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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 27.01.1925
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- 1925-01-27
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- 27.01.1925
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I3S8 «Mki>bl»u I. d. DU«». v»ch«»»dkl. Redaktioneller Teil. X- 22, 27. Januar 1925. ganda das erreicht, so stellte eine allzu geschäftliche Sortimente» Propaganda diese Erfolg« stark in Frag«: denn da machten sich alle sen« laut bemerkbar (von Tietz an beginnend), die neue »antiquarische» Bücher, sich gegenseitig unterbietend, anpriesen. Dadurch wurde das Publikum, das erhebliche Preisunterschiede wahrnahm, mißtrauisch und forderte strikte: »Besorgen Sie mir antiquarisch dos Buch; beim L. ist es um den Preis zu haben.» Dem Publikum ist es meist ganz egal, wie die besonderen Ver hältnisse im Buchhandel liegen, es kauft immer, besonders in Zeilen der Geldknappheit dort, wo es am billigsten ist. Statt daß die Buchhändler geschlossen dem durch die Propaganda kauf- willig gemachten Publikum gegenllbertraten, sah das Publikum mit Mißtrauen den Buchhändler an, feilschte und schacherte und schimpfte obendrein aus den unreellen Kaufmann! Den Schaden davon hatten bestimmt einige Sortimenter und die Verleger, die Teile ihrer oft sehr guten Verlagswerke Preisgaben; den geschäftlichen Nutzen hatten das Großantiquariat und der Sorti menter, der am billigsten damit zu arbeiten verstand. Ohne diese heute bestehenden Tatsachen einer Kritik zu unter werfen, bin ich überzeugt, daß im heurigen Jahre diese be kannten, nur angedeulelen Dinge für viele Verlage und Sorti mente von einschneidender Bedeutung sein werden, daß sie ganz neue Formen und Umstellungen erfordern müssen, wenn sich - was wir hoffen wollen — für alle am Buchhandel betei ligten Zweige das »heilige Jahr- günstiger und besser gestalten soll als das verflossene. Fritz von Rechfelden. Nürnberg: 1. Die Kauflust wurde erst in den letzten acht Tagen rege, vorher war sehr schleppender Geschäftsgang. 2. Schöne Literatur zu 5—7 Mark. 3. Federer, Papst; Frenssen, Lütte Witt; Greinz, Vorfrüh ling; Herzog, Wieland der Schmied; Ros«, Erlenkamp; Freytag, Bilder, illustriert; Ossendowski; Henry Ford. Von älteren Er scheinungen immer wieder Heer, Herzog, Hammeistein, Se-eger, Stratz, Ganghofer, Greinz, Thoma usw. 4. Durchschnittlich ernstere. 5. Schlecht. 6. Jugendfchriften: in allen Preislagen lebhafter Absatz in den letzten 8 Tagen, insbesondere Universum, Kamerad, Kränz chen, Luckner: Seeteufel, Lettow-Vorbeck: Heia Safari usw. 7. Der Einfluß der Reklame war sehr bemerkbar, insbeson dere hier, wo die Sortimenter Tausende dafür aus wendeten. 8. Kredit wurde nur teilweise beansprucht, aus alle Fälle mehr als vergangenes Jahr. 9. Die Lust zum Bücherkaufen war groß, aber der Geld beutel überall klein, mögen 1925 mehr flüssige Mittel vorhan den sein! Heerdegen-Bar deck B. Hennings. Peine: 1. Die Kauflust überwog die Kaufkraft um vieles. 2. Schöne Literatur. Epik. Preislagen von 2—6 Mark, jedoch oft mehreres zugleich. 3. Durch Empfehlung: August Hinrichs, Die Hartjes (Leip zig 1924, Quelle L Meyer) in 53 Stücken abgesetzt. 4. Ernste Literatur, manchmal sogar wissenschaftlichen Cha rakters. 5. Schlecht. Abgesetzt wurden nur einzelne Stücke, wie Heys«, Werke in drei Serien (Halbfranz), Novalis, Werke (Lwbde,), Siorm, Werke (Insel, Leinen und Halbpergament). 6. Relativ ja, zu Preisen von 1—lg Mark. 7. Ja. (Aber die meisten Neuigkeiten kamen diesmal zu spät; der Verkäufer hätte über seine Ware besser orientiert sein müssen. Dazu fehlte die Zeit.) 8. Ich gewähre notgedrungen seit Stabilisierung wieder Kredite, die beansprucht werden. 