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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 19.07.1923
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1923-07-19
- Erscheinungsdatum
- 19.07.1923
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- Deutsch
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Börsenblatt?. d. Dtschn. vnchbandel. Redaktioneller Teil. IKK, 19. Juli 1923. nicht. »Ängstlichkeit- ist ein Wort, das in meinem Lexikon nicht steht. Ich weiß Wohl, daß es manchmal notwendig ist, sich den Verhältnissen anzupassen; aber daß ich das aus Angst täte, davon lann keine Rede sein. Ich Passe mich dann eben an, und daniit ist die Sache erledigt. Herr vr. Giesecke ist alsdann warm sür den ersten Antrag, den Koalitionsantrag, eingetreten, und er hat gemeint, daß mindestens die Hülste des Verlags heute sür mich «intreten würde. Herr vr. de Gruyter hat sich nachher gegenteilig geäußert: er hat gesagt, daß mit 118 gegen 12 Stimmen meine Kandidatur verworfen worden ist. (vr. Walter de Gruyter: Nein!) — Dann habe ich Sie salsch verstanden und bitte deswegen um Verzeihung, (vr. Walter de Gruyter: Für den Fall, daß Sie gleichzeitig Vorsteher der Gilde bleiben!) — Für den Fall, daß ich gleichzeitig Vorsteher der Gilde bleibe! Das ist bei allen meinen Ausfüh rungen aber immer Voraussetzung. Diese Voraussetzung können wir, glaube ich, endlich einmal sichern, da ich ja — ich glaube jetzt zum neunundneunzigstcn Male — in den letzten Tagen erklärt habe: Es ist nicht daran zu rühren, daß ich Vorsteher der Gilde bleibe. Ich muß es bleiben und will es bleiben. Ich kann es meinen Freunden, die mir mit so unendlichem Vertrauen in sieben Jahren entgegengekommen sind, nicht antun, aus dem Vorstmde der Gilde zu scheiden, ehe meine Amtszeit abgelaufen ist. (Bravo! und Händeklatschen bei den Sortimentern.) Also rechnen Sie, meine Herren Kollegen vom Verlage, nicht damit, daß Sie mich der Gilde abtrünnig machen! Auch wenn ich einen noch viel besser bezahlten Posten bekäme als im Börsenverein, es wäre unmöglich. (Sehr gut! bei den Sortimentern.) Nun komm« ich zu den Ausführungen des Herrn vr. Bielefeld. Di« höre ich immer ganz besonders gern, und ich möchte niit den Worten der Titania, di« sie an ihren Zettel richtet, ihm zurusen: Ich bitte dich, du holder Sterblicher: Sing' noch einmal! Mein Ohr ist ganz verliebt In deine Melodie; Auch ist mein Auge Entzückt von deiner lieblichen Gestatt. Beim ersten Blick dir Liebe zu erklären, Treibt deine Schönheit mich mit Allgewalt. (Heiterkeit.) Herr vr. Bielefeld hat, wie gestern schon, in liebenswürdiger Weise ausgefllhrt, daß Zwiespältigkeiten zwischen Verlag und Sortn ment nicht bestehen, und ich glaube Wort für Wort das, was ich mit meinen Kollegen vom Verlegerverein verabredet habe: daß sie heute auch noch fest aus diesem Boden stehen, daß unser Abkommen so getroffen worden ist, um Zwiespalt zu beseitigen, und wenn Herr vr. de Gruyter mir später vorgcworfen hat, ich hätte andere Motive unterstellt, dann hat er nicht richtig gehört. Dann irrt er sich. Ich habe gesagt, es könnte von der einen oder andern Seite ein Motiv dem Verlegervereinsvorstand oder dem Verlag unter stellt werden, das mir und ihm nicht angenehm wäre. Das ist doch etwas ganz anderes. Herr vr. Bielefeld hat auch gesagt, wenn der Koalittonsantrag nicht durchgehe, dann würde «ine Fortsetzung der Politik des Verlegervereins von 1922 die Folge sein. Das heißt also mit anderen Worten: das Arbeiten außerhalb des Börscnvereins, oder wir können ja ganz ruhig und offen sagen: gegen den Börsenverein; denn die Weimarer Politik war ja in erster Linie gegen den Börsenverein gerichtet, und es war eine der größten Freuden, die ich in den letzten Jahren gehabt habe, daß der Verlegerverein und sein Vorstand von diesem meiner Ansicht nach ganz falschen Wege nun endlich abweichen und nicht nur den Frieden mit dem Sor- timent anstreben wollen, sondern auch wieder darauf bedacht sind, den Börsenverein zu kräftigen. Dann hat Herr vr. de Gruyter gemeint, es wäre «in Verächtlichmachen, wenn ich von einem »Ämtchen im Börsenverein gesprochen Hab«. Ganz und gar nicht! Ich betrachte jedes Amt, das ich übernehme, als vollwertig; sonst würde ich es gar »>cht übernehmen. Ich meinte nur, daß man mir in den Reihen meiner Anhäirgcr und Kollegen unterstellen könnte, ich strebe nach einem Ämtchen irgendwelcher Art und wäre imstande, dafür mein Vertrauensamt in der Gilde niederzulegen. Wenn ich ein Amt im Börsenbereinsvorstand erhalten und annehmen würde, dann würde ich es mit derselben Energie aussüllen und mich mit derselben Liebe ihm widmen, wie ich mich jedem Amte widme, das ich übernehme. (Lebhaftes Bravo bei den Sortimentern.) Herr vr. de Gruyter hat weiter gesagt: Eine Verantwortung kann man nur mit Stimmberechtigung haben; ohne Stimm berechtigung ist man nicht verantwortlich. Nein, Herr vr. de Gruyter, so fass« ich ein Amt nicht auf. Es Ist mir gleichgültig — ich habe das vorher schon angedeutet —, ob ich abstimme oder nicht abstimme, ob ich gesetzlich und rechtlich verantwortlich gemacht werden kann oder nicht; die Verantwortung, die ich nach außen trage, ist mir weniger wert als die Verantwortung, die ich in mir selbst trage, die ich mit mir selbst abzumachen habe. Und glauben Sie nicht, daß ich irgendein« Handlung beginge, über deren Trag weite ich mich nicht vorher genau unterrichtete und deren Verantwortlichkeit ich nicht in vollem Maß« zu prüfen wüßte! Die Ausführungen des Herrn Moses haben mich gefreut. Ich bin überzeugt, daß die Kollegen vom Sortiment einstimmig dem Koalitionsantrag« zustimmen würden, wenn ich diesen Antrag erneut empfehle. Und, meine Herren vom Verlag, ich darf Ihnen nun sagen: wenn ich vorhin sür den Kompromißantrag des Vorstandes, den ich selbst mit ausgearbeitct habe, «ingetreien bin, dann ist es nur geschehen aus der Erkenntnis heraus, daß gegen eine übergroße Mehrheit der Verlegerkollcgen das Amt im Börsenver« ein zu führen für mich eine Unmöglichkeit sein würde. Wenn Sie jetzt kommen und entgegen den Ausführungen des Herrn vr. de Gruyter mir sagen, daß die Hälfte des Verlegervereins meiner Wahl zustimmen oder sie wenigstens nicht durch eine entgegen gesetzte Stimmabgabe bekämpfen würde, dann bin ich der erste, der da sagt: Wir bleiben bei dem Koalitionsantrage (Andauerndes, lebhaftes Bravo und Händeklatschen aus allen Seiten des Saales); denn er ist ohne jede Frage gesünder als jeder Kompromiß- antrag. (Bravo!) Ich bin kein Freund von Kompromissen, solange man das durchzusetzen vermag, was man sich nach reiflicher Überlegung ausgearbeitet hat. Aber, mein« Herren, nun frage ich Sie — ich weiß es, offen gesagt, nicht —, wie die Probe gemacht werden soll. Vielleicht weiß der Vorstand des Verlegervereins einen Ausweg. Wenn Sie mir aber sagen: der Verlag wählt mich, und sei cs auch nur mit seiner Hälfte und seinen prominenten Persönlichkeiten — ich verbessere mich, denn es sind ja hier nur prominente Persönlichkeiten — (Sehr gut!), dann würde ich jeden Kompromitzantrag verwerfen und dem Koalitionsantrag durch aus die Treue zu halten vermögen. (Bravo! und Händeklatschen, auch bei den Vertretern des Verlages.) Vorsitzender Hofrat vr. Arthur Meiner (Leipzig): Meine Herren, es sind noch vier Redner zum Worte gemeldet, und es ist bereits v/2 Uhr. Um 5 Uhr sollte in diesem Saale das Essen stattfindcn. Wir haben noch di« schwierig« Abstimmung zu erledigen und alle die Anträge zu besprechen, die aus der Tagesordnung stehen. Es harrt mithin noch ein voll gerüttelt Maß der Arbeit seiner Erledigung. Deshalb möchte ich die Redner, die sich zum Worte gemeldet haben, bitten, sich möglichst kurz zu fassen. Richard Quelle (Leipzig) (zur Geschäftsordnung): Ich möchte beantragen, daß der Verlag sich auf fünf Minuten zurück zieht, um über die neue Stellungnahme Beschluß zu fassen, iveo
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