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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 07.07.1923
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- 1923-07-07
- Erscheinungsdatum
- 07.07.1923
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- Deutsch
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Redaktioneller Teil. F- 158, 7. Juli 1923, es schließlich auch in Besprechungen, die zusammen mit dem Börsen« vereinsvorstand über die schwebenden Fragen stattsindcn. Also bei gutem Willen ist eine Verständigung immer möglich; bei schlechtem Willen ist sie erst recht nicht möglich, wenn sie inner halb des Börsenvereinsvorstandes, in diesem kleinen Kreise, erfol gen soll (Sehr richtig'), und ich Hab« das schwere Bedenken, bah dieser Versuch, dieses -Experiment-, wie es genannt worden ist, die Arbeiten im Börsenbereinsvorstand und damit unser aller Inter essen aufs schwerste gefährdet. Es genügt vollständig, wenn im Börsenvereinsvorstand für beide Vereine -Verbindungsoffiziere-, wie ich es heute morgen genannt habe, vorhanden sind. Es ist durchaus zu begrüßen, wenn je ein Vorstandsmitglied beider Ver eine als solches in den Börsenvereinsvorstand gewählt wird, Diese Verbindungsoffiziere haben dann die Möglichkeit, ihre Ersten Vor steher offiziell über alles das zu informieren, was im Börsenver ein vorgeht; auf diese Weise können sie die Verbindung zwischen Börsenverein und Jnteressenverein Herstellen, und dann werden die Vorsteher ebenfalls «ine wenn auch mittelbare Einwirkung aus üben können. Sehr richtig hat Herr Volckmar in seinem Artikel ausgefrihrt, nirgends sei auch in unserm neuzeitlichen Staatswcsen das System der Fraktionsminisler bis in solches Extrem durchgefllhrt, daß Regierende und Parteiführer durch Personalunion verbunden blei ben, Meine Herren, es bedeutet« entschieden eine Übertreibung des Parlamentarismus, wenn man die Parteiführer als solche und unter Beibehaltung ihres Charakters als Parteiführer in die neu trale Instanz, in die Regierung, hineinwählen wollte. Jedenfalls sind wir in Deutschland in dieser Entwicklung noch nicht so weit (Zurus: Sachsen!), — und was wir an Parlamentarismus in den letzten Jahren erfahren haben, das kann uns in keiner Weise an regen, ein solches Experiment nun auch mit unserer Bernfsbertrc- tung zu machen. Meine Herren, wie haben sich nun seit gestern die Dinge ent wickelt? Ich habe gestern vormittag einer Besprechung der Arbeits gemeinschaft wissenschaftlicher Verleger beigewohnt, in der auch diese Frage zur Debatte gestellt war, und es hat sich ergeben, daß Von — wenn ich recht unterrichtet bin — 33 Anwesenden nur 4 sich entschließen konnten, für diese Koalitionspolitik zu stimmen, daß die anderen aber sie nicht mitzumachen geneigt waren. Dann hatte der Verbandsvorstand für gestern nachmittag 3 Uhr, immer in der Hoffnung, daß cs möglich sein würde, einen Ausweg aus diesem für uns alle nicht angenehmen Konflikt zu finden, eine Vor besprechung der Vorsitzenden einberufen; wir hatten die Absicht, in erster Linie uns über die Stimmung in den Kreis- und Ortsver- einen zu unterrichten. Das Resultat, das sich da ergab, war fol gendes! etwa di« Hälfte der Vorsitzenden erklärte, man sei in ihren Vereinen für die Koalitionspolitik, und etwa die andere Hälfte er klärte, man sei dagegen und werde sich aus den Standpunkt der Vor schläge des Wahlausschusses stellen, lind wie die Stimmung in den Kreis- und Ortsvereinen geteilt ist, so ist sie schließlich auch im Verlage geteilt. Nun hatte ich gestern abend die Freude,-mit mei nen Vorstandskollegen einer Einladung folgen zu dürfen, die Herr Diederich von der Gilde uns übermittelte; im Kreise der Gildemit glieder sollte diese ganze Angelegenheit ebenfalls nochmals mit den Vorsitzenden der Kreis- und Ortsvereine besprochen werden. Für die Vorsitzendenbesprechung am gestrigen Nachmittag hatte ich den folgenden Einigungsvorschlog vorbereitet! Die zu einer Vorbesprechung versammelten Vorsitzenden der Kreis- und Ortsvereine haben von der im Börsenblatt voni 21, April veröffentlichten Erklärung der Herren vi, Paetel und Nitschmann vom 17, April Kenntnis genommen. Sie sind da mit einverstanden, daß künftig je ein Vorstandsmitglied des Deut schen Verleger-Vereins und der Deutschen Buchhändlergilde dem Vorstande des Börsenvereins angehörcn sollen. Die Wahl dieser offiziellen Vertreter der beiden Verein« hat nach den satzungs- mätzigen Bestimmungen des Börsenvereins zu erfolgen. Da gegen — und nun kommt das, worin di« Anschauungen grundsätzlich von einander abweichen: — sind die Vertreter der Kreis- und Ortsvcreine der Meinung, daß