9. Der Verkauf setzt« erst zwei Wochen vor dem Feste ein, sodaß trotz dem lebhaften Verkehr in dieser Zeit kein entsprechen der Gesamtumsatz erzielt wurde Es war bezeichnend, daß viele Kunden Ausgewähltes sich zuiückstellen ließen, ohne es abzuholen. Di« Annahme bei Zu stellung am letzten Tage erfolgte jedoch durchweg anstandslos (Wohl weil die Preis« in Rechnung gestellt wurden). Das Lager hier soll noch nie so reichhaltig gewesen sein wie nach dem Feste. Geyh, Gehilfe der Firma Curt Rothe r. Quakenbrück: Ich bin Wider Erwarten mit dem Weihnachtsgeschäft zu- frieden. In erster Linie habe ich Romane im Preis« bis 6 Mark viel verkauft. Hauptsächlich wurde nach dem Einband und vor allen Dingen nach dem Kriegspapicr, was ja immer noch, leider, verwendet wird, gesehen. Herzog, Wieland verkaufte ich bis zum Heiligen Abend 45 Stück. Ebenso stark verlangt wurden Lönsromane und Schilderungen, ich habe 22 Wehrwolf und ebensoviel Mümmelmann verkauft. Klassiker mehr, als ich dachte. Jedenfalls kommt es auch viel daraus an, was man empfiehlt. Krögers Gesamtwerke z. B, gingen gut, ebenso Lienhard. Schlager waren: Universum, Der tolle Bömberg, Wieland der Schmied von Herzog. Jugendschristennachfrage und -kauf waren sehr stark, ich hatte reichlich vorgesorgt, einen großen Schrank von oben bis unten voll mit Jugendschristen und Bilderbüchern, aber trotz dem mußte ich schleunigst eine Eilsendung verlangen, di« auch noch verkauft worden ist. Jedenfalls für die kleine Stadt ein er freulicher Absatz. Reisebeschreibungen wie Hedin, auch Weit« Welt, täglich. Kunstkalender schwächer als sonst. Leider mußte ich viel anschreiben, wenig bar. R. Kleinert. Rudolstadt: 1. Gespräch am Stammtisch zwischen Beamten der 9. Ge haltsstufe und Sortimenter: Lieber Freund, ich kann dir leider zuin Wcihnachtsfest nichts abkaufen, das Geholt reicht kaum zum Allernödigsten, für Bücher wird Wohl kaum noch etwas übrig bleiben. Verständnisinniges Nicken des Sortimenters, der »Freund- geht aber hin und kauft seiner Tochter eine Pelz jacke für 509 Mark; dazu hat das Gehalt doch noch langen müssen. Und wenn das liebe Publikum in seiner Gesamtheit auch wohl besser ist als der obige Stammlischsreund, so steht dieses Beispiel doch nicht einzeln da, 2. Romane, Lebensbeschreibungen, Reisewerk«, populäre Kunst. 3. Reiner, 18 Jahre Farmer in Afrika, Hermann Löns und seine Heide, Frenssen, Lütte Witt, Gustav Schröer, Die Flucht aus dem Alltag. Der »Schuß nach dem Teufel- von demselben Verfasser kam leider zu spät, dürfte ober in nächster Zeit noch stark verlangt werden, Winckler, Der tolle Bömberg, Löns, Wehr wolf und Das zweite Gesicht. Jansen, Heinrich der Löwe, daneben auch die Bücher von Heer und Herzog. Ich habe nicht versucht, die Kundschaft vom Kauf dieser Bücher abzuwenden, »jedem, was ihm zukommt-. Die Werke von Karl Bienenstein gehen bei mir infolge persönlicher Liebhaberei stark, besonders der »Einzige auf der weiten Welt-, ein Buch, das beim Sorti ment mehr Beachtung verdiente, 4. Nur ernstere Bücher standen im Vordergrund« des In teresses. 5. Neben einigen guten Ausgaben habe ich die »Kriegs- Ware- an den Mann zu bringen versucht, und zwar auf dem so genannten billigen Tische, eine Einrichtung, die ich den Herren Kollegen empfehle, sie werden dadurch auf anständig« Weis« manchen Ladenhüter los. 6. Jugendschriften und Bilderbücher wurden lebhaft ver kauft, Preislage 3—6 Mark. Von besseren Jugendbüchern ging wie immer das Neue Universum, welches wohl noch lang« seinen Platz im Herzen der Jugend behaupten wird. Seine alte Zug kraft bewährte das im Jugendverlag Charlottenburg erschie nene -Goldene Kinderzeit- von F. Strelzik. Loewes Verlag. Abel K Müller Verlag gingen besonders. 7. Ein starkes Hervortreten von Erfolgen der Werbematz- nahmen war nicht zu spüren.
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