immer und immer wieder zum Durchbruch und zu erhebendem Ausdruck kamen, und welcher deutsche Buchhändler, der daran teil nehmen durfte, wird neuerdings nicht unserer deutschen Brüder im Memelland gedacht und mit Schmerz und Ingrimm die Leiden mitgesühlt haben, die sie erdulden müssen! In herzlicher Dank barkeit für di« uns erwiesene Gastfreundschaft wollen wir uns an dieser Stell« der -unter dem Drucke dauernder Gefahren stehenden Ostpreußen und Memelländer erinnern. Auf den l. Punkt der Tagesordnung der Königsberger Ver handlungen ist dieser Bericht bereits weiter oben cingegangen. Ein freundliches Geschick und die Tatkraft des Herrn Paetsch und seiner Helfer haben es gefügt, daß di« ganze Tagung zu einem »Werbefeldzug« wenn auch nicht für den Buchabsatz im besonderen, so doch für die Bedeutung des deutschen Buch handels als eines kraft- und zielbewussten Berufsstandes wurde — ein Ergebnis, dessen wir uns von Herzen freuen dürfen. Und in diesem Zusammenhang darf auch nochmals mit Dank der Tat sache gedacht werden, daß auch die Behandlung des 4. Punktes der Tagesordnung, der unter Zugrundelegung der Referate der Herren Max Paschke und Heinrich Boysen eine Aussprache über die wirtschaftliche Lage des Buchhandels ermöglichen sollte, da durch zu einem vollen Erfolge wurde, daß die Vorsteher des Börsenvereins und des Verlegcrvereins das erfreuliche und wich tige Ergebnis ihrer zusammen mit dem Verbaitdsvorstande ge pflogenen Beratungen über die Einführung des Grund- und Schlüsselzahlshstems bekanntgaben; ein Ergebnis, zu dem die beiden Referenten unabhängig voneinander in ihren ausgezeich neten Ausführungen ebenfalls gelangt waren und das auch so gleich die lebhafte Zustimmung der Herbstversammlung fand. Die Referate über Punkt 2: Die Organeigenschaft der bisher an erkannten Ortsvereine und Punkt 3: Änderung in der Gebiets einteilung der Kreisvcreine hatte dankenswerter Weise Herr Syndikus vi. Ackermann übernommen. Zu den herkömmlichen Pflichten des Berbandsvorstandes ge hört es, den angeschlossenen Vereinen gegenüber Stellung zu den Vw rschlägen des Wahlausschusses für die Neu wahlen in den Vorstand des Börsenvereins und in die Aus schüsse zu nehmen. In diesem Jahre glaubten wir davon ab- sehen zu müssen, weil der Berbandsvorsitzende selbst für ein Vorstandsamt in Aussicht genommen und dom Wahlausschuß vorgeschlagen worden war. Wir hätten die uns geboten erschei nende Zurückhaltung auch beibehalten können, wäre nicht dem Vorschlag« des Wahlausschusses eine aus einer Vereinbarung von Verlogervereins- und Gildeborstand hervorgegangene Gegen liste gefolgt. Gleichzeitig mit der Bekanntgabe und Einpfehlung dieser Liste haben die Vorstände der beiden Vereine der buch händlerischen Öffentlichkeit Kenntnis von den Absichten gegeben, die sie zur Vomahms dieses ungewöhnlichen Schrittes veran laßt haben. So erfreulich und dankenswert der beiderseits ge äußerte Wunsch nach einem reibungsloseren Zusammenarbeiten von Verlag und Sortiment im Börsenverein ist und so sehr eine solch« freundschaftliche Verständigung von jedem Berufsgenossen begrüßt werden wird, der gleich uns immer der Meinung war, daß in den letzten Jahren Kräfte in inneren Känrpfen verbraucht worden sind, die in positiver Arbeit statt Schaden und Verärge rung Nutzen für das Ganze hätten schaffen können, so wenig können wir andererseits den Weg billigen und als zu dem er wünschten Ziele führend ansehen, den die beiden Vereine gehen wollen. Sie beabsichtigen, den Vorstand des Börsenvereins künftig mit je drei verantwortlichen Vertretern und Vertrauens leuten ihrer Gruppen zu besetzen; darunter sollen sich die Vor steher oder deren Stellvertreter der beiden Jnterefsenvereine unter Beibehaltung ihrer Ämter befinden. Der Verbandsvorstand hat es für seine Pflicht gehalten, im Anschluß an die Ausführungen seines Vorsitzenden im Bbl. vom 7. April noch ausdrücklich in einer Bekanntmachung an die Kreis- und Ortsvereine, die im Börsenblatt vom 17. April abgedruckt wor den ist, auf die großen Gefahren hinzuweisen, denen der Börsen- verein ausgesetzt ist, wenn ein solcher Systemwcchscl die Billi gung der Mehrheit seiner Mitglieder findet. Aus Äußerungen im Börsenblatt und aus einer großen Anzahl von Auschristen, die von sehr namhaften Berufsgenossen ausgehen, hat er in zwischen ersehen, daß sein« Warnungen an beiden Lagern gehört und als begründet anerkannt worden sind. In der gleichen Bekanntmachung vom 17. April hat der Ver bandsvorstand die angeschlossenen Vereine darauf aufmerksam gemacht, aus welchem Anzeichen er erkennen zu müssen glaubt, daß die Koalitionspolitik auch auf eine Ausschaltung des Ver bandes der Kreis- und Ortsvcreine ausgeht. Sache der dem Verband« angeschlossenen Vereine wird es fein müssen, dazu Stellung zu nehmen und festzustellen, ob der Verband unter so veränderten Verhältnissen noch in der Lage sein wird, seine satzungsgemäße Aufgabe der »Förderung aller Angelegenheiten und Fragen, die den deutschen Buchhandel angehen, insbesondere die Ausgleichung der Interessen von Sortiment und Verlag« zu erfüllen. Nachdem der Schriftführer des Verbandes, Herr Max Kretsch marin, sein Sortiment verkauft hat und der Verbandsvorstand sich somit ans zwei Verlegern und einem Mitglied« zusammen setzt, das gleichzeitig Verleger unid Sortimenter ist, hat der Ver- bandsvorstcmd aus" eigenem Antriebe mehrfach erwogen, diese Zusammensetzung, die der der angeschlossencn Vereine nicht ent spricht, zu ändern. Die Besprechungen darüber führten zu dem im September v. I. gefaßten Beschluss«, den Sächsisch-Thü ringischen Buchhändler-Verband als den vorsitzfllhrcnden Ver ein darum zu ersuchen, für eine Neubesetzung der Vorstandsämter
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