Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 19.07.1923
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- 1923-07-19
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- 19.07.1923
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Börsenblatt t- d. Dychn. Duchljandcl. Redaktioneller Teil. — Sprechsaal. 166, IS. Juli 1923. Ernst Beckmann s. — Infolge einer LupineNlvergistung, die er sich bei seinen Versuchen zugezogen hatte, ist am 18. Juli tuBcrIin der Geheime Regierungsrat Professor vr. MI. st msck. Ernst Beck mann gestorben. Er war längere Jahre als Professor der Chemie und Leiter des Laboratoriums ftir angewandte Chemie in Leipzig tätig und leitete fast bis zuletzt das Kaiser Wilhelm-Institut sür Chemie in Beult», zugleich an der dortigen Universität Wer Chemie lesend. Man dankt dem so plötzlich Abberusencn bemerkenswerte experimentelle Arbeiten zur Ausbildung physikalisch-chemischer Arbeitsmethoden; auch seine Lei stungen auf dem Gebiete der Nahrungsmittelchemie, der Chemie der ätherischen Ole und seine Arbeiten zur Ausschließung verschiedener Zellulosearten haben Beckmanns Ruf als den eines ausgezeichneten, von wahrem Gelehrtengpist erfüllten Forschers gefestigt. Von seinen Werken seien genannt: I. Wislicenus <1995), Das Laboratorium für angewandte Chemie Leipzig <1998), Abhandlungen I—V <1995/12), Das Kaiser Wilhelm-Jnstiiut für Chemie <1918), Studie über Schwefel, Selen und Tellur <I9IS), Verfahren zur Prüfung der Luft auf Ge holt an brennbaren Stoffe» <1914), Gedächtnisrede auf Emil Fischer (ISA). Außerdem hat Beckmann noch viele Abhandlungen in den »Sitzungsberichten der Preußischen Akademie der Wissenschaften« und in den »Mitteilungen aus dem Kaiser Wilhelm-Institut ftir Chemie« ver öffentlicht, von denen eine große Anzahl in Scparatabbruck erschienen ist. Robert Wiebcrshcim s. — Nach kurzer schwerer Krankheit ist am 12. Juli in Schachen-Lindau lam Bodenseel der langjährige Leiter der Freiburger IBreisgau) Anatomie, Geheimer Rat Pro fessor vr. Robert Riedersheim, im 78. Lebensjahre gestorben. Der angesehene Gelehrte, der noch eine Woche vor seinem Tode die goldene Hochzeit mit seiner treuen Lebensgefährtin hatte begehen können, war in Würzburg zur Dozentenlaufbahn übergegangen und hat von 1878 bis 1918 das anatomische Institut in Kreiburg iBrcis- gau) geleitet und an der Universität gelehrt. Unter seiner Leitung hat die Freiburger Anstalt einen großen Aufschwung erlebt und sich auch räumlich erweitert. 1917 fiel sic mit ihren schier unersetzlichen wis senschaftlichen Sammlungen einer tückischen feindlichen Fliegerbombe zum Opfer: der badische Staat und eine Wiedersheim-Stiftung er möglichten einen Wiederaufbau. Rach dem Kriege zog sich Professor Riedersheim als 7vjähriger nach Schachen-Lindau sam Bobcnsee) zur Ruhe zurück, immer noch weiter forschend und strebend. Von seinen Werken seien genannt: Die Anatomie der Gymnophionen s187S), Ver gleichend« Anatomie der Wirbeltiere <1882, 7. Ausl. 1999), Das Respi- rakionssystem der Chamaelconiben (1888), Das Geruchsorgan der Te- trodon-ten <1887), Das Gliedmaßenffelett der Wirbeltiere 11892), Der Bau des Menschen als Zeugnis für seine Vergangenheit <1896, 4. Ausl. 1998), auch ins Englische, Französische, Russische und Italienische übersetzt, Einführung in die vergleichende Anatomie der Wirbeltiere <1997), Lebenserinnerungen <1919). SpreWlll. Zukunft der Grundzahl und letzte Konsequenz der Schlüsselzahl. Herrn HannS Semm in Breslau auf sein« Ausführung <Bbl. Nr. 158 vom 4. Kult) zur Antwort: 1. Tic Kaufkraft des Publikums hat mit der Durchführung des Schlüsselzahl-Systems zur letzten Konsequenz gar nichts zu tun. Es handelt sich lediglich um die möglichste Ausschaltung der als Wert messer überhaupt nicht mehr in Frage kommenden Papiermark und Einstellung des gesamten buchhändierischen NechnungsverkehrS auf einen festen Wertmesser: die Grundzahl oder Buchmark. 2. Der weitschauende Sortimenter wird häufig genug in der Lag« sein, flüssiges Kapital für später« Neuerscheinungen, die er mit Be stimmtheit brauchen wirb, sofort wertbeständig beim Verlag anzulegen, 8. Die Buchmarkberechnuug gegenüber dem Publikum stößt nur dort auf Schwierigkeiten, wo der Sortimenter selbst noch nicht <noch immer nicht!) klar ist über die Lächerlichkeit der Papiermarkrechnung und dann allerdings auch die Kundschaft nicht auskiären kann. Diese Hilflosigkeit gegenüber wirtschaftlichen Problemen zeigt so recht das bringende Bedürfnis der Sommer-Akademien, in denen der Buch händler Gelegenheit zur Aussprache mit maßgebenden Persönlichkeiten, auch über die wirtschaftlichen Fragen seines Berufs, findet. Gerade für die Beschäftigung mit diesen Fragen bieibt in unserm Berufe ja leider noch sehr viel zu wünschen übrig. 4. Mir macht die steigende Schiüsselzahi beim Publikum schon seit längerer Zeit keine Schwierigkeiten mehr, da meine Kunden, als Er folg wiederholter Gespräche und ansslihrlicher Unterredungen, darüber im klaren, sind, baß die steigende Schlüsselzahl keine Verteuerung des Buches, sondern nur ein Anpassen an die in der Entwertung immer tiefer gleitend« Papiermarl öarstellt. 5. Meine Kunden wissen auch, daß sie durch Einführung des Systems der Wnchmark-Nechnung wieder den großen Vorteil haben, auf Anschaffung größerer Werke hin durch Ratenzahlungen sparen zu können, und machen davon kräftig Gebrauch. 8. Mein Umsatz In Buchmark-B o ra n S za h I u n g e n betrug im letzten Monat allein bedeutend über Grundzahl l(»99 seintansend), ganz abgesehen von der Hebung des Gesamt-Buchverkauss seit Ein führung des BuHmark-Verkaufs, der auch dem denkenden Publikum endlich zeigt, daß es dem Buchhandel ernst ist mit dem Willen, von der Unmoralität der Papiergeld-Wirtschaft wieder zur altbewährten Gcschäftsmoral zu kommen. 7. Daß auch die letzte Konsequenz der Schlüsselzahl immer noch die 19 bis 14 Tage Zahlungsfrist beläßt und damit der Haupteimvand der Buchmark-Gegner erledigt wird, sagte schon Herr Schnabel im Börsen blatt Nr. IW. 8. Prospekte eines Verlags, der seine Werk« beträchtlich unterm BörscnvercinSschiüssel mit 49 und sechs Wochen Ziel anbieiet, würde ich sehr, sehr skeptisch betrachten. Wer so schlendert, bei dem muß doch irgendetwas nicht stimmen. Da sind die Verleger mit der letzten Konsequenz doch entschieden sympathischer. Und ich glaube auch, Herr Semm, daß diese Verleger die Konkurrenz des Schicudcrcrs wahrhaftig nicht zu fürchten brauchen. Dessau, den 5. Juli 1928. Karl Rauch, i. Fa. Kunst- und Bücherstube Karl Rauch- Herr Hans Semm meint, daß das, was er an Erfahrungen mit der Buchmark gemacht Hai, allgemein gültig sei, verkennt aber dabei vollständig die Tatsache, daß man stets die Erfahrungen macht, die man sich wünscht. Wenn man in bezug auf irgendeine Handlung skeptisch ist, dann mißlingt sie auch fast immer. Also 1. ich kann durchaus nicht sagen, daß der Geschäftsgang flau ist <die Herren Verleger, mit denen ich in Verbindung siche, werden das bestätigen können); 2. werde ich geradezu bestürmt mit Buchmark-Bestellnngen, sodaß ich mich entschlossen habe, vorlänsig keine mehr zu verkaufen, um nicht mein Geschäft allzu stark zu belasten. Zum Schluß möchte ich noch bemerken, daß die Verleger, die noch mit der Schlüsselzahl 3999 und 49°/, und sechs Wochen Zahlungs- ziel arbeiten, wohl entweder sehr am Hungertuche nagen oder grau samen Schund führen mit hohen Grundpreisen. Ich kann mir meine Verleger nicht nach ähnlichen Gesichtspunkten aussuchen wie Herr Semm; sür mich ist einzig und allein die Quali tät der Bücher entscheidend, die ich bestelle und für di« ich mich ver tuende: wenn jeder Buchhändler so arbeiten würde, dann brauchte er nicht über schlechten Geschäftsgang zu Nagen. Potsdam. Karl Heidkamp. Zu der Notiz der W i r t s cha s t l i ch e n B e r e i n i g u n g schlesi scher Verleger in Nr. 145 des Bbl., S. 888 <Dle Zukunft der Grund zahl) wird uns ferner geschrieben: Wenn Besteller die Sendungen rechtzeitig erhalten, weil sie vom Aufgabeort nicht zu weit entfernt sind, so genügt die Zahlungsfrist. Bei Orten dagegen, die in der änßersten Ecke Deutschlands liegen und wohin Krenzbandsendungen von Leipzig oder Hannover öfters 11 Lage unterwegs sind, genügen di« 14 Tage nicht. Postpakete sind noch längere Zeit »nterivegs. Der Zahlungstermin von 8—19 Tagen nach Eingang müßte gestattet werden. Mehr Verständnis ftir derartige Fälle mutz das Sortiment verlangen. L. Postbezug von Zeitschriften. Kan» mir einer der Herren Kollegen sagen, wie die Dinge liegen, tvenn das Postamt die fortlaufende Nummer einer ihm bezahlten Zeitschrift in sechs Exemplaren gar nicht oder für den Einzel- vertanf zu spät liefert? Wer leistet in diesem Falle Schaden ersatz, bzw. wie muß letzterer angcfordert werden? Bemerkt sei, daß das Postamt schon zweimal reklamiert Hai, aber für Ersatz nicht zuständig zu sein erklärte. -O 1928 " ' ^
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