Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 02.05.1924

6060 dörjenblatt 1- d. Dlschn. Buchhandel. Redaktioneller Teil. X- 103, 2. Mai 1924. Gleichzeitig mit der Außenhandelsnebenstelle für das Buch, geweibe liquidierte auch die Einkaufsstelle des Börscnvcreins ihre Beziehungen zu den Buchhändlern in den abgetretenen Gebieten. Ihre fernere Tätigkeit bleibt auf die Beschaffung der ausländischen wissenschaftlichen Zeitschriften für die Notgemeinschast der Deutschen Wissenschaft beschränkt. Der Verlagsausschuh der Notgemeinschast der Deutschen Wissenschaft hat einen ausführlichen Tätigkeitsbericht im Bbl. Nr. 83 vom 7. April 1924 veröffentlicht. Indem wir hierauf verweisen, begnügen wir uns, den Herren in der Not. gemeinschaft, insbesondere unserm Ehrenmitglied Herrn Geheimen Hofrat Or. Kar! Siegismund, für ihre auch in diesem Jahre dem Buchhandel geleisteten wertvollen Dienste herzlichsten Dank aus. zusprechen. Neben den Stellenangeboten des Börsenblattes, die den Suchenden täglich vorgelegt werden, steht den Arbeitgebern wie Arbeitnehmern unsere Stellenvermittelung zur Seite. Ihre Tätig keit würde sich noch wirksamer ausgestalten lassen, wenn uns die frei werdenden Stellen regelmäßig gemeldet würden. Der Arbeitgeberverband der Deutschen Buchhändler Sitz Leip zig, der wie alljährlich einen besonderen Bericht herausgeben wird, hatte das Erscheinen der ADB-Mitteilungen aus Gründen der Kostenersparnis eingestellt, für das neue Geschäftsjahr ist jedoch bis auf weiteres ihr Wiedererscheinen beschlossen worden. Der Ver band ist der Vereinigung Deutscher Arbeitgeberverbände in Berlin als der Spitzenorganisation der gesamten deutschen Arbeitgeber- schaft angeschlossen. Der Deutschen Buchhändler-Lehranstalt in Leipzig ist das Fort bestehen nur durch die dankenswerte Gründung des Vereins Deutsche Buchhändler-Lehranftalt ermöglicht worden, in dessen Be sitz die Anstalt überging, da der bisherige Eigentümer, der Verein der Buchhändler zu Leipzig, die Kosten nicht mehr aufbringen konnte. Mit dem genannten Verein, in dessen Vorstand wir Herrn Hofrat Linnemann entsandten, wurde «in neuer Mietvertrag abge schlossen. Wir haben, den wirtschaftlichen Verhältnissen Rechnung tragend, der Buchhändler-Lehranstalt im vergangenen Jahre mehr fach Unterstützungen zukommen lassen, wie wir auch in den Vor anschlag wieder einen Betrag für die im Interesse des Gesamtbuch. Handels wirkende Schul« eingesetzt haben. Trotz der Ungunst der Zeiten waren sowohl die Frühjahrs- Bugra-Mcsse 1923 wie auch die gelegentlich der Herbstmesse ver anstaltete Bugramesse gut besucht. Die Umsätze der Messen in den Vorjahren wurden allerdings nicht erreicht. Dagegen wurde, der Geschäftsgang in der Frühjahrsmesse 1924 als gut bezeichnet. Ge legentlich der Hauptversammlung 1923 wurde die bekannte Kantate- Bugramesse abgehalten, die -aber nur eine geringe .Besucherzahl auf zuweisen hatte. Im verflossenen Jahr« haben 725 Firmen, und zwar 252 Ver- leger und 473 Sortimenter um Ausnahme in das Adreßbuch des Deutschen Buchhandels nachgesucht. Der Grund für dieses merk- lich« Nachlassen ün Vergleich zu den Vorjahren <1922: 1006 Fir men, 1921: 1085 Firmen) dürfte darin zu finden sein, daß die Ge winnmöglichleiten im Buchhandel nicht mehr so günstig wie früher beurteilt werden. Die für die Bearbeitung von Aufnahmegesuchen zu zahlende Ermittelungsgebllhr wurde mehrfach erhöht; sie beträgt gegenwärtig 30 Gm. Mit Rücksicht auf die hohen Herstellungskosten des Adreßbuches waren wir gezwungen, den Jahrgang 1924 in einer gekürzten Form, die lediglich das Firmenverzeichnis sowie die Firmenveränderungen enthält, erscheinen zu lassen. Der nächste Jahrgang wird wieder alle übrigen Abteilungen enthalten. Wir richten an den Verlag die Bitte, zur Gesunderhaltung eines zahlungskräftigen Sortimenterstander nur an die Firmen zu liefern, die im