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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 27.01.1925
- Strukturtyp
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- 1925-01-27
- Erscheinungsdatum
- 27.01.1925
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- Deutsch
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22, 27. Januar 1925, Redaktioneller Teil. «Srl-Eatt,, d, Dlsch», Buchhandel. 1Z97 der Gute Kamerad und das Kränzchen, Jedem gefallen die prächtigen Bände, Nur die wenigsten können aber dafür 40, 50 oder KO Franken anlegen. Denn diese Beträge haben hier weit mehr Kaufkraft als 8, 10 oder 12 Mark in Deutschland, Des weitern konnte ich auch sowohl von den Lagersachen als von den Neuanschaffungen der obengenannten Verlage gar manches absetzen, aber das Lager ist nicht kleiner geworden, im Gegen teil, Mehr als 15 Franken (3 Mark) wurden nur ungern an gelegt, Konnte man dem Kinde ein französisches Buch zumulen, so wurde ein solches vorgezogen. Besonders in Bilderbüchern ist Frankreich heilte eine nicht zu verachtend« Konkurrenz, Zieht man noch den Zoll in Betracht, der für Bilderbücher deutschen Ursprungs immer das Doppelte beträgt, so kann man Wohl sagen, dass bei den heutigen Preisen das deutsche Bilder buch hier verschwinden mutz. Noch ein Wort zu dem von der Werbestelle des Börsen- dereins zur Verfügung gestellten Propagandamaterial. Für das Nikolausgeschäst langte es leider zu spät hier an. Dagegen konnte ich die kleinen grlln-schwarz-gclben Plakate »Schenkt Bücher- ganz gut für mein Weihnachtsfenster verwenden. Dies tot ich, indem ich die Zeichnung ausschneiden ließ und sie in Massen ins Schaufenster klebte, was sehr auffällig, keineswegs aber ungefällig wirkte. Auch dieses mit Mistel lind Tannen grün belebte Fenster wurde recht viel beachtet, über den gleich zeitig gelieferten schwarz-weitz-roten (gschamig auch schwarz- rot-gold zu deutenden) Weihnachtsengel, da, liebe Kollegen, latzt mich schweigen. Als ich ihn seiner Papphülle entrollte, hatte ich nur einen Gedanken: »Gebt mir meinen Taler wieder!» Albert van der Vekene, München: Di« nicht zu großen Hoffnungen, die hier vom Sortiment aus das Weihnachtsgeschäft gesetzt worden waren, haben sich erfüllt, doch läßt sich erfreulicherweise berichten, daß sich viel fach nicht nur die alten Knuden in den Buchhandlungen wieder eingesunden haben, sondern namentlich die Freude am Buch wieder besonders bemerkbar war. Wenn auch Bücher unter lü Mark Ladenpreis allgemein bevorzugt wurden, so sind doch auch größere Objekte gekauft worden. Eines aber zeigte sich fast überall, das Publikum hatte für zurückgesetztes Sortiment nur geringe Meinung, sondern es bevorzugte das neue, gut ausgestottete und solid gebundene Buch; Bücher in Pappe oder Halbleinwand fanden mehr oder weniger Ablehnung, Sehr angenehm fühlbar machte sich der wieder einheitliche Ladenpreis. Das Vertrauen zum soliden Buchhandel ist wieder da, auch di« im allgemeinen erschwinglich gebliebenen und werl- entsprechenden Ladenpreis« haben nicht wenig hierbei mitge- holsen. Von guter Wirkung waren Bücheranzeigen mit Preisen; es ließ -sich vielfach beobachten, daß Kunden mit Zeitungs- und Katalogausschnitten in die Geschäfte kamen und bestimmte Bücher wünschten. Daraus folgt, daß bei allen Verlagsankllndigungen sich Preisangabe empfiehlt, womöglich mit dem Hinweis »zu gleichen Preisen in allen Buchhandlungen zu haben», Di« Werbewirkung des Börsenverein-Plakats war nicht be sonders wahrnehmbar, das Plakat des Börsenvereins ist ver schiedentlich beanstandet worden. Bemerkenswert ist noch, daß seitens mancher alten Kunden wieder ein kurzer Kredit erbeten wurde. Alles in allem darf das Münchner Sortiment mit dem Weihnachtsgeschäft sowohl, als auch mit dem wied-ererwachten Interesse am Buch zufrieden sein. Die einzelnen Fragen des Bbl, können wie folgt beant wortet werden: 1, Anfänglich zaghaft, in den letzten 6 Tagen aber sehr lebhaft, 2, Vornehmlich Romane, Geschichts- und Reisewerke, auf fallend wenig Kunst, fast gar keine Klassiker, Die Preislage 5—10 Mark wurde bevorzugt, jedoch wurden auch Bücher bis 20 Mark gekauft, 3, Von eigentlichen Schlagern war