Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 19.05.1923
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- 1923-05-19
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- 19.05.1923
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
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.V 115, 19. Ma-i 1923. Nedaktioneller Teil. manchen Stellen der allzudttnne Stoff auseinanbcrgezogen wird, über haupt der gemütliche Plaudcrton ist wohl angenehm für den Leser. Aber gerade hier gehen -die an und für sich recht schätzenswerten Me moiren eines Antographcnsammlers allzusehr ins Persönliche über, nnd für eine Neuauflage wäre vielleicht eine straffere systematische Zusammendrängnng des eigentlichen Handbuchs zu bedenken, der, als ein zweiter Teil, sich die Erfahrungen und Erinnerungen des Samm lers anschließen könnten. Die Anlage eines -derartigen Werkes ist ja nicht einfach, wenn sie mehrfache Zwecke zu erfüllen hat, wenn dieses gleichzeitig eine Einführung in die Antographenknnde sein soll, die den Neuling in den Anfängen unterrichtet, den sie für das in wissen schaftlicher Art betriebene Antographensammcln werben will, und ein nirgends versagendes Auskunftsbuch! für den schon erfahreneren Sammler. Meines Erachtens ist die Rücksicht ans -den Anfänger mehr- betont worden, als nötig wäre, auch er soll sich in sein Handbuch Hin ei „arbeiten, sich Mühe nnd Nachdenken nicht verdrießen lassen. Mit Recht hat der Herr Verfasser eine Fülle von Antographcnbcispiclen über die Bnchseiten anSgcbrcitet, gerade der Autographensammler benötigt derartiges ikonographisches Material, um seine Antographen zu prüfen. Vielleiä-t wäre darum eine Anordnung in einer historisch methodischen Reihenfolge vorznzichen gewesen, die einen schnelleren Überblick über die Ausbildung der Handschrift und der Schreibgewohn heiten verschafft hätte. Es ist verständlich, wenn ein Handbuch, das, in seiner Art ein neuer Versuch, Quellen sehr verschiedenartigen Wertes ansuutzen muß, da und dort nicht fehlerfrei ist. Es kommt vor allem darauf an, daß erst einmal der Ban des Buches selbst fertig wurde, nnd es hieße undankbar sein, wenn man verkennen wollte, daß die Aufführung des Baues das Schwierigste war, daß sich, nun da sich ans ihm leichter Nutzen ziehen läßt, Ergänzungen und Verbesserungen ohne weiteres werden nachtragen lassen, so daß das Handbuch immer » ehr in seine Vollkommenheit hincinwächst. Addenda- und Eorrigenda- Vorschläge an dieser Stelle anfznzählen, erübrigt sich, manches berichtigt ohnehin der Leser (so S. 37, daß Nobcspierre erschossen wurde), anderes bedürfte ausführlicherer Erörterungen (so S. 146 die Be hauptung, die Wasserzeichen seien als Papiermarken fürstlicher oder geistlicher Persönlichkeiten entstanden). Nur eine Verwechselung, -die leicht unter den Büchersammlcrn Verwirrung stiften kann, sei er wähnt: S. 157 wird eine Ausgabe (welche?) von Schillers philosophisch- ästhetischen Schriften (1860) das erste deutsche Werk mit Handschriften- faksimilcs genannt. Das bezieht sich indessen wohl auf Ehr. Fr. Michaelis Geist ans Friedrich Schillers Werken. Leipzig, Baum gärtner 1806—1806, II, mit zwei nach Briefhandschriften Schillers an Goeschen gestochenen Kupfern, und wohl auch nur auf das erste der artige Werk in deutscher Sprache. Von einer gewissen liebenswürdigen Begeisterung für sein Fach läßt sich der Herr Verfasser bisweilen zu Verallgemeinerungen verleiten. (Wenn La Bruyörc z. B. als Freund des wissenschaftlichen Autographensammlers in Anspruch genommen wird, gilt das kaum: den Bibliophilen hat er ja ver spottet, das Antographensammcln kannte er kaum. Libri ließ allen falls die Antographen mitgehen, in der Hauptsache hat er jedoch neben Druckwerken Vuchhandschriften gestohlen. Usw.) Manchen Namen ver mißt man ungern, wie den Zacharias Conrad von Nffenbachs, der unter den deutschen wissenschaftlichen Brief- und Handschristensammlcrn des 18. Jahrhunderts einen ersten Platz verdiente. In -der an und für sich sehr dankenswerten Bibliographie ließe sich, wie überhaupt in den bibliographischen Angaben, manches Nachträgen. Unter den Grapho logen durfte Ludwig Klages nicht vergessen werden. Der Antographophile brauche ja kein Graphologe zu sein, wenigstens nicht in dem Sinne, daß er die stellenweise noch sehr strittige psychoanalytische Handschriftenkunde zum A und O des Sammeleifers werden ließe. Aber ans die Be schäftigung auch mit ihr wird er doch immer wieder hingewiesen, un-d da wird ihm die praktische Anleitung des bekannten Berliner Sachver ständigen Langcnbru ch, viele nützliche Winke geben. Ihre Beispiel reihen, die in methodischer Folge das System des Verfassers erläutern, haben auch für den Geschäftsmann, der sonst keine graphologischen Studien treibt, großen Wert. Und es verdient Anerkennung, -daß die Graphologie hier nicht als die unfehlbare Kunst vorgetragen wird, die dazu befähigt, in einer Stunde zum unfehlbaren Beurteiler einer jeden Handschriftcnprobe zu werden. Verständig benutzt, ist das Buck> ein sehr erfahrener Führer zu -den Anhaltspunkten einer Handschriften deutung, die als charakterologische Hilfswissenschaft nicht zu unter schätzen ist. G. A. E. B o g e n g. kalaloL cjer dssoii literaria 1923. (27, 13 u. 31 8.) 8». Um für die in verschiedenen Verlagen Österreichs erscheinenden Bücher in Leipzig ein Auslieferungslager zu unterhalten, haben sich die Literaria A. G. in Wien und Rainer Wunderlich in Leipzig zu der Literaria Gesellschaft m. b. H. znsammcngeschlofscn. Das Auslieferungs-Verzeichnis liegt soeben fertig vor. Die innere Einrichtung und Anordnung entsprechen dem großen Auslieferungs- katalog der Literaria A. G., der bereits im Bbl. 1923, Nr. 15, ausführ lich besprochen wurde, sodaß sich ein nochmaliges Eingehen daraus er übrigt. Der vorliegende kleine Katalog verzeichnet- auf 22 Seiten (8'-Format) in abecclicher Reihenfolge Verlagswerke von fünf Wiener Finnen. Ein Anhang bringt typographisch hübsch gesetzte Anzeigen verschiedener Wiener Verlagsbuchhandlungen. Ein beigelegtes Prcis- schlllssel-Verzcichnis ermöglicht es, den Katalog auch in die Hände des Publikums gelangen zu lassen. L. Sch. Mine Mitteilungen. Die Tcuerungszuschläge im Buchhandel. — Die vom Neichswirt- schaftsministerinm herausgegebencn »Mitteilungen für Prcisprüfungs- stellen« enthalten in ihrer Nr. 4 vom April 1923 folgende sehr be achtenswerten Auslassungen: »Das Neichswirtschastsministcrium hat im Jahre 1919 mit Rück sicht auf die weit hinter der Entwicklung der Geldentwertung zurück gebliebenen Bücherpreise -dem Sortimentsbuchhandel die Erhebung eines Tenerungszusrhlags ans den Ladenpreis zugebilligt. Nachdem das vom Börsenvercin der Deutschen Buchhändler empfohlene System der Grund- und Schlüsselzahlen im allgemeinen durchgeführt ist und auch im übrigen die Bücherpreise sich der inneren Geldentwertung angcpaßt haben, kann das Neichswirtschaftsministerium die generelle Genehmi gung der Teuerungszuschläge nicht mehr ansrechterhaltcn. Die Teuerungszuschläge werden nicht von der Zentralorganisation des Gewerbes, dem Börsenverein der Deutschen Buchhändler, für das ganze Deutsche Reich festgesetzt, sondern von -den Kreis- und Ortsver- cinen des Börsenvereins der Deutschen Buchhändler, die sich in ihren Entschließungen nach den örtlichen Verhältnissen zu richten haben. Wo in einzelnen Bezirken im Buchhandel Tcuerungszuschläge no-ch bestchcn, wäre es Aufgabe der Bezirkspreisprüfungsstellen, nach Prü fung der Verhältnisse die Teuerungszuschläge im Buchhandel zu be seitigen, bzw. auf ein normales Maß zurückzuführen. In den Verhandlungen wird den Kreisvercincn des Börsenvercins der Deutschen Buchhändler entgegenzuhalten sein, daß die Bücherpreisc nnd entsprechend die Einkünfte der Sortimenter bei gleichbleibendem Umsatz nnd bei gleichgcbliebenen Nabattsätzen mit -der Geldentwertung, entsprechend der Anwendung des Teuerungsindex - Schlüsselzahl, stei gen. Sofern ein geringer Rückgang der Rabattsätze zu verzeichnen sein sollte, könnte hieraus ein Anspruch auf Erhöhung des Sortimenter rabatts durch einen Sonderteuerungsznschlag nicht unbedingt gefolgert werden, weil das Durchschnittseinkommen der Gesamtbevölkernng eben falls bedeutend gesunken ist und irgendein Mindesteinkommen für eine Kategorie des Vertcilungsapparats nicht zugcsichert werden kann. Aus einem Umsatzrückgang darf die Notwendigkeit der Erhöhung des Han delszuschlags ohne weiteres ebenfalls nicht gefolgert werden. Sofern die Kaufkraft der Bevölkerung nicht mehr ausreicht, um die Waren einer Branche in dem gleichen Maße wie im Frieden zu beziehen, ist es volkswirtschaftlich richtiger, daß der nicht mehr unbedingt notwendige Teil des Verteilnngsapparats ausfällt, als daß der gesamte Vertei- lnngsapparat künstlich zum Schaden der Gesamtbevölkernng durchge schleppt wird. Die Lage des Buchhandels wird es vielleicht rechtfertigen, Luxus ausgaben, im Gegensatz zu den Büchern, Musikalien und Zeitschriften des täglichen Bedarfs, mit Teuerungszuschlägen zu verkaufen. Es erscheint zweckmäßig, daß die örtlichen nnd Bezirkspreisprüfungsstellen vor Abschluß der Verhandlungen mit den Krcisvereinen des Börscn- vercins der Deutschen Buchhändler die Erstattung von Strafanzeigen bei den Staatsanwaltschaften zurückstcllen, weil es bedauerlich, wäre, renn durch Strafanzeigen nnd Strafverfahren der Buchhandel allge mein in der öffentlichen Wertschätzung leiden und infolgedessen eine gewisse Zurückhaltung bei nicht dringend erforderlichen Bücherkäufen cintreten würde.« Es wird danach in erster Linie Sache der einzelnen Orts- und Kreidvcrcinc sein, die unbedingte Notwendigkeit der von ihnen be schlossenen Zuschläge den örtlichen und Bezirksprcisprüfung-stellen 707
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