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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 14.08.1918
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1918-08-14
- Erscheinungsdatum
- 14.08.1918
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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Redaktioneller Teil. X« 188, 14. August 1918. bietet, so läßt das zwar den ungeheuren Fleiß des Verfassers geradezu ziffernmäßig erkennen, bezeugt seine Quellenkenntnis oderBelesenheit, ist aber zwecklos und erweckt im übrigen den Ein druck der Protzerei. Das istunfein und mutz vermieden werden. Der Druckerei ist also vorzuschreiben, im umbrochenen Bogen die Anmerkungen seitenweise zu zählen, wie das bisher vei Maschinensatz, gleichviel welcher Art, geschehen ist. Dazu ist freilich nötig, die Zeilen des Textes und der Anmerkungen, die übereinstimmende Zählung aufweisen müssen, für den Um bruch neu zu setzen; es ist aber Sache der Druckerei, diesen Nachteil der Setzmaschine auszuschalten, ohne daß dem Auftrag geber dadurch Kosten entstehen. Zeilengutzmaschinensatz ist auch heute noch da am empfehlenswertesten, wo er es von Anfang an war: für »glatten« Satz, d. h. heute, wo wir bis zu sechs ver schiedene Typenarten auf der Maschine haben, für solchen, bei dem es unnötig ist, nachträgliche Übereinstimmungen verschiede ner Stellen vornehmen zu müssen. Denn der Neusatz voller Zeilen schließt die Gefahr neuer Fehler in sich und macht dauernde Nachprüfung und damit Zeitaufwand nötig. — Der Satz der Einzelbuch st oben« Setzmaschine kann wie Hand satz behandelt werden, da ist es also nicht schwierig, die An merkungen seitenweise zu zählen. Nicht oft genug und nicht eindringlich genug kann darauf hingewiesen werden, daß ein Buch, das seinen Text in gefälliger Form darbietet, ein günstiges Vorurteil erweckt und mit freund lichen Gefühlen in die Hand genommen wird. Es ist ein glücklicherweise überwundener Standpunkt, daß ein »ernstes«, »wissenschaftliches« Buch in nüchterner Aufmachung geboten werden müsse, um den Lernenden nicht abzulenken. O nein; gerade das Schöne, Gefällige, Geordnete, das Geschmack und Überlegung Verratende wird anregen und das Saure des Ler nens mildern, wird das Buch gern zur Hand nehmen lassen, wenn nicht die geistige Faulheit das Lesen ohnehin schon als Ungemach empfindet. Wie gern schlagen wir alte Drucke auf, blättern und lesen darin und erfreuen uns an ihrer Abgestinunt- heit! Damit will ich nicht sagen, daß man sie urteilslos als Vorbilder benutzen soll; behüte! Aber sie sollen uns darauf aufmerken lassen, wie die Seiten übersichtlich gefüllt, wie Text und Anmerkungen wohlabgewogen dargeboten werden sollen. Ich benutze die Gelegenheit, um auf einen Mangel in der Anordnung der Anmerkungen aufmerksam zu machen. Die alten Drucke zumal aus dem 1. Jahrhundert nach der Er findung der Buchdruckerlunst waren meist Wälzer in Folio. Als man begann, Stellen und Quellen, Lesarten und Glossen außer halb des Textes zu stellen, setzte man diese Bemerkungen an die Ränder, umrahmte also den Text mit einem zweiten Text aus gewöhnlich viel kleinerer Schrift. War dieser ergänzende Text so überreich, daß er neben dem Haupttext nicht Platz fand, so setzte man ihnunter dem Haupttext fort, und da die damaligen breiten Flächen vielfach in zwei Spalten geteilt wurden, setzte man auch diese unteren Anmerkungen in die Spalten; immer aber so, daß sie gleichen Umfanges waren, also von der ersten Spalte sich auf der zweiten fortsetzten. Das ergab ein wohl abgewogenes Seitenbild: Text und Anmerkungen bildeten je eine lückenlose geschlossene Gruppe. Was ist daraus zu lernen? Betrachten wir die beiden gegenüberstehenden Seiten unserer heutigen Oktavbücher als Spalten der früheren Foliobände, so möchten wir auch die Anmerkungen beider Seiten wieder, wie in jenen, als geschloffene, übereinstimmende Größen darbieten. Es ist ohne weiteres klar, daß so gegenseitig ausgeglichene Gruppen viel ansprechender wirken, als wenn aus der einen Seite 5 Zeilen, auf der andern 25 Zeilen Anmerkungen stehen und demzufolge die größere Textschrift aus der einen Seite weit herunterhängt, auf der andern nur einen geringen Bruchteil einnimmt. Der Ausgleich ist sehr leicht erreichbar, wenn nicht die Anmerkungen jeder Seite für sich, sondern immer die derbeidengegen« überstehenden Seiten zusammen gezählt werden. Das ist ohne Schwierigkeit möglich. Denn der Text und die Anmerkungen beider Seiten sind gegebene Größen, und es handelt sich nur darum, diese Größen gleichmäßig zu verteilen. — Der Einwand, daß man bei dieser Verteilung die