Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 25.04.1924
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1924-04-25
- Erscheinungsdatum
- 25.04.1924
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19240425
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-192404259
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19240425
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1924
- Monat1924-04
- Tag1924-04-25
- Monat1924-04
- Jahr1924
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
V740dörsenblatt s. d. Dtschn. Luchhaude^ Redaktioneller Teil. 97, 25. April 1924. Für die Invalidenversicherung richtet sich die Zuge hörigkeit zu einer der fünf Lohnklassen nach dem wöchentlichen Arbeitsverdienst: Klasse 1 bis zu 10 Gvldmark Wochenbcitrag 20 Pfg., Klasse 2 von mehr als 10—15 Gvldmark Wochenbeitrag 40 Pfg., .Klasse 3 von mehr als 15—20 Goldmark Wvchenbeitrag 00 Pfg., Masse 4 von mehr als 20—25 Goldmark Wochenbeitrag 80 Pfg., Klasse 5 von mehr als 25 Goldmark Wochenbcitrag 100 Pfg. Das Ruhegeld besteht in beiden Versicherungen aus einem Grund- bctrage und einem Steigerungsbetrage. Der erstere beträgt für die Rentenberechtigten aus der Angestelltenversicherung 360, aus der In validenversicherung 120 Goldmark. Als Steigerungsbetrag werden von beiden Versicherungen 10 v. H. der entrichteten Beiträge gewährt. Für die Jnvalidenrentenempfänger tritt zu den Grundbeträgen von 120 M. noch ein jährlicher Neichszuschuß von 36 Goldmark; in gleicher Höhe auch für die Witwen- und Witwerrente; für die Waisen rente beträgt der Zuschuß 24 M. pro Jahr. Hat ein Nuhegeldempfänger aus der Angestellten- oder Invaliden versicherung Kinder unter 18 Jahren, so erhöht sich seine Rente um 36 M. für jedes Kind. Die Witwenrente beträgt in leiden Fällen sechs Zehntel, dle Waisenrente für jede Waise fünf Zehntel des Ruhegeldes. Bei Wie derverheiratung der Witwe wird diese mit dem Jahresbetrage ihrer Rente abgefunden. Tritt neben dem Anspruch auf eine Rente aus der Angestellten versicherung ein Anspruch auf Invalidenrente, so wird die Höchstrente gezahlt und von der anderen Rente ohne Kinderzuschuß die Hälfte als Zusatzrente. Spanische Spende für die deutsche Forschung. — Die Spanische Zeitung »LI 8ol« hat durch ihren Berliner Vertreter, Herrn I. Alvarez del Vayo, dem Schutzverband deutscher Schriftsteller die erste Rate einer Sammlung überwiesen, di« der Unterstützung der wissen schaftlichen Literatur besonders jüngerer Forscher dienen soll. Tie Spende ist hauptsächlich von den intellektuellen spanischen Kreisen aufgebracht worden, die ihrer Schätzung der deutschen Forschung als unentbehrlichen Faktors im Geistesleben der Völker Ausdruck geben wollten. Bücherdicb aus Not. Die B u d a p e st e r P o l i z e i verhaftete einen G y m n a s i a l p r o f e s s o r namens Or. Floris wegen um fangreicher Büchcrdicbstähle. Ter Professor hat aus verschiedenen Buda- pcstcr Bibliotheken, unter anderem aus dem Nationalmuseum und der Akademie der Wissenschaften, kostbare alte Werke, darunter mehrere Inkunabeln und Unika, entwendet und an Buchhändler verknust. Der Wert der gestohlenen Bücher geht in die Hunderte von Millionen Kronen. Unter den gestohlenen Werken befindet sich das berühmte französische Gebetbuch von Pigouchet aus dem Jahre 1498. Das Werk ist für 2000 Schweizer Franken bereits ins Ausland verkauft worden. Erst als der Antiquar die ihm angebotenen Werke für ver dächtig fand und Anzeige erstattete, stellte sich der Diebstahl heraus. Der entlarvte Gelehrte wollte Selbstmord begehen; er gab an, daß er durch seine wissenschaftliche Arbeit nicht so viel verdienen konnte, um leben zu können. Beschlagnahmte Karte im besetzten Gebiet. — Die bei Carl Flem- ming und C. T. Wiskott A.-G. in Berlin und Glogau erschienene Karte des besetzten Gebiets ist in diesem Gebiet beschlagnahmt worden, und zwar wegen des bei' der Zeichenerklärung vermerkten Wortes »Ein bruchsgebiet«. Die französische Kriminalpolizei hat in dieser Bezeich nung eine Beleidigung der Besatzungsarmee erblickt. PersonlllnnchrWen. Bcrussjnbiläum. — Herr Max Stephani in Bieden kopf sHessen-Nassau) trat im April 1874 bei Tausch L Behrens in Halle a. S. in die Lehre und ist daher jetzt SV Jahre sm Buchhandel tätig. Nach einer mehr jährigen Wanderzcit, die ihn nach Koblenz, Marburg und Diissel- dorj geführt Hai, gründete er im Jahre >881 die noch jetzt in feinem Besitze befindliche Buchhandlung, di« er in voller Rüstigkeit leitet. Seine Firma erfreut sich im Buchhandel sowohl wie bei ihrer ausge dehnten Kundschaft großen Ansehens und Vertrauens. Wir wünschen dem Jubilar eine noch langjährige gesegnet« Tätigkeit. Jubiläum. - Am 24. April waren LS Jahre verflossen, seit .Herr AlbcrtJacobi seinem Vater i» der Leitung der 1834 gegründeten Verlags- und Sortimentsbuchhandlung Albert Jacobt L Cie. in Aachen zur Seite trat. Seit 1807 leitet er das große Unternehmen allein, das ausicr den oben genannten Zweigen noch Buchdruckerei um faßt. Spezialfach sind Katholika. Berurteitung. — Herr Prokurist Hermann Koctzold i. Ko. B. Koetzold L Co. in Witten, der schon im vorigen Jahre von den Besatzungsbehörden zu vier Monaten Gefängnis verurteilt worden loar, ist jetzt livieder in Abwesenheit) ivegen Aushängens und Ver kaufs von Klugblättern ses handelte sich um Hitler-Postkarten) zu einem Jahr ivesängnis und SVV Goldmark Geldstrafe oom Kriegsgericht in Essen verurteilt worden. Gestorben: im eben vollendete» 52. Lebensjahre in Diefsen an, Ammerse« Herr Verlagsbuchhändlcr H a n s o on W e b e r in M ü » ch « n. In dem Verstorbenen ist eine markante Persönlichkeit des deutsche» Buchhandels dahingegangcn, die neben begeisterter Zustimmung auch heftigen Widerstand gesunde» Hai, wie das bei starken Charakteren immer der Kali ist. Er gründete am 23, November >806 einen Verlag, über dessen Grundsätze er sich selbst in feinem Zwiebelsisch 1918 (Heft 3/4) folgendermaßen ausspricht: »Der Hauptgrundsatz meines Ver lages ist, bei der Herstellung jeden Bestandteil des Buches - Papier, Faden, Druckfarbe usw, — aus dem besten zu beschassenden Stofs zu wählen, mit sorgsamer Liebe bas Satzbild dem dichterischen Inhal: ge mäß zu gestalten und es mit den Bildern zu einem einheitlichen Ganze» zu vereinen». Aus diesem Bestreben heraus sind die vorzüglichen Sammlungen entstanden: die Hundcrtdrucke, die Hundertfiinszigdrucke igemeinsam mit S. Fischer, Verlag in Berlin), die Hyperiondrncke, die Dreiangcldrucke, seiner dle Mappen der vom Künstler signierten Ersl- abzüge aus Japan in einer einmaligen Auflage von je höchstens 15 bis 25 Stück, Hier sind zu nennen: Die Eichendorsf-Mappe lE. Preetorius), die Wassermann-Mappe IHans Meid), die Jean Paul-Mappe sWolo von May), Büchner-Mappe >Wal» von May), Kleist-Mappe sBruno Golbschmidt), Gerstäcker-Mappe (E, Preetorius), Hosfmann-Mappe sG. Königcr), Hervorzuheben ist vor allem »der Zwiebelsisch«, sein« »Zeitschrift über Bücher und andere Dinge«, über die wir ihm wieder selbst das Wort geben können. Im 10. Jahrgang schreibt er: »Der Zwiebelsisch hat nie einer Partei angehört und wird nie einer ange hören. Er ist subjektiv, wie jeder ehrliche Mensch, aber ganz erfüllt von dem Streben, gerecht zu urteilen und von der Sehnsucht nach Frei heit und gemeinsamer,' schaffenden, allen Volksgenossen, zumal den dis heute Unterdrückten nützender Arbeit. Er hat mehr Freunde, als ihn, lieb ist, aber znm Trost auch viel Feinde«, Das ist ganz gewiß richtig, er hat sich weidlich herumgeschlagen, Herr Hans von Weber, bot aber auch wieder die Hand z-nm Frieden, und wenn er linrecht hatte, gab er es ehrlich zu. Ein Blatt hat er nie vor den Mund genommen und oft wnrden seine Worte, wie er selbst sie nennt, «allzu herkulisch«. Aus die treffenden Büchcrbesprechungen im Zwiebelsisch fei noch besonders hingcwiesen. Als im Jahr« 1914 die Münchener Verleger sich zu einer Bereini gung zusammenschivssen, da trat Hans von Weber an ihre Spitze -und hat die Bereinigung bis >918 kraftvoll geleitet: ferner: am 17. April nach schwerem Leiden im 87. Lebensjahre Herr 01 t o Nahmmaeher in- Berlin, Inhaber der Firma seines Namens und des Spezialsortiments für evangelische Literatur und Kunst Nehtwisch L Langewort, daselbst. Der Verstorbene gründete seine Selbständigkeit am 21. April 1883 durch Übernahme von Albert Krügers Buchhandlung in Neu brandenburg, die er oom nächsten Jahr« an unter seinem Rainen führte. Am IS. März 1886 verkaufte er diese Handlung -und siedelte mit seinem Verlag nach Berlin über, wo er am 28. Juni 180V auch die Buchhandlung von Rchtwisch L Langewort erworben Hai: ferner: am 2V. April am Herzschlag Herr Geheimer Kommerzienrat H e i n r i ch B i a g o sch, Scniorches der großen Maschinenfabrik Karl Krause in Leipzig, die »eben anderen besonders Buch binderei-Maschine» herstellt. Dadurch ist der Verstorbene mit den graphischen Kreisen Leipzigs in rege Berbindung gekommen und hat stets darin eine hervorragende Nolle gespielt. Unvergessen ist noch seine Tätigkeit für die »Bngra« >1814), zu deren Entstehen und Gelingen er viel beigetragen hat.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder