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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 29.12.1924
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1924-12-29
- Erscheinungsdatum
- 29.12.1924
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- Deutsch
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302, 29. Dezember 1924. Redaktioneller Teil. Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. 19311 fachen Neubildungen berücksichtigt, die unter dem Einfluß des Ein dringens -der westlichen Kultur in China entstanden sind. Im übrigen hat sich Rudenberg nach der Repatriierung der Chinadeutschen 1919 mehrere Semester am Orientalischen Seminar in Berlin unter Leitung des hervorragenden kürzlich verstorbenen Sinologen de Grvot weiter dem Studium der chinesischen Sprache gewidmet. In seinem Wörter buch sind die bekanntesten sonst vorhandenen verarbeitet. Gleich dem -Vnalzckical Cliin686-DnZIisü Dictionary von Baller ist es auf rund sechZ- einhalbtausend Zeichen beschränkt. Das bekannteste große Lexikon von Giles umfaßt über 10 090 Zeichen. Die Nüdenbergschc Auswahl ge nügt aber vollkommen. Die Anordnung im Hauptteil ist alphabetisch nach dem Lautwert der Zeichen. Man muß also die Aussprache des Zeichens kennen, und zwar im Pekingdialekt, um cs auffinden zu können. Die Transkription ist die deutsche von Lessing-Othmer. Eine Tafel im Anfang zeigt aber die Gleichung zur sonst üblichen englischen von Wade. Zu begrüßen wäre freilich, daß diese künftig nicht nur deutsch-englisch, sondern vor allem englisch-deutsch aufgemacht würde, da in der Praxis öfter in dieser Richtung gesucht werden dürste. Der übliche Index nach Klassenzeichen (Radikalen) am Schluß gestattet im übrigen die Auffindung jedes Zeichens auch ohne Kenntnis seiner Aussprache nach dem Ausbau und der Zahl der Striche. Die Ein leitung enthält alle nötigen Anweisungen zur Benutzung. Mit Stolz können wir nun auch unser chinesisch-deutsches Wörterbuch vorweisen, die Frucht zäher zehnjähriger Arbeit. Um so höher ist die Leistung zu werten, als sie von einem reinen Praktiker stammt und unter den ungeheuren Schwierigkeiten der Inflationszeit zustandegebracht wurde. Gleich den anderen Chinadeutschen hat Nüdenberg durch den Krieg alles verloren. Die Drucklegung seiner Arbeit gelang ihm nur dadurch, daß er sich immer wieder von Handel und Industrie entsprechende Unterstützungen zu verschaffen wußte. So ist gerade auch dieses Werl ein Nuhmesdenkmal deutscher Zähigkeit und deutschen Idealismus'. Zu den vielen fremdsprachigen Wörterbüchern, die der Deutsche kennt und zu benutzen weiß — gerade auch der Buchhändler —, kann er also nun auch dieses chinesische stellen. Der von der Neichsdruckerei ge druckte stattliche Band präsentiert sich auch äußerlich in bester Auf machung. Dr. Men z. Mine Mitteilungen. Wie war das buchhändlerische Weihnachtsgeschäft 1924? — Wie alljährlich, möchte das Börsenblatt auch in diesem Jahre über das Ge schäftsergebnis zur Weihnachtszeit ausführlich berichten. Wir wen den uns deshalb an alle Sortimentsbuchhändler, besonders aber an die Herren Vorsitzenden der Kreis- und Ortsvereine mit der Bitte, der Redaktion recht ausführliche Berichte über die Art und den Um fang des Weihnachtsgeschäftes 1924 einzusenden. Besonders sollten folgende Fragen eine Beantwortung finden: 1. Wie war die Kauflust des Publikums? 2. Welche Literaturgattungen wurden besonders bevorzugt und welche Preislagen meist gewählt? 3. Welche einzelnen Bücher standen im Vordergrund des In teresses? 4. Fand ernstere oder leichtere Literatur größeren Anklang? 5. Wie war der Verkauf von Klassikern? 6. Fanden Jugendbücher und Bilderbücher lebhaften Absatz, in welchen Preislagen? 7. Wurde ein Einfluß der erhöhten allgemeinen Werbetätigkeit bemerkt? 8. Wurde wieder wie in früheren Zeiten Kredit beansprucht? 9. Was ist sonst noch Bemerkenswertes über das Weihnachts- * geschäft zu berichten? Je ausführlicher uns solche Mitteilungen zugehen, desto wertvoller wird der Überblick über das letzte Weihnachtsgeschäft sein. Die früheren Berichte im Börsenblatt wurden von einem großen Teil der Leser für sehr interessant und lehrreich erklärt. Das unauffindbare Buch. — Unter diesem Titel veröffentlichte die französische Zeitung De lemps kürzlich einen Artikel von einem Pariser Buchhändler, der sich mit den Verhältnissen auf dem Antiquariats und Auktionsmarkt befaßt und worin er seststellt, daß immer seltener große Bibliotheken auf den Markt kommen und man schon den Tag nahen sieht, wo die Versteigerung einer Bibliothek ein großes Er eignis bilden wird. »Diese Tatsache«, sagt er, »die alle kennen, die beim Buchhändler verkehren, ist charakteristisch für unsere Zeit und verdient festgehalten zu werden. Während des Krieges, als sich zuerst ein Mangel an Büchern bemerkbar machte, war cs nicht schwer, Gründe dafür zu finden: die Abwesenheit der