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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 27.09.1894
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1894-09-27
- Erscheinungsdatum
- 27.09.1894
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- Deutsch
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.ZZ 225, 27 . September 1894. Nichtamtlicher Teil. 5915 für den Zweck vorn Regierungsrat vr. Zacher bearbeitet und bei A. Ashcr L Co. in Berlin erschienen, liegt aus. In der außerordentlich interessanten Broschüre heißt cs: Die drei Zweige der deutschen Arbeiter-Versicherung, Kranken-, Unfall-, Jnvaliditäts- und Altersversicherung, bilden in ihrer gegenseitigen Ergänzung ein geschlossenes Ganzes und sie haben ein neues Arbeiter-recht geschaffen, welches in den unvermeidlichen Notlagen des modernen Erwerbslebens jeden Hilfsbedürftigen mit seiner schützenden Fürsorge umgicbt und in der weiteren Entwickelung auf die wirtschaftliche und ge sellschaftliche Lage des Arbeiters, ja des gesamten Volkes, nicht ohne wohlthätige Rückwirkung bleiben kann. So sind schon in den wenigen Jahren der Giltigkeit dieser Gesetz gebung nahezu eine Milliarde Mark und zwar annähernd die Hälfte seitens der Arbeitgeber durch gesetzlich geordnete Ein richtungen den Arbeitern zu gute gekommen! Sind aber die Ursachen, welche die Beziehungen zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern trüben, überall die gleichartige!:, so liegt der Wunsch nahe, daß die Fürsorge, welche die deutschen Arbcitcr der Hochherzigkeit ihrs Kaisers und der Opfcrfrcudigkeit ihrcr Arbeitgeber verdanken, auch den Arbeitern anderer Kultur- staatcn zu teil werde, zum Heil der Menschheit und des sozialen Friedens!« Es dürfte wohl auch für buchgewerblichc Kreise von Interesse sein, wenn diese wichtige Tabelle hier wicder- gegeben wird, ist doch das, was die Arbeiter-Versicherung angeht, für jeden Gewerbetreibenden gleich bedeutungsvoll: Gesamtbevölkerung 50 000 000 — Lohnarbeiter 12 500 000. Gesa mt üb erficht 1892. Versicherungen gegen Krankheit Unfall Invalidität Versicherte Personen . . . 7 723 000 18 000 000 11 200 000 Entschädigte Personen. . . 2 752 000 210 000 187 800 Einnahmen (Markt . . . 132 000 000 08 000: >00 108 200 000 Darunter j Arbeitgeber 31 000 000 54 000 000 47 375 000 Beiträge dcrj Arbeitnehmer 77 500 000 — 47 375 000 Ausgaben ...... 124 000 000 54 000 000 108 200 000 Darunter j Entschädigung 95 000 000 32 500 000 22 400 000 Kosten derj Verwaltung . 6 200 000 7 400 000 4 480 000 Vermögensbestand .... 110 000 000 101 000 000 >02 850 000 Entschädigung pro Falt . . 35 .1-5 120 Belastung pro Versicherten 14 3 9 In demselben Flügel wie Deutschland hat auch England ausgestellt, allerdings in geradezu kläglicher Weise: nur zwei Firmen sind cs, die für das Buchgewerbe in Betracht kommen, und zwar sind dies Gibson-Bickley in London, die das Journal ll'bs NonriR ausgestellt haben, und die Uritisb anct I7orsiAn Uibls 8osist^ daselbst. Die letztere hat in einem hübsch ausgcstatteten Kiosk eine Sammlung ihrer dnrchweg vortrefflich gedruckten Bibeln in verschiedenen Sprachen ausgestellt, und cs gewährt für den Graphiker großes Interesse die einzelnen Drucke zu studieren. Zivar handelt es sich dabei nicht immer um vollständige Bibel übersetzungen, sondern in manchen Sprachen sind nur Aus züge übersetzt. Diese Gesellschaft wurde 1804 gegründet, und ihre umfassende Thätigkcit erhellt daraus, daß sie seit ihrer Gründung ungefähr 222 Millionen Mark für Nebersetzung und Druck von 135 Millionen Bibeln ausgegeben hat. Bis jetzt sind diese Bibeln in 313 Sprachen erschienen; einen höchst interessanten Kommentar dazu giebt eine kleine von der Gesellschaft hergestellte Broschüre, worin ein Bibelspruch in 308 verschiedenen Sprachen in der Originalschrift ivicder- gegeben ist. In London werden von diesen: Institut täglich an 6000 fertige Bibeln versandt. Die Photographie Englands ist vertreten durch W. I. Byrne L Co. in Richmond und zwar durch eine mit großem Pomp aufgestellte Sammlung von Photographicen, die aber, Einundsechzigstcr Jahrgang. obgleich sich ihr Urheber »Ullotograpbsr to II. U. tbs (jnssn rwä tbs Oonrt8 ol Lurops« nennt, durchaus nicht den Grad von Mittclware überschreiten. Viel besser als England ist Frankreich vertreten. Die Stadt Paris hat in einem sehr geschmackvoll dekorierten Raum Arbeiten der verschiedenen Schulen der Stadt ausgestellt. Unter ihnen befindet sich auch eine Buchdruckerschnle, die sich eines Rufes erfreut, U'Lools lüstisnns. Die hier gebotenen Arbeiten sind verschiedener Art, man sieht Accidenzarbeiten, ornamentale Entwürfe und Tabellensatz. Ein Lehrlings zeugnis in fünf Farben, von dessen Satz ein Galvano aus gestellt ist, zeigt hübschen Entwurf und sauberen Druck. Frei lich zeigt sich hier wie bei allen anderen ornamentalen Ar beiten, daß noch kein rechtes Verständnis für Ornament und Schrift i» Bezug auf Stileinheit herrscht; dies ist aber weniger auf die Unerfahrcnhcit der Schüler zurückzuführen, als darauf, daß in Frankreich diese Seite überhaupt noch wenig beachtet wird in der Typographie. Man findet in den Arbeiten der Schule auch noch viel Linienkünstelcien, die bei uns nicht gut geheißen würden, wenn auch, im Gegensatz zu den Ausschreitungen eines Teils unserer Setzer i» der sogenannten Freimanier«, in Frankreich immer noch auf geschlossene For men gehalten wird. Die verwendeten Ornamente stammen zu meist aus deutschen Gießereien; so wurde z. B. zu dem Lehrbriefe eine Renaissance-Einfassung von Flinsch benutzt. Ferner liegen hier einige sehr zierlich ornamentierte Buchein bände aus. In der Sektion für Gravüre der Schule finden sich ganz vorzügliche Kupfer- und Stahlstiche von Schülern, die in: vierten llnterrichtsjahrc stehen. Auch eine Reihe von Entwürfen für Buchtitel ist zu erwähne» ; unter ihnen legt namentlich der zur Uistoirs äs Roms Zeugnis ab für ein her vorragendes Können. Von der Lools ä'Tlswbsrt ist der Satz einer großen Tabelle ausgestellt, der in der Schule als Prüfungsarbeit hergcstellt und sehr sorgfältig und korrekt ge macht wurde. Von Moulivt Fils Aino in Marseille liegen sehr feine Gravüren merkantilen Genres aus, sowie Zinkätzungen nach Zeichnungen auf Kornpapicr, die vorzüglich sind. Dagegen war das, was an chromolithographischen Arbeiten ausgestellt war, sehr wenig bedeutend. Interessante Arbeiten sah inan bei I. Dubouloz in Paris; cs waren dies mit Hilfe eines eigenartigen Verfahrens auf verschiedene Stoffe, als Atlas, Porzellan, Fayencen rc., übertragene Photographicen von außerordentlicher Feinheit. Eine sehr schöne Ausstellung hat Charaire L Cie. in Paris veranstaltet; sic enthält hauptsächlich Chromotypo- graphiccn; ferner fanden wir hier sogenannte Simili-Gravüren, d. h. Autotypieen, mit denen der Eindruck eines Kupfer- oder Stahlstichs hervorgcrufen werden soll. Trotzdem die Cha- raircschen Arbeiten sehr fein sind, erreichen sie doch lange nicht die amerikanischen auf diesen: Gebiet; die letzteren sind wirklich häufig Simili-Gravüren . Die sonstigen Zinko- graphicen sind hervorragende Leistungen, so namentlich die jenigen für das Werk »Uss ^vsvtnres cln Val ä'Or«, Verlag von Hnchette in Paris. Ein eigentümliches Unternehme» sind die hier ausgestellten mit bildlichen Darstellungen ge schmückten Umschläge für Schülerhcfte. Eine Sammlung solcher Umschläge ist bei I. Garnier (A. Hcrment) in Paris erschienen; sie erhalten auf der ersten Seite bildliche Dar stellungen von Luftballonnusfahrten, französischen Soldate»- typen, Velocipcdfahrten, Wagen und Eisenbahnen rc. und auf der Rückseite den dazu gehörigen Text. Die Bilder sind in farbiger Zinkographie sehr hübsch gedruckt; aber es ist wohl zweifelhaft, ob man bei uns darin eine Belehrung der Schülcr und nicht eher eine Ablenkung sehen würde. Ferner sind noch zu erwähnen : ein Kartenwerk, mit außerordentlich klaren, gleichfalls auf zinkographischem Wege hergestetlten Karten aus- 801
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