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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 02.06.1924
- Strukturtyp
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- 1924-06-02
- Erscheinungsdatum
- 02.06.1924
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- Deutsch
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M 128, 2. Juni 1024. Redaktioneller Teil. Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. 7806 den Bedürfnissen dieser Industrie in weitestem Matze Rechnung und veranstaltet sehr häufig nach dem Abendkonzert Tanzabende, bei denen die verschiedensten Schallplattensabriken ihre Tanzkapellen spielen lassen. Eine ganz merkwürdige Pressenotiz fiel mir aber vor einigen Tagen in die Hände. In Amerika soll angeblich infolge der Aus breitung des Rundfunks das Ausleihen von Büchern in amsrika. Nischen Leihbibliotheken ungeheuerlich zurückgegangen sein. Ob dies wirklich mit dem Rundfunk zusammenhängt. erscheint doch recht fraglich, denn die Kreise, die die aufgefllhrten Leihbibliotheken be nutzen, in denen, wie es wörtlich heitzt, »keine Leihgebühr erhoben wird», dürsten auch kaum zuhause Empfangsapparat« stehen haben, die ihre Zeit derart beanspruchen, datz sie das Lesen von Büchern ein stellen. Um kaufkräftiges Publikum handelt es sich also hier unter keinen Umständen, selbst wenn an der Notiz etwas Wahres sein sollte. Die Sendegesellschaften müssen bei der Annahme der Vorträge natürlich sehr vorsichtig sein, da wir, wie eingangs erwähnt, jede Reklame, die Selbstzweck ist, grundsätzlich abgelehnt haben. Für uns ist lediglich der künstlerische und erzieherische Wert matzgebend. Lätzt sich hiermit eine Werbung vereinbaren, wie dies bei der Buch werbung der Fall ist, dann läßt sich darüber sprechen. Der deutsch« Buchhandel, namentlich der Sortiments- Buchhandel, hat in verschiedenen Städten in den letzten Jahren zu einer Art der Werbung gegriffen, die man als Vorläufer der Werbung durch den Rundfunk bezeichnen kann. Wo Sortiments buchhandlungen geeignete Räumlichkeiten besaßen, ließen di« Be sitzer Vorträge und Vorlesungen aus Werken stattfinden. Dies konnte natürlich nur. vor einem sehr geringen Auhörerkreis ge schehen. Diese Vorträge haben sich, soweit mir bekannt ist, als sehr zugkräftig erwiesen. Einen Zuhörerkreis, wie ihn heute der Rund funk bietet, dürfte aber «ine vertausendfachte Werbekraft darstellen. Zu den Vorträgen muß man hingehen: Unbequemlichkeit, Kosten und Risiko. Der Rundfunlvortrag wird gehört. Gewiß, man kann den Apparat abstellen. Aber wenn der Vortrag dem Thema nach nur irgendwelches Interesse bietet, wird er gehört; und wenn er dem Inhalte nach interessiert, wird er auch zu Ende gehört. Ich darf hier an «ine verpatzte Gelegenheit anknllpfen. An Cäsar Flaisch- lens Geburtstag. Hier wäre ein Cäsar Flaischlen-Abend am Platze gewesen: eine kurze Schilderung des Werdegangs des Dichters, Re zitation und Gesang von Liedern, deren Texte von Flaischlen stam men. Einen solchen Abend würden wir stets als Konzertabend einlegen. Vor allem ist es aber notwendig, daß auf neuerscheinende Werk«, di« die Allgemeinheit interessieren, hingewiesen wird. Das Inserat ist, so gut es auch sein mag, tot. Lebendig ist die Sprache. Die Möglichkeiten, die in dieser Propaganda liegen, sind außer ordentlich grotz und reichen bis in das Heim, wo fast niemals einer, sondern stets mehrere am Lautsprecher oder Kopfhörer lau schen. Wir haben bereits begonnen, allerdings ohne jede beson dere Werbung, literarisch« Abends zu veranstalten, und es ist gute Vorarbeit geleistet. Wir haben es daher mit außerordentlicher Ge nugtuung begrüßt, daß der Buchhändler-Börsenverein, die Spitzen organisation des deutschen Buchhandels, es in die Hand genommen hat, als Mittelsperson zwischen uns und dem Verlag zu arbeiten. Schon allein di« Regelung der pekuniären Frage ist, wenn ich so sagen darf, für beide Teile auf das angenehinste gelöst, da einmal Sie die Gewißheit haben, daß Ihre eigene Organisation Sie be stimmt nicht übervorteilt, während w i r die Sicherheit haben, in ge meinsamer Arbeit unfern Hörern Darbietungen von hohem künst lerischen und kulturellen Wert zu senden, zu gleicher Zeit aber auch der Puchwerbung neue Wege zu weisen. Noch eines möchte ich hinzufügen: Wenn es sich nicht um Ver anstaltungen wie den leider verpatzten Flaischlen-Abend handelt, der an Stelle eines Abendkonzerts treten würde, sondern um Vorträge, so ist eine Zeit von 15 bis 20 Minuten angemessen. Länger kann man die Teilnehmer nur schwer an Kopfhörer und Lautsprecher ohne Unterbrechung fesseln. Im übrigen wird es einer eingehen den gemeinsamen Arbeit bedürfen, um neue, wirksame Wege für eine möglichst durchschlagende Werbung für den Buchhandel zu finden An uns soll es nicht fehlen. (Schluß der Vorträge folgt.) Börsenblatt f. den Deutschen Buchhandel. V1. Jahrgang. Bereinigung schönwissenschaftlicher Verleger. Protokoll über die Hauptversammlung vom IS. Mai 1924. Anwesend waren LS Verleger. Zu Punkt 1: Jahresbericht des Vorstandes. Der Vorsitzende eröfsnete die Sitzung und gab eine allgemeine Übersicht über die im letzten Jahr geleistete Arbeit, insbesondere über die spezielle Tätigkeit bei der Mitwirkung an Sitzungen in drei Ministerien, Z.u Punkt 2: Kassenbericht des Schatzmeisters. Herr Briese gab seinen Kassenbericht, der ein Defizit von 6 Milliarden Mark aufwies. Herr Staackmann gab, auch im Namen von Herrn Hauschild, davon Kenntnis, daß der Bericht geprüft und für richtig befunden worden ist. Eine Entlastung des Schatzmeisters wurde beantragt und genehmigt. Zu Punkt 8: Festsetzung des Iahr es b-e t tra ges. Im Anschluß an Punkt 2 wurden die Erhöhung des Jahresbeitrages für das Jahr 1924 auf 1V.— MI., sowie die Erhöhung des Eintritts geldes gleichfalls lauf 10.— Mk. einstimmig angenommen. Zu Punkt 4: Neuwahl des Schatzmeisters, der sa tz N'Ngsg emä ß auss ch-eid-e t. Da Herr Briese satznngsgemäß als Schatzmeister ausscheidet, legte er dieses Ami nieder, und der Vorschlag, Herrn Jaenfch in Firma H. Haesfel als Schatzmeister zn wählen, wurde einstimmig angcnommen. Zn Punkt 5: Vorlegung des Schiedsgerichts- Vertrages. Der Vorsitzende legte einen Entwurf von Herrn vr. Bnlcke für die Fassung des Schiedsgcrichtsverirages vor und bat »m eine prinzipielle Stellungnahme für dieses einzurichtcndc Schiedsgericht. Diesem Schieds gericht sollen, bei Zustandekommen eines Vertrages, alle Streitigkeiten zwischen Verleger und Antor übertragen werben. Es entspann sich eine leibhafte Diskussion, die in der prinzipiellen Stellungnahme für den Schiedsgerichtsgedanken endete, Einzelheiten Mer weiteren Ver handlungen vorbehielt. ZuPunkt S: A u to r e n ho n o ra re und A uf w« rtung sfr ag e. Die Aufwertungssragc wurde vorweg behandelt, da sie ja grund sätzlich durch die Stabilisierung der Währung in die bestimmte Bahn gewiesen war. Über das Thema Autorenhonorare entspann sich gleichfalls eine sehr lebhafte Diskussion, an der sich u. a. die Herren vr. Schumann, Bergmann, Nsumann, vr. Küpper, Brockhaus beteiligten. Um zu dieser Frage Stellung nehmen zu können, mußten die allgemeine« Spesen und Unkosten gestreift werden, die Unkostenquote von 2SA, die von Herrn Eohn in Vorschlag gebracht war, wurde einstimmig als zu niedrig befunden. Hinsichtlich der Autorenhonorarsrag« billigte der Verlag im allge meinen als Höchslhonorar ISA vom Erlös. Zu Punkt 7: Besprechung des Gesetzentwurfes über die Bekämpfung der Schmutzliteratur. Dieser Gesetzentwurf wurde verlesen, und der Vorsitzende äußerte sich dahin, daß der Entwurf wahrscheinlich in dieser Form vom Ministerium dem Reichstag vorgelcgt werden würde. Herr Jansscn sprach zum Schutz der Jugend sich noch nachdrücklich für dieses Ge setz aus. Zn Punkt 8: Besprechung des Punktes 7 der Tages ordnung der V c r l e g e r ve r e i ns - H a up t v c r s a m m l u n g tzwei Vorsitzende statt eines). Zu diesem Punkte übernahm Herr vr. Küpper das Referat, auf das -ein näheres Eingehen sich erübrigt, nachdem Herr vr. Küpper sich dankenswerterweise hat bercitfindcn lassen, d!e Wahl zum alleinigen Ersten Vorsteher anzunehmcn. Zn Punkt 9 : Besprechung des Punktes S der Tages ordnung der Börsenvereins-Hauptversammlung (Referent: Herr vr. Werner Kktnkhardt). Da Herr vr. Werner Klinkhardt, der das Referat ZN diesem Punkt übernommen hatte, nicht anwesend war, wurde dieser Punkt nur kurz gestreift. Zn Punkt 10: Verschiedenes. Es wurde vom Vorsitzenden vorgeschlagcn, alle Firmen, die dem Vorstand als den Ladenpreis unterbietend bekannt werden sollten, den Mitgliedern der Vereinigung sofort namhaft zu machen. Die Versamm lung beschloß einstimmig dem Vorschlag entsprechend. 1014
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