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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 24.01.1925
- Strukturtyp
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- 1925-01-24
- Erscheinungsdatum
- 24.01.1925
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- Deutsch
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20. 24. Januar 1925. Redaktioneller Teil. Börsenblatt s. d. Dtschn. Buchhandel. 1251 Nüsse auf die Dauer von 4 Wochen gezahlt wird. Nach dem neuen Tarif ist dieser Unterschied auf die Dauer von 6 Wochen zu zahlen. Die M a s ch i n e n s c tz e r. die bisher einen Ausschlag auf den Spitzen lohn in Höhe von 15°/, erhielten, erhalten nunmehr 207L Aufschlag (vor dem 31. Mai 1024 betrug er 77-in der Vorkriegszeit 25 ?S). — Die L c h r l i n g s b e st i m m u n g c n erfuhren hinsichtlich der Zahl der zu haltenden Setzer-, Stereotypeur- und Galvanoplastikcrlehrlinge eine im Interesse der Arbeitgeber gelegene Änderung. Für Drncker- lehrlinge verbleibt es bei der bisherigen Staffel. (Die Hauptsache ist aber, daß die Arbeitgeber auch von diesen Bestimmungen Gebrauch machen. In vielen Betrieben werden viel zu wenig und in manchen Betrieben wohl gar keine Lehrlinge ausgebildet. Dadurch entsteht in erster Linie der Mangel an Nachwuchs im Gewerbe, wie er sich jetzt so deutlich zeigt.) In einer Protokollerklärung zum neuen Tarif kommt zum Aus druck, das; diejenigen Buchdruckereicn. die mindestens einen Setzer und einen Drucker beschäftigen und deshalb zum Halten eines Setzer- und eines Truckerlehrlings berechtigt sind, die Einstellung eines dritten Lehrlings vornehmen können, wenn einer der beiden Lehrlinge im letzten Jahre seiner Lehrzeit sich befindet und die beiderseitigen Orga- nisationsvertrctcr sich von der guten Ausbildung von Lehrlingen in der betreffenden Druckerei überzeugt haben. Der Lohn (Kostgeld) der Lehrlinge hat für die letzten drei Lehrjahre eine Auf besserung erfahren. Die Lehrlinge erhalten im ersten Lehrjahre 10°/,, jm zweiten Lehrjahre 20A, im dritten Lehrjahre 30?L und im vierten Lehrjahre 40A (bisher 10, 15. 20 und 30?5) des örtlichen Spitzenlohnes der Gehilfen der Lohnklasse 6. (In Leipzig z. B. er hält dementsprechend ein Lehrling im vierten Lehrjahre jetzt 16 Mark wöchentlich, ab 28. Februar d. I. 16.80 Mark.) — Da der gegenwärtige Gehilfcnmangel es vielen Betrieben kaum oder gar nicht möglich macht, die erforderlichen Arbeitskräfte von den Arbeitsnachweisen zu erhalten, so besagt eine andere Protokollerklärung zum Tarif, das; in Fällen, in denen die Arbeitsnachweise nicht in der Lage sind, genügend geeignete Gehilfen zu vermitteln, erfahrene Hilfsarbeiter mit Ge hilfenarbeit zum Gehilfenlohn beschäftigt werden können. Eine weitere Protokollcrklärung znm Tarif sagt, das; Übereinstimmung darüber besteht, das; die Bedienung von Offsetmaschinen durch Buchdrucker erfolgen kann. (In dieser Frage besteht in Deutsch land wie in anderen Ländern eine heftige Febde zwischen Buch- und Steindrucken;.) Der neue Buchdrucker-Manteltarif tritt mit dem 31. Januar 1025 in Kraft und läuft bis zum 28. Februar 1026. Wird er nicht zwei Monate vor Ablauf schriftlich gekündigt, so läuft er stets mit der gleichen Kündigungsfrist auf drei Monate weiter. Aus den vorstehenden Ausführungen geht also hervor, das; die Ge hilfenschaft mit dem Ergebnis der diesmaligen Tarifverhandlungen sehr zufrieden sein kann. Die Gehilsenvertretcr hatten getreu ihrer bisherigen Übung natürlich noch eine ganze Anzahl sonstiger und sehr weitgehender Forderungen und Wünsche cingcreicht. Die Vertreter des Deutschen Buchdrucker-Vereins haben demgegenüber in erster Linie eine zähe Widcrstandsarbeit leisten müssen, die es auch begreiflich er scheinen lässt, das; von den Anträgen der Arbeitgeber leider nur ein ganz kleiner Prozentsatz verwirklicht werden konnte. Die Organisation des deutschen Buchhandels. In dem hübsch ausgestatteten und eine Fülle wertvoller Beiträge bergenden »Jahrbuch Sachsen 1025«*) sind zwei Aufsätze enthalten, die für den Buchhandel von besonderem Interesse sind. Aus Seite 68—78 schreibt der Syndikus des Börsenvereins, vr. A. Hes;, über »Die weltwirtschaftliche Bedeutung Leipzigs als Zentrale des deutschen Buchhandels«. Selten ist ln so klarer und knapper Form die komplizierte Organisation des Buch handels und gleichzeitig auch seine volks- und weltwirtschaftliche Be deutung geschildert worden. Dem Nahmen des Jahrbuchs entsprechend legt vr. Heß besonderen Nachdruck aus die Darstellung der Umstände, die gerade der Stadt Leipzig ihre überragende Bedeutung für den deutschen Buchhandel geben. Diese Bedeutung könnte wundernehmen, da, was die »Urproduktion« des Buches, den Verlag, anbelangt, Leip zig weder nach der Zahl der Vcrlagsfirmen noch nach der Zahl der Publikationen an der Spitze steht; es hat den ersten Platz an die Reichshauptstadt abtreten müssen, folgt ihr allerdings auf dem Fuße, während die beiden nächstbedeutendstcn Verlagsorte, Stuttgart und München, sich erst in weitem Abstande anreihen. Freilich ist die rela tive Bedeutung der einzelnen Verlagsfirmen in Leipzig größer; denn während 1022 in Berlin 665 Verlagsfirmen 4483 Neuerscheinungen VVissonsokskt jm Freistaat Saokson. vorausAe^obon von Ourt Alts seke. vresckeu: Hockügsok« 146 .8 m. vielen l'nkelo n ^bd 6 — herausbrachten, weist Leipzig nur annähernd die Hälfte an Verlegern^ 333, aber fast ebensoviel an Pubiikat..onen, nämlich 3020 auf. Es wird nun zunächst die geschichtliche Entwicklung, die Leipzig als Presse stadt genommen hat, geschildert, insbesondere' die allmähliche Er ringung der Vormachtstellung gegenüber dem alten Buchhändlermeßort Frankfurt a. M. Die heutige Bedeutung Leipzigs für den Buchhandel liegt nun, wie im folgenden ungemein klar und anschaulich dargelcgt wird, vor wiegend darin, daß es die zentrale Verkehrsvermittlung zwischen Verleger und Sortimenter, ja überhaupt der einzige Kommissions platz von Bedeutung ist. Während Leipzig 1022 65 Kommissions firmen aufwies, zählten Berlin, Stuttgart und Wien zusammen nur 16. Am 1. April 1024 verkehrten über Leipzig 7814 Firmen; damit war allerdings der Friedensstand noch nicht erreicht, denn 1014 belief sich die Zahl auf 10 080. Die ungeheure Bedeutung dieser Verkehrsvermittlung leuchtet ohne weiteres ein. Welche Schwierig keiten würde es bereiten, wenn für die 13 372 Firmen, die das Adreß buch des deutschen Buchhandels auflveist, eine solche Vermittlungs-- möglichkeit nicht vorhanden märe, wenn nicht ein großer Teil der Verleger in Leipzig seinen Kommissionär hätte, bei dem die Aus lieferung aller bestellten Bücher sofort erfolgt! Nicht nur würde beim Fehlen einer derartigen Organisation der Besteller erst sehr viel später in den Besitz des bestellten Buches gelangen, es würden auch die Verkaufsspesen sehr viel höhere sein — was bei einer so eigen artigen Ware wie dem Buche besonders schwerwiegend ins Gewicht fallen würde. Wie glänzend und präzis der Verkehr über Leipzig in den Einzelheiten eingerichtet ist — wir haben hier wirklich ein Muster stück der Organisation vor uns —, das möge jeder im Heßschen Auf satz selbst Nachlesen. Jm weiteren erhalten wir dann noch Aufschluß über die Ent wicklung des Kommissionsbuchhandels während der Inflationszeit — die Stabilisierung hat eine völlige Vernichtung dieser kunstvollen Organisation verhütet —, über die Bedeutung des buchhändlerischen Abrechnungsverkehrs, für den Leipzig als Sitz des Börsenvereins (heute mit 4000 Mitgliederfirmen) ebenfalls die Zentrale bedeutet, über die Organisation und die Aufgaben des Börsenvercins, endlich über die Bedeutung Leipzigs als Sitz des zum Buchhandel ja in engster Beziehung stehenden Buchdruckgewerbes. Auf engstem Raum wird also eine Fülle von Wissenswertem mitgcteilt. Auch die weltwirtschaftliche Bedeutung des Buchhandels wird nicht vergessen. Hier wird festgestellt, daß der Jnflationskon-- junktnr — das Ausland kaufte ja billig — auch im Buchhandel eine Periode der Absatzschwierigkeiten gefolgt ist, die zu bekämpfen alle Anstrengungen gemacht werden müssen. Mit Recht sagt vr. Heß: »Ter Glaube an eine Art Monopol für das Volk der Denker und Dichter auf kulturellem Gebiete ist Irrtum. Auch hier gilt es, mit allen Mitteln um die Palme des Erfolges zn ringen. Der deutsche Buchhandel verfolgt, wenn er sich dieser Ausgabe widmet, nicht nur seine eigenen geschäftlichen Interessen, er ist im höchsten Maße Banner träger der Volksgesamtheit, des Deutschtums schlechthin, das mit gleichem Rechte wie jede andere Nation seinen Platz an der Sonne beansprucht und beanspruchen darf.« Das große Publikum war vor dem Kriege gewöhnt — und wird es hoffentlich bald wieder sein —, es als Selbstverständlichkeit an- zusehen, daß es durch seinen Buchhändler jedes in Deutschland er schienene Buch binnen weniger Tage erhalten konnte. Es wird sich gern ans dem besprochenen Artikel über die organisatorischen Voraus setzungen belehren lassen, die hierfür erforderlich sind. Aber auch für den Nationalökonomen wie schließlich für den Buchhändler selbst ist der Aufsatz von Wert und Interesse. Anschließend berichtet Bibliothekar vr. Luther über Entstehung, Organisation und Aufgaben der Deutschen Bücherei in Leipzig, der deutschen Nationalbibliothek, deren Bestand nach den großen Schwierig keiten der Inflationszeit nunmehr wieder gesichert ist. Karl Thal hei in. Kalslox cker ckeut«csten Kücster-4,,kr«r1ellunx 319 Eo., 1-tck., ? 0 kyo , vom 24. September bis 20. Oktober 1024 vr. ^V. N. Sock. IV. 364 8. Schon mehrfach wurde im Börsenblatt (s. des. 1024, Nr. 71, und 1925, Nr 8 u. 18) aus diese gewaltige deutsche Bücherschau in Japan hin gewiesen, deren Zustandekommen der Firma Kochler L Volckmar A.-G L Co. in Leipzig zu verdanken ist. Es ist kein kleines Verdienst, das sie sich damit erworben hat, denn außer dem ideellen Vorteil, den hier hervorzuheben wohl nicht nötig ist, bedeutete die Ausstellung auch einen geschäftlichen Vorteil, da der größte Teil der Bücher von der ausstellenden Firma angetanst wurde. Es wurde schon gesagt, daß
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