Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 21.01.1928
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- 1928-01-21
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X- 18, 21. Januar 1928. Redaktioneller Teil. — Sprechsaal. ?ersonalnacürickten. Zweifacher Ehrendoktor. — Die philosophische Fakultät der Uni versität GreisSivatd hat dem Verlagsduchhändler Herrn Hans Reichel, Inhaber des Verlags Georg Wester,nann i» Braun- schweig, im Gedenken an das hundertjährige Bestehen des Nordi schen Instituts wegen seiner Verdienste um die Förderung der geogra phischen Wissenschaft und der tatkräftigen Unterstützung der geogra phischen Auslairdinstitute die Würde eines vr. pdii. tt. c. verliehen.— Außerdem hat, wie wir soeben ersahren, am 18. Januar die Tech nische Hochschule zu Tarmstadt Herrn vr. Hans Reichel die Würde eines Dr. ing. ehrenhalber verliehen. Ehrung. — Herrn Buchhändler Johannes Schmidt, Pro kurist der Firma Carl Fr. Fleischer, Leipzig, wurde in diesen Tagen von der Handelskammer in Leipzig das Silberne Ehrenzeichen als Anerkennung stir treue Arbeit im Beruf verliehen, nachdem Ge nannter anläßlich seines 49jährigen Jubiläums bereits vorher das Silberne Ehrenzeichen des Buchhandels erhalten hat, Friedrich Schott s ss. a. Bbl. Nr. 14). — Die Trauerbotschaft von dem plötzlichen Tode meines Freundes Fr. Schott in Augsburg hat mich ties erschüttert. Bor einigen Monaten erst sahen wir lebensfroh beisammen in seinem Heim, um alte Erinnerungen aujizufrischen. Es waren gerade 89 Jahre verflossen, seit ich meine erste Gehilsenstelle bei ihm an getreten hatte. Vom ersten Tage meiner Tätigkeit in feinem Ge schäft habe sch ihn verehrt; wir sind Freunde geworben und geblieben all die Jahre. Schott übernahm die alte Firma im Jahre IMS, nachdem er als Teilhaber in einem anderen Betriebe in Westdeutschland böse Er- sahrungen gemacht hatte. Mit großem Eifer und zielbewußtem Schassen brachte er das Geschäft bald wieder zu altem Ansehen und neuer Blüte. Als aufrechter evangelischer Mann hatte er erst einen schweren Stand im katholischen Augsburg, zumal da sein Geschäft in svliherer Zeit einen ausgesprochen katholischen Charakter gehabt hatte. Sein« stampfnatur war den Angriffen voll gewachsen. Der Erfolg zeigte sich in stetem Wachsen des Geschäfts und des Ansehens seiner Persönlichkeit in der Stadt, was sich auch in der Übertragung wichtiger städtischer Ehrenämter zeigte. In Kollegenkreisen wurde Schott sehr geschätzt; er war ein oft und gern gesehener Besucher der Kantateversammlungen. Biele Jahre war er Vorsitzender des Augsburger Buchhändlevvereins, ebenso war er Vorstandsmitglied der Augsburger Buchhändler-Bestellanstalt. Schott war stolz aus seine Geschästsersolge und glücklich in seinem Familienleben, als der Krieg ausbrach. Sei» Sohn zog als Freiwilliger ins Feld und fiel in den Vogesenkämpfen. Diesen Schick salsschlag hat er nie überwunden. Ich hatte damals die wehmuts volle Freude, den Eltern ein Bild vom Grabe ihres einzigen Kindes schicken zu können, da ich in benachbarter Stellung lag. »Freund Schott, nun können wir die für kommenden Sommer verabredete gemeinsame Fahrt zum Grabe Deines Jungen nicht mehr unter nehmen.» Schott suchte Ablenkung in seinem Leid in der Auszeichnung der Firmengeschichte seines alten Geschäfts. Diese Studien gab er aus Anlaß seines Söjährigen Jnhaberjubiläums heraus unter dem Titel: Der Augsburger Kupferstecher und Kunstverleger Martin Engelbrecht und seine Nachsolger. Ein Bettrag zur Geschichte des Augsburger Kunst- und Buchhandels von 171g bis 1896. Das Werk zeugte von großer Fachkenntnts des Verfassers und hat starke Be achtung und Anerkennung gefunden. Bet unfern, letzten Zusammensein erzählte Schott von allerlei Plänen für künftiges Schassen, treu seinem Wahlspruch »Bis die Hand sinkt». Nun ist sie ganz plötzlich sllr immer gesunken, das Schassen ist zu Ende. »Lieber Freund, die Erde möge Dir leicht seinl». Hans Langewiesche. Sprecksaal Aufruf zur III.Dobelwoche vom IS.