aus den in der buchhändlerischen Öffentlichkeit hinreichend er örterten Gründen die Ersten Vorsteher dieser beiden Vereine für «in« Wahl in den Börsenvereinsvorstand nicht in Frage kommen dürsen. Wir haben gestern diese Resolution in der Vorbesprechung der Vorsitzenden nicht zur Abstimmung gebracht, da es für uns zunächst genügte, zu sehen, wie sie ausgenommen wurde. Aber ich glaube, ich gebe den Eindruck, den die Teilnehmer an dieser Besprechung gehabt haben, ganz richtig wieder, wenn ich sage, daß beim Schluß dieser Zusammenkunft die bei weitem überwiegende Majorität sich bereits auf den Boden dieses Vergleichsvorschlages gestellt und ihn anerkannt hatte. Das ist nicht zuletzt auch aus die Unterstützung zurückzuführen, die uns dadurch -erwuchs, daß die Herren Röder und Hartmann sich in eindrucksvoller Weise sür diesen Vermittlungs vorschlag einsetzten. Gestern abend wurde nun im Kreise der Gilde — ich glaube nicht, daß es eine Indiskretion ist, und ich bitte ausdrücklich, mir zu gestatten, darüber zu sprechen (Zustimmung des Herrn Nitsch mann) —, wo im wesentlichen wieder di« Vorsitzenden der Kreis elnd Ortsvereine, darüber hinaus aber noch eine Anzahl anderer Gildcmitglieder versammelt waren, diese Frag« nach einem sehr aus führlichen und eindrucksvollen Referat des Herrn Nitschmann ebenfalls zur Aussprach« gestellt, und ich habe im wesentlichen dort alles das entwickelt, was ich Ihnen heut« von dieser Stelle aus sagen durfte. Da ergab sich zum Schluß dieser Besprechung fol gendes: es sollte darüber abgestimmt werden, wer nun grundsätz lich die Koalitionspolitik, d, h, also die von der Koalition Pactcl- Nitschmann oder Verlegerverein-Gilde ausgestellte Liste, und wer auf der andern Seit« die Kompromißliste annähme, deren Kan didaten ich ja bis jetzt noch nicht genannt habe. Ich. habe gestern nachmittag und gestern abend erklärt: -»Meine Herren, wenn wir uns auf die Anerkennung der Grundsätze einigen können, die in meiner Resolution niedergelegt sind, so sehe ich meine Ausgabe als erfüllt an; dann Hab« ich das Ziel erreicht, das ich mir in meinem »Offenen Brief-- gesteckt hatte, dann ist meine Kandidatur damit überflüssig geworden; dann würde ich sie zugunsten der sofortigen Herstellung der Parität zwischen Verlag und Sortiment im Börsen- vereinsvorstand zurückziehen — der Parität, die ich genau so wie der Verbandsvorsiand, genau so wie alle anderen, die ich bisher ge hört habe, seien sie Verleger, seien sie Sortimenter, als eine Forde rung der Gerechtigkeit und die Forderung einer klugen Politik des Börsenvereins gern erfüllt sehen möchte.» Die Abstimmung inner halb dieser Gilde-Vorbesprechung nun hatte das überraschende Er gebnis, daß für die Koalitionspolitik nur 13 der Anwesenden, mit Einschluß der 5 Vorstandsmitglieder der Gilde, stimmten, während sich 31 Stimmen für meinen Kompromiß erklärten. Sie sehen also, meine Herren, ich spreche hier nicht im Inter- esse meiner Kandidatur, sondern ich spreche zu Ihnen nur mit der herzlichen Bitte, die ich von dieser Stelle aus schon des öfteren an Sie zu richten Gelegenheit hatte: Vereinigen Sie sich auf der mitt leren Linie! Nehmen Sie den Kompromißvorschlag an, der Ihnen hier gemacht worden ist, Herr vr, Partei wird Ihnen nachher wahrscheinlich als Erster Vorsteher des Verlegervereins über die Aufnahme berichten, die dieser Kompromißvorschlag heute morgen in der Hauptversammlung des Deutschen Verlegervereins gefunden hat. Zum Schluss« aber muß ich mit aller Entschiedenheit betonen: Das, was in dieser Resolution in ganz knappen Worten niedergelegt ist, ist das Maximum dessen, was ich zugestehcn kann. Wenn also der Grundsatz nicht Annahme findet, daß die beiden Vorsteher der Jnteressenverein« nicht in den Börsenbereinsvorstand delegiert wer den dürfen, so würde ich mich zu meinem größten Bedauern genötigt sehen, meine Kandidatur aufrechtzuerhalten, und trotzdem ich persön lich nicht den Wunsch habe, in den Börsenvereinsvorstand hineinzu kommen, würde ich Sie doch bitten, mir dann Ihre Stimme zu geben, (Lebhaftes Bravo und Händeklatschen.) Herr Nr, Georg Paetel (Berlin): Meine Herren! Nachdem in der buchhändlersschen Presse und auch in den Vereinen so viel über unsere Wahlvorschläge gesagt worden ist, kann ich mich ziemlich kurz fassen. Vor allem möchte ich hier noch einmal kurz den Hauptgrund betonen, der uns zu dieser Einigung geführt hat, und der bestand darin, daß sowohl die Gilde wie der Vorstand des Deutschen Verlegervereins einsah, daß es endlich an der Zeit ist, den Zwist zwischen Sortiment und Verlag zu begraben (Bravo!),
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