Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 17.12.1924
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1924-12-17
- Erscheinungsdatum
- 17.12.1924
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19241217
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-192412179
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19241217
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1924
- Monat1924-12
- Tag1924-12-17
- Monat1924-12
- Jahr1924
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
X» 295, 17. Dezember 1924. Sprechsaal. — Bibliographischer Teil. Wenn nicht der reguläre, kulturfördernde Buchhandel, zum Schaden auch des Verlags, seine Existenzsähigkeit mit der Zeit eiubüßen soll, Hann mich da etwas geschehen. Und wenn auch solche Radikalkuren, wie >sie Herr D. verlangt, aus den anfangs geschilderten Gründen nicht durchführbar sind, so mich doch unbedingt für Eindämmung des Auchbuchhandels energisch gewirkt werden. Das kann meines Erachtens nur dadurch geschehen, das; der Ver lag noch mehr Sorgfalt darauf verwendet, das; dem Auchbuchhandcl ohne Ausnahme nur mit verkürztem Rabatt geliefert mird; das; das Adreßbuch strenger bei der Aufnahme von Firmen sichtet, damit keine Auchbuchhändler hineinkommen, fälschlich bereits aufgenommcnc Firmen bei neuen Auflagen ausgeschiedcn werden, oder — ivas noch besser wäre — ein Zeichen im Adreßbuch erhalten, damit man sie sofort als Auchbuchhändler mit umfänglicherem Umsatz er kennen könnte, während Zwergbetriebe unbedingt ausgeschaltet werde» müßten. Das Sortiment muß einmal bei der Sichtung der Firmen fürs Adreßbuch tatkräftige Mithilfe leisten. Es soll auch nicht durch Ab weisung weniger verdicnstbringendcr, buchhändlerischcr Aufträge, z. B. Vertrieb von Schulbüchern, dem Auchbuchhandel Vorschub leisten, der die ihm doch noch weniger Nutzen abwerfcnde Arbeit mit über nimmt, aber naturgemäß auch bestrebt ist, dem regulären Sortiment dafür andere lohnendere Aufträge abzujagen, kurz sich überhaupt mit Bllchervcrtrieb zu befassen. Ob es möglich sein wird, den Ncstbuchhandel, den Kalenderverlag und den Teil des Nomanvcrlags, der seine Überproduktion beim Auch buchhandel abzusetzen sucht, zu veranlassen, den Handel mit dem Auch buchhandel einzuschränken oder aufzugcben, wage ich allerdings nicht zu hoffen. Einmal kann sich das reguläre Sortiment bei der unge heuren Menge der Überproduktion auf dem Büchermarkt und speziell auf schönwissenschaftlichsm Gebiet nicht für alles verwenden. Schließ lich bleiben aber auch noch die Unmassen von Schundliteratur übrig, die das anständige und gewissenhafte Sortiment zum Vertrieb ablebnt. Diese wird also bei dem Auchbuchhandcl immer Unterkunft finden. Würde dieser nur solche Literatur vertreibe«, dann würde er auch dem Vollbuchhandel nicht weiter gefährlich werden. Wissenschaftliche Literatur wird ja vom Auchbuchhandcl überhaupt nicht geführt, höch stens gelegentlich mal mit besorgt. Der Bilderbüchervcrlag und Spielverlag findet seine Hauptab nehmer zum Teil auch in Spielwarengeschäften, und nur wenige Ver leger dieser Branche dürsten daher geneigt sein, den Vertrieb auf regu läre Buchhändler zu beschränken. Die Hauptsache ist, das; Verlag und Sortiment immer mehr zu der Überzeugung kommen, daß sie auf Gedeih und Verderb auf einander angewiesen sind, das; die Organisation des deutschen Buch handels, um die uns an>dere Länder beneiden, nur dann von Bestand sein kann, wenn jeder Teil dem anderen in die Hände arbeitet, sich durch scheinbare momentane Vorteile nicht veranlaßt sieht, dem andern Teil Schaden zuzufügcn, und den Auchbuchhändler »nach Möglichkeit« auszuschaltcn sucht. Das Anwachsen der Versandgcschäfte und anderer Büchcroertriebsstellen während des Krieges ist viel größer, als durch den an und für sich gewachsenen Leserkreis bedingt ist. Vielmehr ist durch den allgemeinen Rückgang der Kaufkraft des ganzen Volkes der Umsatz bei den einzelnen Sortimenten so erheblich zurückgegaugen, das; der Auchbuchhandcl in seiner jetzigen Ausdehnung zu einer großen Gefahr für den deutschen Buchhandel angeschwollen ist. Auch der früher In Deutschland nur vereinzelt in Erscheinung tretende S t r a ß c n h a n d c l hat besonders in Großstädten, wie Berlin, einen Umfang angenommen, daß selbst das Straßenbild gewissermaßen eine andere Form angenommen hat. Allen diesen üppig wuchernden, auch das Sittenleben des Volkes in gewisser Weise stark mit untergrabenden Auswüchsen des Bücher vertriebes muß der gesamte Kulturbuchhandcl aus Selbsterhaltungs trieb geschlossen gegcnüberstehen. Je mehr Verständnis für gute Bücher ins Volk dringt und je sorgfältiger und sachgemäßer es vom gelernten, gebildeten Buchhändler beraten wird, desto mehr wird es sich auch veranlaßt sehen, nur solche Handlungen auszusuchen, wo ihm wirklich Rat erteilt werden kann und wo ihm nicht Schund in die Hand ge drückt wird. Auch die buchhändlerischcn Vereine können nicht sorg- ^ fältig genug prüfen, wem sie Eingang in ihre Reihen verschaffen. Die Gewerbesreihcit hat neben ihren Vorzügen auch viele Mängel. Das Gift, das durch gewinnsüchtige Leute beim Vertrieb unsittlicher und das Verbrechen verherrlichender, sensationeller Bücher ins Volk ge worfen wird, ist viel gefährlicher und verderblicher, als wirkliches Gift, das-nur vom konzessionierten Apotheker abgegeben werden darf. ! Deshalb sollte auch bei der Aufnahme von neuen Firmen die sitt liche Qualität des betreffenden Inhabers nicht außer Acht gelassen werden, die Ausschließung bereits ungegliederter Firmen soll nötigen falls satzungsmäßig zulässig fein. Nur wenn wir die eigenen Reihen nach jeder Richtung hin rein halten, dann können wir auch"nach außen hin die Rechte geltend machen, die der kulturelle Buchhandel für sich in Anspruch nehmen muß. Die Pflichten und Rechte, die dem Buch handel durch seine Sondergesetzgebung vom Staate zum Zwecke der von ihm zu erfüllende» Kulturmission zugcbilligt sind, sind für das geistige Niveau eines Volkes von allerhöchster Wichtigkeit. Wissen schaft und Forschung können nur gedeihen, wenn ihnen ein leistungs fähiger, aber auch sich verantwortlich fühlender Buchhandel zur Seite steht. Die Presse als Feind. Um immer mehr Material zu sammeln, das die wirksame Be kämpfung außerbuchhändlerischer Verbände ermöglicht, bitten wir alle § Herren Kollegen, besonders auf die Presse zu achten. Immer wieder ! werden in den verschiedensten Zeitungen Hinweise auf diese Verbände E gebracht, die angetan sind, weitere Bücherkäufer dem regulären Buch- > Handel zu entziehen. Bitte wollen Sic uns genaue Angaben einsen- dcn, wenn in einer Zeitung oder Zeitschrift solche Hinweise gefunden werden. Wenn die Presse nicht rechtzeitig gewarnt ist. wird cs zu spät sein, und die Presse wird — vielleicht ohne ihren Willen — der Feind des Buchhandels. Wir werden gern das Material verarbeiten und da durch zur Aufklärung der Presse mit beitragen. Für den Buchhandel kämpft allein der Büchcrbund! Dachau. 10. Dezember 1924. Einhorn-Verlag. Ausländisch« Vortimenter und deutsches Postscheckkonto. Die Forderung ausländischer Sortimenter, der deutsche Verleger möge im Auslande sich P o st s ch c ck k o u t o, B a n k k o'^l t o oder dergl. zulcgcn, bedarf endlich einmal der Zurückweisung. Der Absatz eines Verlages nach bestimmten Ländern ist oft so gering, das; ein solches Konto mit seinen Spesen alle Einnahmen aufzehren würde. Es ist vielmehr die umgekehrte Forderung auszusprechen, daß der Sorti menter des Auslandes, der einen Nechuungsverkehr mit dem deutschen Verlage wünscht, sich in Deutschland ein deutsches Postscheckkonto ein richtet und von diesem aus die Rechnungen der Verleger durch Über weisungen in deutscher Reichsmark erledigt. Viele einsichtige deutsche Sortimenter im Auslände benutzen schon jetzt diesen einfachen Zah lungsweg. H a n n o v e r. H e l w i n g s ch e Verlags b u ch h d l g . Bibliographischer und Anzeigen-Tsil. ä. Bibliographischer Teil. Erschienene Neuigkeiten des deutschen Buchhandels. Mitgeteilt von der Deutschen Bücherei. Art. Institut Orcll Fühli, Abtlg Verlast, in Zürich. Eschmann, Ernst: Ruedis Irrfahrten. Eine Erz. aus d. Stadt s. b. reifere Justcnd. Buchschm. fAbb.f von I. DivSky. 18L.Z. sMI S.1 8' Hlw. d IH. 7. — Art. Institut Orcll N'chii, Abtist Verlast in Zürich ferner: ^'(32 8.) KI°8° ' ii Kallas c ei>a le.^ 19-a. Panr-UIrich, Margucritc: Das Mädchen vom Eremiten und vom Ritter Theobald. Bilder fTaf.f von Ernst Georg Rücgg. 11824.1 (43 S > 8° Pp. d K,. z. gg Wist-Stähcii, Josef: Der blaue Spatz. Aus d. Leben c. Knaben. Er zählt f. d. Jugend u. deren Freunde. fEingedr.1 Zcichn. von Hans Witzig. 11VS4.1 <IV, 178 S.) kl. 8° Hlw. b Kr. s. so SS22'
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder