Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 13.06.1923
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1923-06-13
- Erscheinungsdatum
- 13.06.1923
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19230613
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-192306136
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19230613
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1923
- Monat1923-06
- Tag1923-06-13
- Monat1923-06
- Jahr1923
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
135, 13 Juni 1923. Redaktioneller Teil. — Lprechsaal. Personlllnllltzriltzten. Gestorben: am 8. Juni im 55. Lebensjahre Herr MaxBackein Firma Max Backe, Verlag von Modas y Pasatiempos in B e r l i n - S ü ö - ende, die er 1904 gegrlin-dct hatte. Backe war ein sehr streb samer Buchhändler, der seinen Beruf ernst nahm; ferner: am 10. Juni, einem Herzschlag erlegen, Herr Franz Klein- Heinz, Mitinhaber der Firma Friedr. Kratz L Cie. in Köln a. Rhein. Der im Alter von nur 39 Jahren so jäh dahingeraffte Bcrufs- gcuosse war vor zwei Jahren als Teilhaber in obengenannte Buch handlung cingetreten und hatte besonders der Versand- und Reise- Abteilung seine Sorgfalt gewidmet. kpreWal. Buchhändler-Lehrgänqe. Di» neueröffnete Heimatschule in Bad Berka bei Weimar veranstaltet in ihrer Eigenschaft als Träger und Förderer eines deutsch- geprägten Ausbildungswesens regelmäßige Lehrgänge für Heran wachsende junge Männer und Frauen. Gestiftet und getragen vom Vertrauen und von der Spendefreudigkeit zielbewußter Vaterlands- frcundc, ivcrtet sie die Erfahrungen der Arndthochschulkurse (Berlin) aus und gibt deren ehemaligem Leiter Herrn I)r. Scheffer blei bendes Heim und breitere Auswirkungsmöglichkeiten seiner vielver sprechenden Pläne. In diesem Sommer tritt in den Vordergrund ein B u ch h ä n d l e r l e h r g a n g (wahrscheinlich in einmaliger Wieder holung; erste Abteilung 0. bis 18. August, zweite Abteilung 20. August bis 1. September). Im Streben eng verwandt mit den von Eugen Diederichs angeregten und diesen Sommer gleichzeitig stattfindenden Sommer kursen in Solling und Heldburg, sind die Kurse in Bad Berka jedoch im Charakter von jenen ein wenig abweichend. Ausgehend von der bereits im Plane der Neuen Deutschen Schopen- hauergesellschaft 1920 dargelegten Erkenntnis, daß die geistigen Führer unseres Volkes »Anschluß suchen müssen an die Buchhändler«, daß sic versuchen müssen, Einfluß zu gewinnen auf deren Auslagen und ans die Ratschläge, die sie dem Publikum erteilen«, wollen diese Lehrgänge Lücken ausfiillen in der Bildung der Gehilfenschaft des deutschen Buch handels. Denn -die gute alte Zeit, in der der Bnchhändlerlehrling Abiturient, Einjährigenanwärter oder doch zumindest mit gutem Zeugnis von einer einfachen Schule abgegangcn war, sind dahin, und, abgesehen davon, wurde, wie vr. Scheffer treffend in seinem Programm ausführt, »das Gebiet der Deutschkunde auf der Schule vernachlässigt, wodurch der gebildete Mensch von heute nicht das Maß von Schulung hat, um die Strömungen ans dem Gebiete des deutschen Schrifttums genügend zu libersehen und um die Strömungen, die der deutschen Sake entgegenarbeiten, erkennen und ihnen erfolgreich entgegentreten zu können«. Für dieses Jahr werden voraussichtlich in den Vordergrund treten: Einführungen in die wichtigen Geriete der Religion, der Naturwissenschaft und der schönen Literatur. Nächstes Jahr sollen Gesundheitslehrc, Geographie und Kulturgeschichte an die Reihe kommen. Der Unterricht hat die Form einer Lehr- und Lerngemein-, schaft. Lehrmeister, nicht allzu jung an Jahren, aber jung an Herz und Geist, geben den Kursteilnehmern das beste, was sie haben: ihre Weltanschauung, und suchen die Begeisterung für d i e Bücher, die ihnen hierzu Wegweiser waren, in ihren Hörern zu wecken. Ganz von selbst ergibt sich dabei Ablehnung des ethisch, ästhetisch und logisch minder wertigen, sowie des wissenschaftlich haltlosen oder marktschreierischen Eintagsfliegcnbnches. Auch übermittelt der Geklärte eine feste und gute Einstellung zu Neuerscheinungen und das Handwerkszeug zu ihrer Erlangung. Die Heimatschule, zugleich ein schönes gesundes und ruhiges Ferienheim, sorgt für Unterkunft und Verpflegung der Kursteil nehmer. Honorare sind nicht zu zahlen, jedoch kommen nach guter nrdeutscher Sitte die Lernenden für die Verpflegung der Lehrenden mit auf, wobei bereits gezeichnete Spenden gebefreudiger Verleger erleich ternd eingreifen. Freiwillige Übungen in Schaufenster-, Buch-, An zeigen- und Briefrcklame sind vorgesehen. Nur der Vormittag wird feste Gliederung haben, der Nachmittag und der Abend können von den Teilnehmern nach Belieben gestaltet werden, wobei jedoch die Leitung der Schule von den Plänen verständigt werden muß (wegen Mahl zeiten unv i. In der Erkenntnis, daß der Buchhändler einer der wich tigsten Vorposten der