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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 27.01.1925
- Strukturtyp
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- 1925-01-27
- Erscheinungsdatum
- 27.01.1925
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§6 22, 27, Januar 1925, Redaktioneller Teil. vörsenblatt f. d. Dtschu. Vschhavdel. 1Z9A 8. Kredit wurde Wohl beansprucht, jedoch nicht in allen Fällen gewährt. Beweis sür die Richtigkeit meines Verfahrens der beschränkten Kreditgewährung ist der, baß auf meine pünkt lich am 1, Januar versandten Rechnungen bis heute knapp ein Drittel eingegangen ist. Wie soll der Sortimenter den Verlag bezahlen, wenn das Borgunwesen wieder so überhand nimmt wie früher? Das Weihnachtsgeschäft enttäuschte im allgemeinen, denn ein wirkliches Geschäft setzte erst in den letzten drei Tagen vor dam Fest ein. Beim Kassensturz am Jahresende -sehlte- ein Erkleckliches, Der Käufer ließ sich gern beraten, es ist sogar nicht über trieben, zu'behaupten, daß 90?S aller Verkäufe der Weih nachtszeit nur aus persönliche Empfehlung hin getätigt wurden, ein Zeichen, daß der Sortimenter immer noch das Recht in An- fpruch nehmen kann, als Berater in literarischen Dingen zu gellen, was sich diejenigen Teil« des Verlages merken wollen, die das Sortiment bei jeder sich bietenden Gelegenheit zu um gehen versuchen. Otto Mark, (Weitere Berichte folgen.) Geschäftsbericht des Autzenhandelsoerbandes der Papier verarbeitenden Industrie. i. Im Gegensatz zu den bisherigen Berichten, die wir auf jeweils einen Monatsschluß abgestellt hatten, geben wir heut« eine Übersicht über die Lag«, wie si« sich seit Ende November bis zum lO, Januar 1925 entwickelt hat. Daß wir gerade den 10, Januar 1925 als Stichtag wählen, brauchen wir Wohl nicht näher zu begründen. Dieser Tag, dem großen Publikum weniger auffällig, ist jedem Unternehmer, der mit Export zu tun hat, als der Tag bekannt, an dem Deutschland wiederum in di« Lage versetzt worden ist, seine Außenhandelsbeziehungen durch Verträge zu regeln. Denn bis zu diesem Termin war durch das Versailler Diktat Deutschland in der Weise gebunden, daß es zwar jedem Ententestaat die volle Meistbegünstigung gewähren mußte, selbst aber nicht in der Lage war, ein Gleiches zu fordern. Welche Wichtigkeit das Aufhören dieser Zwangslage und somit der 10, Januar, als das einschlägige Datum, hat, liegt auf der Hand, Am meisten gilt dies für die deutsche Industrie, soweit sie sich bisher schon mit Export besaßt hat, aber auch insoweit, als sie sich künftig wird mit Export besassen müssen. Denn darüber kann kein Zweifel bestehen, daß der Export in Zukunft in die Mitte des Lebensinteresses des Reiches gerückt ist, und daß auch Kreise intensiv an den Export werden denken müssen, die diesem Gedanken bisher sehr abwartend gegenübergestanden haben. Aber auch für diejenigen Unternehmer, welche nur für das Inland arbeiten, werden sich Rückwirkungen daraus er geben, und endlich wird auch der Konsument von den Auswir kungen der Handelsverträge in weitem Maße betroffen werden. Wir können heule auf dies« Rückwirkungen nicht im einzelnen eingehen, aber wir wollten sic wenigstens angedeutct haben. Denn wenn wir oben sagten, daß der 10, Januar dem großen Publikum kaum in seiner ganzen Bedeutung ins Gedächtnis treten wird, so wollen wir keinesfalls ldahin verstanden wer ben, daß uns das als ein erwünschter Zustand erscheint. Wir möchten vielmehr betonen, daß die Handelsdertragsvcrhand- lungen wichtiger sind, als di« breiten Schichten der Konsumenten glauben, wichtiger aber auch, als sich ein« große Reihe von Unternehmern es vorstellt. Denn immer wieder kann man die Beobachtung machen, daß di« Handelsvertragsverhandlungen auch in den Kreisen, di« es zunächst angeht, noch nicht mit der Intensität beachtet und bearbeitet werden, die notwendig ist, wenn wir zu erträglichen Verhältnissen kommen sollen. Der Außenhandelsverband der papicrverarbeilenden Industrie wird «s als zu dem Kreis seiner Aufgaben gehörend betrachten, hier immer wieder seine warnende Stimme zu erhoben und immer wieder die beteiligten Kreise unserer Industrie daraus hinzu weisen, wie wichtig gerade für die Papierverarbeitung der Export in der kommenden Zeit sein wird. Denn di« Papier- Verarbeitung ist durchaus exportierende Deredlrmgsindustri«, II, Der 10, Januar legt aber auch di« Frage nahe, in welcher Weis« wir gerüstet sind, die Handelsverträge zu führen. Und hier muß mit Bedauern ausgesprochen werden, daß wir immer noch nicht mit der Rüstung in die Verhandlungen gehen können, die wir brauchten, um aus den Verhandlungen so viel heraus- zuhvlen, wi« es sür das Deutsche Reich und seine Wirtschaft not wendig ist. Vor dem Kriege hatten di« wirtschaftlich bedeut samen Staaten sich zu einem weitverzweigten Netz von Handels verträgen durchgearbeitet, das die Zollmauern, die die Länder um sich gezogen hatten, wesentlich verringert« und das zwischen dem Gedanken der Handelsfreiheit und dem Gedanken des Schutzes der nationalen Arbeit «ine Art Balancezustand herge stellt hatte, der noch nicht das Ideal des wirtschaftlichen Zu standes zwischen den Völkern darstellte, ober doch erträgliche und vernünftige Verhältnisse geschaffen hatte. Anders jetzt. Viel ist vom freien Handel di« Rede, und die Repräsentanten der Völker bekennen sich gern als Vertreter des Freihandels prinzips als des für die Entfaltung der Weltwirtschaft einzig fördernden Gesetzes, In der Praxis aber sind die Zoilmauern in einer Weise in die Höhe gewachsen, die geradezu einen Rück fall in die Zeit des Merkantilismus bedeuten. Nicht nur Zoll mauern, auch Ein- und Ausfuhrsperren sind errichtet worden und hindern die Wirtschaft daran, sich den ihr innewohnenden Gesetzen gemäß auszuwirken. Und wenn jetzt wenigstens die Mauern der Ein- und Ausfuhrsperren zu Wanken beginnen, so ist doch die Ära der Hochschutzzolltarise keineswegs abgeschlossen, und immer wieder hören wir von neuen Zollerhöhungen in den verschiedensten Ländern, Demgegenüber steht Deutschland mit seinem Tarif von 1902, der allerdings in einer Reihe von Positionen mehr oder weniger wesentliche Erhöhungen erfahren hat, aber keineswegs einer systematischen Umgestaltung unter zogen worden ist. Ein Entwurf zu einer Resolution liegt vor. Es ist das in unserem Monatsbericht erwähnte Gutachten des Reichswirtschaftsrales, Aber Gesetz ist dieser Entwurf bis heute nicht geworden. Dreierlei geht hieraus hervor: Zunächst die Notwendigkeit der Schaffung eines Tarifs, der als Berhandlungsinstrument geeignet ist. Wir sehen das Heil durchaus nicht in einem Hochschutzzolltaris. Wir glauben, daß die wirtschaftliche Zukunft im gegenseitigen wirtschaftlichen Zusammenwirken größerer Gebiete liegen wird. Aber wir wer den bei der Besprechung der Verhandlungen mit den einzelnen Ländern erfahren, wie merkwürdig die Handelsvertragsverhand lungen heute aussehen, Es ist wie eine Art Wirtschaslskriegs- spiel. Jeder versucht dem Verhandlungsgegner zunächst mit seinen Machtmitteln zu imponieren, und jedes Land kommt mit schweren Zvllrüstungen an den Verhandlungstisch, Es ist un bedingt notwendig, daß sich Deutschland wenigstens ein De- fensivinstrument schasst, d, h, einen Tarif, der als Basis für Verhandlungen in derselben Weise taugt wie die Maximallarifc der Verhandlungsgegner. Wenn die autonomen Sätze eines Tarifs sich in so niedrigen Grenzen bewegen, wie die unsrigen es durchweg tun, so schadet es den Verhandlungsgegnern nicht, wenn wir mit Nichtgewähiung der Meistbegünstigung drohen. So wird es also eine der ersten Ausgaben des neuen Reichs tages sein, unserem Tarif eine bessere Wirksamkeit z» geben. Es ist klar, daß dies nicht durch Revision jeder einzelnen Num mer geschehen kann, und wir werden leider auch unseren Wunsch aus gründliche Erneuerung des Schemas zurllckstellen müssen. Was augenblicklich zu geschehen hat, das ist aus Grund des be stehenden und vielleicht in einzelnen Punkten verfeinerten Sche mas eine Berichtigung der Zollsätze, Das muß möglichst sum marisch erfolgen: Beschleunigung ist hier durchaus wesentlich. Vor ollem aber darf dabei nicht die Devedlungsindustri« unter zu hohen Sätzen für di« Rohstoffe und Halbfabrikate leiden, Di« Ausgabe ist also, wie zu ersehen, durchaus nicht einfach. Ferner muß aber auch an den zuständigen Stellen sehr genau erwogen werden, wie die Verhandlungen geführt wer den müssen, ehe dies« Berichtigung durchg-esührt ist. Denn unsere Vcrhandlungsgegner kennen unseren Tarif, Sie wissen zu ge nau, daß sie mit ihren Maximallarifen die schwerer« Wasse tu der Hand haben. Es nmß also sehr vorsichtig gehandelt wer- >»o-
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