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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 02.05.1924
- Strukturtyp
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- 1924-05-02
- Erscheinungsdatum
- 02.05.1924
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- Deutsch
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lvz, 2. Mai 1924. Redaktioneller Teil. versucht, durch Erhöhung der Vorauszahlungen auf Einkommen-, Körperschafts- und Umsatzsteuer sowie durch Erhebung der Betriebs- steuer, Brotversorgungs- und Rhein- und Ruhrabgade das Steuer aufkommen zu steigern und der Finanznol des Reiches abzuhelfen, so wurde nunmehr durch die Steuernotverordnungen das Steuer system völlig auf Goldmarkbasis umgestellt. Zwar wurde dadurch eine begrüßenswerte Vereinfachung des Erhebungssystems hcrbei- geführt, es zeigte sich aber mit aller Deutlichkeit und Schärfe, welche Belastungen den Steuerzahlern und in vorderster Linie den Ge werbetreibenden zugedacht waren. Angesichts der Finanzlage des Reiches nrußte das hingenom men weiden. Es blieb nur übrig, Erleichterungen dort zu suchen, wo sie im Rahmen der gesetzlichen Bestimmungen möglich erschie nen. Hierzu bol insbesondere die zweite der ergangenen Notver ordnungen Gelegenheit, insofern versucht wurde, dem Reichsfinanz- ministerium den Anspruch des Buchhandels auf eine Sonderbehand lung nachzuweisen. Um unsere Schritte bei der Reichsregierung wirksamer zu gestalten, wurde Anfang März d. I. der Versuch unternommen, Zahlenmaterial zu beschaffen. Dieses soll den Bör senverein auch bei späteren Verhandlungen in di« Lage versetzen, Sonderwünsche des Buchhandels zu rechtfertigen. Es erscheint dringend erwünscht, den Börsenverein gerade in Steuerangelegenheiten alz Vertreter des Gesamtbuchhandels in Erscheinung treten zu lassen, um nicht den Behörden gegenüber das Bild der Zersplitterung zu geben. Voraussetzung dafür ist, daß der Börsenverein über alle Steuerfragen von den einzelnen Fach- verbänden auf dem Laufenden gehalten und daß über -das jeweils einzuschlagende Vorgehen Übereinstimmung erzielt wird. Wiederholt haben wir uns beim Eisenbahnfiskus für «ine Verbilligung der Eisenbahntarisc eingesetzt. Die deutschen Tarife sind im Vergleich zu denen der Nachbarländer außerordentlich hoch. Es ist nicht recht «inzusehen, warum nicht in gleicher Weis«, wie es im Frieden der Fall war, der Eisenbahnbetrieb trotz billigster Tarife rentabel gestaltet weiden kann. Der jetzige Zustand muß die Kon kurrenzfähigkeit deutscher Erzeugnisse außerordentlich stark beein trächtigen. Bisher blieb unseren Bemühungen der Erfolg versagt. Die Gebühren für Postsendungen entsprechen im allgemeinen den Friedenssätzen; wesentlich erhöht ist jedoch das Porto für Aus landbriefe. Gerade im Auslandverkehr aber wird die Verteuerung des Versandes besonders störend empfunden, weil sie die Wett bewerbsfähigkeit des deutschen Buches ungünstig beeinflußt. Mag diese Erhöhung von manchen Exportzweigen nicht als besonders drückend angesehen werden, so ist sie es jedenfalls für den Export buchhandel bei seinem lebhaften Briefwechsel mit dem Ausland und der großen Zahl der Einzelsendungen. Wir haben beim Reichs- postministerium beantragt, eine Ermäßigung bis auf die Friedens- sätze eintreten zu lassen. Dieser Antrag wurde mit der Begrün dung abgelehnt, daß nicht nur in Deutschland, sondern auch in anderen Ländern die Gebühren für den Auslandverkehr erhöht, zum Teil sogar verdoppelt worden seien. Um eine Ermäßigung des Drucksachenportos im Auslandverkehr herbeizusühren, regten wir den Abschluß von Sonderabkom- men zur Verbilligung des Drucksachenversandes an, wie sie zwischen einigen Staaten bereits bestehen. Auch auf diesen Antrag erging aber mit Rücksicht auf die ungünstige wirt schaftlich« Lage der Neichspostverwaltung ablehnender Bescheid. Besonders schwierig gestaltete sich in der Inflationszeit der Zeitungs- und Zeitschriftenbezug im Postver trieb. Es ist dankbar anzuerkennen, daß die Postverwaltung unseren auf Verbesserung und Abhilfe gerichteten Wünschen in jeder Weise Entgegenkommen zeigte. Im April v. I. sind im Börsenblatt ausführlich die postalischen Bestimmungen und Erläuterungen über Bücher- zette! besprochen worden. Deren Kenntnis mag dazu beige- Iragen haben, daß die Postbehörde zu Beanstandungen weniger An laß fand als in den Vorjahren. Die Vorschrift, daß im Ausland- Verkehr Preisangaben auf Bücherzetteln nicht enthalten sein dürfen, wird als sehr lästig empfunden. Das Reichspostministerium hat zugesagt, beim Weltpostkongretz lg24 in Stockholm unseren Antrag auf Zulassung von Preisangaben zu befürworten. Durch die Errichtung der Zollgrenze am Rhein wird der Ver kehr nach dem und vom besetzten Gebiet außerordentlich erschwert. Obwohl der von der Interalliierten Zollkommission aufgestellte Tarif Zollsreiheit für Bücher, Noten, Karten und Bilder vorsieht, und trotz genauester Beachtung der interalliierten Ein- und Aus fuhrbestimmungen, werden seit einiger Zeit nicht unbeträchtliche Zollabgaben auf Verlagsgegenstänbe erhoben. Wir haben sofort und wiederholt di« Reichsregierung um Abhilfe ersucht. Sie ist aber gegenüber den Besatzungsbehörden auch auf diesem Gebiete völlig ohnmächtig und konnte den Buchhandel nur aus spätere Zei- ten vertrösten. In Übereinstimmung mit dem Buchhandel aller Länder der- treten wir die Auffassung, daß der internationale Austausch aller Geistesprodukte ungehindert durch Zollschranken bleiben müsse. Wir haben wiederholt Gelegenheit genommen, die zuständigen Stellen, namentlich mit Bezug auf die Verhältnisse in Spanien, hierauf hinzuweisen. Die Zollfreiheit müßte sich auch auf Kataloge, PreiSverzeich- nisse, Rundschreiben und anderes Werbematerial erstrecken. Gegen wärtig sind aber in den meisten Ländern, so auch in Deutschland, diese Gegenstände bei der Einfuhr zollpflichtig. Unser« auf Befrei ung gerichtete Eingabe soll als Material bei der Beratung über die Um ge staltungdes-deutschen Zolltarifs dienen. Vor aussichtlich werden in diesem neuen Tarif die Gegenständ« des Buch handels zu einem besonderen Abschnitt -Literarische Erzeugnisse und Werke der bildenden Kunst- zusammengefaßt. Zwischen verschiedenen Staaten, zu denen auch Deutschland gehört, wurden Vereinbarungen über «in internationaler Abkommen zur Vereinfachung der Zollformali täten getroffen. Eine Erleichterung in dieser Beziehung ist ins besondere für die Einfuhr von Verlagsgegenständen noch den Ver einigten Staaten von Nordamerika erwünscht. Die neue Satzung des Börsenvereins ist nunmehr über Jahres frist in Geltung und dürft« sich im allgemeinen als Grundgesetz de» Börsenvereins bewährt haben. Allerdings hat sich die in ihr vor gesehene Gliederung der Organvereine des Börsenvereins bis jetzt nicht einheitlich durchführen lassen. Während nach der neuen Satzung den Kreisvereinen das alleinige Recht der territorialen Vertretung innerhalb des Börsenvereins zustehen soll, halten ein zelne Ortsvereine unter Berufung auf Z 55 Ms. 2 der Satzung an der ihnen auf Grund der früheren Bestimmungen zuerkannten Organeigcnschaft fest. Wir mutzten dieser Auffassung Rechnung tragen, da die erwähnte, allerdings nur als Übergangsbestimmung vorgesehene Satzungsvorschrift den Ortsvereinen hierzu formell das Recht gibt. Die im letzten Geschäftsbericht ausgedrückte Hoffnung, die wenigen in Frag« kommenden Ortsvereine möchten den mit der Satzungsänderung beabsichtigten Zweck der Stärkung der Kreis- Vereine durch Aufgehen in diese unterstützen, hat sich also bisher nicht verwirklichen lassen. Es sollte aber möglichst bald ein Weg gefunden werden, der — etwa durch Herbeiführung der Mitglieder identität im Kreisverein und -den noch als Organ bestehenden Orts vereinen — dem Grundgedanken der neuen Satzung einheitliche Gel tung verschafft. Für die innerhalb der Kreis-Vereine bestehenden Zusammen schlüsse -von Ortsvereinen und Arbeitsgemeinschaften sollte dem Börsenverein gegenüber nur der Kreisverein die vertretende Stelle sein. Es wird überhaupt eine möglichst einfache und klare Organi sation des Gesamtbuchh-andels anzustreben sein; jede Überorgani sation muß -vermieden -werden. Entsprechend der Satzungsvorschrift wurde die Satzungsände rung der Vereinigung der Berliner Mitglieder des Börsenvereins, der Buchhändler-Verbandes -Kreks Norden- und des Hamburg- Altonaei Buchhändlervereins genehmigt. Dem Verein der öster reichischen Buch-, Kunst- und Musikalienhändler wurde erneut die Anerkennung als Organ des Börsenvereins bestätigt. Dem Vorstand war im Laufe des Berichtsjahres ein reichlicher Maß von Arbeit beschieben. Wir haben uns ihrer gern unterzogen in dem Bewußtsein, dem Gewerbe die Schwere der Zeiten über winden zu helfen. Wenn sich auch ein großer Teil unserer Auf gaben im durchaus erprobten, schnelle Erledigung gewährleistenden 7St
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