Besitzer von Bibliotheken, die Unsicherheit der Geschäfte, die Ungewißheit des Preises und endlich die Unmöglichkeit, umzuziehen, waren Gründe genug, das Verschwinden der schönen Bücher oder der Bücher überhaupt zu erklären. Später, als reiche Ausländer das Land überschwemmten, wurden schöne Aus gaben immer seltener. Zur selben Zeit hatten alle Vorzugsausgaben riesige Erfolge: Ausgaben auf China oder Japan mit keinem andern Vorzug als ihrem Papier und hohem Preis. Diese Leidenschaft scheint etwas nachgelassen zu Haben, aber der Mangel an alten und seltenen Büchern wird immer größer. Auch heute zieht man nicht häufiger um als während des Krieges, und niemand hat daher das Bedürfnis, sich alter Bücher zu entledigen, außerdem ist das Buch ein Speku lationsobjekt geworden, genau wie Kunstwerke. Zu den bestehenden Ursachen des Büchermangels ist eine neue gekommen Es gibt näm lich gewisse Amerikaner, die besonders alte in Kalbleder gebundene Bücher suchen, um sie als Zimmerschmuck zu verwenden. Doch behalten sie nur die Einbanddeckel und verwenden sie als Attrappen oder lassen allerhand Schachteln daraus anfertigen. So unerwartet und schmerz lich diese Verwendung unserer alten Autoren ist, so muß man sich doch langsam daran gewöhnen, daß alte Ausgaben immer seltener und daß in einem halben Jahrhundert vielleicht gewöhnliche Klassiker ausgaben von Didot einen ziemlich hohen Wert besitzen werden. Es ist lies zu bedauern, daß man vom französischen Markt jenen Über fluß von schönen Bibliotheken verschwinden sieht, die noch gestern regelmäßig unter den Hammer kamen, die die Aufmerksamkeit immer wieder auf kostbare Ausgaben lenkten, die für eine vernünftige Preis gestaltung sorgten und den Liebhabern gestatteten, selbst wenn sie nicht Millionäre waren, friedlich ihrer unschuldigen Leidenschaft nachzu- gehcn«. Ausstellungen. — In Merseb u r g wurde von der Buchhandlung Friedrich Stollberg vom 6. bis 10. Dezember in zwei Sälen des Herzog Christian eine große Nuchschau veranstaltet. Ein von Karl Grosse gezeichnetes Plakat lud zu der Veranstaltung ein, die auch vom Verein zur Förderung der Jugendpflege unterstützt wurde. Der Merseburger Korrespondent vom 9. Dezember bringt einen ausführ lichen Bericht darüber und führt viele der zur Schau gebrachten Bücher einzeln auf, was wir uns leider versagen müssen. — Die Gesell schaft der Münchner Bücherfreunde tritt in der Kunst- gewerbeschule in München mit einer bemerkenswerten Ausstellung des Holzschnittbuches von seinem Beginn bis zur Gegenwart an die Öffentlichkeit. Die ausgestellten Werke entstammen dem Privatbesitz einiger Mitglieder der Gesellschaft, so z. B. die deutschen Frühdrucke aus der prachtvollen Sammlung des Herrn Kurt Wolfs. Die Zu sammenstellung besorgten die Herren HorstStobbe und Dr. Ern st Weil. Ein reich illustrierter Katalog der Ausstellung ist erschienen. Grosz-Ausstellung in Paris. — Wie ans Paris gemeldet wird, findet dort im Kunstsalon Joseph Villiet zurzeit eine Ausstellung von Bildern und Zeichnungen von George Grosz statt. Die franzö sischen Kritiker erkennen die Meisterschaft des Zeichners an und heben besonders hervor, daß er auch das Nachkriegs-Paris gut und mit ganz neuen Augen gesehen habe. In Zürich hat das Bezirksgericht den Präsidenten der sozial demokratischen Union-Buchhandlung, in der die Eccehomo- Mappc von George Grosz verkauft wurde, wegen Verbreitung unzüchtiger Bilder zu zwei Tagen Gefängnis und 50 Franken Buße verurteilt. Darf der Annoncenakquisiteur einer Zeitung in diese auch Re klamen einer Platzkonkurrenz vermitteln? (Nachdr. verb.) — Dem Kaufmann L. war die Jnseratenvertretung für die im Verlage der Pommerschen Neichspostdruckerei und Verlagsgesellschaft m. b. H- in Stettin erscheinende »Pommersche Tagespost« gegen Provision über tragen worden. Die G. m. b. H. kündigte X. plötzlich fristlos das Agenturverhältnis, weil er Beziehungen zu der politisch anders ge richteten, ebenfalls in Stettin erscheinenden »Ostseezeitung« unter halten und in der Form zweier Klischees besonders auch Neklaine- anzeigen für diese Zeitung bei der »Pommerschen Tagespost« ausgc- geben hatte. X. hielt die Kündigung für ungerechtfertigt und klagte auf Zahlung von Provisionsbeträgen vom 11. März bis 30. Juni 1922. Landgericht und Oberlandesgericht Stettin wiesen die Klage ab, das Reichsgericht wies die Revision des Klägers zurück. Aus den Entscheiöungsgr linden der höchsten Instanz sei mitgeteilt: Das Berufungsgericht stellt fest, daß jedenfalls in Stettin Neklameanzeigen einer Zeitung für eine andere nicht üblich seien. Des halb kam es auf die Behauptung, daß Zeitungen im allgemeinen auch anders gerichteten Zeitungen für sich Neklameanzeigen aufgeben, nicht an. Denn ohne Rechtsirrtum hält das Berufungsgericht cs für die Beurteilung der Frage, ob der Kläger einen Grund zur sofortigen 2559*
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