deutschen Aufbaubewegung ist, und daß daher gerade er die Pflicht hat, Ideal« noch zu wahren, soweit dies seine Existenzmöglichkeit nicht untergräbt, lädt die Heimatschulc Bad Berka zu ihrem Lehrgänge der Geistigen Aufbau- und Kampsschulung deut scher Bu k Händler ein und hofft auf rege Beteiligung strebender »inner lich« junger Männer und Frauen. Zur Weiterlcitung von Anfragen an Herrn vr. Scheffer ist gern bereit Herr Rudolf Linke i. Fa. Erich Matthes, Leipzig, Karlstraße 10 III. Kommissionsbuchhandel und Genossenschaft. Wenn auf den Buchhändlerversammlungen der letzten Jahre bei Verlesung des Jahresberichts oder bei sonst passender Gelegenheit die Rede war von der Verteuerung des Leipziger Verkehrs, so trat stets (ich erinnere u. a. an Heidelberg und Königsberg) Herr Haus Volckmar oder ein Herr seiner Gefolgschaft, um mich eines deutschen Wortes für »Konzern zu bedienen, auf und erklärte: »Ja, meine Herren, mir wissen, daß wir teurer geworden sind, aber sagen S i e unö Wege und Mittel, wie wir es billiger machen können. Wir sind zur Ent gegennahme von Vorschlägen gern bereit!« usw. Also man schob die Lösung des Problems dem mit der Materie nicht vertrauten Gegen kontrahenten zu, anstatt sich selbst den Kopf zu zerbrechen. Ich habe bei passender Gelegenheit wiederholt meiner Meinung dahin Ausdruck gegeben, daß auch im Buchhandel der genossenschaftliche Be trieb, der den Unternehmergewinn ausschaltet und deshalb Ver billigungen herbeiführen muß, seinen Weg machen muß und wird, und ich habe auch vor etwa einem Jahre, bevor ich meinem langjährigen Kommissionär den Rücken kehrte und der Genossenschaft des Leip ziger »Grosso- und Kommissionshauses« beitrat, meinein Kommissionär erklärt, daß ich in der »Genossenschaft« die Zukunft des ganzen Leipziger Verkehrs erblicke, daß meines Erachtens die Entwicklung über den heutigen Kommissionär hinweggehen wird und daß jeder, der, anstatt sich in den Nahmen einer solchen Bewegung einzustellcn, sich ihr ent- gegcnstemmt, schließlich doch unter die Näder kommen dürfte. Hat denn der Kommissionsbuchhandel z. B. auch das diene lekel der Eliminie rung aus dem Vorstand des Börsenvereins nicht zu lesen und zu deuten verstanden? Ich sehe in dem Zalko lediglich einen solchen Vers-uch, die vorwärts gleitende Entwicklung aufzuhalten, und konstatiere einzig mit einer gewissen Genugtuung die dabei erfolgte Konzession an das Wesen der »Genossenschaft«, als welche der Zalko auftritt, freilich nicht als eine solche, die die Beseitigung des Unternehmergewinns zum Besten der Allgemeinheit zum Selbstzweck hat, sondern als eine Art Angstprodukt, eine unter den» Druck der Bag erfolgte unfreiwillige Konzession, die, wenn sie Erfolg hätte, die von Herrn Vr. Ruprecht-Göttingen (Bbl. Nr. 121) treffend gekennzeichnete bittere Nachwirkung sicherlich haben könnte. Nun, ich habe gutes Zutrauen zum genossenschaftlichen System, und wir haben bisher gute Erfolge zu verzeichnen in der -Wirtschaft lichen Vereinigung«, in dem »Grosso- und Kommissionshaus«, das leider trotz hervorragender Erfolge zu wenig Propaganda für sich macht; und nun soll die Bag sich als Dritte im Bunde dazugesellen. Welcher Seite der Verleger, wenn er nur für den Augenblick rechnet, den Vorzug geben soll, ob dem Zalko oder der Bag, will ich als Sortimenter zu beurteilen nicht unternehme», jedenfalls führt die Bag kein neuest fremdes Element in den Buchhandel ein, denn es unter scheidet sich das System der Bag wenig oder gar nicht von dem frühere» Modus der »Barfaktnr über Leipzig«. Was die Kom missionäre früher als selbstverständlich ausübten, das Auszahlen der Jnkassofakturen und Barpakete auf Treu und Glauben, das wird von denselben Herren heute, weil cs die Bag tut, als Zahlungsbefehl und unerhört hingcstellt. Was den Sortimenter anbctrifst, so glaube ich dank der Politik der Buchhändlergilde an die Zahlungsfähigkeit des Sortiments noch bis auf weiteres; wer heute nicht im Sortiment gesund ist, wird es nie werden, und diese nie Gesundenden mögen sich weiter volens volens des Kommissionärkredits bedienen und mit dem Zalko spesenlos arbeiten. Auch die Bag arbeitet für uns Sortimenter spesenlos, ja sie nimmt uns sogar noch die zeitraubende Arbeit des Ansschreibcns von Zahlungsanweisungen ab und spart uns überdies die Kosten für die hierfür notwendigen Formulare. (Postscheckkonto- ltberweisnngsformnlar 24 Mark, Zalko-Anweisung 12 Mark). Für jeden rechnenden und denkenden Sortimenter, der die Stärkung eines Trustes und die Monopolisierung des Leipziger Verkehrs für schädli.. erachtet, kann nur die Bag in Frage kommen, die der Allgemein heit dient, und nicht der Zalko, ein mit bösen WiderhaklH versehenes Instrument, dazu bestimmt, betrübten Lohgerbern die davonschwim menden Felle zu retten. Glciwitz R. Schi r de wahn. 815
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder