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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 17.12.1924
- Strukturtyp
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- 1924-12-17
- Erscheinungsdatum
- 17.12.1924
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- Deutsch
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Propaganda im amerikanischen Kunsthandel. Dis in Chicago erscheinende Monatsschrift »idure iuirl 6M 4ouros1. dringt in der November-Nummer 1924 einige Inserat- texte, die sin Kunsthändler in den Tageszeitungen seines Ortes veröffentlicht hat und die zweifellos auch bei uns interessieren werden; sie können auch dem Buchhandel einige Hinweise geben, denn es ist in einigen Fällen nur nötig, statt »Bilder» — Bücher zu sagen; in anderen Fällen führt sine kleine Umstellung zum Ziel wie z. B. »Enttäuschen Sie die Bräute nicht! Alle Bräute wünschen sich Bücher. Ein Heim ohne Bücher ist wie ein Mensch ohne Bildung». Auch diese Fassung wird vielleicht noch etwas amerikanisch anmuten, doch wird der letzte Satz in seiner Offen heit seine Wirkung kaum verfehlen. In folgendem veröffent lichen wir einige weitere Beispiele: »Für Verlobung und Hochzeit.» Ein Vorschlag, der jede Braut erfreuen wird: Sucht ihr ein Bild für ihr neues Heim aus. Die Wahl wird sie sicherlich erfreuen und großen Eindruck machen. Besichtigung unver- bindlich. »Verschönt Euer Heim durch Bilder.» Gerade jetzt haben wir Bilder von künstlerischem Wert zu bescheidenen Preisen. »Für Hochzeiten, Jahrestage und Weihnächte n.» Ein Bild ist ein Geschenk von bleibendem Wert, sin Geschenk, bei dem es sich zu verweilen lohnt, obwohl es nicht unbedingt kostspielig sein muß. Unsere Musterbücher für Weihnachts-Glück wunschkarten sind fertig. Besichtigung unverbindlich. »Verschönen Sie Ihr Heim durch Bilder.» Jn jedes Haus gehören gute Bilder, und jeder kann sie sich leisten. Wir haben gute Reproduktionen berühmter Gemälde zu billigen Preisen. Kommen Sie zu ungenierter Besichtigung. -Bilder sind das beste Zeichen von gutem Geschmack in einer Wohnung. Verschönt sie durch Bilder zur Nationalen Bilder-Woche vom 13.—23. Oktober. Be sichtigung unverbindlich!» »Enttäuschen Sie die Braut nicht.» Alle Bräute Wünschen sich Bilder. Eine Wand ohne Bild ist wie ein Zimmer ohne Fenster. Kommen Sie zu kostenfreier Besichtigung. »In jedes Haus gehören Bilder.» Irgendein Dichter hat es ausgesprochen, daß in jedes Haus, um es wohnlich zu machen, Schönheit und Stimmung, Farbe und Reiz und Zauber gehören, um das Gemüt von den oft ge sehenen Alltagseindrücken abzulenken. Bilder, welche diese Eigenschaften besitzen, machen das Leben Heller und glücklicher. Warum nicht ein Bild für die Braut? »Das Ideal-Geschenk ein gerahmtes Bild.» Unser Lager in Bildern ist diesen Herbst besonders anziehend und die Preise durchaus vernünftig. Ihre Braut wird sicher ein Bild für das neue Heim besonders zu schätzen wissen. Be suchen Sie uns zu kostenloser Besichtigung. Urteile über den Wert der Bücher. Lesefrüchte von Arno Keilitz (Braunschweig). (Schluß zu Nr. 289.) Welch ein Zaubermittel ist das Buch! Wir sitzen und halten den Zauber vor die Augen: nnd unser Geist ist in irgendeinem Phantasie- land. Wir sind nicht mehr einsam: an den Wänden stehen die glän zenden Reihen unserer Freunde; und um uns her schweben die Ge stalten. von denen dieise Freunde erzählen. Haben wir uns nicht mit ihrer Hilfe durch trübste Stunden hindurchgerungen, großen Vor bildern nachstrebend? Die Umwelt war uivgut zu uns: da traten aus den Büchern gute Menschen in unsere Verlassenheit, nnd erhabene Meister gossen ihre Weisheit und Liebe in uns aus. Wir wurden Bürger in einem Reiche des Geistes. Friedrich L i e n h a r d. Bücher sind für die Menschheit, was das Gedächtnis für das Einzelwesen ist. Sie trösten uns in unseren Sorgen und Leiden, wandeln Stunden der Langeweile in Augenblicke des Entzückens, füllen unfern Geist mit Ideen sowie guten und glücklichen Gedanken, die uns aus uns selbst heraus- und über uns selbst hinausheben. John Lubbock. Die Auswahl der Bücher ist, wie die von Freunden, eine ernst zu nehmende Pflicht. Wir sind ebenso verantwortlich für das, was wir lesen, wie für das, was wir tun. Jvhn L u b b o ck. Bücher sind Gradmesser der persönlichen Kultur, aber — wohl gemerkt! — nicht die entlehnten, sondern die selbstermorbenen Bücher! Man kennt ein Buch nicht, das man bloß geborgt Hut. Nur der Be sitzer pflückt die letzte süße Frucht des Werkes und gewinnt ein dauerndes Verhältnis zu den Büchern seiner Wahl. I. A.. L u x. Ich möchte lieber ein armer Mann in einer Dachkammer mit einer Menge Bücher sein, als ein König, der keine Liebe zum Lesen hat. Th. Babington Macaulay. Bücher können für unsere Leiden eine Art Kur sein. Jules M i ch c l e t. Es nimmt uns manches für einen Menschen ein, wenn wir wissen, daß wir mit ihm gemeinsam ein gutes Buch gelesen haben. G. A. Müller. Ein Buch, das man besitzt, wirkt, auch wenn man nicht andauernd darin liest. Welch köstliche Freude, an einer Reihe schmucker lieber Bände entlang zu sehen, ihnen über die Rücken zu fahren, eins heraus zunehmen, es sorgsam in der Hand zu wägen und hie und da darin zu blättern! G e o r g M u s ch n e r. Das Liebste aber für einen Bücherfreund ist Bücherkaufen und die Schätze heimtragen. Und manchmal ist ihm das Allerliebste, so ein Buch einem jungen Menschen mit Hellen Augen schenken zu können. Georg M u s ch n e r. Die wahren Eroberungen, die einzigen, die keinerlei Neue nach sich ziehen, sind diejenigen, die man über die Unwissenheit gewinnt. Die ehrenwerteste Beschäftigung und zugleich die nützlichste für die Nationen ist diejenige, die auf Erweiterung des menschlichen Jdeenkreises aus geht. Napoleon. Es scheint in einem echt poetischen Buche alles so natürlich — und doch so wunderbar, als habe man nur bisher in der Welt geschlummert und gehe einem nun erst der rechte Sinn für die Welt auf. Novalis. In einem Buche, dessen Schöpfung man sich eben vorstellt, steckt ein halbes Leben, und Gott weiß, wieviel Zukunft dazu. Jean Paul. Ich habe Freunde, deren Gesellschaft wir sehr wert ist; sie stam men aus allen Zeiten und Ländern, große Ehren hat ihnen ihre Ge lehrsamkeit eingetragen. Dabei ist es leicht, mit ihnen zu verkehren; denn sie stehen mir immer zu Diensten, immer sind sie bereit, die Fra gen zu beantworten, die ich ihnen stelle. Die einen berichten mir von den Geschehnissen vergangener Tage, die andern entschleiern mir die Geheimnisse der Natur. Von diesen lerne ich, wie ich zu leben, von jenen, wie ich zu sterben habe. Manche erheitern meinen Sinn durch Munterkeit und scheuchen meine Sorgen hinweg. Andre geben meinem Geiste Kraft und lehren mich das Wichtigste, den Wünschen zu gebieten und ganz auf eigenen Füßen zu steheu; kurz, sie öffnen mir die Tore zu allen Künsten nnd Wissenschaften, auf ihre Belehrung kann ich mich in allen Fällen verlassen. Und als Gegengabe für alles, was sie bieten, verlangen sie nichts als Raum genug in irgendeiner Ecke meines bescheidenen Hauses. Franc. Petrarca. Kein Buch ist so schlecht, daß es nicht in irgendeiner Weise nütze. Plin 'i u s d. I. In Wort und Zahl kann ich es nicht fassen, wie weit die kleine Bibliothek meines Heimatdorfes meiner Bildung, der Sittlichkeit nnd dem Familienglück genützt hat, aber es ist sehr bedeutend. Friedrich P o l a ck. Ich freue mich immer, wenn ich in meinem Bücherkasten mit Prachtbänden, die unversehrt sind, auch einmal eins sehe, dem die Ecken abgestoßen sind, oder dem ber Rücken gebrochen ist. Gerade das ist das Auserwählte, das Gelesene, das Geliebte. P e tc rRosegger. Jeber Mensch sollte sich iu seiner Jugen-d einen bestimmten Dichter zum besonderen Freunde machen. J'm Alter, wenn alle Wiesen ab gegrast sind, wenn man von allem übersättigt ist, danu kommt noch einmal der Jugendfreund mit dem milden Widerschein längst ver gangener Seligkeiten. Peter Rosegger.
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