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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 09.05.1924
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1924-05-09
- Erscheinungsdatum
- 09.05.1924
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- Deutsch
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-L 109, 9. Mai 1924. Redaktioneller Teil. «SO-nbl-Nt f. d. Dl,«n. «uch»-md-l. 8495 Einladung zur Jungbuchhändlerwoche in Berchtesgaden-Schönau vom 2«. bis 27. Mai 1924. Der »Zopfabschneider- bringt im 6. Heft ein« Reihe von Brie fen der Teilnehmer an der ersten Buchhändlersommerakodemie, die aus Schloß Elgersburg in Thüringen im August 1923 stattfand. Mir als dem damaligen »Burgvater- sind noch mehr solcher Briefe zugegangen, die alle in der Frage gipfelten: »Wann ladest Du uns wieder zusammen?- Ich wohne jetzt in einem, abseits von jedem Freindentrubel in Berchtesgaden-Schönau gelegenen, vom Kranze hoher Berge umgebenen Landhaus. Dahin lade ich nach Verstän digung mit Eugen Diederichs Jungbuchhändler und Buchhänd lerinnen zu einer neuen Arbeitswoche. Was wir aus der ersten ge lernt haben, soll hier fruchtbar werden. Der Satz Eugen Diederichs': »Das Wort Deutschland ist uns «ine Verpflichtung« steht doch über all unserer Arbeit im »kulturellen- Buchhandel. (Dos Wort veran laßt mich immer wieder zu der Erwägung, ob es überhaupt «inen anderen gibt.) Im gleichen »Zopfakschnelder« wird die Frage aufgeworfen, wieweit der Buchhändler seiner Ausgabe als Volks« erzieher gerecht werde. Und Buchwald gibt eine Antwort: Erzie hung zum Buchhändler setzt Erziehung zum Menschentum voraus. Die großen Zusammenhänge -des geistigen Lebens nrüssen immer wieder gesucht werden, lvenn wir als gebildete- Menschen anderen dienen und sie führen sollen. Wo solche, noch Wesentlichem suchende Menschen Zusammenkommen, bricht immer eine Gemeinschaft bil dende Macht durch. Das Bedenken Buchwalds, wie in solch kurzer Arbeitswoche etwas Tiefgehendes erreicht werden kann, muß ernst lich erwogen und sorgfältig -entkräftet werden: das Unternehmen glückt, wenn die Teilnehmer In einen lebendigen Menschenkreis h-in- einverpflanzt werden. Das war das »Geheimnis«, an dem di« Teilnehmer der Elgersburger Sommerakademie herumrätselten und -von dem ihre Briefe im »Zopfa-Lschneider» etwas andeuten: -dort war «in lebendiger Hausgeist, ein geschlossener Kreis von Menschen, "»Stil- des schlichten Lebens; und -das alles schloß auf, was an Menschen in ihn eintrat, und schloß zusammen, weil oll« von dem strömenden Leben umsaßt wurden. Die neue Arbeitswoche in Schönau soll unter demselben Geiste stehen wie die Elgersburger. Ich -hoffe, -daß sie 'der Anfang einer "regelmäßig aus- und weitcrgebauten Reihe von solchen Zusammen künften wird, und stelle mich unbegrenzt -dafür zur Verfügung. Als Ar Veits st off setze ich fest: Volkstum und Volksbil dung. Von Joh. G. Fichte ausgehend und an die brennenden Gegenwartsfragen anknllpfend, wie sie die Buchhändler aus Sor timent und Verlag in ihrem Berus« täglich berühren, wenn sie den Beruf -als Dienst an der Kultur, als Hilf« zu wahrer Volksbildung aufsassen. Die Woche wird etwa so verlachen: Morgens gemeinsames Singen zweistimmiger polyphoner Sätze altdeutscher Lieder »ach der Ausgabe von Joed« (bei Zwißler, Wolfenüüttel). Nach dem Früh stück Arbeit bis Mittag. Es gibt nicht nur Vorträge, die man stumm oder mit gezücktem Bleistift über sich ergehen läßt. Wir wollen wieder in der Form eurer Arbeitsgemeinschaft, im Rund- vder Wechselgcspräch arbeiten. Noch Tisch ist Pause, die jeder in Ruhe und Sammlung verbringt: lesend, verarbeitend, oder in den (hoffentlich!) blauen Himmel träumend. Die Berge schauen uns ja in -die Fenster und in den Garten. Nach -dem Kaffee wird weitcr- gearbeitet. Abends gibt's Musik, Dichtung, Bildcrbeschauen. Da wollen wir auch gemeinsam die wichtigsten Bücher zum tags über Besprochenen Zusammentragen. (Meine große vielseitige Bücherei steht den Teilnehmern unbegrenzt zum Schmökern zur Verfügung.) Dazwischen nützen wir einen schönen Tag, um über den Königssee zu fahren, u. U. auch einen Berg zu besteigen (also derbe Schuh« mit nehmen!). Stofflich denke ich mir die Linie etwa so: Was ist Volkstum? Volkstum, Staat, Religion. Unsere Sprach« als Ausdiucksmittel. Kunst und Volkstum (gibt es »nationale- Kunst? Ist -sic »inter national-? Man kann das etwa an Fldus fruchtbar zeigen — Mög lichkeiten und Grenzen), — Buch und Kunst als Kulturmittel. Vom richtigen Lesen. Ist Wissen Macht — oder? Was muß wahre Volksbildung leisten? Wie dient der Buchhändler deutschem Volkstum und deutscher Volksbildung? Aus meiner jahrelangen Tätigkeit im Volksbildungswesen hoffe ich da ganz ins Praktisch« führen zu können. Um einen »zwei ten geistigen Vater» der Arbeitswoche bemüh« ich mich. Gewiß ist Einseitigkeit, d. h. stofflich einheitliche straffe Führung gut für den gemeinsamen geistigen Weg einer solchen Woche, aber es kann doch fruchtbar werden, wenn zwei Pole vorhanden sind, zwischen denen die geistigen Kraftströme hin- und herfluten können. Teilnehmerzahl 18 bis 2V höchstens. Wer zu Kantate in Leipzig ist, kann gleich mit mir.von dort Herreisen (meine Wohnung dort durch Grossohaus erfragen). Die Anmeldung (mit Antwort postkarte!) verpflichtet zur Teilnahme an der ganzen Woche. Spä terkommen hat keinen Zweck, weil die Woche ein Ganzes ist, das man nicht in Stücken genießen kann. Anmeldungen bis spätestens 1ö. Mai. Mitzubringen ist Bettwäsche und Handtuch. Die Selbst kosten sind etwa 3.— Mk. täglich. Der äußere Lebensstil ist der von Tagungen der -Jugendbewegung her bekannte, also Alkohol und Tabak ausgeschaltet. Ich hoffe, für -dl« Heimreise in München Besichtigung eines Verlagsbetriebes ermöglichen zu können. Emil Engelhardt, Berchtesgaden-Schönau. OessnitkLtaloZ äer äeutscken pkilogvpkisckei, Osm lotoinatiooaioo kliilosopdou-lkiouAross LU lleapol (5. big 9. IVIsi 1924). Odei-rsickt von cisut- 8otleu Verlegern uuxl im ^ukii-LAs de3 körsouvoi-siris dSi sokldkt »Va6 Oeulsetio Lucd^. 88 8. 8° 1924. Ood. — 35, netto —.25. ^iter2ri8cke kerickle cler Veul8cken pt,ilo80- p!lI8LlZLII 068kIl8Lll3?1, KorauLAe^eben von ^rtiiui Ilollmauir-Ilrturt. 1. u. 2. Ilekt 192Z/24. lürkurt, Vsr- laZ Hart 3 tongsr. äälrrlieti 4—6 Hakw raun Lroiso von Mi. 0,75 Ws Ule. 2.—. In einem instruktiven Aufsatz »Die Lage der Philosophie in Deutschland- in dem erste» der öden vcrzeichneten Bücher führt Nay- mund Schmidt (Leipzig) als charakteristisches Merkmal der philo sophische» Lage auch die intensive Beschäftigung mit den philosophischen Klassikern aller Zeiten und Böller an. Besonders das Studium Kants steht im Mittelpunkt des philosophischen Interesses, unabhängig von dem zufälligen Au'b-iläum, bas natürlich die schon vorher fast unüber sehbare Kant-Literatur noch besonders vermehrt hat. Auch der außer ordentlich sorgfältig redigierte »Gesamtkatalog» enthält Kant- Beiträge: eine sehr willkommene Kant-Bibliographie 1914-—19LS, aus Grund der Bestände der Deutschen Bücherei zusamm-engestellt von A r t h u r L u -t h e r, und einen Aufsatz von- ArthurLiedert: »Neuere Kant-Literatur». Das Heft enthält außerdem eine Reihe von Beiträgen bedeutender Autoren: Hans Driesch, »Die Grundlagen aller Philosophie-, BencdcttoCroce,der hervorragende italieni sche Philosoph und Literarhistoriker, Lessen »Goethe- 1920 in deutscher Übersetzung erschien-, veröffentlicht einen feinsinnigen Anssatz über »Gedankcnsünden« (aus einem ebenfalls ins Deutsche übersetzten Werke »Fragmente zur Ethik«). Der bedeutenden Teilnahme der deutschen Katholiken am philosophischen Denken im letzten Jahrzehnt — ich nenne nur einige sehr bekannte Namen: Joseph Geyser, Max Scheler, Con- stantin Gutberlct, Clemens Baumker — gedenkt Max Ettlinger (München), Mitherausgeber der »Philosophischen Handbibliothek-, In einem Aufsatz »Die philosophische Literatur der deutschen Katholiken im letzte» Jahrzehnt«. Bon den Abbildungen interessiert oor allem ein »»'bekanntes und bis jetzt unveröffentlichtes, um 1700 entstandenes Bildnis von Lei-bn-iz, dessen Original sich im Besitz des Otto Reich! Verlages In Darmstadt befindet. Dem Hefte voran- gcsctzt Ist ein Bildnis Kants nach dem Miniaturporträt Gott- lieb Docpplcrs 11791). Der umfangreiche Anzeigenteil zeigt uns die bedeutende und intensive Tätigkeit der deutschen philosophischen Verleger. Das wertvolle Heft wird den Konferenzteilnehmern sicher Freude bereiten und dem Auslande zeigen, daß das »Volk der Denker» trotz schmachvollster Behandlung durch seine ehemaligen Feind«, trotz größter wirtschaftlicher Not auch heute, ja vielleicht intensiver als vor dem Kriege, den höchsten Fragen sein« ganze Aufmerksamkeit zn- wondet und bedeutende Leistungen vollbringt. Davon- zeugen auch die Im Verlag von Kurt S1 enger, Er furt, erscheinenden, von Arthur H »s f m a n n-Erfurt hevausge- 8SS«
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