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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 26.02.1894
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1894-02-26
- Erscheinungsdatum
- 26.02.1894
- Sprache
- Deutsch
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1218 Nichtamtlicher Teil. 46, 26. Februar 1894. damit die Post nicht in der Lage sei, billiger als der Buchhandel die Zeitschriften zu liefern. Er konstatiere, daß er seine Zeit schriften ohne Rabatt liefere, und daß die Post einen solchen nicht beanspruche. Herr Albert Köhler bestätigte auch seinerseits diese That- sache bezüglich der in seinem Verlage erschienenen Zeitschriften. Herr C. Konegen wünschte, daß die Verleger die Zeit schriften franko nach den Hauptplätzen der Monarchie lieferten, und daß jeder Buchhändler eine Zustellungsgebühr erhebe. Bereits in der Hauptversammlung der Korporation, am 30. Mai 1893, sei beschlossen worden, es jeder einzelnen Firma zu über lassen, Zustellungsgebühr zu erheben. Dies geschähe auch bereits von seiten mehrerer Firmen, ohne daß sie aus Widerstand beim Publikum gestoßen seien. Herr Wilhelm Müller stellte folgenden Antrag: I. Die Zuschrift des Verbandes dahin zu beantworten, daß der Verein der österreichisch-ungarischen Buchhändler bereit sei, sich dem geplanten Schritte anzuschließen, auch die Zuschrift an den Verlagsbuchhandel mit zu unterfertigen, jedoch bitte, das Schwer gewicht mehr darauf zu legen, daß die Verleger gebeten werden, den Rabatt an die Post zu streichen. II. Dem Vereine der mährisch schlesischen Buchhändler zu antworte», daß seine Zuschrift gleichzeitig mit jener des Vor standes des Verbandes behandelt, und daß dieselbe im Sinne des Antrages III erledigt worden sei. III. Daß der Verein der österreichisch-ungarischen Buch händler unabhängig von dem Schritte des Verbandes der Kreis vereine, direkt an die Verleger herantreten solle mit der Bitte, den Rabatt an die Post zu streichen, den Rabatt an den Buch handel wenn möglich zu erhöhen und die Journale franko an die Sortimenter zu liefern. Diese drei Anträge wurden einstimmig angenommen. Die Festlegung der Ostermest'e. XI. (Vgl. Börsenblatt Nr. 17, 20, 22, 26, 29, 32, 38, 41, 43.) In Nr. 41 d Bl. erklärt Herr Streiter meine Gedanken folge über vorstehendes Thema für nicht unanfechtbar, und ich stimme ihm bei — habe ich doch eben diese Gedanken im jetzigen Arbeitsdrange nur flüchtig hinwerfen könne», um sie noch vor einer Vertraucnsmänncr-Vcrsammlnng des Verbandes, von der ich hörte, gedruckt zu wissen. Nun ich sie schwarz auf weiß vor mir sehe, finde ich erst, wie das nicht selten sein soll, den besten Gedanken. Eigentlich hätte ich weit lieber den Sonntag Exaudi statt Rogate in den Vordergrund gestellt, weil den Beschwerden- des Sortimenters gründlicher abhelfend nnd auch in den.Jahren sehr früher Ostern doch nicht mehr, wie Rogate bisweilen, in den April fallend, und weil im Jahre 1888 sogar vom Börsenver- cins-Borstandc wenigstens fakultativ schon zugcstande». Ich trug aber Bedenken, diesen Sonntag als ständig vorzuschlagcn, weil ich annahm, die Kommissionäre würden darauf nicht gern ent gehen, und wenn auch mit Recht kürzlich schon erwähnt wurde, diese Herren würden sich mit jeder Einrichtung abfindcn, die im Interesse ihrer Auftraggeber notwendig, so erwog ich doch auch noch, daß vielleicht mancher Auswärtige nicht gern so kurz vor Pfingsten die Reise nach Leipzig machen möchte, und diesem Um stande, ebenso wie der billigen Rücksicht auf die Wünsche der Kommissionäre Rechnung tragend, trat ich für Rogate ein. Nun haben wir ja aber zwischen diesem Sonntage und Ezaudi den Himmclfahrtstag, auf den ich in meiner frühem Hast gar nicht verfiel, obwohl er in der That alle Eigenschaften ver einigt, um den Bedürfnissen und Wünschen der verschiedenen In teressengruppen gerecht zu werden. Auch bei den denkbar frühesten Ostern wie 1897 (23. März) fällt er auf den ersten Mai, und nur in ganz seltenen Fällen (bis 1934 zweimal, nämlich 1900 und 1927) über den Mai hinaus in die ersten drei Tage ^ des Juni, immer aber noch so lange vor Pfingsten, daß jeder Konflikt mit diesem Feste ausgeschlossen erscheint. Die Kommis sionäre werden am Donnerstag vorher mit ihren Arbeiten fertig sein, wenn der letzte Meß-Börsentag, dem jetzigen Brauche analog, auf den Mittwoch nach Himmelfahrt verlegt wird, die Sortimenter haben alljährlich volle zehn Tage mehr Zeit für ihre Vorarbeiten und für die Einziehung ihrer Außenstände, können ungestört das Schulbiichergeschäft und in den Universitätsstädten den Semestcrwechsel abwickeln rc. rc., während die Verleger den bereits in meinem frühem Artikel erwähnten großen Gewinn haben, daß die Rechnungen leichter allseitig zum Stimmen ge bracht werden können. Schwierigkeiten mit ihren Druckern und Papier-Lieferanten erwachsen ihnen keinesfalls, da diese Herren sich wohl noch leichter als die Kommissionäre in die neue Ord nung der Dinge finden werden. Für uns Auswärtige aber ist meines Erachtens eine größere Erleichterung des persönlichen Er scheinens kaum möglich, denn wie bequem (mit nur zwei Arbeits tagen Verlust) kann man sich einrichten, zum Donnerstag früh in Leipzig und, auch wenn man selbst abrechnet oder Spezialsitzungen mitznmachen hat, spätestens Sonntag abends wieder daheim zu sein! Wer in de» Ausschüssen oder Versammlungen zu thun hat, kommt etwas früher als am Donnerstag; aber niemand ist mehr in der Lage, zwei Wochen anrcißen zu müssen, wie das bisher nötig war, wenn man etwas mehr zu thun hatte, als der Haupt- Versammlung und dem Kantate-Festmahl beizuwohnen. Ueber die Beibehaltung oder Beseitigung des Ausdruckes »Messe« und dos Rechnungsjahr 1. April bis 31. März zer breche ich mir den Kops des Herrn Streller so wenig wie den eines andern Herrn über seine Anfeindung des Meßagio oder den eigenen über die Bemühungen der uns Buchhändlern fern stehen den Kreise, welche die kaufmännische Messe im März und Ostern an einem bestimmten, vom Monde unabhängigen Tage haben wollen. Gelingt es, den Mond um seinen Einfluß zu bringen, so lange unsere Generation lebt, so werden wir zweifelsohne auch unsere Abrechnung entsprechend neu festlegen können; bis dahin mit allem zu warten, möchte ich aber nicht raten, und die kaufmännische Messe dürfe» wir unbesorgt ihren eigenen Weg gehen lassen, ohne das Recht zu opfern, unsere Abrechnung auch ferner »Messe« zu nennen, wenn uns das beliebt. Ein Grund, dies eingelebte Wort wegzuthun, ist kaum vorhanden; irre ich nicht, so hat es auch der süddeutsche Buchhandel für seine Abrechnung angenom men, man liest von der Stuttgarter »Juni-Messe« und hört, das während derselben bisher nur seiiens einer Anzahl Verleger gewährte »Meß-Agio« solle gerade aus deren Antrieb verallge meinert werden. Angesichts dieser Thatsache glaube ich, vorder hand gicbt cs noch keinen Sturm gegen dieses dem pünktlichen Sortimenter zu gönnende Prozentchen. Möglich, daß ein solcher sich gegen den Vorschlag des Himmel fahrtstages erhebt und daß mau vor lauter Eifer nach einem idealen Zustand sich auch über das erreichbare Gute nicht einigen kann! Für diesen Fall spreche ich hier znm Schluß noch als Hoffnung aus, was mir ein befreundeter Berufsgcnosse schreibt: »Mau möge, wenn eine cndgiltige Verständigung nicht erzielt werden kann, zunächst wenigstens einmal versuchsweise für das böse Jahr 1897, wo Kantate auf den 20. April fällt, eine Hinaus schiebung der Abrechnung beschließen«. Ist nichts besseres zu stände zu bringen, so begnüge ich mich auch mit einem solchen Versuche und wünsche nur, mau wähle dazu den Himmelfahrtstag (im genannten Jahre 1. Mai) für die Hauptversammlung, die folgenden Tage für die Abrechnung; der Versuch wird sicher zu dem Beschluß führen, diese Einrichtung zur dauernden zu machen. Peter Hammer als Erzieher. Vermischtes. Bayerischer Buchhändlerverein. — Die diesjährige ordentliche Hauptversammlung des Bayerischen Buchhändlervereins wird am Montag den 19. März in Würzburg im Hotel Schwan stattfinde». (Vgl. die Bekanntmachung im amtlichen Teile unseres heutigen Blattes.)
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