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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 24.01.1925
- Strukturtyp
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- 1925-01-24
- Erscheinungsdatum
- 24.01.1925
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- Deutsch
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1252 Biil-scnblntt f. d. Dtschn. Buchhandel. Redaktioneller Teil. 20, 24. Januar 1S25. bereits nach Schluß der Ausstellung große Nachbestellungen gemacht wurden, und man darf wohl annehmen, daß dieses geschäftliche Er gebnis auch in Zukunft anhält, denn der oben erwähnte Katalog ist in die Hände einiger tausend Interessenten gelangt. Tiefe besitzen damit ein Kompendium der deutschen wissenschaftlichen Literatur der letzten Jahre, um das man sie nur beneiden kann und dessen Wert vielleicht am ehesten deutlich wird, wenn man unsere unerfüllten Wünsche nach ähnlichen fremdsprachlichen Verzeichnissen dagegen hält. Der Katalog wurde von der Firma Koehlcr K Volckmar bearbeitet, der Druck er folgte jedoch in Japan. Beide, Bearbeitung und Druck, muß man als sehr gut bezeichnen, denn wenn auch Druckfehler vorhanden sind, so wäre es doch unbescheiden, wollte man in diesem Falle denselben Maßstad anlcgcn. Die schätzungsweise 0000 Titel sind in 17 Gruppen eiugs- teilt, die wiederum in zahlreiche Unterabteilungen (bei Medizin 30) zerfallen. Überall sind kurz die Verleger angegeben, die am Schluß in einer besonderen Verleger-Liste noch einmal wiederholt sind. Auf ein Gesamt-Register konnte man mit Recht verzichten, denn der Ausländer sucht ja nicht Namen, sondern er schlägt die ihn interes sierend« Abteilung auf. Am Schluß ist auf 18 Seiten Schöne Literatur verzeichnet, doch befindet sich ein gutes Drittel Übersetzungen aus fremden Sprachen darunter. Die Abteilung Kunst, Musik und Theater ist schon umfangreicher, doch liegt das Schwergewicht auf wissenschaft licher Literatur, mit Medizin, Technologie und Rechts- und Staats wissenschaften an der Spitze. Die Preise sind in japanischer Wäh rung angegeben. Alles in allem: ein Unternehmen, auf das die Ver anstalter stolz sein können. Mine Mitteilungen. »Biichergilde Gillenberg.« (Vgl. Bbl. Nr. 16.) — über sie be richtet der »Vorwärts« vom 13. Januar Folgendes: »Die Buchdrucker gehören zu den Berufen, die die fachtechnische Weiterbildung ihrer Mitglieder mit Eifer und Erfolg betreiben. Sie haben sich in ihrem Bildungsverband eine straffe Organisation ge schaffen, die vornehmlich die kunstgewerblichen Tendenzen des Berufs pflegt. Es ist eine gauz natürliche Weiterentwicklung auf der bisher verfolgten Linie, wenn der Bildungsverband nunmehr dazu übergeht, Bücher in mustergültiger Ausführung herauszugeben und so praktisch zu demonstrieren, wie ein wirklich gutes Buch auszusehen habe. Denn wenn selbstverständlich auch nicht bestritten werden soll, daß Bücher in tadelloser Ausstattung bereits existieren, so steht andererseits doch auch fest, daß diese in der Regel »Kaviar fürs Volk« »sind, d. h. von den. wenigsten Arbeitern bezahlt werden können. Das billige Buch ist in der Regel alles andere als schön. Satz, Druck, Papier lassen viel zu wünschen übrig, und der Einband stellt sich fast immer als eine Vorspiegelung falscher Tatsachen dar: sein Leder oder seine Leinwand sind Papier und Pappe. Ist es nun wirklich unmöglich, gut ausge stattete Bücher auch dem geldarmen Manne der Arbeit, ihren Frauen und ihrer Jugend für einen erschwinglichen Preis zugänglich zu machen? Nein, es ist möglich, wenn privatkapitalistische Interessen bei Herstellung und Vertrieb ausgeschaltet werden und wenn sich eine genügende Zahl von Interessenten findet, die bereit sind, einen kleinen regelmäßigen Beitrag zu leisten. Je größer diese Zahl ist, desto mehr, desto Besseres wird naturgemäß geleistet werden können. Deshalb hält der Bildungsverband der Buchdrucker seine ursprünglich nur für die Arbeiter der graphischen Berufe gedachte Büchergilde Gutenberg jedem offen, der monatlich ein paar Groschen dafür opfern will, daß ihm mit der Zeit eine kleine, sowohl nach Inhalt wie Form cinwaud- freie Bibliothek ins Haus wächst. Altere und zeitgenössische Autoren sollen zu Worte kommen. Das erste Buch ist soeben erschienen. Es führt den Titel »Mit heiteren Augen« und bringt Erzählungen des amerikanischen Humoristen Mark Twain, der als ehemaliger Berufs genosse der Gründer, also sozusagen Pate bei Eröffnung der Bücher gilde steht. Das nächste, im März erscheinende Werk wird ein Roman des bekannten Arbeiterdichters Max Barthel sein: »Das Spiel mit der Puppe«. Die Puppe ist der Mensch, der an den Fäden des Kapitals und des Schicksals tanzt. Ein Buch, das voraussichtlich starkes Inter esse erregen wird. Weitere Autoren, die einen guten Ruf in der Ar beiterschaft genießen, sind gewonnen. Da der monatliche Beitrag nur 76 Pf. beträgt, wird jeder Freund guter Bücher Mitglied der Gilde werden können. Satzungen versendet und Beitrittserklärungen nimmt entgegen der Bildungsverband der Deutschen Buchdrucker in Leipzig, Salomonstraße 8. Die kleine, monatlich erscheinende Zeitschrift ,Tie Büchergilde' wird den Mitgliedern ebenfalls geliefert.« Ausstellungen. — Die Kunsthandlung Julius Brauer in Alten bürg i. Thür, zeigt im Januar in vier Ausstellungsräumen im Erdgeschoß eine Sammlung Graphik von Sepp Frank- München. — In der Reihe der Sonderausstellnngcn der Buch- und Kunsthand lung Neuß L Pol lack in Berlin wurde am 22. Januar «in« Ausstellung des Verlags Fritz G u r l i t t - B e r l i n eröffnet. Der Allgemeine Deutsche BuchhandlungSgchilfcn-Vcrband, Fach gruppe Buchhandel im D. H.V. Kreis Leipzig veranstaltete am 17. Ja nuar 1925, abends 8 Uhr, wiederum einen Lichtbildervortrag im Lehrsaale der Deutschen Buchhändlerlehranstalt, Platostr. 1. Eine große Anzahl von Mitgliedern, deren Angehörigen und werten Gästen war erschienen. Der Abend gestaltete sich zu einem Erlebnis von seltener Feinheit, zumal da für den Vortrag: »W eihnachtenin der bildenden Kunst« in Herrn Kunsthistoriker Anders, Oberlehrer an der Frauenberufsschulc, eine erste Kraft im Kunstleben Leipzigs ge wonnen war. Bei der Fülle des Stoffes mußte sich Herr Anders auf Werke der italienischen und der deutschen Kunst beschränken. Während die italienische Kunst mehr Wert auf die Schönheit ldcr Darstellung der Weihnachtsgeschichte legt, ist die deutsche Kunst wahrer, echter und dem deutschen Gemüt entsprechender. Dies wurde ver sinnbildlicht durch eine große Anzahl (über 100) Lichtbilder. Reicher Beifall wurde dem Vortragenden zuteil. Deutsch-italienisches Handclsprovisorium. — Mit Wirkung vom 11. Januar 1925 ist zwischen Deutschland und Italien ein Handels provisorium in Kraft getreten, in dem für die Erzeugnisse der Papier-Industrie sowie des Buchgewerbes Meistbegünstigung für Deutschland zugcstanden wird. Auf diese Erzeugnisse sind die niedrigsten Zölle anzuwendcn, die gegen wärtig bei der Einfuhr nach Italien gelten auf Grund von Handels verträgen, Vereinbarungen und Übereinkommen, die zwischen Italien und anderen Staaten schon geschlossen sind, oder die niedrigsten Zölle, die in Zukunft aus die gleichen Erzeugnisse für die meistbegünstigte Nation anwendbar sind. Briesscndungen nach New Port. — Um das Sortieren der nach der Stadt New Dort gerichteten Briefe usw. zu erleichtern und da durch ihre Aushändigung zu beschleunigen, ist cs notwendig, daß in der Aufschrift nicht nur Straße und Hausnummer, sondern auch das zuständige New Parker Ortspostamt angegeben wird, in derselben Weise wie dies für Berlin, Hamburg, München, Breslau und anderen deutschen Großstädten seit langer Zeit vorgeschrieben und üblich ist. Sobald die Zahl der so bezcichneten Sendungen es irgend erlaubt, werden die in Betracht kommenden deutschen Postanstalten neben den bisherigen Briefbeuteln für »New Park City« auch besondere Brief beutel für die größten Ortspostämter im Hauptgeschäftsviertel von New Jork abfertigen, damit diese Beutel sofort nach der Landung der Postdampfcr unter Umgehung der Stadtsortierstclle im New Porter Hauptpostgebäude unmittelbar nach dem Zustellpostamt geschafft wer den. Die in diesen Sonderbeuteln enthaltenen Briefschaften genießen durch den Wegfall der Umarbeitung im Hauptpostamt« den Vorteil ünes Zeitgewinnes bis zu 24 Stunden. Materialicnmarkt. Bericht von Otto Richter, Direktor der Matgra A.-G., Leipzig. — Mit dem neuen Jahre sind einige steuerliche Erleichterungen eingetreten. Die größte Ermäßigung ist in der Umsatzsteuer -um Ausdruck gebracht worden, die erstmals im Dezember um -4 92 und jetzt im Januar abermals um -4*/° er mäßigt worden ist und nun 1!4°/o beträgt. Dieses eine Prozent ist selbstverständlich für die Preisbildung auf dem Warenmärkte ziem lich von Bedeutung. Man muß berechnen, daß ja das Fertigfabrikat nicht nur einmal mit der Umsatzsteuer belegt wird, sondern so viel mal, als die Ware durch die verschiedensten Hände geht, also von der Rohware bis -um Verbraucher. In der Regel ruht ein« S-8- malige Umsatzsteuer auf jeder Ware. Die Ins «raten st euer, die ja auch eine Umsatzsteuer ist, ist ebenfalls ermäßigt worden und be trägt zurzeit 5°/o. Drucksachen, die Anzeigencharakter tilgen, also Ankündigungen der Geschäftswelt, weiter Familicnnachrichten unterliegen bekanntlich ebenfalls der Jnseratensteuer. Diese Steuer ist nicht ermäßigt worden, sie beträgt iveiterhin 5°/,. Dar Wirt schaftsamt hat sich aber mit dem Reichsfinanzministerium in Verbin dung gesetzt und das Ncichsfinanzminifterium ersucht, auch dies« Steuer umgehend zu ermäßigen, oder aber, was richtiger iväre, die Inseraten- steuer auf Drucksachen ganz fallen zu lassen und auch auf diese Druck erzeugnisse nur die allgemeine Umsatzsteuer, also 1-4^2 -n erheben.
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