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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 14.05.1923
- Strukturtyp
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- 1923-05-14
- Erscheinungsdatum
- 14.05.1923
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- Deutsch
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Iw. 14. Mai 1923. Redaktioneller Teil. weg 33>ä Prozent sollte doch, wenn irgend möglich, nicht aus unserer Tasche bezahlt werden. Zur Klarheit ein Beispiel: Ladenpreis eines Buches 6000 Mark, dazu 20 Prozent Zuschlag 1200 Mark, Endpreis 7200 Mark. Einkauf des Sortiments mit 33^ Prozent Rabatt von 6000 Mark ist bar für 4000 Mark. Also Bruttoverdicnst bei Einkauf von 4000 Mark — 3200 Mark. Ter einzige Verlag, der seinen Be stellern auf diese Weise entgegengekommen ist, war meines Wissens der Verlag Kortkamp, vorm. Größter, in Langensalza, der das ge nannte Buch z. B. für 4000 Mark und 200 Mark Porto und Ver packung abgegeben hat. Nach lang bedachtem Überlegen und viel seitiger Anregung aus den Kreisen der ganzen deutschen Lehrerschaft hat sich Herr Kortkamp entschlossen, eine G. m. b. H. unter dem Namen ,Pädagogischer Zentralverlag für deutsche Lehrer' zu gründen. Dieser stellt also ein kaufmännisches Unternehmen dar, aufgebaut auf einem sehr lehrerfreundlichen Verlage. Er bietet, wie es in dem mir zuge gangenen Aufrufe heißt, jedem Beteiligten neben vorteilhaftem Ein kauf der Verlagswerke gute Verzinsung und laufende Gewinnanteile (Dividende), und endlich jedem Kunden ohne Beteiligung verbilligten Bezug der Verlagswerkc. Ein besonderer Ausschuß soll über die Auf nahme der besten Literatur entscheiden. Damit ist meines Erachtens für uns Lehrer die Zeit gekommen, mit bescheidenen Mitteln etwas Zweckmäßiges zu erreichen. Ein Anteilschein beträgt 5000 Mark, der beim Austritt aus der Gesellschaft mit dem ermittelten Gcschäfts- gnthaben ausgezahlt wird. Ich lege dem Schriftleiter Material zur Einsichtnahme bei, um mir zu bestätigen, daß der Plan gut durchdacht und kaufmännisch organisiert ist. Ich sehe nicht ein, warum es uns Lehrern nicht gelingen sollte, auf dieser Grundlage eine Zentralstelle aufzubauen, die uns die billigste Versorgung mit -Handbüchern usw. garantiert. Wie die Sache später auszubauen wäre, ist eine Frage zweiter Linie, deren Erörterung als noch nicht spruchreif erscheint. Ich habe mich verpflichtet gefühlt, mit diesen Zeilen in die Öffent lichkeit zu treten, und bitte alle Bezirksvereine und die pädagogischen Zentralstellen, der Idee baldigst näherzutrcten, da der Verlag bis zum 15. Mai, wenn möglich, das Unternehmen gerichtlich eiutragen und eröffnen will. Zur genaueren Orientierung versendet Herr Kort kamp, Langensalza i. Th., kostenlos in gewünschter Zahl »Aufrufe«, »Satzungen« und »Anmeldescheine«. Die Erhaltung des pädagogischen Buches ist eine Standesfrage und Lebensnotwendigkeit für jeden Lehrer ohne Ausnahme. Aus diesem Grunde wünsche ich dem Wagnis den größten Erfolg! .Heuchelheim, April 1923. Schädel. (Wir beschäftigten uns gerade mit den betreffenden Zusendungen des Verlags, als obige Zuschrift eiulief, und danken dem Verfasser für seinen Hinweis auf ein Unternehmen, das unsere Beachtung ver dient. Am besten lassen sich wohl die B.-V. oder die Kr.-V. die Druck sachen in größerer Zahl zur Verteilung zuschicken. Jeder kann dann selbst prüfen. Die Schriftleitung.)« * Hierzu ist zu bemerken, Laß der Verleger Herr Friedrich K ortkamp laut Bekanntmachung an der Spitze der heutigen Nummer durch einstimmigen Beschluß des Vorstands und Vereinsausschusses ans dem Börsenverein ausgeschlossen worden ist. Materialpreise. — Direktor Richter der Matgra (Material-Beschaf- fnngsstelle für das graphische Gewerbe G. m. b. H., Leipzig, Ranftsche- gasse 14) schreibt uns: Die Preise sind auch in der ersten Maiwoche für die verschiedensten Artikel weiter gestiegen. Ein Warenmangel ist direkt noch nicht eingetreten, wohl aber konnte bei den -Herstellern eine gewisse Nervosität beobachtet werden, ob ein Verkauf unbeschränkt noch stattfinden soll oder nicht. Einzelne Aufträge, besonders Aufträge für Heftgaze und für Textilien waren schwer unterzubringcn und größten teils nur mit freibleibenden Preisen oder mit festen Preisen gegen vorherige Bezahlung. Der Dollarkurs ging am Anfang der Berichtswoche ganz bedeutend in die Höhe und ist erst in den letzten Tagen der Woche, am Freitag und Sonnabend, wieder auf 35-, resp. 34 000 zurückgegangen, aber auch dieser Rückgang bedeutet für die Verbraucher der Waren, die von der Valuta abhängen, eine ganz bedeutende Steigerung aller Ma terialien. Die Negierung hat das ernstliche ^streben, den Dollar wieder herabzudrücken; ob es aber gelingen wird, ist schwer zu sagen, und es ist vorerst nicht an den Dollarstand zu glauben, wie er vor einigen Wochen war: 20 000. Eine weitere Zurückhaltung in den Ein käufen ist ebenfalls nicht am Platze, denn die Zeit, wo die Waren unter Konventionspreis oder mit einem Limit gekauft werden konnten, ist wohl vorläufig vorüber, wenigstens solange, als nicht -die Lage wieder eine vollständig stabile ist. Ein Beweis dafür, daß die Ein- decknng mit Waren ratsam ist, ist der, daß die Großhandelsindexziffer sich in der Woche vom 28. April bis Freitag, den 4. Mai, um 10 Prozent erhöht hat. Das deutsche Grobhandelspreisniveau ist somit auf eine bisher nicht erreichte Höhe gestiegen und- hat den bisherigen Höchst stand in der Woche vom 3. bis 9. Februar um 3,37 Prozent nbcr- trosfen. Zu den einzelnen Artikeln selbst ist folgendes zu sagen: Papier: Durch Beschluß der Konvention vom 1. Mai ist für holzfreies Papier der Preis wieder in Kraft i getreten, der am 1. März in Geltung war. Es ist also der Preisnachlaß vom 1. April, der 19—15 Prozent betrug, wieder gestrichen worden. Für die Gruppe holzhaltiges Papier ist die Erhöhung eine größere, und zwar sind aus die Preise vom 1. April 20 Prozent aufgcschlagen worden, sodaß der Preis für holz haltige Druckpapiere der Stoffklasse I (Zcitungsdruck) für 60—64 Z per gm Mk. 1930.— per beträgt und für gewöhnliche Werkdrnck- papiere der Stoffllasse ka. Mk. 2 010.— per KZ, bei Sonderanfertigung, also bei Abnahme von ea. 2000 lr^- Die Papierfabriken drohen mit einer weiteren Preiserhöhung, da die Preise für Zellstoff wieder um 30—36 Prozent gestiegen sind. Lebhafte Nachfrage besteht nach den N o r m p a p i e r e n. Einzelne Verwaltungen städtischer und staatlicher Betriebe und auch verschiedene Großindustrielle gehen dazu über, ihre Drucksachen im neuen Format herzustellen. Pappen: Für Pappen ist der Preis noch der alte, jedoch ist mit einer Preiserhöhung vielleicht schon in den nächsten Tagen zu rechnen. Altpapier ist weiter im Preise gestiegen, und zwar um 10 Prozent. Leime: Der Markt für Leime ist fest. Es werden Preise ver langt für Knochenleim von Mk. 4500.— bis Mk. 5500.— bei Groß einkauf, und für Lederleim von 6000 bis Uber 7000 Mark. Die Leim preise haben also ebenfalls den Preis überschritten, der zur Zeit des Dollarstandcs von 45- bis 50 000 bestand. K l e i st e r n nd Kaltleim e stehen noch auf dem alten Preise, jedoch schweben zurzeit Verhandlungen, und der Preis wird- sich nach Gerüchten »in 20—30 Prozent erhöhen. Metalle: Die Preise gingen im Einklang mit den Devisen kursen weiter in die Höhe, die Nachfrage war lebhaft. Es wurden spätere Termine gesucht, was darauf schließen läßt, daß im allge meinen nicht mit einem Rückgang gerechnet wird. Für W alzenmasse besteht noch immer der Konventionspreis vom 5. Februar 1923. Walzenmasse-Kabrikanten erklärten, daß dieser Preis in Kürze erhöht werden muß, da die Preise für Glyzerin und Gelatine eine Höhe erreicht haben, daß für Mk. 13 000.— per KZ Walzenmasse nicht mehr hergestellt werden kann. Kalikos, Büchertuche und Schilling sind durch die Devisenstcigerung bedeutend in die Höhe gegangen. Der Grundpreis ist derselbe geblieben. S ch r i f t g i e ß e r e i e r z e u g n i s se haben, nachdem erst am 30. April ein neuer Teuerungszuschlag beschlossen worden war, eine abermalige Verteuerung ab 7. Mai erfahren, und zwar um ungefähr 10 Prozent, nur der Zuschlag für Messinglinien und die allgemeinen Tetterungszahleu ist derselbe geblieben. Seife und Seifen Pulver usw. gehen ganz bedeutend in die Höhe, teilweise sind die Fabriken nicht in der Lage, Aufträge zu übernehmen oder feste Preise anzugeben. Oummi arabieum eorckokau steigt weiter im Preise, und heute kostet Oummi arabicum eorckokau bereits mehr als im Februar: ca. 15 000—16 000 Mark per KZ. Bürsten, Besen und Pinsel sind erhöht worden durch Devisensteigerungcn, da die Rohmaterialien nach ital. Lire gekauft werden. Schwä m m e werden berechnet nach dem englischen Pfund, und cs werden Preise bis zu Mk. 120 000.— für ein Kilo verlangt. Bindfaden, K o l u m n e n s ch n u r und Heftfäden sind um 20—30 Prozent gestiegen. Die N ä hga r n p r e i s e und damit in Verbindung die Preise für Buchbinderheftfäden sind ebenfalls um ca. 50 Prozent in die Höhe gegangen. Ni. Erhöhung der Buchbinderprcise. — Der Verband Deutscher B u ch b i n d e r e i b e s i tz e r in Leipzig versandte unterm 8. Mai 1923 an seine Auftraggeber folgendes Rundschreiben: »Die soeben abge schlossenen Lohnerhöhungen wirken sich dergestalt aus, daß die Anfang Mai gültig gewesenen Richtpreise für den Gesamteinband sich um m i n - destens 2 0 o/o erhöhen. Dabei sind die Änderungen der Material- preisc nicht berücksichtigt«. 679
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