Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 06.06.1923
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129, 6. Juni 1923. Sprechsaal. Landesaufnahme in Berlin. Auch das ist eine Behörde, die aus die steuerzahlcnden kartographischen Verleger und Anstalten nicht die geringste Rücksicht nimmt, sondern nach wie vor Preise stellt, zu denen ein Privatunternehmer! unmöglich liefern kann und bei denen das Reich selbst Geld zusetzt. Wie will die Landesaufnahme ein solches Verhalten rechtfertigen? Ist denn unser Deutschland jetzt wirklich so gestellt, das; eine Reichsbehörde geradezu absichtlich mit Verlust arbeiten darf? Wohl alle kartographischen Verlagsanstalten haben -die Schlüsselzahl des Börsenvereins angenommen, also jetzt 4200; die Landesaufnahme aber hat heute noch 1 0 0 0 ! ! Dabei sind ihre Grundzahlen durchaus nicht etwa zu hoch angesetzt. So liefert die Landesaufnahme durch R. Eisenschmidt in Berlin heute noch ihre mehrfarbigen Verkehrskarten in 1: 200 000 zum Verkaufs preise von 8 00 Mark, die kein Privatunternehmen auch nur entfernt so billig Herstellen könnte. Wie also will die Landesaufnahme ein solches Verhalten rechtfertigen? Trägt sie nicht selbst dazu bei, daß beim Vergleich ihrer viel zu niedrigen Preise mit denen anderer Karten der Verdacht unzulässiger Teuerung bei letzteren entstehen must? Mittelbach'S Verlag, Leipzig, und Karto graphische Anstalt R. Mittelbach,Dres° den - K. Ludwig Ravenstein, Frankfurt a. M. Paasche L Luz, Stuttgart. E. C. Meinhold K Söhne, G. m. b. H., Dresden. Otto Dietrich, Leipzig. Verluststcheri'na bei Avslon-szahlungen. (Vgl. zuletzt Nr. 127.) Zu dieser wiederholt behandelten Frag« möchte ich die folgenden Ausführungen bringen, die hoffentlich für die meisten Beteiligten an regend sein werden: »Es streiten sich die Leut' herum«, möchte man sagen, wenn man sieht, rvie sich die Leutchen abquälen, um sich vor Verlust, Arbeit und Arger zu bewahren, die im besonderen bei Miniatur-Schecken ent stehen. War es in Friedenszeiten »nicht fein«, Beträge unter 100Goldmark durch Scheck zu bezahlen, so glaubt vielfach der ausländische Ge schäftsfreund in Unterschätzung der deutschen Wertbegrisfe, daß die Einsendung von Schecken im Betrage von nur wenigen Franken ganz in der Ordnung sei. Statt langer Erörterungen über die entstehenden Nachteile sollte man doch den gegebenen Weg benutzen, der für den Zahlungsempfänger ebenso angenehm und einfach ist wie für den Zahlung-Leistenden. Man inusj sich vor Augen halten, das; man den Geschäftsfreund braucht, ihm -die Zahlungsweise so angenehm und geschmackvoll machen muß, wie inan es nur kann, denn auch nur dadurch läßt sich eine schnellere Zahlungsweise und damit Vorteil herausschälen. Aber wie? Man hat wohl ein Postscheckkonto in Deutschland, denkt aber gar nicht daran, das; man sich ein solches mit Leichtigkeit auch in den Ländern eröffnen lassen kann, aus denen man öfters Zahlun gen zu erwarten hat. Es ist eigentlich recht merkwürdig, das; der deutsche Verlagsbuchhandel und seine verwandten Zweige von dieser Gelegenheit in nur verhältnismäßig geringem Maße Gebrauch ge macht hat. Das Postscheckwesen besteht in folgenden Ländern: Schweiz, Österreich, Ungarn, Tschechoslowakei, Jugoslawen, Polen, Niederlande, Dänemark, Luxemburg, Italien. Man sieht, daß es meist germanische Staaten sind, die den Postscheckverkehr benutzen, und alsdann die öster reichischen Nachfolgestaaten. Tort wird der Postsck eckverkehr bezeichnet als Postsparkasse, und dort ist er im wesentlichen dem altösterrcichischcn Postsparkassenverkehr nachgcahmt, während in anderen Ländern der Postscheckverkehr dem unfrigen wesentlich ähnlich ist. Es sei hier ver zeichnet, daß der junge dänische Postscheckverkehr dem deutschen geradezu nachgeahmt ist, auch! äußerlich, und es bedarf einiger Aufmerksamkeit, »m eine dänische Zahlkarte von einer deutschen zu unterscheiden. Die Zahlkartengebührcn sind im allgemeinen gering und entsprechen den deutschen der Vorkriegszeit. Der Kunde erkennt es als selbstverständlich an, daß er diese Gebühren zahlen muß, denn das tut er gern und viel lieber, als daß er einen Brief mit viel kostspieligerem Porto abschickt, den die Verwendung eines Schecks verursacht. Hinzu kommt, daß es für den Kunden viel vertrauenerweckender ist und daß er viel lieber in der Währung seines Landes zahlt, wenn er dies unter Benutzung eines Zahlungsverhältnisses seines Vaterlandes tun kann. Außerdem hat er. wie bei uns, die einfache Gelegenheit durch Postschcck-Uber- iveisung. Die ausländischen Postscheckämter sind im allgemeinen sehr ent gegenkommend, sie schreiben meist deutsch, und es berechnen sogar die Postscheckämter in der Schweiz, Kopenhagen und Holland keine Porto- gebllhren für Übersendung der Kontoauszüge und Zahlungsabschnitte, während andere innerhalb ihres Landes portofrei verschicken, und auch dies kann man ausnutzen, indem man sich die Zahlungsabschuitte unter der Adresse eines im betreffenden Lande wohnhaften Geschäfts freundes schicken läßt. Bekanntlich bilden Auslandnachnahmeu ein großes Übel, denn der Kurs, nach dem die ausländische Postanstalt in Mark umrechnetc, lag meistens 25—35^ unter dem wirklichen Kurse, sodaß bei Nachnahmen ein ganz ungeheurer Schaden entstand. Durch Benutzung der aus ländischen Postscheckkonten und Anwcndnng eines entsprechenden Ver merks auf den Sendungen erhält man dagegen die Beträge in natura seinem ausländischen Postscheckkonto zugeführt. Bemerkt sei noch, das; man Nachnahmen auch aus Schweden und Norwegen auf ein dänisches Postscheckkonto überleiten kann. Zu beachten ist, das; der Postsparkassenverkehr mit Wien und mit den österreichischen Nachfolgestaaten den altösterreichischen Amtsschimmel beinhalten hat, wonach eS zwingende Vorschrift ist, daß der Einzahler einen mit Firmencindruck und mit eingedruckter Nummer versehenen Erlagschein benutzen muß. Wenn der Kunde also zahlen will, dann muß er erst einen Erlagschein zugesandt erhallen. Bei einiger Auf merksamkeit läßt sich dies schon bei der Auslieferung durchführen, die rechtzeitige Übersendung eines Erlagscheins, so heißen dort die Zahl karten, wirkt viel mehr als wiederholte Mahnungen. Man kennt also in Österreich usw. nicht wie bei uns, und wie es in anderen Ländern mit Postscheckverkehr bräuchlich ist, die mit haudschristli-chem Firmen- und Nummerneintrag zu versehende Blauko-Zahlkarte. Im übrigen war es schon vor dem Kriege in Österreich stehender Grundsatz, daß man Erlagscheine berechnete, und dies geschieht am einfachsten gleich beim Ausschreiben der Rechnung mit. Es ist empfehlenswert, Buchhändlern in schwachivalutigen Ländern die Eröffnung eines deutschen Postscheckkontos anzurateu. Viel fach bedarf es hier nur geeigneter Anregung, um durch ein solches deutsches Postscheckkonto für sich und auch für andere Verleger eine vereinfachte Zahlungsgelegcnheit zu verschaffen, die gegenüber der lang atmigen Zeitvergeudung bei Scheckzahlungen den Vorzug größerer Schnelligkeit hat. Jeder Verleger weiß, daß ihm, es sei nur bei spielsweise an Schecke österreichischer Firmen erinnert, sehr erheb liche Verluste entstehen, indem die Banken zur Auszahlung oder Überweisung der Markschlecke mehrere Wochen brauchen. Da geht nicht nur der bescheidene Gewinn flöten, sondern sehr erhebliche Verluste erwachsen in Zeiten rascher Geldentwertung, während andererseits der zahlende Kunde nichts dafür kann, wenn der Verleger durch die Langsamkeit des Baukverkehrs Schaden erleidet. Mau tut gut, dem Kunden in solchen Fällen seine Bereitwilligkeit auszusprechen, daß man die Weiterbeförderung der Schlecke und Überweisungen an das Postscheckamt (inländische) für diesen ausländischen Kunden über nimmt. Dadurch spart man ihm die Kosten für die Einsendung au das Postscheckamt, die ja bekanntlich in Wegfall kommen, wenn mau die Schecke von Deutschland für den Kunden an dessen Postscheckkonto ge langen läßt. Diese kleine Gefälligkeit wird der Kunde gern entgelten, und diese Erleichterung wirkt auch für eine rasche Zahluugsmeise besser als mehr oder wenig empfindliche Erinnerungen oder sonstige Zah lungshinweise. Als Kuriosum sei erwähnt, daß selbst Japan einen Postscheckverkchr besitzt, während er in England und Amerika und den von ihnen be einflußten Ländern völlig fehlt. Wenn man die Entwicklung des aus ländischen Postscheckverkehrs ansieht, so ergibt sich, das; die deutsche Organisation im Postscheckwesen vorbil-dlich und bahnbrechend wirkt«'. Dresden. MaxEckardt, im Verlag der Schönheit. Richard A. Giesecke. Der Pressedienst. Von Or. Ekkehart Staritz, im -Hause Otto Elsner Verlags-Gesellschaft m. b. H., Berlin S. 42. Vor einiger Zeit hat Herr Otto Ricbicke den Pressedienst ins Leben gerufen und bereits einige Nummern herausgcgeben. Diese neue Gründung kann eine vorzügliche Einrichtung wer-den, wenn die Schwie rigkeiten behoben sind, die in der Natur der Sache liegen. Ein wie großer Zeitraum vergehen wird, bis sich der Pressedienst so eingeführt hat, wie er es im Interesse der Sache verdient, wird davon abhängen, in welchem Maße sich die Anteilnahme von Verlegerschaft und Presse auswächst. Ein jeder Verleger ist sich über die Bedeutung und Auswirkung von Besprechungen klar. Ebenso klar ist er sich darüber, daß die Sicher stellung der Besprechung durchaus nicht einfach ist. Ter Hinweis auf diesen Nbclstaud ist an dieser Stelle oft genug erfolgt. Oft genug ist auch -der Versuch unternommen worden, ein reibungsloses Zusammen- 783
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