nichts zu bemerken; viel gekauft wurden der neue Ossendowskl, Hedin: Von Peking nach Moskau, die Bände des Orbis Tsriaririo, Bengt-Berg: Mit den Zugvögeln nach Asrika, Tier« im Zoo; an Romanen: Rol- ^and: Sommer, Mann: Zauberberg, Greinz, Herzog, Natur- ! gemäß wurde auch viel katholische Literatur verkauft, darunter Dörfler, Siegfried im Allgäu; Handel-Mazzetti, Rosenwunder; Willig, Seel« im Waldwinkel; die 12 preisgekrönten Romane des Verlags Herder; Heilmann, Vom kostbaren Leben; Jauftn, Wege der Weltweisheit und andere, 4. Fast überall zeigt« sich der Wunsch nach guter und ernster Literatur von bleibendem Wert, 5, Die Nachfrage nach Klassikern war auffallend gering, allgemein nur vereinzelt, selbst antiquarische Angebote zu be deutend ermäßigten Preisen wurden kaum beachtet, 8, Jugend- und Bilderbücher fanden lebhaften Absatz, be sonders die bekannten Sammelbände Universum, Jugendgarten, Mädchen- und Knabenbuch usw, wurden sehr stark verlangt. Die Preislage von 5—10 Mark stand auch hier im Vordergründe, 7. Das Münchner Sortiment hat diesmal besonders viel in der Tagespresse aller Schattierungen inseriert und dadurch zur Belebung des Interesses für das Buch jedenfalls erheblich bel-getragen. Große, katalogmäßig abgefaßte Anzeigen sollen nicht von bemerkenswerter Wirkung gewesen sein, wogegen bei Einzelankündigungen sich stets Erfolge beobachten ließen. Auch Weihnachtskataloge sind überall stark verlangt worden. 8. Ja, namentlich von alten Kunden, jedoch immer nur in beschränktem Maße, 9. Ist durch den -einleitenden Bericht bereits beantwortet. Ein kurzer Hinweis ist noch aus das Kalendergeschäft zu machen, das -an einzelnen Stellen von großer Ausdehnung war, wo von verschiedenen Kalendern bis zu 1000 Exemplare adgesetzt worden sind. Der Vorstand des Münchener Buchhändler-Vereins gez, von Berchem, 1, Vorsitzender, Um es gleich im Anfänge zu sagen: das Weihnachtsgeschäft war, gemessen an der allgemeinen wirtschaftlichen Lage, als befriedigend zu bezeichnen. Ich. hatte mir als Maßftab den schleppenden Geschäftsgang des letzten Jahres auch für das 'bevorstehende Weihnachtsgeschäft genommen und war schon lm November vom Gegenteil aufs angenehmste überrascht. Freilich zum übermiitigwerd-en liegt kein Grund vor: waren auch die beiden letzten Monate durchaus zufriedenstellend, so können sie die Bilanz für 1924 nicht a»sg selchen; aber damit mußten alle rechnen, daß nach den Verlusten der Jnflationsjahre noch weiter« der Sani-er-ungsjahr« folgen würden. Im Vordergründe stand natürlich alles, was billig und gut war; auf besonder« Schlager -und Mod-ebücher Hab« ich mich nie eingerichtet, und so kann ich auch keine -besonderen Werke an- fllhreu, die partienweise -gekauft wurden. Ich Halle einen großen Tisch voll mit antiquarischen Kriegsausga-ben Herrichten lassen; davon wurde fast alles verkauft. Neue, nicht antiquarische Bücher in der Preislage bis zu 12 Mark wurden anstandslos gekauft (z, B,: Faust, Werke aus der deutschen Romantik, Märchen, Sagen, Holzschnittbücher, Werke über alte Kunst, Jtali-enbücher — leider kam das schöne Sizili-cnbuch vom vr, B, Filser Verlag etwas zu spät —, Reisebeschreibnngen, Bücher zur Kunst- und Kulturgeschichte -der Völker, solche über östliche Kunst und Philo sophie), schwerer, aber immerhin auch noch: teurere Werke etwa bis zu 35 Mark, überhaupt nicht: ausgesprochene Luxusausgaben; -auch Klassiker und andere mehrbändige Werke wurden nur sel ten verlangt. Recht unangenehm machte sich bei dem heurigen Weihnachts geschäfte eins bemerkbar: das nach wie vor im Buchhandel vorhandene Pr-elschaos, Die stark einsetzende Buchpropaganda weckte das Interesse bei vielen für das Buch überhaupt. Es gelang -der recht geschickt durchgesührten Propaganda, erstmalig Kreise zu erfassen, die vor dem Kriege an das Buch überhaupt nicht dachten; es waren Leute zu sehen, denen man die llber- windung anmerkte, die -es ihnen gekostet -hatte, einen Buchladen zu betreten, und die bald nach der Überwindung ihrer Scheu ihr« Freud« über die Billigkeit und Gediegenheit der Bücher unverhohlen ausdrllckten. Hatte nun die allgemeine Buchpropa- iso
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