—26. Febr. 19.8. Was bedeutet »Erwachsenenbildung« für den Buch handel? Ohne Kenntnis der Bestrebungen, die, von Volkshochschulen und Brbltiothe-ken, von einzelnen Persönlichkeiten wie Johannes Müller, Gogarten, Spranger u. a., von Bünden wie dem Hohenrodter aus gehend, durch Industrie und Wirtschaft neuerdings gestützt und ge fördert, die Erziehung und Bildung der berufstätigen Erwachsenen zum Ziele haben, wird der Buchhändler seine Aufgabe als Ver mittler schwer lösen. Notwendiger als Überblick ist aber Mit arbeit: Tie soll auf dem Dobel erarbeitet werden von allen, die Verständnis dafür haben. Die Teilnehmer werden an Fragen geführt wie: Das Buch deS einfachen Mannes, Standort der Buchhandlung und Lager, Kreis- bildnng und Buchhändler. Der Versuch ihrer Beantwortung eröffnet neue Ausblicke, gibt Anregungen. Es sei deshalb betont, daß ans dem Dobel nur von Tatsachen, Erfahrungen ausgegangen wird und das hier folgende Programm nicht Anweisungen gibt zur Er wachsenenbildung durch Buchhändler, sondern Vorhandenes, Wer dendes, Erfahrenes aufzeigt und durch gemeinsame Arbeit prak tische und ersolgrenche Mittel und Wege zur Sicherung und Förderung des deutschen Erwachsenenbildungswerks weist. Das Programm: Leitung: Direktor W c i t s ch, Volkshochschule Dreißigacker, Buch händler Ernst In ege, Augsburg. Gesamtthema: Erwachsenenbildung und Buchhandel. I. Montag: Soll man Erwachsenenbildung treiben? 1. Ist Erwachsenenbildung Rummel oder Laune, von Ideologen? Oder entspricht sie einem Bedürfnis? Interesse der Bevölkerung? 2. Noch mehr Schulen? — Stellung der Erwachsenenbildung zum übrigen Bildnngswesen — Lücken — Der Gebildete und die Erwachsenen bildung. 3. Aufgaben der Erwachsenenbildung, a) Dünkel und Halbbildung, b) Ein Volk von Denkern (Denken und Tat), e) Den ken und Glück (Wehe denen, die den ewig Blinden . . .). II. Dienstag: Soll der Buchhändler eine in seiner Stadt ent stehende Erwachsenenbildung fördern? 1. Bedeutet die Erwachsenen bildung eine Schädigung für den Buchhandel? 2. Bedeutet die Er wachsenenbildung eine Förderung für den Buchhandel? III. Mittwoch: Wie soll man vom politischen, weltanschaulichen und religiösen Standpunkt aus Erwachsenenbildung treiben? (Neu tralitätsproblem.) 1. Ist Neutralität im Sinne -der Forderung letzter Wahrheit möglich? 2. Ist Neutralität im Sinne der Um gehung heikler Fragen möglich? 3. Die »paritätische« Volkshoch schule. 4. Die propagandistische Erwachsenenbildung (Partei, Kon fession). 5. Gebundene und freie Erwachsenenbildung (Sinn der Bildung). IV. Donnerstag: Lehren aus dem Mittwoch-Thema. 1. Für die Führung einer Buchhandlung, als Knlturrnstitution. (Problem HI 1—4.) 2. für die Stellung des Buchhändlers zur heimischen Volks hochschule. V. Freitag: Formen der freien Volksbildung. 1. Formen der Volkshochschule, a) Volkshochschulheime (gebundene und freie, Gast heime), b) Abendvolkshochschule, e) Stadtheime. 2. Vokksbibliothck, a) grundsätzliche Fragen, b) Bibliothek als Institution der Er wachsenenbildung. VI. Sonnabend: Wie stellt sich der Buchhändler praktisch zur Volkshochschule und zur Bibliothek? 1. Volkshochschule unk) buch händlerischer Absatz, 2. Bibliothek und buchhändlerischer Absatz. Kosten: Sieben Tage zu je 4.50 Mk. — 31.50 Mk. plus 5 Mk. allgemeine Unkosten. Zureise: Karlsruhe oder Stuttgart- Pforzheim—Wildbad, bis Sonntag, nachmlittags 3 Uhr. Unterkunft: Zimmer zu zwei oder drei mit fließendem Wasser in erstklassigem Gasthoif, jedoch völlig für uns. Verpflegung: Sehr gut, bestehend aus Frühstück, Mittagessen, Nachmittagskaffee und Abendbrot. Ein teilung des Tages wird von den Teilnehmern festgelegt. Arbeits stunden täglich fünf. In der Freizeit: Wintersport, Gymnastik, Musik, Lektllreabende. Arbeitsweise: Arbeitsgemeinschaft — Nundgespräch — Vortrag. Anmeldungen und Anfragen an Hans Bott, Karls ruhe, Kriegsstraße 182. Unterfragen und Wünsche zum Lehrplan sind möglichst vorher brieflich einzureichen. Ich richte die herzliche Bitte an alle Buchhändler, durch Entsendung von Mitarbeitern oder durch kloine Spenden mit dazu boizutragen, daß unsere von anderen Berufen und Stellen mit großem Interesse beobachteten Bildungswochen Zustandekommen, daß sie die Geschlossenheit unseres Standes zeigen und sich uns selbst nützlich erweisen. Schreiben Sie an Hans Bott, Karlsruhe, Kriegsstraße 182. Verantwort!. Schriftleiter: Franz Waaner. — Verlag: Der Bvrsenveretn der Deutschen Buchhändler zu Leipzig. Deutsches BuchhändlerhauS. Druck: E. HedrtchNachf. Sämtl. tn Leipzig. — Anschrift Schrtftlettung u. Expedition: Leipzig, Gerichtsweg 26 lBuchhändlerhauS), Postschltebfach 274/78. 84
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