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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 19.07.1923
- Strukturtyp
- Ausgabe
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- 1923-07-19
- Erscheinungsdatum
- 19.07.1923
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- Deutsch
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166, lg. Juli 1923. Redaktioneller Teil. sehen, wohin wir kommen, und ich glaube, dann wird der Börsenverein durch die Schuld derer, die ich bezeichnet habe, gefährdet. Wir müssen uns dann auf schwerere Kämpfe einstellcn, und das wäre ausserordentlich bedauerlich. (Bcisall.) Vorsitzender Hofrat vr. Arthur Meiner (Leipzig): Es ist leider aus der Versammlung der Zwischenruf »Stimm vieh« erfolgt. Ich muß den Urheber dieses Zwischenrufes zur Ordnung rufen. (Bravo!) vr. Alfred Giesecke (Leipzig): Meine Herren, ich möchte Sie nicht lange aushaltcn. Ich stelle folgenden Antrag: Die Hauptversammlung lehnt den Antrag des Vorstands ab. Sie stimmt vielmehr dem dem Abkommen zwischen dem Deutschen Verlegerverein und der Deutschen Buchhändlergilde zugrundeliegenden Gedanken der Vertretung der beiden Orga nisationen im Börsmvereinsvorstande durch satzungsgemäh gewählte verantwortliche Mitglieder desselben zu und würde die Durchführung dieses Abkommens als im Interesse des Buchhandels gelegen begrüßen. Zur Begründung nur noch «in Wort, — einen Appell an das Sortiment, wie ihn auch mein Herr Vorredner an Las Sortiment gerichtet hat. Ich must im Eingänge noch einmal aufs entschiedenste Verwahrung dagegen einlcgen, daß uns nicht geglaubt wird, wenn wir sagen: die und die Motive sind für uns bestimmend gewesen. Woher nimmt der Herr Vorredner das Recht dazu, mir das zu verweigern, was er für sich beansprucht? — die Anerkennung der ehrlichen Überzeugung, wenn ich sage: ein großer Teil des Verlages ist nach anfänglichen schweren Bedenken in vollem gutem Glauben auf dieses Kompromiß, auf diese Ver einbarung zwischen Verlegerverein und Gilde getreten? Wir haben unserem Vorstande, der schwer« Angriffe deswegen zu erdulden gehabt hat, energisch die Stange gehalten. Wir sind uns in diesen Diskussionen immer klarer darüber geworden, daß dieser Weg, den Vorstand und Gilde «ingeschlagen haben, der richtige ist. lind nun der Appell an das Sortiment! Meine Herren, versagen Sie sich nun dem — denn so liegt die Sache: wir sind dabei geblieben, und Sie wollen zurllcktreten —, versagen Sie sich dem, daß Sie jetzt an dem Abkommen festhalten, dann werden Sie die Gutwilligen im Verlag niemals wieder dazu bekommen, und Sie werden niemals «inen Verlegervercinsvorstand dazu bekommen, auf eine solche Brücke zu treten. Denn dem kann sich kein Verlegervereinsvorstand aussetzcn, daß er, nachdem er bei einem großen Teile seiner Mitglieder seine Meinung endlich durchgesetzt hat, von dem Teil, mit dem er mit großer Müh« den Pakt geschlossen hat, einfach desavouiert wird. (Lebhafte Zustimmung bei den Vertretern des Verlags.) Syndikus des Börsenvereins vr. Ackermann (Leipzig): Meine Herren, die Rechtsfrage beantwortet sich wie folgt: Die Hauptversammlung des Börsenvereins kann den Börsenvereinsvorstand nicht zwingen, «in- für allemal die beiderseitigen Vor steher von Gilde und Verlegerverein hinzuzuziehen. Noch viel weniger kann sie vom Ersten Vorsteher der Gilde und dom Ersten Vorsteher des Verlegervereins fordern, daß sie für solch« Funktionen zur Verfügung stehen. Z 21 Ziffer 14 der Satzung patzt nach meiner Überzeugung nicht, es sei denn, daß im Wege der Analogie die Hauptversammlung dem Vorstand eine bloße Empfehlung mit auf den Weg geben will. Aber, meine Herren, hierzu ein Wort nichtjuristischer Art! Wenn einer der beiderseitigen Herren Ersten Vorsteher Bedenken hat, eine solche Funktion auszuüben, also im Vorstand des Börsenbereins ohne Sitz, Stimme und Verantwortung mitzuwirken, so liegt nach meiner Ansicht kein Grund vor, diese Weigerung aufzubauschen und gleichsam als eine Haupt- und Staatsaktion oder als unfreundlichen Akt zu behandeln. (Lebhaft« Zustimmung.) Paul Nitschmann (Berlin): Meine Herren, ich wollte eigentlich nur zu dem letzten Anträge des Herrn vr. Giesecke sprechen; aber da ich ohnehin an erster oder zweiter Stelle auf der Rednerliste stehe, darf ich Wohl gleich auf die letzten Reden ganz kurz eingehen. Herr vk. Klinkhardt hat heilte eine gegen gestern abgeschwächte Red« gehalten, aber ein« Kampfrede ist es doch gewesen. Er kam doch immer wieder darauf hinaus: »Frischer, fröhlicher Krieg ist das allerbest«. Die Einigung ist Nebensache. Wenn sie kommt, ist es gut; wenn sie nicht kommt, schadet es auch nichts«. Ich habe mich aber gefreut, daß Herr vr. Klinkhardt — und er sagte ja: namens der Mitglieder des Verlegervereins — erklären durste, daß das Prinzip der Parität unter allen Umständen auch heute noch anerkannt wird. Herr vr. Klinkhardt hat dann aber erklärt — und das habe ich mit Bedauern gehört —, für den Fall, daß der Antrag des Vorstandes — der Kompromißantrag von gestern abend — angenommen wird, würde sich der Vorstand des Verlegervereins weigern, einen Vertreter in diesen Vorstand zu entsenden. Meine Herren, das liefe ja natürlich auf eine Sabotierung der ganzen Sache hinaus und ließe sie ins Wasser fallen. Das wäre auf keiner Seite erwünscht. Ich bin aber nun als alter Politiker eigentlich nicht so ängstlich. Ich sage mir — und ich glaube, mit Recht —, daß der Verlegerverein vielleicht zunächst diesen Standpunkt ein nehmen, daß er aber nach ganz kurzer Zeit schon sagen würde: »Dieser verfluchte Kerl, der Nitschmann, sitzt jetzt im Vörsenver- einsvorstand und wir nicht; es ist vielleicht doch ratsamer, daß wir auch jemand hineinschickcn«. — Meine Herren, Sie entschuldigen, wenn ich die Sache etwas populär darstelle. Dann hat Herr vr. Klinkhardt aber «in ganz schweres Geschütz aufgefahren, eine sogenannte »Dicke Bertha«, mit der er gegen Spatzen geschossen hat, indem er gesagt hat, wenn der Kompromißantrag angenommen werden würde, müßt« und würde der Vorstand des Verlegervereins zurücktreten. Den Zusammenhang verstehe ich nicht. Ich weiß nicht, warum der Vorstand des Ver legervereins, wenn er sich weigert, diesem Abkommen beizutreten, nun auch seinerseits zurücktreten müßte. Darauf hat Herr vr. Klinkhardt in liebenswürdiger Weise der Gilde dargestellt, wie ein« Abschwächung meiner Tätigkeit erfolgen müsse, wenn ich in den Vorstand des Börsenvereins eintreie. Ich danke Herrn vr. Klinkhardt verbindlichst, auch im Namen meiner Mitglieder, für das Interesse, das er damit an dem Bestehen der Gilde bekundet hat. (Heiterkeit bei den Sortimentern.) Von einem der späteren Redner — ich glaube Herrn vr. de Gruyter — ist gefragt worden: »Wo sind denn verschiedene schwankende Vorschläge gemacht worden?« Ja, meine Herren, den allerschwanksndsten hat zweifellos Herr vr. Klinkhardt gemacht, indem er Herrn Hofrat Linnemann einfach wieder ausbootete und Herrn Jäh an dessen Stelle setzte. Es ist ein förmliches Hin und Wieder: erst wird Herr vr. v. Hase abgesctzt, und Herr Hofrat Linnemann kommt an seine Stelle, und nachdem Herr Hofrat Linne mann angenommen hat, wird er ausgebootet und Herr Jäh kommt an seine Stelle. Nun weiß ich nicht, wieviel Kompromißanträge noch gemacht und wieviel Kandidaten noch präsentiert werden. Daß die Sache dadurch an Übersichtlichkeit gewinnt, kann ich eigentlich nicht behaupten. Nun komme ich zu den Ausführungen des Herrn vr. Giesecke, die mich selbstverständlich außerordentlich erfreut haben. Ich weiß nicht, ob es unsere Satzungen erlauben werden, .Herrn vr. Giesecke zum Ehrenmitglied« der Deutschen Buchhändlergilde zu ernennen (Heiterkeit); aber jedenfalls weiß ich, daß nicht nur heute, sondern seit Jahren die Ausführungen des Herrn vr. Giesecke bei uns Sympathie gefunden haben. Wir haben immer gefunden, daß er für die Bestrebungen des Sortiments Interesse gehabt hat, — wenigstens hier im Saale. (Sehr gut! und Heiterkeit bei den Sortimentern.) — Meine Herren, das war scherzhaft gemeint; ich weiß ganz genau, Herr vr. Giesecke versteht einen Scherz. Nun hat er gesagt, dieser Kompromißantrag sei ein Angstprodukt, und ich wäre mit einem Male ängstlich geworden. Meine Herren, ist hier jemand im Saale, der schon einmal gemerkt hat, daß ich Angstprodukte fabriziere? (Heiterkeit.) Ich glaube IvtS
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