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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 19.05.1923
- Strukturtyp
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- 1923-05-19
- Erscheinungsdatum
- 19.05.1923
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Redaktioneller Teil. — Sprechsaal. 115, 19. Mat 1923. Das Wirken der SchiUcrstiftung. — Die Deutsche Schillerstiftung ivar, nach ihrem vom Generalsekretär vr. Heinrich Lilien fein verfaßten 63. Jahresbericht, in der Lage, im vergangenen Geschäfts jahr 1922 mit dem Betrag von 1399 416 Mark der ständig wachsenden Not der Schriftsteller zu steuern. In dieser Summe, bei der der höhere Geldwert des Jahres 1922 zu berncksichtigcii ist, sind außer, den längst nicht mehr genügenden ordentlichen Einnahmen auch die außerordentlichen Zuwendungen von Freunden deutschen Schrifttums! im In- und Ausland enthalten. Besonders in Amerika und Schweden! hatte der erneute Aufruf der Stiftung um Beihilfe bedeutenden Erfolg. . Verleihung des Ehrendoktors. — Dem Inhaber der Firma F. C. W. Bogel, Leipzig, Herrn F. L a m p c-Bischer, ist von seiten der medi zinischen Fakultät der Universität Rostock, die Würde eines V r. meck. üonoriseauZA verliehen worden, in Anerkennung seiner Verdienste um die Förderung der medizinischen Wissenschaft -durch Her ausgabe hervorragender Werke auf diesem Gebiete. Da Herr vr. Earl Lampe sen., Ehrenbürger der Stadt Leipzig, der Großvater des jetzigen Inhabers, und der Vater, Geheimrat vr. C. Lampe-Vischer, -die gleiche Auszeichnung erhielten, so ist der sehr seltene Fall eingetreten, daß diese hohe Würde drei Generationen verliehen wurde. Ferner seien noch genannt: »Propädeutisches Lexikon«, »Biographische? Lexikon der hervorragendsten Arzte aller Zeiten und Völker«, die »Realenzyklopädie der gesamten Pharmazie«, ein Gegenstück zur Real- enzyklopädie der gesamten Heilkunde, und der »Anatomische Atlas von Earl Toldt. Es sei nur dieser Ausschnitt aus der Verlagstätigkeit des Entschlafenen gegeben, da cs hier zu weit führen würde, die ganze große Entwicklung des Verlages zu schildern. Auch nach außen hin ist Ernst Urban fruchtbringender Anreger ge wesen, auf seinen Rat hin erfolgte in den achtziger Jahren des vor: gen Jahrhunderts in den Leipziger Barsortimenten die Aufnahme des Vertriebes wissenschaftlicher Werke, der soviel znm Aufschwünge dieses Vuchhandelszweiges beigetragen hat. Als sich im Jahre 1905 Engen Schwarzenberg nach fast 40jähriger ungetrübter Zusammenarbeit aus der Firma zurückzog, legte sich auch Ernst Urban mehr Schonung auf, indem er die Leitung des Wiener Hauptgeschäftes und der im Jahre 1898 geschaffenen Berliner Filiale seinen Söhnen, den Herren Karl nnd Eduard Urban, überließ. Er selbst blieb als ihr treuester Berater im Geschäft tätig. Als der Krieg die Söhne zu den Fahnen rief, über- nahm der alte Herr wieder die Leitung des Wiener Geschäfts, und man konnte ihn täglich an seinem Pult in emsiger Arbeit sehen. Nun ist er hochbetagt heimgegangcn, aber ob sein Leben auch Mühe und Arbeit gewesen ist, es war köstlich, denn der Erfolg krönte seine Mühe. Ein Veteran des Buchhandels ist dahingegangen, sein Name wird in seinem Werke dauern. Er ruhe in Frieden! Zum Ableben von Kommerzienrat Ernst Urban in Wien. (Bbl. Nr. 113.) — Der Verstorbene war am 4. Oktober 1838 zu Königswalde in der Mark Brandenburg geboren und hat seine Lehre in der Wagner schen Buchhandlung in Schwiebus bestanden (vgl. den in Nr. 295, 1922 abgedrucktcn Lehrkontrakt). Seine Wanderjahre führten ihn nach Schwiebus in die Köhnesche Buchhandlung und zu Gräfe L Unzer nach Königsberg. Im Jahre 1860 kam er nach Österreich, das von nun ab sein dauernder Aufenthalt und seine zweite Heimat werden sollte. Seine Arbeit begann er in der Handlung von Karl Winiker in Brünn, der völlig deutschen Hauptstadt Mährens, in der es damals sehr leb haft und lustig zuging. Das färbte auch auf den Buchhandel ab, dessen Jünger, 17 an der Zahl, treu zusammenhielten und ihre freie Zeit froh zu genießen verstanden. Von Brünn ging es über. Olmütz, Trop- pau und Ostrau nach Teschcn. Hier wurde Ernst Urban im Jahre 1865 Sortimentsleiter der bedeutenden Firma Karl Prochaska, die neben allen Zweigen des Buchhandels auch eine Druckerei betrieb. Mit ihm; zusammen war Eugen Schwarzenberg, sein späterer Teilhaber, in der! gleichen Handlung Leiter des Verlags. Nachdem er in Teschen die Gefährtin seines Lebens gefunden hatte, hielt es ihn nicht mehr lange in abhängiger Stellung. Im Oktober 1866 zog er, 28 Jahre alt, nach Wien und eröffnete am 1. Dezember des gleichen Jahres das eigene Geschäft in Gemeinschaft mit seinem Freund und Schwager Eugen Schwarzenberg. Der Plan zur Errichtung eines eigenen Geschäfts hatte bei den beiden jungen Buchhändlern schon länger bestanden, der Anlaß dazu sollte von außen kommen. Theodor Lemke, ein anderer Freund Urbans, war Besitzer der unterhaltenden Monatsschrift »Der Hausfreund«, deren Vertrieb für Österreich er den beiden Schwägern anbot. Da sich gleichzeitig die Gelegenheit ergab, eine österreichische Ausgabe der bei A. Haack in Berlin erscheinenden Modenzeitschrift »Viktoria« zu übernehmen, die für Österreich den Titel »Frauenwelt« erhielt, so griffen die beiden Freunde zu und errichteten am 1. Dezem ber 1866 in der Maximilianstr. 4 in Wien ein eigenes Geschäft unter der Firma Urban L Schwarzenberg. Mit frischem Mut gingen die jungen Geschäftsinhaber an die Arbeit, die sich bald außer ans den Vertrieb der genannten beiden Zeitschriften auch auf die Vertretung des Bibliographischen Instituts erstreckte, das damals noch in Hild burghausen sich befand und gerade die 3. Auflage von Meyers Konversa tionslexikon herausgebracht hatte, ein schönes Vertriebsobjekt für ein junges Geschäft. Mit diesem Werke und Brchms Tierlebcn organisier ten Ernst Urban und sein Sozius einen umfassenden Neisevertrieb, der wohl als der erste Versuch dieser Verbreitrmgsart in Österreich an gesehen werden kann. Der Erfolg war so gut, daß die Freunde an die Gründung eines eigenen Verlages gehen konnten. Sie wählten für ihre Verlagstätig keit Medizin und Naturwissenschaften, und am 1. Januar 1872 konnte das 1. Hest der bis dahin von dem Wiener Laryngologen Professor vr Schnitzler im Selbstverläge herausgegebenen »Wiener medizinischen Presse« im Verlage von Urban L Schwarzenberg erscheinen. Größere Werke schlossen sich an, wie Albert, Lehrbuch der Ehirurgie, das in Lieferungen erschien und mit Ausgabe der letzten Lieferung vergriffen war, Wintcrnitz, Hydrotherapie, .Hofmann, Gerichtliche Medizin, Klein Wächter, Geburtshilfe u. v. a. Ein anderes Werk von großer Bedeu tung sei noch genannt: die »Realenzyklopädie der gesamten Heil kunde«, die 1880 zu erscheinen begann und 1884 mit dem 15. Bande beendet war. Jetzt liegt schon die 4. Auslage von dem Werke vor. 710 Gestorben: in der Nacht vom 13. zum 14. Mai, 83)4 Jahre alt, der Buch- druckereibesitzer und Verleger Herr Gustav Elstcrmann in Firma Meinöers L Elstcrmann in Osnabrück. Der Vorstorbenc, der die Kunst Gutenbergs in Cöthen (Anhalt) erlernt und in Rostock, Berlin und anderen Städten ausgeübt hatte, gründete am 1. Oktober 1884 in Osnabrück eine Buchdruckerei unter der Firma Mein-ders L Elstermann. Gleichzeitig rief er seinen Hanpt- verlagsartikel, das »Osnabrücker Tageblatt«, ins Leben, das er zu einem weitverbreiteten Organ ausbaute. Ihm galt bis in die letzten Lebenstage seine hauptsächliche Fürsorge. Trotz seines hohen Alters ist er, bis in die letzten Wochen hinein, noch zu seiner Arbeitsstätte gegangen. Ernst Hartwig f. — Im Alter von 73 Jahren ist der Direktor der Nemeis--Sternwarte in Bamberg und Honorarprofessor für Astronomie an der Universität Erlangen, Geh. Hofrat vr. Ernst Hartwig, gestorben. Gebürtig aus Frankfurt a. M., war er 1874/84 Assistent an der Universltätssternwarte in Straßburg i. E. bei Win- necke, leitete 1882/83 die III. Deutsche Vennsexpedition nach Bahia und Blanca in Argentinien, wurde Ostern 1884 Observator der Universitäts sternwarte und Dozent an der Universität Dorpat. 1886 erfolgte seine Berufung zur Erbauung und Leitung der von vr. Nemeis gestifteten Sternwarte in Bamberg. Einen Ruf nach Wien als Direktor der von Kuffnerscheu Sternwarte hat -Hartwig abgelehnt. Hartwigs Ver öffentlichungen betreffen Kometen, veränderliche Sterne, Sonne, Pla neten, Fixsterne. SvrMW. Die Verkaufsordnurig für Auslandlieseruncen und der deutsche Buchhandel in der Tschechoslowakei. Noch sind kaum vier Wochen seit Inkrafttreten der neuen Ver- kaufsordnnng verflossen, und schon hat die Handhabung der ge troffenen Bestimmungen seitens des reichsdeutschen Verlags, haupt sächlich aber der Mangel an Anpassungsvermögen der deutschen Buchhändler -der Tschechoslowakei gezeigt, daß unter den jetzigen bestehenden Verhältnissen der Sortimenter der tschechoslowakischen Republik — gelinde gesagt — sein Auskommen nicht mehr findet. Weit davon entfernt, an der Verkanfsordnnng für Auslanöliefcrnngen, -die ich für gerecht und durchführbar halte, Kritik üben zu wolle», glaube ich doch, veranlaßt durch die zahlreichen Zu sammenbrüche und Zahlungsschwierigkeiten deutscher Sortimenter in der Tschechoslowakei in letzter Zeit, auf die Mißstänöe in der Hand habung der Verkanfsordnnng für Auslan-dlieferungen Hinweisen zu müssen: Nach der Verkanfsordnnng für Auslandliefernngen hat jeder reichsdcutsche Verleger einen Auslandpreis in Schweizer Franken fest- znsetzcn, der den Vorkriegspreis nicht übersteigen soll. In dieser Be ziehung wird von manchem Verleger zu seinem eigenen Nachteil arg gesündigt. Der Frankenpreis übersteigt trotz der Kontrolle der Anßen- handelsnebenstelle oft wesentlich -den Vorkriegspreis. Für die Tscheche'
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