zugehörige «90 Anmerkung suchen müsse, ist hinfällig; suchen mutz man auch bei seitenweiser Zählung, und wer mit den Anmerkungen arbeitet, hat auch den Bruchteil Zeit übrig, die Nummer, die er auf der linken Seite nicht findet, auf der rechten nachzusehen oder um gekehrt. (Unbequem und aufhältlich ist es aber, wenn die Anmerkungen an den Schluß des Buches verwiesen oder gar den einzelnen Abteilungen angehängt sind; dann geht es freilich ohne lästiges, störendes und ablenkendes Suchen nicht ab.) Der geschilderten, wohlüberlegten Anordnung begegnet man übrigens gelegentlich schon; ihre allgemeine Anwendung zu empfehlen und damit der Veredelung des Buches an einer bisher kaum beachteten Stelle zu helfen, ist der Zweck dieser Anregung. A. Schäfer. Fünfter Bericht über die Verwaltung der Deutschen Bücherei des Börsenvereins der Deutschen Buchhändler zu Leipzig im Jahre 1917. Mit 7 Abbildungen. Gr. 8«. 24 S.. 4 Taf. Leipzig 1918, Börsenverein der Deutschen Buch händler. Trotz der Ungunst der Zeit, die schwer auf friedlicher Arbeit lastet, kann der fiir das Jahr 1017 vorliegende 5. Jahresbericht der Deutschen Biicherei in Leipzig Befriedigendes melden. Aus seiner knappen, klaren Zusammenstellung gewinnen wir ein Übersichtliches Bild bewegten Lebens, erfüllt von Arbeit und manchen Erfolgen. Freilich dürfen letztere nicht an den überragenden Zahlen gemessen werden, die noch der vorjährige Bericht über das Jahr 1916 bekannt geben konnte; ist es doch kein Geheimnis, in wie hohem Grade die mit August 1914 begonnenen Hemmungen im Buchverlag inzwisckiei» gewachsen sind und wie bedeutend der ihnen entsprechende Rückgang der deutschen Bülhererzeugnng auch neuerdings wieder geworden ist. Immerhin kann der Bericht für das Sammelergebnis von 1917 allein an Büchern einen Zuwachs von 28 713 bibliographischen Einheiten melden, und hierzu kommen fiir die Kriegsliteratur-Sammlung gleichfalls wieder in erfreulicher Menge eingegangene gelegentliche (nicht verlagsmäßige) Drucke (Feldzeitungen, Flugblätter, Mauer anschläge, Aufrufe u. a.), im ganzen 14 802 Stücke, weiter viele Tau sende von Univcrsitäts-, Schul-, Vereins-, Patent- und anderen amt lichen Druckschriften (genau 10 481), mit deren andauernd regel mäßigem Einlauf unermüdliche Werbearbeit gute Erfolge erzielt hat. Eine Zählung am 2. November 1917 ergab das Vorhandensein von rund 136 000 Buchbinderbänden, 2500 Kapseln mit kleineren Druck sachen, 1500 Karten- und Tafelwerken, also einen Bestand an biblio thekstechnisch fertiggemachtcn Drucken, der inbetracht der unerwartet großen Anfangsschwierigkciten als ein befriedigendes Ergebnis an gesehen werden darf. Den größten Teil ihres Zuwachses verdankt die Deutsche Bücherei dem Verlagsbuchhandel. Tie Zahl der Verleger, die sich bereit erklärt haben, ihre gesamten Verlagswerke kostenlos zu überweisen, hat sich auf 2741 erhöht. Von weiteren 2041 Verlegern empfing die Bücherei wertvolle Geschenke. Allein dem Bnchverlag verdankt sie im Berichts jahre den Eingang von 18 054 Bänden. Immerhin fehlt noch die Unterstützung mancher Verleger. Namentlich hatten große Lücken im Zeitschriftenbestande eine gründliche Nachforderungs- und Werbe arbeit nötig gemacht. Ihre Durchführung hat den bemerkenswerten Erfolg gehabt, daß sich die Zahl der in der Deutschen Bücherei vor handenen Zeitschriften im Berichtsjahre um ein volles Tausend ge mehrt hat und der Bestand von 18 500 auf 19 500 gestiegen ist. Dieses Gesamtergebnis ist um deswillen von einigem Reiz der Überraschung, weil es den bei Gründung der Bücherei auf höchstens 9000 geschätzten Bestand der deutschen Zeitschriftenlitcratur um mehr als das Dop pelte übersteigt. Das »Bücherverzeichnis« des Börsenvereins hatte davon den Vorteil, daß die »Bibliographische Abteilung« bei dieser Gelegenheit 1200 neue, ihrer Kenntnis bisher entgangene Zeitschrif tentitel feststellen konnte. Der Kreis der Behörden, Schulen und anderen Stellen, die an der Sammelarbeit der Deutschen Bücherei mitznwirken bereit sind, wie auch der der zahlreichen Institute, Vereine, Ge sellschaften nsw. mit gelegentlichen Veröffentlichungen konnte erweitert werden. Von Privatdrucken kamen 38 Sendungen herein; 9 wurden für später zugesagt. Dank opferbereiter Beisteuer vieler Verleger ist es auch gelungen, die Handbibliothek im großen Lesesaal mit weiteren zum Teil recht kostbaren Werken auszustatten. Dieser wertvolle Zuwachs belief sich auf 964 Werke in 3625 Bänden. Die innere Ausschmückung des Hauses hat weitere Fortschritte gemacht. Hochherzigen Stiftern ans dem deutschen und österreicht-
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