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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 08.12.1924
- Strukturtyp
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- 1924-12-08
- Erscheinungsdatum
- 08.12.1924
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- Deutsch
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287, 8. Dezember 1924. Redaktioneller Teil. Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. 18403 Auö Dänemark. — Der auch in Deutschland recht bekannte Laurids Bruun hat an Privatleute in Stadt und Land ein Rundschreiben ver sandt, in dein er sagt, das; eine umgearbeitete Auslage seines »Absalon- in seinem Selbstverlag er-scheinen würde. Dies beunruhigt die dänischen Verleger. Die Buchhändlcrzeitung sagt dazu, daß es ihr bekannt sei, daß neue Versuch« gemacht würden, um Buchhandel zu treiben mit Ausschluß des Buchhandels, und daß die Ursache eine ge wisse Mißstimmung mancher Buchautoren sei. Es sei bedauerlich, daß ein Verfasser von dem Ruse Bruuns meint, diesen neuen Weg bc- schrciten zu müssen, andererseits dürfte man aber einem Verfasser auch nicht das Recht absprechen, sich selbst um den Vertrieb seiner Bücher zu bemühen. Die tiefere Ursache dieser Erscheinung sei die Dbcrcrzeugung im Schrifttum, das tatsächlich, nicht mehr vom Bücher markt ausgenommen werden könnte; aber, schließt die Zeitschrift, ein solcher Versuch kann bei einem literarisch so gesättigten Volke wie dem dänischen keinen großen Erfolg haben. Einem dänischen Verleger waren von einem ungetreuen Ange stellten nach und nach für 10 000 Kronen Bücher entwendet worden, die dieser schlank an einen Antiquar abgesetzt hatte, der nicht Mitglied der Antiquarvereinigung war. Er wurde als Hehler unter Anklage gestellt. Hierbei wird daran erinnert, daß von den Buchhändlern und Verlegern vor drei Jahren der Versuch gemacht wurde, die Antiquare gesetzlich zu zwingen, ein Buch zu führen, in dem jeder Einkauf mit Unterschrift des Verkäufers verzeichnet werden sollte. Diese Anregung wurde damals abgelehnt. Man will nach obigem Vorkommnis doch wieder versuchen, solche Antiquariats-Einkaufsbücher burchzusctzen. Sch. Matcrialicnmarkt. — Die zweite Hälfte des November zeigte eine starke Unruhe auf dem Materialienmarktc. Die Materialienknappheit, die immer befürchtet wurde, ist eingetreten. Die Hersteller von Waren für die graphischen Betriebe sind zum größten Teil voll beschäftigt, allerdings zum Teil nicht mit allen Maschinen, weil das Betriebskapital Immer noch fehlt. Die Lieferzeiten für die einzelnen Artikel sind unge heuer ausgedehnt. Textilwarenlieferung Februar-März bei sofortiger Bestellung: Hanswarcn (Kolumncnschnur, Einziehfaden) Lieferzeiten 5 bis 6 Monate; Metall- und Holzutensilien bei Sonderanfertigung 4 bis 8 Wochen usw. Alles zusammen wirkt sich säst überall in Preis steigerungen aus. Die einzelnen Märkte selbst zeigten folgendes Bild: Web waren. Baumwolle ging in der zweiten Hälfte des Mo nats November langsam zurück. Ende November und in den ersten Tagen des Dezember setzte wieder eine Steigerung ein, sodaß heute ungefähr wieder derselbe Preis aus den ausländischen Baumwoll- märkten notiert wird wie Mitte Novemder. Die Wedwaren aus Baum wolle sind zum Teil in den letzten Tagen im Preise erhöht worden, und zwar um etwa 5 bis 10?L. — Mattleinen und Kaliko haben den alten Preis behalten, auch ist in der letzten Konventions sitzung, die am 2. Dezember stattfand, beschlossen worden, die Preise nicht zu erhöhen, trotzdem Baumwolle und Löhne eine Mehrbelastung bringen. Wollwaren. Filze, besonders für Buch- und Steindruckereien, Pappen und Papierfabriken, wie Untcrlagfilze, Aufzugfilze, Prägefilze usw., die zum größten Teil aus reiner Schafwolle bestehen, sind im Preise äußerst fest. Die Lieferung geht sehr langsam von statten, es wird zum größten Teile eine Lieferzeit von 2 bis 3 Monaten verlangt. In allen Wollwaren ist mit einer weiteren Steigerung zu rechnen, da die Notierungen der letzten Wollauktion in London wieder 15 bis 20^ über den Notierungen des Vormonates lagen. Hanfwaren, besonders die Rohware für Kolumnenschnur und Einzichfaden, liegen ebenfalls überaus fest. Die Konvention wird wahrscheinlich in den nächsten Tagen eine Preiserhöhung beschließen. Es ist zu bemerken, daß im Monat November die Preise für Schnuren zweimal erhöht worden sind. Als Begründung wird angegeben, daß die Ernte in der Qualität sehr schlecht ausgefallen ist und auch die Menge zu wünschen übrig läßt. Für bessere Fäden entstehen Abfälle, die weit über das normale Maß hinansgehcn. Durch diese starken Abfälle ver teuert sich die Ware ganz bedeutend. Metalle. Mitte November wurde damit gerechnet, daß Ansang bis Mitte Dezember mit einer Ermäßigung der Bleipreise zu rechnen sei. Diese Hoffnung scheint trügerisch zu sein, denn die Metallmärkte sind überaus fest bei ganz geringem Angebot. Di« Buchdruck- und Schriftmctalle sind seit dem 15. November um erhöht worden. — Die Ztnnmärkte haben sich ebenfalls befestigt. Antimon ist wenig zu haben, und die Zufuhr wird immer geringer. Die deutschen Preise für fast alle Metalle liegen über Londoner Parität. Schriften. Die Vereinigung der Schriftgießereien hat in der letzten Sitzung die Preise erhöht, und zwar: Schriften um 40 Pf. per KZ, Blindmaterial um 30 Pf. per KZ, Messinglinien um 80 Ps. per KZ. Die Erhöhung war zu erwarten, da, wie iu dem Abschnitt vorher zum Ausdruck gebracht worden ist, die Metallpreise andauernd iu die Höhe gehen. B e t r i c b s st o s s e. Benzole, Schmieröle, Benzine usw. sind wei ter im Preise gestiegen. Benzole sind ganz schwer zu haben und beson ders schwer in reinem Zustande. Beim Kauf von Benzol ist Vorsicht am Platze, denn es erfolgen heute Mischungen mit Leichtbenzin wie auch Spiritus, wodurch selbstverständlich die Qualität herabgesetzt wird. Der Preis ist um etwa 1026 höher als vor einem halben Monat. Es wird heute bis Gm. 50.— per 100 KZ verlangt. Schmieröle haben dieselbe Steigerung erfahren, auch die Lle, die als Terpentinersatz bezeichnet werben. Papiere. Die Papierkonvention tagt zur Zeit. Es wird auf alle Papiere eine Preiserhöhung kommen; bis jetzt ist beschlossen: für einseilig glatte Papiere, fettdichte Papiere, satiniert-imitierte Pcrga- mentpapiere, Zcllstoffkarton Gm. 2.50 per 100 KZ, Briefumschlagpapier zwischen Gm. 3.— bis 4.80, Packpapier Gruppe und 6 1055, Sack papiere Gm. 1.20 per 100 KZ. Die Erhöhung für Werkdruck- und Schreibpapier ivar bis zur Stunde nicht zu erfahren. Pappen. Die Pappenpreise sind um etwa 1026 im Durchschnitt erhöht worden. Bei Waggonbezug kostet Buchbinderpappe heute Gm. 22.— per 100 KZ ab Werk, jedoch werden von den Pappenfabriken höhere Preise gefordert und auch bezahlt. Die Lieferzeit ist eine sehr lange, einzelne Pappenfabrikcn haben die Annahme von Aufträgen bis Ende Februar 1025 abgelehnt. Altpapier ist sehr wenig am Markt, die Preise steigen ständig. In Leipzig wurden am Berichtstage gezahlt: B u ch b i n d e r s p ä n e (unsortiert) Gm. 7.— per 100 KZ, Späne weiß Gm. 10.— per 100 KZ, holzfreie Späne Gm. 16.— bis 18.— per 100 KZ, holzfreie Druckspäne Gm. 16.— per 100 KZ, Mosch Gm. 4.50 per 100 KZ, Zeitungen Gm. 7.— per 100 KZ. Altpapier steht demnach verhältnismäßig hoch im Preise, und es ist leider damit zu rechnen, daß dadurch die Pappe noch weiter im Preise steigen wird . M aschi n en, Papierverarb eitu ngs Maschinen. Nach Auskunft verschiedener Maschinenfabriken ist mit einer Preiserhöhung in Kürze zu rechnen, jedoch soll die Erhöhung erst dann eintreten, wenn unbedingt notwendig, d. h. wenn die Materialienpreise sich nicht senken und die Lohnverhandluugen eine Erhöhung der Löhne bringen. — Druckmaschinen. Eine Preiserhöhung steht bevor. In etwa 14 Tagen findet eine Generalversammlung des Druckmaschi- nen-Verbandes statt, es wird bei dieser Generalversammlung die Erhöhung der Preise für Druckmaschinen beschlossen werden. Borstenwaren haben eine Erhöhung von etwa ION erfahren. Leime. Knochen- und Lederleime. Der Knoch enlc im markt ist fest, eine Preissteigerung ist aber nicht eingetreten. — Lederleime: Trotzdem von den Auslandsmärkten eine Entspan nung gemeldet wird, sind die deutschen Lederleime um 5?L erhöht worden. Alle andereu Artikel sind zum Teil in dem vorhergehenden Be richt genannt worden und haben selbstverständlich jetzt eine Erhöhung nicht erfahren. Immerhin ist das Bild ein ziemlich trostloses, es erinnert beinah an die Zeit von 1919, wo ebenfalls fortwährend lang sam die Stcigerimgen eintraten. Ri. Metallmarktbcricht. — Die Firma Deutscher Metallhandcl A.-G. in Berlin-Oberschöneweide hat unterm 5. Dezember folgenden Wochenbericht veröffentlicht: In der abgelaufenen Berichtswoche trat eine Abschwächung der Londoner Metallnotierungen ein, die aller dings nicht erheblich war, jedoch lagen die Notierungen für Blei und Zink am Wochenschluß ziemlich 1b tiefer als zu Beginn der Be- richtswoche. Am deutschen Mctallmarkte machte sich indessen diese Abschwächung nicht so sehr bemerkbar, da promptes Material nur wenig am Markt war und besonders Blei und Zink sehr gesucht waren. Der Markt ist als durchaus gesund zu bezeichnen, und die Abschwächung dürfte daher nur vorübergehender Natur sein. Altmetalle sind nach wie vor sehr gesucht und kommen nur in kleinen Mengen auf den Markt, bis auf etwas ttberseematerial, das in letzter Zeit in großen Mengen eingesührt worden sein soll. Der Londoner Metall mar kt schließt heute mit folgenden Notierungen: Kupfer, prompt L 64.—.—, 3 Monate b 65.—.—, Zinn, prompt b 258?L, 3 Monate L 261N, Blei, nahe Sichten b 39Vs, entfernte Sichten b 37.—.—, Zink, nahe Sichten b 35.—.—, entfernte Sichten b M/s. 24Z7*
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