Buchhändler-Adreßbuch verzeichnet sind. Keines falls sollte der Verlag durch Belieferung nicht angeschlossener Fir men, so insbesondere von Vereinsbuchhandlungen und ähnlichen Gebilden, die zahlreich oustretenden Bestrebungen von Konsu- menten-Zusommenschlüssen unterstützen. Aus den Mitgliederbestand des Börsenvereins ist die Ungunst der wirtschaftlichen Verhältnisse nicht ohne Einfluß geblieben. Eine Anzahl von Berufskollegen sah sich in der Zeit der süstversten Krise genötigt, den Austritt aus dem Verein zu erklären. Dadurch erlitt die Milgliederzahl vorübergehend eine Senkung, die indessen durch die in den letzten Monaten erfolgten Neuaufnahmen wieder ausgeglichen ist. Am 1. April 1924 betrug die Mitgliederzahl 4813 gegen 4849 Kantate 1923. Nach Einführung der Goldmarkrechnung wurden auch di« Mitgliedsbeiträge in Goldmark festgesetzt, die allerdings in ihrer jetzigen Höhe völlig unzureichend sind. Im Einverständnis mit dem Rechnungsausschuß ersuchen wir daher die Hauptversamm lung, den Milgltedsbeitrag auf 2,50 Gm. für den Monat sestzu- setzen und wiederum die Erhebung eines nach der Umsatzhöhe gestaffelten Betriebsbeitrages zu beschließen. Durch Bekannt- machungen der Geschäftsstelle ist bereits darauf hingewiesen, daß es sich empfiehlt, nach Aufhören der Inflation die Beiträge viertel, jährlich zu zahlen, da durch die monatlich« Einsendung nicht nur überflüssige Portokosten, sondern auch vermehrte unproduktive Buchungsarbeiten entstehen. Wir fordern deshalb unsere Mitglieder auf, soweit es nicht bereits geschehen ist, vom Juli ad die Beiträge vierteljährlich im voraus an die Geschäftsstelle abzuführen. Todesfälle. Es verstürben: Am 5. April 1923 Karl Regelsperger, Mitinhaber d. Fa. Gerold K. Co. Universitäts-Buchhandlung in Wien, ün 61. Lebensjahr«. „ 9. April 1923 Jacob Hallauer, Inh. d. Fa. I. Hailauer in Oerlikon-Zürich, im 63. Lebensjahr«. „ 11. April 1923 Otto Gombart, Mitinh. d. Fa. Leonhard Simion Nachs. in Berlin, im 48. Lebensjahre. „ 16. April 1923 Otto Reichard, Inh. d. Fa. Reuther L Rei- chard in Berlin, !m 62. Lebensjahre. „ 1. Mai 1923 Franz Bieringer, Inh. d. Fa. M. Wald- bauer'sche Buchhandlung in Passau, im 58. Lebensjahre. ., 2. Mai 1923 Wilhelm Lobeck, Geschäfts, d. Fa. C. Re- genhardt G. m. b. H. und Mitinh. d. Fa. Barthol St Co. in Berlin, im 43. Lebensjahre. „ 5. Mai 1923 Kommerzienrat Paul M atthae i, Inh. d. Fa. Engelhard-Reyhersche Hosbuchdruckerei, Verlagsbuchhand lung in Gotha, im 73. Lebensjahr«. „ 13. Mai 1923 ErnstUrban, Mitinh. d. Fa. Urban L Schwar zenberg in Wien, im 85. Lebensjahre. „ 14. Mai 1923 Gustav Elster mann, Inh. d. Fa. Minders L Elstermann in Osnabrück, im 84. Lebensjahre. „ 3l. Mai 1923 Johannes Morgenbesse r, Inh. d. Fa. Johannes Morgenbesser in Bremen, im 63. Lebensjahr«. „ 8. Juni 1923 Max Backe, Inh: d. Fa. Max Backe, Verlag von Modas y Pasatiempos in Berlin, im 55. Lebensjahr«. „ 3. Juli 1923 M ar ian van den Wye nber g h, Mitinh. d. Fa. M. van den Wyenbergh in Kevelaer (Rheinland), im 69. Lebensjahre. „ 15. Juli 1923 Karl Rosznyai, Mitinh. d. Fa. Karl Rosznhai in Budapest. „ 17. Juli 1923 Wilhelm Maske, Inh. d. Fa. Westerhove's Buchhandlung W. Maske in Gelsenkirchen, im 53. Lebensj. „ 27. Juli 1923 Ludwig Fries, Inh. d. Firmen Ludwig Fries und Deutsch« Esperanto-Buchhandlung in Leipzig, im 46. Lebensjahr«. „ 5. August 1923 Walter Jost, Inh. d. Fa. Waldemar Jost in Arnstadt, im 38. Lebensjahre. „ 5. August 1923 Arnold Radziejewski, Geschäftsf. d. Fa. Verlag vr. Wedekind L Co. in Berlin, im 57. Lebensj. „ 6. August 1923 G u sta v K re ienb r i n k, Inh. L. Fa. Gustav Kreienbrink in Detmold, im 55. Lebensjahre. „ 7. August 1923 A l be r 1 W i c d l in g, Mitinh. d. Fa. Gerlach L Wiedling in Wien, im 64. Lebensjahre. „ 10. August 1923 Sigismund Theissing, Inh. d. Fa. Theissingsch« Buchhandlung in Münster i. W., im 82. Le- bensjahre.