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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 07.06.1923
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- 1923-06-07
- Erscheinungsdatum
- 07.06.1923
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Redaktioneller Teil. — Sprechsaal. 130, 7. Juni 1923. Stcnographisck>cs Seminar der Universität Leipzig. — Am 14. Juni, abends 6 Uhr, findet in Leipzig im Hörsaal 18 der Universität ein Vortrag des Herrn Verlagsbuchhändlers Hödel statt über »Die Reproduktionstechnik in der Stenographie, insbesondere Geschichte nnd Wesen des stenographischen Typendruckes«. Die Vollcndnng des Deutschen Museums. — Fiir die Fertigstellung des Deutschen Museums in Berlin, das, nach Alfred Messels Plänen im Nohban errichtet, seit Jahren unfertig steht, ist jetzt ein Mittel gefunden. Wilhelm von Bode hat die ihm zn seinem 50jährigen Dienstjnbilänm von in- nnd ausländischen Freunden überlassene Stif tung, die beim jetzigen Dcviscnstande etwa 300 Millionen Mark, beträgt, für die Vollendung des Museums zur Verfügung gestellt. Zu erst war, wie man weis;, die Stiftung für die Fertigstellung von Bruno Pauls Dahlemer Mnsenmsban zn dem ursprünglichen Zweck, zur Aufnahme der Kunstsammlungen ans den ostasiatischen, indischen und islamischen Kultnrkrcisen, bestimmt. Doch hatte das preußische Kultusministerium in Verhandlungen mit der Finanz- und Baube hörde und mit dem Stifter Bedenken gegen eine solche Verwendung geäußert: die Stiftung reiche für das Asiatische Museum nicht ans. Da bietet sich als Nächstliegendes die Bestimmung der Gelder für das Deutsche Museum. Das Kultusministerium nnd mehrere Redner der Fraktionen im Hanptansschnß des Landtags haben dem Vorschläge zngestimmt, Bode die Leitung der inneren Einrichtung dieses Messti schen Baues zu übertragen. Moderne dcntschc Knust in Amerika. — Kürzlich wurde in New Aork eine Ausstellung lebender deutscher Künstler in den Anderson ^.rt 0 allerles eröffnet, die zum erstenmal in Amerika eine gute Vorstellung von den Bestrebungen des deutsche» Expressionismus gibt. Es werden im ganzen etwa 100 Ge mälde, eine gleiche Anzahl Aquarelle, 120 graphische Blätter und 25 Plastiken gezeigt. Die besten Namen der jungen deutschen Künstler sind vertreten und die verschiedensten Teile Deutschlands haben zn der Ausstellung bcigctragen: Berlin, München, Weimar, Breslau, das Rheinland, Königsberg. Unter den Malern sind vor allem zu nennen: Campcndonck, Caspar, Caspar-Filser, Degner, Feiningcr, Heckel, Hnth, Kans, Klee, Otto Müller, Naue», Nolde, Partikel, Pechstein, Nadziwill, Nohlfs, Schmist-Nottlnff, Schwichtenberg, Seewald, Unold. Unter den Bildhauern: Garbe, Kolbe, Mareks, Noedcr, Scharff, Scheibe, Sintcnis, Sieger. Die Ausstellung ist vor allem durch die Beziehungen W. N. Valentine rs zn Amerika und das Entgegenkommen der Anderson ^rt Oallerles (vr. Meycr-Niefstahl) sowie der Galerie Ferdinand Möller in Berlin möglich gewesen. Eine Einführung zur Aus stellung hat vr. Valcntiner geschrieben. Eine medizinische Bibliothek nach Japan verkauft. Durch Ver mittlung der Buchhandlung Otto Enslin in Berlin ist die medizinische Bibliothek des Geh. Sanitäts-Rats Prof. vr. Schwalbe, Heraus gebers der »Deutschen Medizinischen Wochenschrift«, an die Medizinische Hochschule in Keijo (Japan) verkauft worden. Die Bibliothek soll ans Anordnung des Direktors der Hochschule nnd des Ehosen-Ncgie- rnngs-Hospitals Professor Shiga in Chosen, wo eine Medizinische Akademie errichtet wird, als Ganzes unter dem Namen ihres bis herigen Besitzers für Untcrrichtszwecke ausgestellt werden. PersmmlnMrWeli. Adolf von Occhelhäufcr f. — Bei der Beerdigung seines Bruders, des Generaldirektors vr. Wilhelm von Occhelhäuser, in Dessau (vgl. Bbl. Nr. 127) ist der Geheime Rat Professor vr. A d o I f v o n OechcI - Häuser ans Karlsruhe am Herzschlag verstorben. Es ist ein eigenes Geschick, daß beide Söhne des berühmten Nationalökonomen und Shakespeareforschers wenige Tage hintereinander vom Tode da hingerafft siird. Adolf von Occhelhäuser war von 1886 bis 1893 als Hochschullehrer an der Technischen Hochschule in Heidelberg tätig gewesen, von da an hat er ein volles Menschenalter hindurch in gleicher Eigenschaft an der Technischen Hochschule zn Karlsruhe ge wirkt. Er war es, der die seinerzeit beabsichtigte Verschandelung (Modernisierung) des Heidelberger Schlosses hintanznhalten vermochte. Occhelhäuser war auch der Schöpfer des »Tages fiir die Denkmalpflege«, den er oft in vorbildlicher Weise geleitet hat. Von seinen Schriften seien angeführt: Die Miniaturen der Universitäts-Bibliothek zn Heidel berg (I: 1887; II: 1895), Der Dildcrkreis zum Wälschen Gaste des Thomasin von Zerclaere (1890), Das Heidelberger Schloß (1891 n. Jur dic Ncdaktion venintiv. z. Zt.: Hauptschristlcitcr vr. Gerhard M e n z. Buchhandlcrhaus. — Druck: Ramm L S e e in a n n. Sämtlich in Leipzig. 792 1902, 5. Ausl. 1921), Die mittelalterlichen Wandgemälde im Groß- herzogtnm Baden I (1894), Kunstdcnkmäler des Großherzogtnmö Baden (IV, 1, 1895; 2, 1897; 3, 1901; 4, 1906; VIII, 1, 1909, 2, 1913), Ter kunstgeschichtlichc Unterricht an den deutschen Hochschulen (1904), Geschichte der Großherzoglichen Akademie der bildenden Künste (1904), Ans A. Feuerbachs Jugendjahren (1905), Ziele nnd Gefahren der Denkmalpflege (1909), Krieg und Kunst (1915). SpreWal. Die Lage des Sortiments. In dem Bericht über die »Lanensteincr Jnbilatewoche« im Bbl. Nr. 115 möchte ich doch Einiges nicht unwidersprochen lassen. Die Behauptung, das Sortimenterläger hätte bis vor 2 Jahren zn etwa 'A bis Vs aus Kommissionsgnt bestanden, dürste wohl kaum zn- trcffen. Bei mir z. B. hat das Kommissionslager vor dem Kriege nie mehr als ^ betragen, während des Krieges ging es ans etwa 10°/<, herunter: seit 3 Jahren beziehe ich nichts mehr in Kommission. Ebenso unwahr scheinlich! ist es, daß noch vor 2 Jahren die Möglichkeit bestanden Hütte, mit 2 bis 4 Tausend Mark ein Sortiment zn gründen, ein Kommissions lager zn erhalten nnd durch Übernahme dieses Lagers in feste Rechnung heute kapitalkräftig und lebensfähig daznstchen. Größere Kommissions lager haben in den letzten Jahren wohl hauptsächlich rein wissenschaft liche Sortimentsgeschäfte gehabt, wenn nun diese Firmen durch Über nahme des Kommissionslagers Vorteile hatten, so ist ihnen dieser Vor teil zn gönnen als Entschädigung fiir die früheren Jahre bei ungenügen dem Rabatt. Der Gesetzgebung die Schlnld daran bciznmessen, daß der Verlag seine in Kommission gelieferten Bücher habe verschenken müssen, ist nicht gerechtfertigt, die Schuld trifft allein den Verlag selbst. Mit einem Preisabbau in absehbarer Zeit war nicht zn rechne», auch die unnatürlich billigen Bücherpreise konnten nicht länger mehr anfrechterhaltcn werden, dies mußte der Verlag wissen, er konnte aber schon vor 2— 3 Jahren den Kommissionsvertrieb aufgeben. Falls er darauf nicht ver zichte» konnte, mußte er die daraus entstehenden Nachteile mit in den Kauf nehmen oder einen Weg suchen, der ihn vor Schaden infolge der Geldentwertung bewahrte; dies ist nickt geschehen oder wie die Erhöhung der Bücherpreise — zn spät. Die Lage des Sortiments hat sich gegen früher insofern gebessert, als es größere Mittel flüssig hat; dies ist in erster Linie ans die Er hebung des Tenernngsznschlags und ans die Abschaffung des Borgnn- wesens znrückzuführen, im übrigen ist der Sortimenter genau so verarmt ivie alle übrigen Berufe. Während die allgemeine Abschaffung des Kreditgebens dem Sortiment Vorteil brachte, hatte der Verlag Nachteil davon, denn die Forderungen seiner Lieferanten sind jedenfalls größer, als die Zahlungen des Sortiments für Lieferung in Jahrcsrechnnng in den früheren Jahren gewesen sind. Wenn ein Schnlbuchverleger dem Teucrnngsznschlag an der Ver schiedenheit der Bücherpreise schuld gibt und als Beispiel anführt, daß ein Schulbuch im Preise von 4200.— Mark in den Preislagen von 3800.— bis 5400.— Mark verkauft worden sei, so beruht diese An nahme ans einem Irrtum des betreffenden Herrn; der Preisunterschied dürfte eher darauf znrückznfiihren sein, daß eine Anzahl Verleger keine Schlüsselzahl benutzt und es auch nicht für der Mühe inert hält, Preisändernngen bckanntzngeben. Um sich vor Verlusten zn bewahren, ist der Sortimenter dann gezwungen, für diese Bücher selbst eine Grundzahl festzusetzen; bei Eintritt einer anderen Schlüsselzahl werden diese Sortimenter dann einen höheren Preis haben als ihre Kollegen, die sich an den berechneten Preis halten; aber auch bei den letzteren- wird je nach der Zeit des Büchcrbezugs eine Preisverschiedenheit Vor kommen. Ein einheitlicher Ladenpreis ist nicht eher zn erzielen, als bis alle Verleger das Grnndzahlsystem nnd die gleiche Schlüssel zahl cingeführt haben, ob Tenernngsznschlag erhoben wird oder nicht. Persönlich bin ich kein Freund des jetzt berechneten Tcnernngs- zuschlags; ich halte cs für richtiger, die Auslagen für Porto, Ver packung nnd Umsatzsteuer anfznschlagen oder, um eine Einheitlichkeit zn erzielen, etwa 5°/<, Aufschlag zn erheben, dann aber ans alle Bücher ohne Ausnahme; Voraussetzung ist jedoch, daß der M i n d c st r a b a t t fiir Schulbücher und wissenschaftliche Bücher 30°/., für alle übrigen Bücher 35"/» beträgt. Bis der Verlag sich darüber nicht geeinigt hat, dürfte an eine Abschaffung des Tenernngsznschlags nicht zn denken sein. Wismar, den 25. Mai 1923. Felix H e d i ck c.
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