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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 21.01.1928
- Strukturtyp
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- 1928-01-21
- Erscheinungsdatum
- 21.01.1928
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- Deutsch
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>5 18, 21, Januar 1828, Redaktioneller Teil. v«rl-nbl»«> I, d. DIlchn. Bu«b<md-«. fassung, daß alle Bücher Luxus wären, wo wir gerade diesen Aus druck immer bekämpsi haben, der immer wieder austriit, und nun aus gerechnet von solcher Stelle? Was sagen die vielen Mitarbeiter der Britannica dazu? Diese werden kleine Beiträge zu diesem Werk beigesteucrt, sonst aber sicher viele andere Bücher versaht haben; lassen diese Schriftsteller es zu, daß ihre ganze andere Bücher- erzcugung mit dem Ausdruck .Luxus' abgetan wird, also Bücher, die man wohl einmal als Luxusgegenstaud kaufen kann, die aber sonst ganz unnötig sind, wo doch schon alles in der Briiannica steht, was irgendein Mensch in Büchern sucht?» — Sicher wird man nicht nur in Großbritannien diese Anzeigensassung als eine recht starkd Entgleisung -ansehen müssen. Der englische Buchrat (Book Council) hielt am 7, Dezember sein Jahres-Kestessen ab. Dabei wurden einige beachtenswerte Reden gehalten. Ein Redner führte aus: Der Buchrat sollte das englische Volk nicht nur anregen, etwas zu lesen, sondern es auch anlernen, wie man lesen muh. Ein anderer Redner warnt davor, dos Lesen immer nur als Erziehungssach« hinzustellen, man müsse im Gegen teil daraus einen Spatz skuo) machen und die Ansicht verbreiten, daß Bllcherlcsen ein Vergnügen sei, dadurch wäre der einfache Mann am ehesten zum Bllcherlesen zu bringen. Ferner wurde gesagt, daß die Menschen vom 6, bis zum 16, Jahre Zwangsleser seien, dies« wären wohlversorgt mit gut ausgewähltem Lesestosf, Nach der Schule würbe diese große Masse von Menschen ihrem eigenen Rat überlassen, und sie gäben sich den Zeitungen, dem Kino und anderen Ver gnügungen hin; die Aufgabe des Buchrats sei es, diese große Menge zum ernsten Lesen zurllckzusllhren. Ein Einsender eines Aufsatzes in Publ. Circ. bestätigt früher in jenem Blatt Gesagtes, bah es nicht an Buchkäufern fehle, sondern an Gelegenheiten, diesen Buchkäusern die richtigen Bücher nahezu bringen, Der Einsender, der 40 Jahre im Ausland geweilt hat, darunter auch in Deutschland, sagt, daß es überall der gleiche Zu stand sei. In den Buchbesprechungsspalien der Zeitungen werden die Bücher' fünften Ranges genau so behandelt wie die besten, wo durch sich die Buchsreunde von solchen Besprechungen abwendeten. Er will den Verlegern und Buchhändlern die Ausgabe zuweisen, in einer Zeilschrist die wirklich guten Bücher herauszustellen. Ein anderer Artikelschreiber in Publishers'Circular wendet sich gegen den in letzter Zeit häufig gebrauchte» Satz: »Es kommen zu viele Bücher heraus». Er sagt, daß es meist Theoretiker sind, die diese Worte nachschrei ben, Zeitungsleser, die lesen, daß in Großbritannien 13 lM Bücher herausgekommcn sind, blicken überrascht aus und glauben es natür lich, wenn man ihnen dazu sagt: »Es werden zu viele Bücher ver legt«, Die, die dies immer wieder sagen, sind meist solche Leute, die überhaupt keine Bücher lesen, noch -weniger welche lausen. Nie mand hat richtig nachgeprüst, ob zu viele Bücher vorhanden sind. Was sind 13 RM Veröffentlichungen bei so vielen Millionen wirklichen Bnchlesern — und wir hoffen auch: Buchkäusern?! — Sehr pessi mistisch dagegen urteilt ein Mr. Osborne in der Morning Post snach Publ, Lire.) über englische Bllcheriäuser: »Wir sind noch lange kein bücherkausenbes Volk, sonst würde man bei uns wissen, daß ein Buch in neun von zehn Fällen immer das beste Christgeschenk ist. Aber der Durchschnittsengländer, der einig« Psunde sür ein Gast- hautzessen ausgibt mit einem nachfolgenden Theaterbesuch, würde es abwegig finden^ gerade so viele Schillinge für Bücher auszugeben, die zur Macht oder zum Wissen führen«. Kanada ist jetzt das jauch vom französischen Buchhandel) um worbene Land, In einem neueren Aussatz wird wieder auf diese Kolonie hingewiesen und gesordert, -daß die englischen Verleger sich viel mehr um die Canadier bekümmern sollten, da ln Kanada auf den Kopf der Bevölkerung mehr gelesen würde als in Großbritannien. In diesem Aufsatz wird geschrieben: Die Kolonial-Märkte -sind die Schlachtfelder ernster Wettbewerbungskämpfe zwischen britischen und ausländischen Geschäftsleuten, Diese Kolonial-Märkte sind die Hoss- nung der Welt, sie sind durchaus jungfräulicher Boden, aber be völkert von Leuten mit starken männlichen Gedanken usw. Der Bürgermeister von Halifax gibt jedem abgehenden Schüler ein Heft zum Geschenk, ln dem sich Verhaltungsmaßregeln sür sein künftiges Leben befinden, z, B, die Aufforderung, recht fleißig die "öfsentlichcn Büchereien zu benutzen. Publishers' Circular fügt diesem Bericht hinzu, daß der Mayor von Halifax das nächst« Mal seine Ratschläge dahin erweitern möchte, daß es noch ein viel größerer Genuß -und Nutzen -fei, sich eine eigene Bücherei anzulegen. Die Herren B, D, und E, u. Maggs, Inhaber des Antiquariats Maggz Bros, in London, die bereits zu Hosbuchhändlern des Königs von Spanien und vorher des Königs von Portugal ernannt worden sind, haben jetzt auch den Titel eines Hofbuchhändlers S, M. des Königs Georg erhalten. Sch. 82 Aus Portugal, — Jeder Vertreter Frankreichs im Ausland hat ble Ausgabe, den sranzösischen Gedanken in der Welt zu verbreiten, und auch jeder nichtbeamietc Auslanbsranzose fühlt sich zu solcher Arbeit berufen. Wir finden in sranzösischen Blättern daher oft Be richte über diese Tätigkeit, Ein sranzösischer Handels-Attachs be richtet über den sranzösischen Gedanken in Portugal oder, was bei nahe dasselbe ist, das französische Buch dort. Die sranzöslsche Sprache ist noch junterstrichen) bei Len gebildeten Portugiesen die zweite Sprache in Portugal und die einzige Fremdsprache, die in den Schulen und Gymnasien gelehrt wirb. Daher ist es natürlich, baß in Portugal der Verkauf französischer Bücher sehr lebhast ist, Tie portugiesische Universität kennt gar kein anderes Handwerks zeug als -das französische. Ebenso die Gerichtshöfe, die Heilkunde, die Chemie, Physik, Baukunde usw. Ein Roman, der sür Paris ein Ereignis ist, wird dies auch für Portugal, Dies ging bis zum Kriege und setzte nach dem Kriege wieder ein — bis IlM. Ab 1l)2k bekam das erste Mal das französische Buch zwei ernste Mit bewerber, das waren spanisch« und italienische Bücher. Ein geistiger Rückgang? sragi der Berichterstatter, Nein! wird ihm geantwortet, das geschah aus kleinen Ursachen, Die sranzösischen Berlcgdr stellten ihre Rechnungen in fremden Devisen aus, und das paßte den portu giesischen Buchhändlern nicht, und dann -wirb zugegeben, daß der Portugiese die spanischen und auch die italienischen Bücher lesen könne, ohne daß er es nötig hätte, diese Fremdsprachen erst zu lernen. Die französischen Verleger sagten daraus, -baß die Portu giesen wie-derkommen würden, denn sie brauchten ihre Bücher, Ta irrten sie sich gerade so, wie sich vorher die Deutsche» geirrt hätten, die auch in dem Augenblick aus dem portugiesischen Buchgeschäst verschwanden, als sie Aufschläge erhoben und Bezahlung in fremden Geldsorten von den portugiesischen Buchhändlern verlangt hätten. Ter französische Berichterstatter sügt hinzu, daß der deutsche Buch handel jetzt wieder die größten Anstrengungen mache, um durch großes Entgegenkommen jeglicher Art wieder in das Geschäft hineinzu kommen. Sch. Aus Skandinavien, — Nicht nur in der Schweiz und in Deutsch land bilden die seitens der Studentenschaft und sonstiger Hochschul- institutionen ins Leben gerusenen Büchervermittlungs stelle» eine ständig wachsende Gefahr für den regulären Buch handel. Schon fett Jahren klagt man -in Norwegen und auch in Däne mark über -die Versuche der Studentenschaft und Dozenten, gerade die wichtigste Literatur zu ermäßigten Preisen zu erhalten. Das ziel- bewußte Eingreifen des Kopenhagener Buchhändlervereins hat nun eine gewisse Besserung herbeigesührt, indem es gelungen ist, sich mit den deutschen Verlegern, die hierbei in Betracht kommen, zu verständigen. Außerdem wurden auch beim Unterrichtsmini sterium Verhandlungen gesührt und die Vertreter des Kopenhagener Buchhändl-erveretns vom Minister empfangen. Man hofft, ein wei teres Umsichgreifen auf diesem Gebiete auszuschalten. Nachdem bereits vor einigen Monaten seitens des Schwedischen Verlegervereins eine Mahnung an das schwedische Sortiment gerichtet worden ist, die »blinden Disponenden» aufs unumgänglich Notwendige einzuschränken ss, Bbl, 1SL7, Nr. 168), um sowohl den Ver lag als auch den Garantieverein des schwedischen -Buchhandels, der sür Verluste bei Liquidation eines Sortiments auszukommen hat, vor Schaden zu bewahren, haben nun weitere Verhandlungen zwischen dem Verlegerverein, dem Buchhändlerverein und dem Garantieocrein zu dem Ergebnis geführt, daß Bestimmungen herausgegeben wur den, deren Einhaltung unbedingt gefordert wird. Danach sind solche Disponenden, die nur daraus absehen, den Saldo zu verringern, nicht nur -verboten, sondern werden auch belangt. Bei aufkommendem Ver dacht blinden Tisponierens kann eine sofortige neue Lagerausnahme und die Kontrolle derselben durch Abgesandte des Garantievereins gefordert werden. Hingegen wird den Sortimentern das Dispo nieren von erst gegen Ende des Jahres erschienenen Novitäten ge stattet, sofern solch« noch zur Ansicht ausstehen'sollten und mit ihrer Rückgabe noch gerechnet werden kann. Derartige Disponenden müssen jedoch besonders gekennzeichnet werden. Der Verleger kann einen Monat nach Eingang der Abrechnung solche Exemplare zurllck- verlangen. Sind sie nicht mehr vorhanden, so müssen sie bezahlt werden, doch unter Anerkennung des festen, nicht des L con<i.-Rabatts. Die Remittenden- bzw, Disponendensalturen sind mit einem Zusatz, daß dieselben nach bestem Wissen und Gewissen ausgestellt sind, ent weder vom Geschäftsinhaber oder vom verantwortlichen Geschäfts leiter rechtsverbindlich zu unterzeichnen. Die Vertretung des dänischen Buchhandels Hai in einer kürzlich abgehaltenen Versammlung den Beschluß gefaßt, an der Internationalen Buchausstellnng in Florenz 1S28 nicht teilzunehmen. F, V,
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