rnat) j0r Mit-:: (nur ganz) Mltgl. ISO.-. Mchtmttal. 200.—. - m eia. Bedarf tt 6teliegcf.0.10o.S. Lhtfsre.Govllhv0.10. Destellz.j.Mitgl. u. ! Mitglieder S.-.:r<Nicktmitgl.d.S.0.20. — Ittusl,-. 1'vIIr Mltgl. 1. S. 100.-. ) . ig e. S. 3S0 viergejp. «petitzeil. — Mitgliederpreis: Die N Beil werden nicht anqen. —^Deideri. « Seile 0.15. V, H. 50.—. ^ 6. 2S.—. ^S. 13.25. «Nichtmitgl.-:: Lrf.-Drt Leipzig. «Rationier, d. D.-Dl.-Äaumes. sowie ! eis: Die Seile 0L0. >/, S. 1<X>.—. ' « 6. 52.—. »/«6. 2ö 50. N «preioftelg.auch odnebes. Mittell. in, Eintels, federz. vorbeh. Nr. si. Leipzig, Freitag den 6. Februar 1925. 92. Jahrgang. Hterrruum V»a »» »sehrv e i- 8 Sin Gbe- und Wellanschauungsroman Gruft von wolzogen Dev Gvrßetzev Ein Roman vom Leiden des Wahrhaftigen 490 Seiten. Ganzleinen M. r.Sv Jahrhundertwende. Hoch schlagen die Wellen deS gelsttgen und gesellschaftlichen LebenS: die Ideen Nietzsches lassen eine Sturmflut gegen die brüchigen Wälle feiger Kulturlüge und konventioneller Gleichgültigkeit anbranden. Nimmt eS da Wunder, daß auch daS stärkste Lebensschiff, wenn eS in diese Strudel htneinsteuert, in allen Fugen er zittern muß und zu kentern droht? Graf Bessungen wird vom Dichter als ein Mann bezeichnet, der vor dem Sturmwind Zarathustras dte Segel nicht strelcht. Sein EthoS steht durchaus jenseits vom .Gut und Böse* des Christentums oder überhaupt eines DogmaS. Ihn leitet nur daS Sittengeseh tn seiner Brust. Man könnte darüber streiten, wie weit er berechtigt ist, seinen gewaltsam auftauschenden Trieben nachzugeben. Dle Ehe und das Verhältnis der Geschlechter erscheint tn greller Beleuchtung. Die Formen sind er starrt, und wo sie zerschellen, hinterlassen sie brennende Wunden,- neue Form wlrd unter Schmerzen geboren. ES Ist die Größe und zugleich die Tragik dieses Grafen Bessungen, daß er sich stets zu seinen Irrungen bekennt, fle bis tn ihre letzten, schwersten Folgen verantwortet und seinem Verhängnis nie durch einen Kompromiß auSweicht. ES ist fast, als bereite ihm die Sühne eigner Schuld und die Unabhängigkeit von christlichem Erlösungsbedürfnis die Genugtuung, sich dem Zarathustra-Ideal zu nähern. Dieser Mann würde — der Dichter bringt daS überzeugend zum Ausdruck — nicht anders handeln können, hätte er sein Leben noch einmal zu beginnen. Aber zerbricht die Idee deS Übermenschen, die für ihn von so großer Bedeutung Ist, nicht gerade daran, daß unser Wille doch nur tn begrenztem Sinne frei ist und der Weg deS Schicksals ln der Richtung ererbter Anlagen von unserem Blute vorgezelchnet wlrd? Wird sie nicht Immer nur Ziel bleiben, ohne je Erfüllung zu werden? So ist denn auch verständlich, wenn der Verfasser im Nachwort sagt, seine Einstellung zum Christentum und zu vielen anderen Dingen habe sich Inzwischen wesentlich geändert. Nichtsdestoweniger ist dieser Roman ein wertvoller Beitrag zur GelsteSgeschichte des beginnenden 20. Jahrhunderts. An Leben und Gegenwärtigkeit hat er nichts elngebüßt, da auch tn unseren Tagen dle Probleme »Liebe*, »Ehe*, »Christentum*, »Sinnlichkeit*, »Sittlichkeit* noch immer gären. Aber nur reife Menschen sollten daS Buch lesen, solche, dte den Anblick der Wahrheit und der Wirklichkeiten zu ertragen vermögen, ohne sie als Erzkeherel anzusehen. Früher erschienen, E. v. IVolzogeN, Wie ich mich ums Leben brachte. Erinnerungen. Halbleinen geb. M. ö. - — Kraftmayr. Roman reine» M. s.— Rabatt ZSA, / Partie (ausnahmsweise auch gemischt) 9/S / 2 Expl. mit 40°/-- Ztirn so. Geburtstag des beliebte« Zünftlers Börsenblatt f. de» Deutschen Buchhandel. 82. Jahrgang