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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 11.06.1924
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1924-06-11
- Erscheinungsdatum
- 11.06.1924
- Sprache
- Deutsch
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8I8KBSr;-nriaU l. d. Dlschv. Bvchh-Ad-I. Redaktioneller Teil. — Sprechsaal. X- 135, l l. Juni 1924. PerloolllimüirMeii. Aufruf des wertbeständigen Notgeldes der Leipziger Handels- lkammcr. — Die Handelskammer in Leipzig gibt Folgendes bekannt: Das wertbeständige Notgeld der Handelskammer Leipzig über Mk. 2.—, 1.—, —.50, —.20 und —.10 wird hiermit zur Einlösung öffent-! kich ausgerufen. Tie Einlösung erfolgt in der Zeit vom 15. Juni bis ^ zum 15. Juli 1924 nach Wahl der Einlösungsstellc gegen Goldanleihe! oder gegen Zahlung eines gleichwertigen Barbetrags, und zwar soweit« die Handelskammer bisher die Einlösung, namentlich Behörden gegen- > -über, vorgenomnien hat, bei dieser, im übrigen aber im ivesentlichen bei den Hauptniederlassungen Leipziger Banken. Es wird besonders darauf hingewiesen, das; Notgeld, das spater als am 15. Juli bei der Handelskammer oder den übrigen Einlösungsstellen cingereicht wird, unter keinen Umständen mehr eingelöst werden kann. Bei dieser Gelegenheit wird erneut darauf aufmerksam gemacht, das; von den Scheinen über 1 Mark Falsifikate im Umlauf sind, deren Einlösung selbstverständlich nicht erfolgen kann. Sie sind kenntlich an einem sehr verschwommenen Druck, namentlich auf der Rückseite, und tragen die Bezeichnung Serie und eine Nummer, die aus den Zahlengruppen 29, 20 und 37 in verschiedenster Gruppierung zusammengesetzt ist, Rcichsverband Deutscher Bibliotheksbeamten und -Angestellten. — Die vierte Hauptversammlung jand am 19. und 20. Mai in Berlin mit ca. 190 Teilnehmern statt. Aus allen Teilen des Reiches — Rheinland-Westfalen, Württemberg, Hannover, Frankfurt, Leipzig, Magdeburg, Erfurt, Cassel usw. — waren Vertreter erschienen. Nach dem der Hauplvorstand, die Ortsgruppen und die Stellenvermittlung ihre Berichte erstattet hatten, wurden die wichtigsten Berufssragen er örtert. Im Mittelpunkt der Verhandlungen stand die Frage der Vor bildung und Ausbildung. Herr Professor vr. Fritz, Direktor der Stadtbibliothek Berlin, und Frau Studienrätin vr. Engelmann machten zu diesem Thema wertvolle Ausführungen. Nachdem Frau I)r. Engelmann die neuen Typen der höheren Schulen, auf denen sich in Zukunft die Fachausbildung aufbauen wird, erläutert hatte, gab Herr Professor Fritz den Umriß des neuen Fachschulplans, mit dessen Verwirklichung er beschäftigt ist. Hervorzuheben ist seine prinzipielle Forderung des Abituriums als Vorbedingung zur Zulassung zur Diplomprüfung für den mittleren Bibliotheksdienst und als Grundlage für die Fachausbildung. Ter Neichsverband sieht es als seine Auf gabe an, für die Anerkennung dieser Forderung bei der bevorstehenden Neuordnung der Diplomprüfungsordnung und bei der Schaffung einer Fachschule einzutrcten. — Den Teilnehmern wurde Gelegenheit gegeben, die Lithographische Anstalt von B. Gisrvius und das Haus Ullstein zu besichtigen. — Die Geschäftsstelle des Ncichsverbandes, dessen Gründung seinerzeit Beamte der Deutschen Bücherei veranlaßt hatten, befindet sich jetzt Berlin NW., Lessingstraße 42. Für das humanistische Gymnasium. — Die Senate der Universität Leipzig und der Technischen Hochschule Dresden geben der Öffentlichkeit kund: Universität und Technische Hochschule sind über einstimmend der Meinung, daß das humanistische Gymnasium ein un entbehrliches Glied im höheren Schulwesen ist. Es ist keineswegs nur -Gelehrtenschnle. Es vermittelt eine für alle Hochschulfächer höchst er wünschte, -für viele die unzweifelhaft beste Vorbildung. Lehrauftrag für Bühnen- und Ncgiekunde. — Der ehemalige Obcrrcgisseur am bayerischen Hoftheater I)r. Eugen Kilian in Mün chen wurde beauftragt, im Sommersemestcr 1924 in der philosophischen Fakultät der Universität Kiel in Ergänzung der Lehrtätigkeit des Fachordinarius Kurse über Bühnen- und Regiekunde abzuhalten. Ein moderner Savonarola. — Der Pater Golia in Mantua versammelte kürzlich, wie der »Voss. Ztg.« aus Rom berichtet wird, die katholische Jugend der Stadt und predigte gegen die moderne un moralische Literatur, die der Vatikan bereits auf den Index gesetzt hat. Die jungen Mantucser Katholiken, von den feurigen Worten des Paters hingerissen, verbrannten alle unmoralischen Bücher, die sie auf treiben konnten, im Hofe des Stifts der Hl. Therese. Besonders den Romanen des Schriftstellers Guido Verona ging es schlecht. Die An gelegenheit hatte jedoch ein Nachspiel: Als der neue Savonarola mit feinen Jüngern durch die Straßen von Mantua zog, wurde er von Anhängern der modernen Literaten verprügelt. Zahlreiche Verhaftun gen wurden vorgenommen. Uroackeastinx ist nicht, wie im Bbl. Nr. 126, S. 7682 geschehen, mit »Brotwerfen*, sondern wörtlich mit »breit auswerfen, ausstreuen« zu übersetzen. Brotwcrfen würde die englische Bezeichnung dreaä- 2S8ting voraußsetzen, die keinen Sinn hat. Gestorben: am 24. Mai nach einem arbeitsreichen Leben in Graslitz Frau Augustine Ti richter, Mitinhaberin der Firma Wenzl Tirichter, im 75. Lebensjahre. SpreWlll. Die Sung-Buchhiindler-Woche in Derchtesgaden- Schoenau vom 211—27, Mai 1824. Von Verlegerseite wird oft darüber geklagt, das Börsenblatt werde im Sortiment zu wenig gelesen. Man macht da tatsächlich immer wieder die Erfahrung, das; selbst ganzseitige Anzeigen gänzlich unbe achtet bleiben. »Das habe ich übersehen.« — »Ich komme nie dazu, das Börsenblatt zu lesen. Dazu fehlt es mir an Zeit.« Und daneben wieder andere, die als erstes aus der Post, noch vor der Tageszeitung gründlich in ^ Stunde das Börsenblatt öurchackern. Auf meine Einladung vom 9. Mai 1924 meldete sich einer,(ein allcreinziger), der voll Angst ivar, cs wären schon alle Plätze belegt! Dann laS einer »verspätet« und meldete sich »in der Hoffnung, daß . . .«, ein halbes Dutzend beklagte sich über die »kurz« Frist« (an der ich nur zu einem kleinen Teil »schuld« war); eine ganze Anzahl las erst das Börsenblatt, als die Woche schon im Gange war, fragte an, »ob eS noch Zweck Habe ...... (Es hatte natürlich keinen Zweck mehr, mitten hineinzuplatzen!) Viele bedauerten, daß die Urlaube schon auf August und September festlagen und sie sich erst das Geld zum Besuch einer solchen Woche im Sommer, jetzt klein bei klein, zusam mensparen müßten. Einer roch aus der Einladung antisemitische Hetze und Fiöus-Himbeersoße mit Schlagsahne heraus, ein anderer goß die Schale (sie war sehr groß) seines Zorns über mich aus, «daß ich Eugen Diederichs seine Idee der Buchhändlcrwoche gestohlen hätte«. (Er muß die Einladung sehr schlecht gelesen haben!) Bis zum letzten Augenblick war es unsicher, ob der zweite Ge meldete wirklich kam. Aber dann traf er doch noch ein, und wir waren drei Buchhändler, ein »Lehrender« und zwei »Hörende«. Frei lich wurde die Arbeit noch angeregter, weil sehr lebendige »Laien« dabei waren. Unter den Gästen meines Hauses waren ein paar sehr lebhafte, gebildete und arbeitsfreudige Sozialbeamtinuen, die uns vor »Fachsimpelei« bewahrten, iveil sie sozusagen das Objekt unserer Berufsarbeit darstellten und eine Bereicherung in jeder Weise be deuteten. Was wir arbeiteten, brauche ich nicht zu wiederholen. Wir hielten uns an die in der Einladung genannte Arbeitsfolge, die sich trefflich bewährte. Es wurde daneben viel gesungen, auch Musik gemacht, Holzschnitte beschaut. Auf Spaziergängen war es immer sehr lebhaft. Einen langen Nachmittag ruderten wir über den ganzen Königssce, und tags darauf bestiegen wir den Watzmann (die beiden Kollegen freilich mußten beim Watzmann-Haus sitzenbleiben. Tie körperliche Leistung beider, davon einer schwer kriegsbeschädigt sKnieschuß!) war hervorragend). Einseitig war die Woche aber doch in dem Sinn: die beiden waren Kleinstadtbuchhändler, ein selbständiger und ein Geschäfts führer. Aber zwei verschiedene, eigenwüchsige Typen, auf ganz ver schiedene Richtungen eingestellt. Großstadtleute hätten wohl noch einiges ergänzen können; aber — mich hat es nicht gereut, mit »nur zwei Menschen« eine Woche lang angespannt zu arbeiten. Eugen Diederichs soll als Gruß von beiden einen ausführlichen Bericht bekommen. (Hoffentlich vergessen sie es nicht!) Ich lade heute schon zu einer auf der gleichen Grundlage, wie sie in der Einladung vom 9. Mai 1924 umschrieben ist (Bbl. Nr. 109), aufgebautcn neuen Ar beitswoche für Jung-Buchhändlcr und Jung-Buchhändlerinnen auf Samstag, den 30. August, bis Montag, den 8. September, in die Klause im Movslchen ein. Berchtesgaden-Schönau, Emil Engelhardt. Klause im Mooslehen. 1. Juni 1924. Zeilichriflenbezuq über Leipzig. Betr. die Veröffentlichung des Vereins der Leip ziger Kommissionäre vom 22. Mai 1924. Siehe auch Bbl. Nr. 128, S. 7799. Die Erhöhung der Postgebühren ab 1. Juli ist tatsächlich derart hoch, baß es zweckmäßig erscheint, andere Versendungsmöglichkeiten zu erwägen, die billiger sind als der Postzeitungsverkehr; denn
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