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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 07.07.1923
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- 1923-07-07
- Erscheinungsdatum
- 07.07.1923
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- Deutsch
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X- I5K, 7. Juli 1923. Redaktioneller Teil. Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. Johannes Nu-üb eck in Stockholm ist immer ein freudiger Mit arbeiter gewesen, wenn es sich nm den Bucheinband handelte. Daß er Loubier seine Arbeit über die Herkunft der Grolier-Einbände wid mete, ist nicht nur hocherfreulich, sondern auch besonders wertvoll. Christel Schmidt, noch ivenigen bekannt, aber von -den Einge- nnrihten seit kurzer Zeit als tüchtige und freudige Mitarbeiterin auf dein Gebiete des Bucheinbands erkannt, schrieb für die Festschrift einen »Beitrag zur Methodik der Bucheiubandkuude« uuter -der Überschrift »Jakob Krausze-Forschuug«. Auf sie werden wir an anderer Stelle noch zurückkoiumen. »Von Bozerian bis Trautz« führt uns eine Arbeit von Emil Hannover. Uber »Einbandkunst und Einbandlicb- haberei« spricht schließlich G n sta v Adolf Erich Bogeng. Das; auch die Auchkünstler Loubiers Wirken in vollem Maße anerkennen, zeigen die prächtigen graphischen Blätter, die der Fest schrift beigegeben sind. Emil Orlik steuerte das Bild Loubiers bei; »dem Finder und Förderer« widmet F. W. Kleukens ein eindrucksvolles Blatt zum Jubeltage; Behmer, Ehmcke, Koch, Weiß, Wolfs, jedem Bücherfreund bekannte Förderer des schönen Buches, haben jeder in seiner Art eine Beitrag geliefert; durch all diese Gaben hat die Festschrift einen besonderen Reiz erhalten. Eine reiche Fülle von Material enthält diese Festschrift, das viel fach durch Hans Loubiers Schaffen und Wirken auf dem Gebiete des Buchwesens hervorgernfen worden ist. Man kann Hans Loubier zu dieser Festgabe nur beglückwünschen und seiner Freude Ausdruck geben, daß cs ihm vergönnt ist, zu sehen, wie seine Gedanken und Anregungen immer weitere Kreise erfassen und die neue deutsche Buchkunst in ihrem Bestand sichern. Jedenfalls dürfen wir stolz auf unsere neue deutsche Buchkunst sein und werden dies dem Bahnbrecher Loubier immer danken. Bücher statt Zigaretten. Im »Jungvolk vom Bon- erzählt ein Jugendfreund, wie er früher immer so stark Zigaretten rauchte, dann auf einmal aufgeklärt wurde, bas Geld lieber für Bücher ausgab, da er von den Zigaretten krank, von den Bücher» aber schlau wurde. Er kam zn einer schönen Bibliothek. Hierüber erzählt er fol gendest Lange Zeit später besuchte mich einmal einer meiner früheren Lchrkollegen. Es war schon nach dem -Kriege, und meine Bücher waren durch den Krieg nicht weniger geworden. Der Kollege wußte noch, bah ich seinerzeit einmal das Schönste ans der Welt, die Zigarette, abgc- lehnt hatte. Nun sah er meine stattlichen Bücherreihen. »Mensch», war sein erstes Worte, »was für eine Unmasse Bücher! Gehören die alle dir?» Und ich: »Ja, alles mein Eigentum». Daraus er wieder ungläubig staunend: »Du hast wohl geerbt und nun nach Sitte der Schieber dir eine Bibliothek angelegt?» Das war ein schnurriger Gedanke, und ich wehrte mich lachend: »Nein, auf solche Gedanken darfst du bei mir nicht kommen. Weißt doch, daß ich gerad so ein armer Teufel bi» wie du. Und im Kriege lag ich mit im ersten Graben, da habe ich auch kein Geld gesunden». »Ja, ist schon recht; aber, Mens-ckInskind, woher stammen denn- nur all die vielen Bücher?» staunte er wieder. »Woher? Nu», die sammle ich alle aus der Lust.» »Tu», entgegnete er verdrießlich, »dumme Witze kannst du bei mir spare». Aber sieh mal, in den Büchern steckt heute ein Vermögen, und das muß mich doch wundern- wie du zu so viel Geld gekommen sein kannst». »Was ich dir sage», bcharrte ich, »ich sammle all die Bücher aus der Lust, und zwar sind sic all das, was du und deinesgleichen täglich in die Luft Hineinblasen. Sieh mal, rechne einmal zusammen: Täglich rauchst du so an fünf bis zehn Zigaretten. Damit bläst du ein kleines Vermögen in die Luft. Und mehr als das: der Tabak ist nicht gerade gesund, mit jeder Zigarette vergiftest du dich, wenn auch nur zu einem kleinen Teile. Tu vergibst also, wenn du rauchst, gleich, ob Pfeife, Zigarre oder Zigarette, einen umfangreichen Teil an Geld und Kraft und Gesundheit. Und siehst du, was du so in di« Luft hineinpafsst, ohne Gedanken, das erwische ich wieder und sammle es und mache mir Bücher daraus. Mit andern Worten: Du weißt, daß ich ohne Nikotin auskommen kann. Run, zum ersten- spare ich da also Geld. Das bringt erst einmal Bücher. Dann erhalle ich bedeutend besser meine Gesundheit, das bringt zum zweiten Male Geld, denn ich brauche nichts zum Arzt zu tragen, also wiederum Bücher. In diesen Büchern aber, die ich mir an schasse, lese ich allerlei und lerne viel daraus, und dann schreibe ich wenn ich genug von den einzelnen Stücken weiß, einmal einen Auf satz oder halte ein paar Vorträge darüber, und das bringt dann auch wieder Geld, wenn es auch meist nicht sehr viel ist. Aber auch dadurch finde ich dann wieder Mittel und Wege, nach neuen Büchern Ausschau zu halten. Siehst du, so komme ich zu meine» Büchern, und es ist nicht einmal ein wunderliches Nechcnexempel, sondern ein ganz einsacheS. Und du selber siehst, ich sammle tatsächlich das Geld ans Umwegen ans der Lust zusammen, das du hineinbläst». »Ja, ja, aber mit der Gesundheit ist cs doch nicht so schlimm», meinte mein Kollege, »ach halb zerstreut, »ich fühle mich ganz wohl, wenn ich rauche». »Schön, mag sein, daß du es heute nicht mehr spürst; aber ist dir beim erstenmal oder den ersten Malen nicht auch todübel gewesen?» »Allerdings, aber und dann: was würden die Kollege» sagen, wenn ich nun mit einem Male nicht mehr rauchte?» wandte er noch zweifelnd ein. »Was die sagen werden? Nun, ich kann es mir ungefähr denken. Wenn cs rechte Kerle sind und sie sehen, daß du nachher weiterkommst, dann freuen sie sich und sagen: Es ist wieder einer, der etwas mehr kann als wir, der wieder besser für uns eintreten kann. Wenn aber einer sagt, du seiest jetzt auch wohl unter die alten Weiber gegangen, weil du nicht mehr rauchst, so lasse solchen Kollegen nur gewähren; -dann was der sagt, braucht dich nicht zu rühren. Und was die Mannhaftigkeit anbelangt, siehst du: Ist der ein Kerl, der, ohne sich zu sträuben, alles tut, was andere Menschen, die vielleicht nicht einmal so klug find wie er selber, von ihm verlangen, oder ist der ein rechter Kerl, der mit klaren Augen- einen Weg für sich gefunden hat und den nun unbeirrt geht, wohl mit Rücksicht auf seine Mitmenschen, aber sonst ohne sich von deren üblen Angewohnheiten stören zu lasse»? Du Iveißt ja selber, daß es nicht mannhaft ist, alles nachzum-achsn, weil die andern es ln». Überlege, was die andern Menschen tun, und tvcnn sie dich bann überzeugen, baß ihr Tu» gut ist, so magst du es ihnen nachmachcn. Und nun gehe und überlege dir, was ich gesagt habe; vielleicht denkst du nun anders über die harmlose Zigarette. Odcr stimmt es immer noch: Tat Scheunste, wat man hett, bat is so'n Ztgarett?» »Nein», wehrte er sich, »es ist nur schade, daß mir das niemand früher sagte, ich hätte mir auch früher Bücher aus der Luft gesammelt; aber es kann nun auch noch werden. Ich werde von nun an beginnen». Meine Mitteilungen. Abkommen über die Kroncnbcrcchnung der reichsdcutschcn Musi- kalieuverlcgcr. — Im Anschluß an das an der Spitze dieser Nummer veröffentlichte Abkommen des Deutschen Musikalicn-Verleger-Vcrcius und des Vereins der österreichischen Buch-, Knust- und Musikalien händler über die K r o u e n b e r e ch n u n g der r c i chs-de u t s ch e n M n s i k a l i e » vc r I c g e r sei ausdrücklich daraus hingewiesen, daß mit dem Inkrafttreten dieses Abkommens die Bestimmungen des K 4, IV der Verkaufsordnuug für Auslandlieferungen von Mufi- kalien vom 18. April 19?!!, soweit sie Österreich betreffen, hinfällig werden. Es kommen also keine Lieferungen zum JnlandpreiS nach Österreich mehr in Frage. Jubiläen. — Am 4. Juli d. I. konnte die Buchöruckerci und Verlagsbuchhandlung R. Voll in Berlin NW. 6 auf ihr VOjäh- riges Bestehn zurückblicken. Gründer der Buchdruckerei war Raphael Bott, der ebenso wie sein Sohn Ernst Voll und der nachfolgende Mitinhaber vr. Felix Pickardt sowohl in Fachkreisen als auch in der gesamten Hanbclswelt sich des beste» Ansehens ersreutc. Der augen blickliche Inhaber Herr Otto BoII ist der Enkel des Gründers; die Druckerei R. Voll befindet sich somit in der dritten Generation im Besitz der Familie. Aus kleinen Anfängen entwickelte sich die Druckerei zu einem der ersten und angesehensten Großbetriebe, der sein Heim in, eigenen Geschäftshause am Schiffbauerdamm IS hat. Auf ein öSjähriges Bestehen konnte am 1. Juli d. I. die Buch- >tud Papierhandlung Theodor Hcmpel in Meuselwitz zurück blicken. Sie wurde von Theodor Hcmpel aus Oschatz gegründet und ist immer in enger Verbindung mit -den Schulen der Stadt gewesen, in denen oder in deren Nähe sie auch ihre verschiedene» Geschästs-- lokaliiäten gehabt hat. Im Jahre 1893 starb der Gründer, und seine Ehefrau setzte das Geschäft bis zu ihrem 1917 crsolgten Tode fort. Am 1. Februar 1920 kam das Geschäft in den Besitz des Herrn E du a r d K i l g e r, der cs seitdem im Geiste feiner Vorgänger führt. Die J-ubelfirma ist stets bemüht gewesen, keine Schundblicher zu ver- SZ7
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