Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 06.06.1924
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1924-06-06
- Erscheinungsdatum
- 06.06.1924
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19240606
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-192406068
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19240606
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1924
- Monat1924-06
- Tag1924-06-06
- Monat1924-06
- Jahr1924
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
132, 6. Jum 1924. Redaktioneller Teil. Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. 8039 inäßig zahlreiche Verkäufer auf Kunden harrten. Zu den nicht durch weg Befriedigten gehörte auch der Vcrlagsbuch h anbei. Es gab darunter große Firmen, die sogar im Gegensatz zu der Frankfurter Messe recht gut abgcschnitten haben und beschlossen, die Kölner Messe im Herbst und Frühjahr regelmäßig zu beschicken. Andere Verleger waren weniger begeistert, weil die Käuser nicht zahlreich genug waren. Ursache and Wirkung waren in dieser Beziehung nun manchmal vertauscht. Die Sortimenter der Provinz waren nicht in, Massen er schiene», w c i l d i e V e r l e g e r s i ch z n w c n i g b e t e i l i g t hatten Und das war in der Tat der Fall. Ich weiß nicht, auf welche Ursache das zurückzuführen ist. Man sagte mir, -manche wären aus Platz mangel abgewiesen worden; aber dann lag doch wohl die Schuld an zu später Meldung. Eine andere Ursache mag auch wohl auf die Messe- leitung zurückzuführen sein,'die es an Propaganda im Buchhandel hat fehlen lassen; sie -hatte es -»nicht nötig«. Und aus Kölner Buchhänöler- kreisen wurde diese mangelnde Propaganda nicht ersetzt oder unterstützt, weil man hier als Sortimenter »kein Interesse« an der Messe hatte. Man glaubte allerdings früher in weiten Kreisen die Messen, die aus der Zeit der Verkehrsnot stammten, als überholt und veraltet in unserer Zeit entbehren zu können, aber Probieren ging auch hier über Studieren. Die Praxis hat die Theorie wie so oft Lügen gestraft, und damit muß inan eben rechnen. W e n n aber die BnchhandelSmesse noch einen Zweck hat, so muß sie wie in Leipzig auch in Köln an, die Höhe der Leistungsfähigkeit gebracht werden. Daß dies Arbeit voraussetzt, bedarf keiner Erläuterung. Diesmal war in Köln gar keine besondere geschlossene Abteilung Buchhandel zustandcgekommen, sondern der Verlag war mit dem Papierhandel, den Kartonnagen- und ähnlichen Geschäften zusammeuge- tan. Das mar in diesem Falle nicht einmal schlimm; dem, nun kamen wenigstens die Kleinhändler der »verwandten Branchen« mit dem Buchhandel zusammen, wodurch manches Gelegenhcitsgeschäft zustande kam. Aber ideal ist natürlich dieser Zustand nicht und muß künftig ge ändert werden, wenn die Vorbedingung, die regere Beteiligung des ge samten Verlagsbuchhandels, gegeben ist. Dann wird aber auch die Be teiligung der Sortimenter aus dem Westen ganz anders werden, als sie dieses erste Mal gewesen ist. Nur muß man sich darüber klar sein, daß diese Entwicklung der Buchhändlcrm-esse in Köln auf Kosten der anderen westdeutschen Messen und einigermaßen selbst der Leipziger stattfinden wird. Wenn der westdeutsche Sortimenter zweimal im Jahre in Köln seinen Bedarf an Neuerscheinungen decken kann, so ist sein Bedürfnis überhaupt be friedigt. Denn nach Köln kommen sie alle gern, habe ich schon gesagt. Im Frühjahr und Herbst, wenn die Blüte lacht und man »Tränbche schneidt«, ist der Anfang und der Schluß der Reisezeit, wo man das Nützliche mit dem Angenehmen verbindet. Ter Rhein lockt mit seinen Schönheiten, und die Großstadt zieht an mit ihren Vergnügungen und ihrem geistigen und künstlerischen Leben. Es ist gar keine Frage, daß die Kölner Messe auch für den Buch handel von großer Bedeutung werden kann. Mehrere Vorbedingungen sind freilich dazu nötig. Eine geht die Messeleitung an; sic muß für genügend Raum sorgen. Es ist zwar sofort mit dem Bau eines großen neuen Gebäudes begonnen worden, in dem fünfzehnhundert Aussteller Platz finden werden. Aber bis zur Septembermesse wird cs noch nicht fcrtiggestellt sein und durch provisorische Bauten ersetzt werden. Vorläufig müßte in der Buchhandelsabteilung ein Marimalraum fest gesetzt, andererseits aber die möglichst zahlreiche Beschickung propagiert werden, nicht nur von seiten der Messe, sondern auch vom Buchhandel selbst; ich denke hier in erster Linie daran, daß der Verein Kölner Buchhändler diese Sache einmal in die Hand nehmen sollte. Die Messeleitung, mit der ich die Angelegenheit besprach, bezwei felte, daß der Leipziger Verlag, der es jetzt so bequem habe, die Kölner Messe beschicken werde. Ich glaubte diese Befürchtung mit dem Hin weis beseitigen zu können, daß in Leipzig doch tüchtige Geschäftsleute sitzen, die ihren Vorteil erkennen könnten und wahren würden. Soll Leipzig etwa Berlin das Geschäft im Westen allein überlassen? Kurzsichtig wird man in der sächsischen Buchhandelszentrale nicht sein. Haben wir nicht am Rhein und im Westen eine Fülle von großen Städten mit großen und kleinen Sortimenten, die alle nach Köln gravitieren? Da müßte es doch wunderlich zugehen, wenn sic sich vor einer Kölner Buchhändlermesse verschließen wollten, wenn diese gut beschickt und gut organisiert wäre. Allerdings eins ist nötig: Arbeit! Was nun die vergangene Messe anbetrisst, so war das Buchangebot, wie gesagt, zu beschränkt; dennoch hatten die erschienenen Verleger gute und schöne Auslagen zustande gebracht. Und wie die Stände verstreut waren, so war auch die Ausführung in dem offiziellen Katalog unter den Titeln »Bücher aller Art« und »Verlagsanstalten nach dunklen Gesichtspunkten verteilt. Verhältnismäßig gut war der Kunstverlag vertreten; mit welchem Erfolg, konnte ich nicht mehr erfahren. In Anbetracht der außergewöhnlich un-giiustigen Zeitverhältnisse kann man wohl feststellen, daß die Messe und auch der Buchhandel gut abgeschnitten haben, sodaß die Hoffnung nicht unberechtigt erscheint, daß auch für den Buchhandel - Verlag und .Sortiment - Vorteilhaftes für die Zukunft erwartet werden darf. * » » Weiter wird uns aus Köln über die erste Messe geschrieben: Tie erste Kölner Messe hat für den, der ihre Bedeutung nicht nur auf privat- und volkswirtschaftlichem Gebiet sah, einen wenig erfreu lichen Eindruck hinterlassen. Sie wurde zunächst fast ausschließlich von der Maschinen-, Textilindustrie und Braunkohle beherrscht. Hierin kam zweifellos die Hauptproduktiou des westdeutschen Industrie-Gebiets zum Ausdruck. Aber von der ersten: großen Rheinischen Messe hätte jeder, der das Deutschtum am Rhein mit Frankreich im Kampf sieht, er wartet, daß sie einmal die knlturcllen Gesichtspunkte ganz besonders in den Vordergrund schob und zum andern sich der Verpflichtung, das Prestige des deutschen Volkes über den augenblicklichen Pfennigerfolg zu stellen, bewußt blieb. Dieses Prestige wurde zweifellos durch den in drangvoller Enge aufgebauten Wust von Waren, zwischen denen sich unübersehbare Menschenmasseu wie auf einer Kirmes drängten, nicht gefördert. Es fehlte an Würde, Stolz und Ernst. Noch bedauerlicher war das Versagen der Messe auf kulturellem Gebiet. Es wurde vielleicht durch die Zurückhaltung des deutsche n Verlags gefördert. Ich kann mich aber auch keiner eindring licheren Propaganda des Meßamts für eine Beteiligung desselben ent sinnen. So stellten nur wenige und fast nur rheinische Verleger aus. Unb dieses Wenige ging — in diesem Teil der Messe hat das Meßamt völlig versagt — in einem Allerlei von Schreibpapier, Kartonnagen. Klosettpapier, bunt verstreut, unter. Engste Winkelwege, keine Über sicht! Ein beschämender Eindruck, der im Interesse des deutschen Buches und des deutschen Geisteslebens am Rhein ohne weiteres wünschen ließ, daß sich der deutsche Verlag unter solchen Umständen an dieser ersten Kölner Messe überhaupt nicht beteiligt hätte. Wenn nun aber im Interesse des Deutschtums am Rhein eine besonders starke Beteiligung des deutschen Verlags an der Kölner Messe ohne Zweifel erwünscht und erforderlich ist, so muß der deutsche Buchhandel ganz all gemein eben dafür sorgen, daß seine Interessen vom Meßamt ge würdigt werden. Ein Mcssebeamter, der mit dem Zollstock die größte Masse Platzmiete errechnet, ist vielleicht überhaupt nicht der beste Arrangeur, für eine Buchmesse aber sicher nicht. Es müssen eben Fachleute gehört werden. Soviel ich in Erfahrung bringen konnte, hat sich das Meßamt nicht bewogen gefühlt, den Srtsverein Kölner Buchhändler zu hören. Andere Bcrussgruppen dürsten gehört wor den sein. Wie dem auch sei, ich meine: hier am Rhein, auf hart umstrit tenem Grenzboden, hat der deutsche Verlag eine Ausgabe und eine Pflicht. Er erfülle sie! Wenn das Kölner Messeamt für die Kultur aufgabe des deutschen Buches am Rhein noch kein Verständnis haben sollte, so wird es dem deutschen Verlag zukommen, sich um so mehr dafür einzusetzen. Köln, Ende Mai 1924. Eisenreich i. Fa. Herrn. Schaffstcin Verlag. Wöchentliche Uderstcht über geschäftliche Einrichtungen u. Veränderungen. Zusammengestellt von der Redaktion des Adreßbuches des Deutschen Buchhandels. Abkürzungen: H — Mitglied des B.-V. u. eines anerkannten Vereins — * — Mitglied nur d. B.-V. — s--*> — Fernsprecher. — TA.: — Tele grammadresse. — V — Bankkonto. — 'd' — Postscheckkonto. — f — In das Adreßbuch neu aufgenommene Firma. — B. — Börsen blatt. — H. — Handelsgerichtliche Eintragung (mit Angabe des Erscheinnngstages der zur Bekanntmachung benutzten Zeitung). — Dir. — Direkte Mitteilung. 26.-31. Mai 1924. Vorhergehende Liste 1924, Nr. 126. KA bigt, E m i l, W i c s b a d e n. Leipziger Komm, jetzt: Cnobloch sB. 127.) bA d a s t r a - V e r l a g, L i n d h o r st (Sch.-Lippe). Verlag christl. Lit. n. Kunst. Gegr. l./l. 1923. (TA.: Adastraverlag Lindhorst Schaumb.-Lippe. — D Darmstädtcr u. Nationalbank, Stadthagcn. Hannover 66 461.) Inh.: Heinrich Heidorn. Leipziger Komm.: xv. Wallmann. (Dir.) 1044'
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder