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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 01.02.1894
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1894-02-01
- Erscheinungsdatum
- 01.02.1894
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
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- Saxonica
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676 Sprechsaal. M 26, 1. Februar 1894. ganz gewiß nicht den, daß nunmehr auch die Verlegeranzeigen mehr beachtet werden würden. Ist nicht vielmehr zu fürchten, daß eine sehr große Anzahl von Sortimentern in der Eile des Geschäfts oder der Bequemlichkeit halber nur noch die Verlangzettel lesen und da nach bestellen wird? Ist diese Befürchtung begründet, so werden die Verleger immer mehr nur die Titel ohne charakterisierende Zusätze an- zeigen, zum Schaden des Neuigkeitenvertriebs und des Börsenblattes, das für die Verlangzettel ja nur die Selbstkosten fordern soll. Wenn die Mehrheit der Verleger des Ausschusses als »Gegengabe- die -Jnseratensreiheit- gefordert hat, so danke ich für ein solches Danaergeschenk und mit mir danken wohl namentlich viele mittlere und kleine Verleger. Wer ein Bedürfnis marktschreierischer Reklame hat, kann dem ja auch jetzt frönen, wenn er es geschickt anfängt. Wird die Sitte von Rieseninseraten aber erst allgemein, dann wird der täglich vom Leser zu bewältigende Umfang des Börsenblattes immer größer; das Jahrespostporto ftetzt etwa 13 wird sich verdoppeln und, was das schlimmste ist, die kleineren bescheidenen Anzeigen werden von niemandem mehr gesehen und gelesen werden Auf alle Fälle wäre zum Schutz der kleineren Anzeigen ihre Trennung von den großen zu verlangen; das wird aber technisch nicht möglich sein. Wer diese Frage nur vom Erwerbsstandpunkt ansieht, dem Börsenblatt um jeden Preis erhöhte Einnahmen zusühren will, wird diesen Standpunkt thöricht finden. Er vergißt aber, daß der Börsenverein keine Erwerbsgenossenschaft, sondern eine gemeinnützige Vereinigung ist, die ihren Zweck nur erreicht, wenn sie in jeder Weise die Interessen der kleineren und mittleren Firmen fördert. Die wirtschaftlich Starken und Stärksten haben in jeder Hinsicht so viel vor den andern voraus, daß eine Wahrnehmung ihrer Interessen erst in zweiter Linie nötig ist. Das Interesse der kleinen und mittleren Firmen zu fördern, kann sich die Leitung des Börsenblattes gar nicht genug angelegen sein lassen Ohne Frage sehr willkommen wäre die sicher zu erreichende größere Beteiligung von nicht-buchhändlerischen Firmen am Anzeigenteil. Daß es ein -Widersinn- wäre, diesen allein Jnseratenfreihett zu ge währen, ist eine kühne aber leere Behauptung. Denn diesen Jnserenlmr steht der Börsenverein einfach als Erwerbsgenossenschast gegenüber; er nimmt von ihnen, was sie ihm bieten, möglichst viel. Die buchhänd lerischen Inserate würden durch die großen Inserate fremder Firmen nicht erdrückt werden, wenn sie wie bisher an den Schluß des Blattes gebracht würden. Güttingen. W. Ruprecht. Anmerkungen der Redaktion. — *) Wir bitten zu beachten, daß diese Preislisten nicht nur von einer, sondern von mehreren Ver steigerungen gegeben wurden, und zwar von solchen, die einige Aufmerk samkeit beanspruchen dursten. Daß sich diese Versteigerungen meist in wenige Monate oder gar Wochen des Jahres zusammendrängen, ist ein liebelstand, dem die Berichterstattung lediglich zu folgen hat. Die Aus führlichkeit der Titelangaben war bei diesen Preislisten erforderlich, weil die Londoner Auktionskataloge in Deutschland verhältnismäßig geringe Verbreitung finden und eine Beschränkung auf Katalognummer und Stichwort hier also nicht genügt haben würde. Betreffs der Auswahl der Bücher und Preise haben wir die gleiche Empfindung ge habt, wie der Herr Einsender, und unserem Herrn Berichterstatter das Nötige bemerkt, was von ihm auch richtig erfaßt worden ist, wie eine Durchsicht der späteren Preislisten erkennen läßt. Wir sind der Ansicht, daß die Herren Antiquare, die dem Leserkreise des Börsenblattes doch mit dem gleichen Rechte angehören, wie Sortimenter, Verleger und andere Fachgenossen, erwarten dürfen, daß die Redaktion gelegentlich auch ihren Interessen Rechnung trägt. Die Oeffentlichkeit dieser Berichter stattung dient zugleich — ganz im Sinne des Herrn W. Ruprecht — allen Antiquaren, die ein Interesse daran nehmen, und verhütet vielleicht, daß der Vorteil der aus anderem Wege erlangten Kenntnis von einigen Wenigen ausgenützt wird. **) Wie die Anzeigenspalten des Börsenblattes zeigen, sind es durchaus nicht nur sogenannte -große- Firmen, die große Anzeigen er lassen. Die Größe der Anzeigen steht vielmehr in der Hauptsache in Beziehung zu dem Reklamebedürfnis des betreffenden Verlagsartikels, und häufig genug sind es gerade Anfänger im Verlagsgeschäft, deren I Artikel ein solches Bedürfnis zeigen. Es entspricht wohl nicht den that- ! sächlichen Verhältnissen, hier den kleinen und den großen Verleger einander gegenüberzustellen. Zu den Artikeln Anton Keil - A. Jacobi, Budapest, in Nr. 3, 1l, 14 d. Bl. Von befreundeter Seite wurden mir heute einige Abschnitte etnge- sendet, welche unter obiger Marke durch das »Börsenblatt» laufen. In der bezeichneten Weise mit der verflossenen Firma Anton Keil gewaltsam in Verbindung gebracht, finde ich mich zu folgender sachgemäßen Dar legung veranlaßt: Der Generalbevollmächtigte des Anton Keil, ein Herr Cuna-Zaroiti, welchen ich wenige Monate vorher zufällig kennen gelernt hatte, teilte mir Ende November a. p. gesprächsweise mit, daß das Keil'sche Geschäft aus gelöst werde, resp sei. Auf meine Frage der Verwunderung, wieso denn das komme, da es ja doch immer geheißen, daß das Geschäft gut gehe, erzählte er mir in Gegenwart des K'scheu Buchhalters, welcher die An gaben bestätigte, -daß Keil, welcher seit zwei Monaten verreist sei, längere Zeit nichts habe von sich hören lassen; er wisse nicht einmal, wo er sich gegenwärtig befinde; es seien Zahlungen fällig, und, da kein genügender Geldbestand vorhanden, K. auch Dispositionen nicht getroffen, sehe er als Generalbevollmächtigter zu der erwähnten Vornahme sich veranlaßt. Der vorhandene Schuldenstand sei allerdings 'ein geringer, der auch wohl durch die Ausstände gedeckt sei; er wolle aber in erster Reihe sorgen, daß die Verleger befriedigt werden, resp. diese die vorhandenen Werke zurückerhalten, was zu Teil bereits geschehen sei-. Ich hatte, unbekannt mit den Verhältnissen und dem Charakter der Personen, keinen Grund, an der Wahrheit der Erzählung zu zweifeln, spendete der mir geschil derten Art der Befriedigung der Gläubiger vielmehr natürliches Lob. Im Laufe des Gespräches kam Cuna-Zaroiti auf das Lokal, »das somit frei werde«, für welches von zwei Vierteljahren aber noch Zinsreste zu zahlen seien-, und drang er in mich behuss Uebernahme desselben, welches, da nicht gekündigt, er mir mit den vorhandenen Stellagen, -für die er beim Verkaufe an einen Tandler ohnedies wenig bekommen würde-, und sonstigen Sachen billig erlassen könne; er sprach von der bedeutenden Kundschaft der kunstgewerblichen Branche, welche ich mit dem Lokale er werben würde re. rc. und zerrte meine schließlich? Zustimmung förmlich aus mir heraus, stellte mich auch sofort dem Hausmeister als neuer Mieter vor. Das -billig- fand ich schließlich sehr teuerl — Cuna blieb noch einige Tage hier, ohne sich indes bei mir sehen zu lassen. Kurze Zeit danach traf Herr Anton Keil ein. Er war unterrichtet von dem, was geschehen war, sprach sich über das Vorgehen Cuna- Zaroiti's, als völlig unberechtigt, empört aus — Dinge, welche ich nicht kontrollieren kann — lehnte aber mein in Gegenwart meines jungen Mannes ihm sofort gemachtes Anerbieten, -das Lokal in derselben Weise, wie ich es übernommen, mit den Stellagen, dem Vorgefundenen Material, um den von mir gezahlten Preis zurückzunehmen- unter Hinweis auf seine Ver hältnisse ab. Dies der Sachverhalt. Das Vorgefundene und komplett noch jetzt vorhandene -Material bestehl fast ausschließlich aus Katalogen, ersten oder zweiten Lieferungen von Zeilschristen, Schauerromanen und dergleichen: daneben sind ver schiedene makulierte Blätter und einige für mich wertlose defekte Muster hefte gewerblichen Genres, welche ich den etwa interessierten Herren gern zur Verfügung stelle, falls diese das Porto dafür tragen wollen. Ich verstehe nicht, wie man dazu kommt, mich mit den Keil-Cuna- schen Vorgängen in der in der Ueberschrift berührten Weise in Ver bindung zu bringen; ich hatte mit Keil-Cuna-Scherzer'schen Bezugsver bindungen nach keiner Seite zu thun, führe überdies weder eine Kol portage- noch eine Buchhandlung für eigene Rechnung, sondern arbeite seit Jahren als Kaufmann ausschließlich in Vertretung einiger Häuser, darunter auch solcher architektonischen und kunstgewerblichen Genres. Die Uebernahme des Lokales genau, wie ich es übernommen, stelle ich auch jedem anderen Herrn frei. Budapest, den 28. Januar 1894. Elisabethring Nr. 15. A. Jacobi. Auzeigcblatt. Gerichtliche Bekanntmachungen. Kvnkurseröffnttnfl. Das Kgl. Amtsgericht München I. Abt. >. s. Z.-S. hat über den Nachlaß des am 18. Juli 1893 hier verlebten Buchhändlers Jos. Sepberth, Buchhandlungsgeschäst, Sporrerstr. 2, aus An trag des Erben heute, nachmittags 5'Uhr, den Konkurs eröffnet. Konkursverwalter: Rechts anwalt l)r. Walther von Pannwitz hier. Offener Arrest erlassen. Anzeigcfrist in dieser Richtung und Frist zur Anmeldung der Konkurssorde- rungen bis zum 16. Februar 1894 einschließlich bestimmt. Wahltermin zurBeschlußsassung überdie Wahleines anderen Verwalters, Bestellung eines Gläubigerausschuffes, dann über die in 120 und 125 der Konkursordnung bezeichneten Fragen auf Mittwoch, 21. Februar 1894, vormittags Uhr. und allgemeinen Prüfungstermin aus Mittwoch, den 28. Februar 1894, vormittags 9>/i Uhr, beide Termine im Geschäftszimmer Nr. 43/11., bestimmt. München, den 25. Januar 1894. Der König!. Gerichtsschreibec: (U. 8., Störrlein.
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