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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 06.06.1924
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- 1924-06-06
- Erscheinungsdatum
- 06.06.1924
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X« 132, 8. Juni 1924. Redaktioneller Teil. Redaktioneller Teil <Nr. 88.) Provinzialoerein der Schlesischen Buchhändler E. B. Bekanntmachung. Unsere ordentliche Hauptversammlung vom 29. Mai 1924 hat, nachdem der Vorstand seine Bekanntmachung im Bbl. vom 16. Mai 1924 zurückgezogen hatte, beschlossen, was solzt: Der Spesenaufschlag im Vereinsgebiet beträgt für alle Gegen stände des Buchhandels 5 vom Hundert mit folgenden Aus nahmen: 1. bei Büchern bis zu einem Ladenpreis von 3 Dollarmark einschließlich und von einem Ladenpreis von 30 Dollar mark einschließlich an; 2. der Aufschlag auf Schulbücher und Zeitschriften bleibt ört licher Vereinbarung überlassen; 3. die Lieferungen an die Staats- und Universitäts-Bibliothek, an die Bücherei der Technischen Hochschule und an die Stadt bibliothek in Breslau erfolgen ohne Aufschlag; 4. Abmachungen mit den Mitgliedern der Arbeitsgemeinschaft wissenschaftlicher Verleger bleiben unberührt. Dieser Beschluß tritt mit dem Tage der Veröffentlichung im Börsenblatt in Kraft. Der Vorstand. Ausner, Althaus, Kaufsmann, Barasch, Güntzel, Kasten, Knorrn, Kropff, Weltmann. Schweizerischer Duchhändlerverein. Di« Generalversammlung vom 1. Juni 1924 hat den Vorstand für das Vereinsjahr 1924/25 wie folgt bestellt: Präsident: Herr Otto Wicke, Luzern; Vizepräsident: Herr Hans Lichtenhahn, Basel; Kassierer: Herr Rudolf Schürch, Zürich; Schriftführer: Herr MaxRascher, Zürich; Beisitzer: Herr C. E. Lang, Bern; Sekretär: Herr vr. R. v. Stllrler, Rechtsanwalt, Bern. Der Vorstand. Das Sachverstiindigen-Gutachten. Von vr. Gerhard Menz. Anstelle des üblichen Monatsberichts zur Wirtschaftslage soll diesmal das Gutachten des Dawes-Ausschusses einer kurzen Be sprechung unterzogen werden. Zur augenblicklichen wirtschaftlichen Lage des Buchhandels selbst und seinen nächsten Aufgaben hat der Aufsatz von Herrn Direktor vr. Kilpper (Bbl. 130) Stellung genom men. Dem ist nichts hinzuzufügen. Auch kann auf den Monatsbericht: »Maibilanz» in den Kleinen Mitteilungen der Nr. 128 des Bbl. hingewiesen werden. Wenn darüber hinaus die allgemeine Wirt schaftslage charakterisiert werden soll, kann es gar nicht anders alz unter hervorragender Berücksichtigung des Dawes-Gutachtens geschehen. Es steht nicht nur im Mittelpunkt der Erörterung; von den darin niedergelegten Gedanken und von ihrer Annahme oder Ablehnung oder vielleicht auch ihrer weiteren Aus- und Umgestal tung hängt in der Tat unser Wirtschaftsschickfa! nicht allein im Augenblick, sondern für die ganze nächste Generation ab. Grund ge- nug, sich sehr eingehend damit zu beschäftigen. Auch für den Buch handel im besonderen sind dabei mancherlei Schlüsse zu ziehen und Erwägungen anzustellen. Denn den Auswirkungen der Sachver- ständigcn-Pläne kann sich ja kein Teil der Wirtschaft entziehen, jeder aber wird davon zugleich in ganz besonderer Form getroffen. I. Um überhaupt den richtigen Standpunkt zu dem Gutachten zu gewinnen, mutz man es in den politisch-diplomatischen Zu s a m men h a n g der Lage stellen. Äußerlich gibt es sich Wohl als rein wirtschaftlich orientierter Bericht. Die Sachverständigen haben sogar ausdrücklich abgelehnt, zu den rein politischen und namentlich den militärischen Fragen irgendwie Stellung zu neh men. Schon das aber ist eben in Wahrheit Politik, und im ganzen genommen kann gar kein Zweifel daran bestehen, daß der Bericht, seine Anregung, Erstattung, Ausnutzung in erster Linie Dinge von hervorragendster politischer Bedeutung sind. Den Angelpunkt zum rechten Verständnis findet man am ehesten, wenn man auf di« Lage zurückgeht, die sich in der Reparations kommission des Versailler Vertrags entwickelt hat. Diese Repara- tionskommission ist in erster Linie berufen, das Reparationsproblem zu lösen, und auch heute noch formell allein dafür zuständig. Dadurch aber, daß sich di« Amerikaner seinerzeit aus ihr zurückgezogen haben, ist sie völlig arbeitsunfähig geworden. Ihre 4 Mitglieder stehen sich so gegenüber, daß der Belgier immer mit dem Franzosen geht und daß der Engländer besten Falls auf den Italiener zählen kann. Den Vorsitz führt der Franzose; seine Stimme gibt den Ausschlag. Damit ist di« Reparationskommission einfach ein Instrument der französischen Politik geworden. Eine unhaltbare Lage, aus der heraus zu kommen aber bisher jedes Mittel versagt hatte. Unmittel bare Einwirkung auf die französisch« Politik erwies sich als unmög lich oder zum mindesten unfruchtbar, weil Paris es auch dabei in der Hand behielt, die Auseinandersetzungen aus das ihm allein zu sagende Gebiet zu schieben und fein« Sonderinteressen zu Versal- gen. Militärischer Druck kam nicht in Frage. Der wirtschaftliche Druck aber ist nur bedingt wirksam, im ganzen jedoch eine stumpfe Waffe. Di« Zerrüttung auch noch des Franken könnte das Pfund nicht unberührt lassen und müßte das wirtschaftliche Chaos Euro- Pas und die Vernichtung der Weltwirtschaft vergrößern. Ob da mit zugleich wirklich die nötige deutsch-französische Verständigung erleichtert würde, kann mindestens zweifelhaft erscheinen. Eine Wendung zum Besseren kann tatsächlich nur die Wiederinteressierung Amerikas bringen. Dafür aber war der direkte Weg verbaut. Nur auf Umwegen schien es möglich. Das endlich gefundene Mittel ist nun das Sachverständigen-Gutachten. Amerika betrachtet es so sehr als eigene Angelegenheit, daß seine Mitverantwortung und Mit arbeit an der Lösung des Reparationsproblems nunmehr gesichert ist. Di« englische Diplomatie hat ihr zäh verfolgtes Ziel erreicht. Wie geschickt gearbeitet worden ist, zeigt sich am besten in dem Punkt, der international von der gesamten Kritik als di« Haupt- schwäche des Berichts bezeichnet wird. Vom reinen Wirtschaftsstand punkt ist es in der Tat ein Mangel, daß eine Endsumme für die deutsche Schuld nicht genannt wurde. Politisch-diplomatisch sieht sich diese Frage aber etwas anders an. Sie hat bisher in den Auseinandersetzungen im Mittelpunkt gestanden und sie völlig be herrscht, sich zugleich aber als unlösbar erwiesen. Frankreich be ziffert seine Ansprüche einerseits auf 26 Milliarden; andrerseits hat es sich in Spa 52?S der deutschen Gesamtleistung gesichert. Mit diesen beiden Zahlen muß nun vorläufig jede Rechnung auszukom men suchen. Damit verquickt sich ferner die Frage der interalli ierten Schulden, die im Augenblick für Amerika aus mehr als einem Grund Tabu ist, namentlich aber im Hinblick aus seine Abrüstungs- Pläne. Hätten die Sachverständigen «ine Endsumme festzusetzen unternommen, so hätte Frankreich sofort wieder Gelegenheit gehabt, den unfruchtbaren Streit über die Verteilung zu erneuern, das Problem des Schuldenausgleichs anzuschneiden und so die Ent scheidung auf die lange Bank zu schieben, statt einfach annehmen oder ablchnen zu müssen. Der scheinbar« Mangel des Gutachtens ist also in Wahrheit seine größte Stärk«. Schon PoincarS hat im übrigen gefühlt, daß der angelsäch sische Schachzug gelungen war. Direkter Widerstand Frankreichs gegen das Gutachten kommt in der Tat nicht in Frage. PoincarS I04L»
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