Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 06.06.1924
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1924-06-06
- Erscheinungsdatum
- 06.06.1924
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19240606
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-192406068
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19240606
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1924
- Monat1924-06
- Tag1924-06-06
- Monat1924-06
- Jahr1924
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
132. 6. Juni 1924. Redaktioneller Teil. Börsenblatt f. b. Dtfchn. Buchhandel. 8041 auf dem besten Wege sind, die alte Blüte des Geschäfts wieöerzugewin- nen. Sie können daher mit Stolz und Freude auf das Erreichte zuriick- blicken und guten Mutes im Vertrauen auf ein sicheres Gelingen ihrer Aufgabe in die Zukunft schauen. Gcschäftsaussicht. — Das Amtsgericht Berlin-Schöneberg, Abt. 9, teilt uns folgenden Beschluß mit: Dem Anträge der Firma Hans Heinrich Tillgner Verlag in Berlin W., Lützowstraße 15, auf Anordnung der Geschäftsaufsicht zum Zwecke der Abwendung des Konkursverfahrens gemäß der Verordnung vom 14. Dezember 1916 und 8. Februar 1924 wird heute (24. Mai) 11 Uhr 35 Minuten vor mittags stattgegeben. Zur Beaufsichtigung der Geschäftsführung der Schuldnerin werden bestellt: 1. Herr Handelsrichter Heinrich Worms, Berlin W. 50, Geisberg straße 18a, 2. Herr August Belter, Berlin-Schöneberg, Haberlanöstr. 3. Zu Mitgliedern des Gläubigcrbeirats werden bestellt: 1. Fabrikbesitzer Georg Wübben in Neubabelsbcrg, Augustastr. 3, 2. Verlagsbuchhändler Karl Voegels, Berlin NW. 23, Klopstockstr. 12, 3. Rechtsanwalt und Notar B. von Wrese, Charlottenburg 2, Uh- landstraße 188, als Vertreter der Firma Gerhard Stalling L Co. A.-G. in Oldenburg. 4. Kaufmann Richard Labisch in Charlottenburg, Friedbergstr. 3. Anmeldungen irgendwelcher Forderungen bei Gericht können nicht stattfinden. Vortrag. — In Hamburg veranstaltete der Hansa-Buch handel (Carl Henry Hoym) 24, Jfflandstr. 85, am Freitag, dem 30. Mai 1924, einen wohlgelungenen Vortragsabend mit Hans Fleischer. Der Künstler las oder sprach Dichtungen von Robert Garbe, Otto Franz Grund, Paul Schurek, Tarnow, Hinrich Wricde u. a. — Am Freitag, dem 6. Juui 1924, spricht Helmuth Sterli Märchen von Andersen. Zollfreie Einfuhr von Büchern für christliche Bibliotheken in das besetzte Gebiet. — Nach einer Entscheidung des leitenden Zollaus schusses bei der Interalliierten Nheinlandkommission können Bücher, die für christliche Bibliotheken bestimmt sind, ohne jegliche Zoll- bclastung ins besetzte Gebiet in Postpaketen eingeführt oder aus dem besetzten Gebiet ausgeführt werden. Es ist jedoch — wie die Jndustrie- und Handelskammer zu Düsseldorf mitteilt — erforderlich, daß für diese Sendungen bei den zuständigen Stellen eine Zu- oder Ab laufbewilligung eingeholt wird, die unentgeltlich erteilt wird. Postpakete nach dem Laargcbiet und Luxemburg. — Vom 1. Juni an werden folgende Gebühren erhoben: ^ ^ ^ ^ dringendes Sperrgut dringend Sperrgut bis 1 dg — Fr 70 C., I Fr I S C., I Fr 60 C., 2 Fr SS C„ über 1 „ s „ I I „ 7S „ 2 „ SO „ 4 „ 75 „ 5 „ 2 „ - „ S „ 7S „ S „ SO „ 10 „ 7S „ 10 >, IS „ 3 „ SO „ 6 „ 7S „ 10 „ — IS „ 7S „ 1b „ 20 „ 4 „ 60 „ 8 ,, SS „ 13 „ 30 „ 26 „ 3S „ b) für Pakete nach Luxemburg: direkter Leitweg! dringendes Sperrgut dringend Sperrgut bis I dg — Fr 70 C,, - Fr. 95 C.. I Fr. 60 C., I Fr 8S L über 1 „ S „ 1 „ „ 1 „ 40 „ 2 „ KO „ 2 „ SO 6 >o „ s „ - „ 2 „ 90 „ s „ so „ 6 „ 40 „ 10 „ IS „ 3 „ SO „ 5 „ 15 „ 10 „ — „ 14 „ 20 „ 15 „ 20 „ 4 „ 60 „ 6 „ 80 „ 13 „ 30 „ 4« „ S0 „ Leitweg Schweiz und Frankreich: bis 1 kg 1 Fr. 30 C. über 1 „ 5 „ 2 „ — „ „ 6 „ 10 „ 3 „ 80 „ Gegen den Wettbewerb der Rcjchsdruckerci. (Vgl. Bbl. Nr. 123 u. 126.) — Die berechtigten Angriffe aus Verleger- wie Buchdruckerei besitzerskreisen gegen das Geschäftsgebaren bzw. den Wettbewerb der Ncichsdruckerei hat, wie vorauszusehen war, die Reichsdruckerei zur Erwiderung auf den auch von uns erwähnten Artikel der »Zeit schrift« veranlaßt. Unter Berufung auf das Preßgesetz sandte sie der letzteren eine längere Zuschrift, in der acht Punkte des Zeitschrift artikels als unwahr bezeichnet werden. Unter Übergehung der neben sächlichen Berichtigungspunkte erwähnen wir die Behauptung, es sei unwahr, daß die Neichsdruckerej diktatorisch die Kündigung sämtlicher Börsenblatt f. den Deutschen Buchhandel. S1. Jahrgang. Verträge der Behörden mit der Privatinöustrie und Überleitung aller Druckarbeiten an die Neichsdruckerej verlangt habe. Des weiteren be zeichnet die Reichsdruckerei es als unwahr, daß sie neuerdings einen eigenen Zeitschriftenverlag eröffnet habe und daß sie Sonderausgaben von Gesetzestexten veranstalte. Gegenüber den Berichtigungsversuchen der Neichsdruckerej wartet aber die vorhin genannte »Zeitschrift«, das Organ des Deutschen Buchdrucker-Vereins, mit einem Material auf, das nur zu deutlich beweist, wie sehr die Abwehr gegen den Wettbewerb der Reichsdruckerei berechtigt und wie lendenlahm die »Berichtigung« ist. Es wird da zunächst ein Brief der Reichsdruckerei veröffentlicht, den sie vor kurzem an eine große Anzahl von Banken verschickt hat. In diesem Briefe wird die Einschränkung des Banknotendrucks hervor gehoben und auf das zuverlässige Personal und die leistungsfähigen Sondermaschinen hingewiescn, die für beste und sachgemäße Ausfüh rung jeder Art Wertpapiere, Aktien, Obligationen, Scheckhefte usw. bürgen. Eingehender werden dann noch die besonderen Vorzüge ge schildert, die den Auftraggebern von Wertpapierdruck usw. geboten wer den. Es handelt sich also um einen großzügig inszenierten, Wettbewerb mit der Privatindustrie. Nachdem die »Zeitschrift« die abwehrende Stellungnahme des Verlags buchhandels gegen die Neichs- druckerei unterstrichen hat, veröffentlicht sie mehrere Schreiben von pri vaten Firmen, welche sich bitter über den Wettbewerb der Neichs- druckerei beschweren. In einem dieser Schreiben heißt es u. a.: »Unsere Firma ist seit mehr als 50 Jahren nur auf den Verkehr mit den preußischen Staats- und vielen Reichsbehöröen eingestellt gewesen. Wir haben für einen großen Teil der Behörden, für die Reichswehr, für die Landjägerei, Sicherheitspolizei usw. ein Lager von nahezu 3000 Arten Formulare unterhalten .... Seit mehr als zwei Jahren haben wir alle diese Behörden auf Anordnung der Ncichsdruckerei bzw. der ihr Vorgesetzten Ministerien verloren .... Wir haben Gelegenheit gehabt, Rundschreiben u n d Cr l a s s e der Ncichsdruckerei einzusehen, in denen kategorisch das Vergeben der Aufträge an die Privatindustrie verboten wurde . . . Der Effekt war der, daß die Reichs druckerei etwa vier bis sechs Monate nach Lieferung der Ware eine Rechnung in drei- bis vierfacher Höhe einreichte . . .« Eine Char lottenburger Firma, der Jahre hindurch sämtliche Druckaufträge des Neichswirtschaftsgerichts überwiesen wurden, hat alle diese Aufträge verloren, da sie ausschließlich an die Reichsdruckerei übergegangen sind. Eine Verlagsfirma berichtet, daß sie seit 1915 eine »Sammlung von Kriegsverordnungen« herausgibt, deren Drucklegung usw. zeit weilig nur mit großen Verlusten zu ermöglichen war, heute aber »ge winnbringend« ist; diese Firma würde einen nicht zu ersetzenden Ver lust erleiden, wenn die Reichsdruckerei diese Herausgabe an sich reißen würde, was ihr durch ihre zentrale Lage und durch die ihr zur Ver fügung stehenden Mittel und Beziehungen sehr leicht werden würde. Die in Frage kommende Firma bittet daher dringend, »schleunigst alle geeignet erscheinenden Mittel zu ergreifen, um zu veranlassen, daß die Reichs druckerei keine Verlagstätigkeit neu nnternimmt, bzw. solche wieder ausnimmt«. Zum Schlüsse ersucht die »Zeitschrift«, das den Wett bewerb der Ncichsdruckerei betreffende Material an die Öffentlichkeit zu bringen, damit den befreundeten Abgeordneten im Reichstage be weiskräftige Unterlagen an die Hand gegeben werden können. Wochenbericht. — Direktor Richter von der Matgra schreibt unter dem 3. Juni: Durch die verschiedensten Tageszeitungen geht immer wieder die Forderung nach Preisabbau. Sowohl der Rcichswirt- schaftsminister I)r. Hamm wie auch der Reichsbankpräsident vr. Schacht haben in ihrem Programm, das sie aus Anlaß der verschiedensten Ta gungen wiederholt bekanntgegeben haben, zum Zlnsdruck gebracht, daß die Gesundung Deutschlands, insbesondere aber die Wiederherstellung der Konkurrenzfähigkeit Deutschlands aus dem Weltmärkte nur durch den Abbau der Preise möglich ist. Diese von den maßgebenden Regie rungsstellen ausgestellten Grundsätze sind richtig. Ihre praktische Durchführung ist aber ohne große Schädigungen des Wirtschaftslebens nicht möglich, und eiue solche Schädigung des Wirtschaftslebens, die mit dem Abbau der Preise verbunden ist, würde die gegenwärtige Krise mich erhöhen und die Gesundung weiter hinauszögern. Wenn heute ein Preisabbau durchgeführt werden soll, so ist Grundbedingung dazu, daß der Staat mit gutem Beispiel vorangeht. Die steuerlichen Be lastungen müssen ermäßigt werden, die Banken müssen ihre hohen Zinsen herabsetzen, die Post ihre Telephongebühren vermindern und die Eisenbahn ihre Frachten, die- Bergwerke müssen eine Ermäßigung der Kohlenpreise vornehmen. Nur wenn der Staat den Abbau der Unkosten für die einzelnen Betriebe durchführt, wird es Industrie und Handel möglich sein, die Preise wesentlich — und nur eine wesentliche Herabsetzung kommt in Frage — zu ermäßigen. Die gesamte Indu strie hat heute noch eine steuerliche Belastung von 6—10 Prozent des 104k
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder