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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 10.01.1928
- Strukturtyp
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- 1928-01-10
- Erscheinungsdatum
- 10.01.1928
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- Deutsch
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Deutsche Verlags-Anstalt, Eugen Diederichs, Malik-Verlag, G. Grote, Bergstadtverlag, Amalthea-Verlag, Staackmann, K. F. Koehler, Franz Borgmeyer, C. H. Beck, Kösel L Pustet, F. A. Brockhaus u. a. Mancher Bucherfolg wird da wahrscheinlich durch eine recht kostspielige Reklame erkauft sein. Bei der Mehr zahl der Werke handelt es sich ja auch um solche bereits bekannter Autoren oder um solche, die ihre ersten Erfolge schon hinter sich haben, also um Bücher, deren Erfolgsmöglichkeiten es schnell auszunutzen gilt. Gerhart Hauptmann, Till Eulenspiegel; die Bücher von Emil Ludwig; Max Brod, Die Frau, nach der man sich sehnt; Fülöp-Miller, Der heilige Teufel; Propyläen-Kunst- geschichte; Jugenderinnerungen des Kaisers; Jansen, Die Kinder Israel; Marcu, Lenin; Lawrence, Aufstand in der Wüste; Salz mann, Zeitgenosse Fo; die Bücher von Galsworthy, Jack London und Wells sind einige von denen, die mit am häufigsten angezeigt wurden. In der großen Mehrheit der Fälle kann man den Zeitungen gern zugestehen, daß sie sich es angelegen sein ließen, aus den Bücheranzeigen etwas zu machen, wenigstens soweit die regel rechten Weihnachtsbücherbeilagen in Frage kommen. Meist sind es die drei oder vier Sonntagsnummern von Ende November bis Mitte Dezember. Bei der Besprechung einiger dieser Bei lagen wird noch darauf zurückgekommen werden. Es ist natür lich ganz etwas anderes, wenn sich die literarischen Beilagen be sonders hervorheben und ein geschlossenes Ganzes bilden, als wenn mitten in den andern Anzeigen auch ein paar Buchanzeigen erscheinen. Manche Zeitungen haben es in einigen Nummern auf 3—10 Seiten starke Beilagen gebracht, es sind wohl die, in denen das Buch auch sonst starke Beachtung findet und bei deren Leserkreis der Verleger auf Interesse rechnen kann. Als Be sonderheit verdienen die Anzeigen des Malik-Verlages Erwäh nung, der sich in mehreren Fällen damit begnügte, Domela, Der falsche Prinz 100. Tausend, und Sinclair, Petroleum, 55. Tau send, in fetten Schlagzeilen anzuzeigen, ohne jegliche nähere An gaben, auch ohne die des Verlages. Der wirkungsvolle Prospekt der Verlage S. Fischer, Dietrich Reimer, Ernst Wasmuth, Kie penheuer, Tage-Buch und Rowohlt in der Frankfurter Zeitung, der auch andern Zeitschriften beilag, ist ein Beispiel gemeinsamer Verleger-Werbung; ein anderes eine halbseitige Anzeige 6 Mün chener Verleger in den Münchner Neuesten Nachrichten, die an scheinend von der Firma Georg C. Steinicke ausging, aber ebenso wie der oben erwähnte Prospekt einen Hinweis trug, daß die an gezeigten Bücher in jeder Buchhandlung vorrätig sind. Hin und wieder stieß man auch auf die bekannten Gratis-Anzeigen oder solche anderer Firmen, die dem Buchhandel nicht angeschlossen sind. In ganz vereinzelten Fällen forderten Verleger zum di rekten Bezug auf. Das Vorstehende zeigt zur Genüge, daß der Verlagsbuch handel in nicht geringem Maße dazu übergegangen ist, die Zei tungsreklame für sich zu benutzen. Wenn das Sortiment bisher von sich sagte, daß es dazu nicht in der Lage sei, so scheint auch hier ein Wandel eingetreten zu sein. In vier Berliner Zeitun gen fanden sich zehn Sortimenteranzeigen, in einer einzigen Münchener in den Vorweihnachtswochen elf, darunter verschiedene wiederholt und in recht großem Umfang. In den meisten Fällen sind es allgemeine Empfehlungsanzeigen, nur vereinzelt werden Bücher eines bestimmten Verlages oder ein einzelnes Buch (z. B. Hamsun, Landstreicher) angezeigt. Eine gemeinsame Reklame verschiedener Sortimenter einer Stadt, wie sie so oft empfohlen wird, haben wir nirgends gefunden, hingegen öfters von dem Ortsverein ausgehende Anzeigen mit einem kurzen Text wie z. B.: Kauft Bücher zum Weihnachtsfest in den Nürnberger Buch handlungen. Ost finden sich dann auch Hinweise im redaktio nellen Teil auf solche Anzeigen. Ein Anfang scheint also gemacht zu sein, und man kann annehmen, daß dn Sortimentsbuchhandel sehr genau prüfen wird, wie weit ihm eine häufigere Benutzung der Zeitungsreklame möglich ist. Für das Bekanntmachen von Vorträgen, Ausstellungen usw. wird sie ihm sowieso unent behrlich sein. Solche Veranstaltungen werden ja fast regelmäßig auch im redaktionellen Teil behandelt, ja man findet Aufsätze, die sich ohne besonderen Anlaß mit dem Buchhandel befassen. So be- 84 richteten u. a. die Dresdner Nachrichten ausführlich über einen von der Hosbuchhandlung H. Burdach veranstalteten Vortrag Otto- mar Enkings: Der Sieg des Buches; die Frankfurter Nachrichten zeigten eine Einbandausstellung in der Bücherstube und Anti- guariat Walter Schatzki an, die Deutsche Allgemeine Zeitung ver öffentlichte einen langen Artikel im Plauderton: Ein Gang durch die weihnachtlichen Buchhandlungen, in dem eine ganze Reihe von Firmen mit ihren Besonderheiten erwähnt und aus gern gekaufte Bücher hingewiesen wurde. Ein ähnlicher Aufsatz fand sich in den Münchner Neuesten Nachrichten: Die Bücherstadt München. Ein Weihnachts-Rundgang. In der gleichen Zei tung eine ausführliche Besprechung der von der Buch- und Kunst handlung Hans Goltz veranstalteten -Ausstellung der Münchner Kunstverleger- und ein Hinweis auf die Jugendschriftenwoche des Münchner Buchhandels; in der München-Augsburger Abend zeitung wieder ein Artikel mit der Besprechung der Weihnachts ausstellungen vier großer Firmen und im Bayerischen Kurier und Münchner Fremdenblatt eine Notiz über die Weihnachts bücherausstellung bei Herder. Die Weihnachtsausstellung der Rathaus-Buchhandlung Adolf Brüske in Osterode fand lobende Erwähnung in der Lokalpresse, ebenso die gemeinsame Jugend buchwoche der drei Steglitzer Buchhandlungen Auerbach, Tesch ner und Wiedling im Steglitzer Anzeiger. Die Märchensilmvor- führungen der Stuttgarter Buchhändler in der Schwäbischen Bilderbühnc hätten vielleicht mehr Beachtung verdient, wogegen das Wiesbadener Tagblatt einer von der Jugendschriften-Kom- mission unter Mitwirkung der Buchhandlung Ehr. Limbarth ver anstalteten Weihnachtsausstellung guter Jugendschriften einen breiten Raum gewährt. Man kann ja überhaupt die Beobach tung machen, daß Veranstaltungen, die von pädagogischen, kon fessionellen usw. Kreisen ausgehen, von vornherein bei der Presse größere Beachtung finden. Etwa ein halbes Hundert Notizen über Ausstellungen, die von Jugendschriften-Ausschüssen (oft allerdings unter Mithilfe des Sortimentsbuchhandels) ausge gangen sind, kam in letzter Zeit zu unserer Kenntnis. Aus diesen und anderen Gründen ist ja für den Erfolg gerade von Jugendschriften-Ausstellungcn die Mithilfe Pädagogischer Kreise oft maßgebend, wie auch die Würzburger Veranstaltung mit ihrer originellen Reklame in Gestalt der durch die Straßen zie henden bösen Buben Max und Moritz zeigte. Sie wurde von dem Würzburger Ortsverein, den Schriftstellern und der Lehrerschaft betreut und fand gute Beachtung in der Presse. Zum Schluß seien noch einige Weihnachtsbücherbeilagen herausgegriffen und auf ihre Besonderheiten hingewiesen. Das Berliner Tageblatt brachte an den Sonntagen vom 20. Nov.—18. Dez. fünf Sonderbeilagen mit der Überschrift: Weihnachtsbücher, die vierte im Umfang von acht Seiten, die letzte wieder etwas schwächer, was übrigens bei allen andern auch der Fall ist. Besonders hervorzuheben sind die darin ent haltenen Sammelbesprechungen namhafter Schriftsteller oder Kritiker. Die Deutsche Allgemeine Zeitung brachte den schon erwähnten ausgezeichneten Artikel: Gang durch die weihnachtlichen Buchhandlungen. Der in mehreren Nummern enthaltene Weihnachtsbüchertisch ist nicht besonders umfangreich, eine summarische Aufzählung der Bücher des Jahres von einem Dutzend bekannter Verleger zeigt die Not des Rezensenten, der eben nicht durchgekommen ist durch »die Bücherslut-, wie Peter Hamecher einen eben erschienenen Artikel in der D. A. Z. über schreibt. Er wirft darin den Verlegern vor, zu viel und zu kurz vor Weihnachten ihre Neuerscheinungen herausgebracht zu haben, die in den Buchhandlungen die älteren Bücher einfach er drückten. Im Tag scheint uns die reichhaltige Beilage »Deut scher Weihnachtsbüchermarkt-, von der wir leider nur eine Num mer gesehen haben, sich in zu gefährlicher Nähe der Unterhal tungs-Rundschau zu befinden. Die Literarische Umschau der Voss i scheu Zeitung erscheint das ganze Jahr hindurch jeden Sonntag. In der Weihnachtszeit war sie besonders um fangreich (einmal 10 Seiten), jede Seite mit der Aufschrift -Das Deutsche Buch- über den Anzeigen. Einen hervorragenden Platz hat sich das ebenfalls wöchentlich erscheinende Literaturblatt der Frankfurter Zeitung erobert, in dem auch wissen schaftliche Literatur stark berücksichtigt ist. Demgemäß sind auch
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