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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 17.12.1924
- Strukturtyp
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- 1924-12-17
- Erscheinungsdatum
- 17.12.1924
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- Deutsch
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295, 17. Dezember 1924. Redaktioneller Teil. Was nicht zweimal lesenswert gewesen, das war nicht einmal 'lesenswert. Friedrich Rücker t. Ohne eigene Bücher zu sein, ist der Abgrund der Armut; veriveile nicht darin. John N u s k i n. Pinte Bücher sind wie eine Gesellschaft von Königen und Köni ginnen, sind wie ein« reine Gesellschaft der wahrhaft Auserwählten und Mächtigen der Erde. John R u s k i n. Unseren Büchern können wir den ganzen Tag zuhören, nicht etwa gelegentlichen Plaudereien, sondern wohlvorbereiteten, fest bestimmten, vorzüglichen Reden der weisesten Männer. John N u s k i n. Willst du irgendeinen Gegenstand verstehen, so lies das beste Buch darüber, von dem du hörst. John N u s k i n. Gute Bücher können den Menschen zu guten Freunden und sicheren Führern werden. Die müßten sie ergreifen und losreißen von ihrem Elend und dem Alltag. Darin müßten die inneren, totgedrückten Kräfte aufwachen und ein Leben bauen, das um sich sieht und wächst und Zufriedenheit gibt als etwas, das nicht von außen kommen kann, nicht von Reichtum und Genuß abhängig ist. Und ob es gleich inner lich und unkörperlich sein mag, doch alle Augen und Kräfte auf die Natur und das Leben hinlenkt. Severin Rüttgers. Schaff' gute Bücher in dein Haus, Sie strömen eig'ne Kräfte aus Und wirken als ein Segenshort Auf Kinder noch und Enkel fort. Christian Friedrich Schere nber g*). Das Buch ist ein Freund und Kamerad, ein freundlicher Plauderer und ein ernster Lehrer, ein Berater und Wegweiser, ein Tröster und Mitkämpfer. Und das alles nicht einmal, das alles nicht in den kurzen Stunden, da ich das Buch lese. Nein, hier tritt neben den inneren Wert der Tauerivert. Man greift nie nur einmal nach einem guten Buche, sondern holt es immer wieder hervor, und was daraus quoll an Trost, Rat, Belehrung, Freude, Mut, das bleibt in uns und um uns, wird ein Teil unserer selbst. G u st a v Schröer. Mir haben sie (die Bücher) die Augen Heller gemacht, daß ich bei meiner Arbeit immer zufriedener geworden bin und sie mir immer heiliger erschien. Gustav Schröcr. Ich verwende gern meine Zeit auf das Lesen trefflicher Bücher; denn von meinem eigenen Leben geht mir dadurch nichts verloren; und von dem Leben anderer kommt mir viel zugute; wenn ich ihre herrlichen Taten, Aussprüche und Ratschläge betrachte, sie leihen mir dann ihr Leben. Königin Christine von Schweden. Ein Buch ist ein lieber trauter Freund, und oft wiege ich einen dicken schweren Band wohlgefällig in der Hand und denke über das Sonderbare nach, daß solch ein unscheinbarer viereckiger Körper so eine Menge von herrlichem Inhalt birgt, der beim Lesen gleichsam aus ihm herauswächst wie ein prächtiger Wunderbaum mit Blüten, Früch ten und gaukelnden Schmetterlingen. Heinrich Seidel. Gute Bücher gehören zu den besten Gesellschaftern und wirken, in dem sie unser Denken und Streben veredeln, als Schutzmittel gegen gemeinen Umgang. S a m u e l S m i l e s. Ein gutes Buch gehört zu unseren besten Freunden. Es ist heute, was es gestern mar, und wird sich nicht ändern. Es ist der geduldigste und froheste Genosse. Es wendet sich nicht von uns in den Tagen der Sorge oder des Mißgeschicks. Es empfängt uns stets mit der selben Freundlichkeit; es unterhält uns, belehrt uns in der Jugend und tröstet uns im Alter. S a m u e l S m i l e s. Gib deinem Kind ein gutes Buch, Und sei gewiß, du gabst genug; Ein gutes Buch ist Sonnenschein, Der tief sich legt ins Herz hinein, Ist Samen auf ein Blumenbeet, Darüber Gottes Odem weht. Heinrich Soh n re y. Welch ein sonderbares Ding ist es um ein Buch! Es möchte einem angst und bange werden, wenn man eins liegen sieht und nicht weiß, wes Geistes Kind cs sei: ob die Düfte, die aus ihm wehen, Düfte des Lebens zum Leben oder Düfte des Todes zum Tode seien. Bezauberte Geister schlafen darin, starr wie tot; aber sobald ein Mensch die Blätter aufrollt, wird der Zauber gelöst, und es wimmelt von Leben. Fr. Leopold Graf zu Stoiber g. Eine gute Bibliothek ist: eine Fundgrube der Belehrung, eine Quelle der Freude und Erholung, eine Erzieherin zum Guten. Johannes Tews. *) Die Autorschaft ist bestritten. Bgl. Bbl. 1922, Nr. 277. Die Schriftl. Zur Erfüllung dieses Zwecks (dem Menschen durch Erziehung und Unterricht eine Bildung zu vermitteln) sind die Bücher das wich tigste Hilfsmittel. Sie knüpfen das geistige Band zwischen Vergangen- heit und Gegenwart, sie verknüpfen und fördern die geistigen und materiellen Interessen unserer Tage und sorgen mit Blitzesschnelle für die Verbreitung neuer befruchtender Ideen. Louis Thomas. Gut lesen, das heißt, wahre Bücher in wahrem Geist lesen, ist eine edle Beschäftigung. Henry D. Tho re au. Als ein Geschenk — wer will es leugnen? — Am besten wird ein Buch sich eignen. Schon äußerlich ist's schmuck und nett, Ziert Schrank und Tisch und Bücherbrett, Drängt sich nicht vor, ist stets bereit, Zeugt von Kultur zu jeder Zeit. Du schlägst es auf, wann Dir's gefällt. Und blickst in eine andre Welt, Kannst Dich' erbau'n, kannst Dich erlaben, Brauchst niemals Langeweil zu haben, Kannst durch Humor den Mißmut heben, Kannst hübsche Tinge mitcrleben. Wie freudig wird das Herz bewegt. Der Sinn erfrischt und angeregt. Gemehrt wird Weisheit und Erfahrung Und nie doch wird die geist'ge Nahrung, Die dir ein gutes Buch gewährt, Durch den Genuß auch aufgezehrt. Am Ende gar wird's Buch noch rar, Trägst Du es dann zum Antiquar, So gibt er für das selt'ne Stück Dir mehr, als Du gezahlt, zurück. Drum überleg's und handle klug: Schenk Dir mitunter selbst ein Buch! A. Vanselo w. Eine ausgewählte Büchersammlung ist und bleibt der Braut schatz des Geistes und Gemüts, — Bücher sind immer noch die wohl feilsten Lehr- und Freudenmeister und der ivahre Tröster hienieden für Millionen besserer Menschen. K. I. Weber. Die großen Geister der Vergangenheit sollen uns zu den Auf gaben der Zukunft führen. Nur Literatur wird uns rein und wird uns auch stark erhalten. Und wenn ihre Rätsel auch den Methoden der Wissenschaft entschlüpfen, sie hat die Zauberkraft, die den Weitblick auf ferne Horizonte freihält und unsere Augen tapfer auf diese Welt blicken läßt. Woodrow Wilson. Wir Deutschen besonders ehren unsere Meister mehr mit den Lippen, als mit dem Herzen. Es bedeutet wenig, daß man sie Klas siker nennt und ihre Werke liest, wenn man verschmäht, in ihrem Geiste zu leben. Wir müssen unsere Schätze, mit denen wir einstweilen mehr beladen als gesegnet sind, wieder zu jenen Tempeln tragen, in denen Lessing und Herder, Goethe und Schiller opferten. Karl W o l l f. Menz, Gerhard: Deutsche Buchhändler. ^Lebens bilder führender Männer des Buchhandels. fAm Steuer der Wirtschaft. Lebensbilder bedeutender Männer aus Handel und Industrie. Dritter Band.) Mit 24 Bild nissen, einer Einleitung und einem Anhang mit Abbil dungen und Karlen. Leipzig 1925. Werner Lehmann- Verlag. 8°. VIII, 319 S. Lwd. 12.— Mk., Vorzugsaus gabe 45.— Mk. Mehrcrcmal habe ich das Buch von Gerhard Meuz durchgelcseu und immer wieder etwas entdeckt, was mich besonders interessierte und anregte, weiter zu suchen und zu forschen. Diese Tatsache zeigt schon, daß wir es hier nicht mit einem der vielen Bücher zu tun haben, die Augenblickswerte sind, sondern mit einem Buch, das bleibenden Werl bat. Das Buch ist zunächst ein erfreuliches Zeichen dafür, daß das Interesse an der Geschichte des Buches und aller derer, die mit ihm zu tun haben, in stetem Wachsen begriffen ist; es ist aber auch ein erfreuliches Zeichen dafür, daß die Bedeutung des Buches in kuiin- reller und wirtschaftlicher Beziehung immer mehr anerkannt wird. Mit einem Buch restlos zufrieden sein ist wohl kaum möglich für den, der sich mit einer Sache berufsmäßig beschäftigt und dies mit Freuden tut. Er wird dieses oder jenes auszusetzen haben. Bei dem Buch von Gerhard Menz ist cs aber so, daß selbst der, der mit Büchern viel um geht und den Buchhandel nach ollen Richtungen verfolgt, immer wieder 2520*
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