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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 18.06.1923
- Strukturtyp
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- 1923-06-18
- Erscheinungsdatum
- 18.06.1923
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- Deutsch
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Xe 139, 18. Juni 1923. Redaktioneller TeiU Dies ist in großen Zügen eine Skizze des Aufgabenkreises, ivie er m. E. von uns allen gesehen werden soll. Ich gebe der Hoffnung Ausdruck, der jetzige Börsenvereins-Vorstand möge sich den gerade für die nächsten Jahre erst zu erwartenden schweren Aufgaben gewachsen zeigen und das feste Vertrauen aller Kreise wiedergewinnen. Karl - - Jahrbuch 1923. Herausgegebcn von vr. Max Finke und Nr. E. A. S ch m i d. 6. Jahr. 383 S. Mit Abbildungen. Radebeul bei Dresden: Karl- May-Verlag 1923. Ladenpreis 6r. 3. Das Unternehmen, von dem nunmehr der 6. Jahrgang vorliegt, verdient Erwähnung in diesem Blatte, einmal weil es als ein buch- händlerisches Vertriebsmittel, wenn auch im weitesten Sinne des Wortes, angesprochen werden kann, zum anderen aber weil darin einige Angehörige des Buchhandels mit Beiträgen vertreten sind. Als Ver triebs- und Werbemittel kann das Jahrbuch freilich nur insofern gelten, als es für das literarische Werk Karl Mays und ähnliche Schriften verwandter Autoren, besonders Volks- und Reiseschriftsteller, eintritt und mit Nachdruck auf die Wirkungen hinweist, die sich aus der Lektüre guter Bücher für die Volks- und Jugenderziehung ergeben. Schon aus diesem Grunde verdient das Unternehmen die Anteilnahme des Sortimentsbuchhandels, der ohnehin der Werbearbeit für bas Buch im allgemeinen in den weitesten Kreisen des Volkes sein Interesse zuwenden muß. In dem einleitenden Aufsatze »Das sechste Jahr« von Prof. vr. Ludwig Gurlitt, der durch sein Buch »Gerechtigkeit für Karl May!« bereits früher in sehr temperamentvoller Weise für den vielfach ange- fcindeten Dichter eingetreten ist, wird mit Befriedigung festgestellt, daß das Kriegsbeil bald begraben werden könne, da die May-Hetze im Aussterbcn begriffen und der Ruf nach Gerechtigkeit für den Viel- oerleumdetcn nicht ungehört verhallt sei. Wenn sich gleichwohl auch in dem vorliegenden Jahrgange noch einige Freunde und An hänger des Dichters auf dem Kriegspfade befinden, so wird man ihren Eifer, der von ihnen vertretenen Sache zu dienen, nicht allzu hart tadeln können, sofern man sich noch erinnert, in welch unsachlicher, persönlich gehässiger Weife dem lebenden wie dem toten Karl May mitgespielt worden ist. In erster Linie darf wohl der überaus eifrige Leiter des Karl-May-Vcrlags, vr. E. A. Schmid, das Verdienst für sich in Anspruch nehmen, diese Wandlung zugunsten seines Autors herbeigcführt zu haben, indem er, eifriger als irgendein Indianer häuptling der amerikanischen Urwälder, den Spuren jeder mißliebigen Äußerung über seinen Helden zu folgen suchte und nicht eher ruhte, bis der Gegner zur Strecke gebracht war. Befinden sich doch in seinem Besitz die nie versagenden Schußwaffen Old Shatterhands (Henry stutzen, Bärentöter, Silberbüchse), mit denen er die Gegner Karl Mays in der alten Welt ebenso sicher in Schach zu halten weiß wie der ursprüngliche Besitzer seine Feinde in der neuen. Diesen Reliquien ist auch ein Aufsatz vr. E. A. Schmi-ds, betitelt »Henrystutzcn und Silber büchse«, in dem neuen Jahrgänge gewidmet, der indes, trotz aller Be mühungen des Verfassers, keinerlei Aufschluß über die Herkunft dieser Gewehre bringt, sodaß die angestelltcn Schießversuche ebenso ergebnis los verlaufen find wie das Hornberger Schießen. Nicht ergebnisreicher waren die Nachforschungen über die Auslandreisen Karl Mays in den 60er, 70er und 80er Jahren des vorigen Jahrhunderts. Der Besuch des Dichters in Kairo, den Hans Nühlmann, jetzt Heidelberg, damals Angestellter der Buchhandlung Böhme L Anderer in Kairo, beschreibt (»Karl May in Kairo«), fällt in das Jahr 1899, und ebenso können die Hinweise des Verlagsbuchhändlers Wirklichen Rats Otto Hartmann in Regensburg in dem Artikel »Im Banne Karl Mays« auf große Auslandreiscn Karl Mays nur auf eine spätere Zeit Bezug haben. Im übrigen enthält dieser Aufsatz wenig Neues und Interessantes, trotz einiger im Wortlaut wiedergegebeuer Postkarten des Dichters an seinen Regensburger Verehrer, während der Nllhlmannsche Aufsatz wenigstens durch seine frische, lebendige Schreibweise den Mangel an Tatsachenmaterial vergessen läßt. Außer diesen drei letztgenannten buchhändlcrischen Mitarbeitern des Jahrbuchs möchten wir noch zwei Namen erwähnen, die dem Buchhandel früher durch ihren Beruf nahe- standen: den verstorbenen Hauptmann a. D. August Niemann und Hcrrmann Hesse. Der erstere ist mit dem Beitrag »Gehet hin in alle Welt!« vertreten, während der letztere durch Vermittelung Prof. I)r. Gurlitts zu den Lesern des Karl-May-Hahrbucks spricht. Wenn auch beide nicht ohne Einschränkung die Bedeutung Karl Mays auf religiösem und schriftstellerischem Gebiete anerkennen, so stellen sie sich doch entschieden auf die Seite des angegriffenen und vielverlästerten Dichters. Von diesem selbst sind drei Stücke: das Gedicht »Weih nachtsabend«, die morgenländische Erzählung »Der Zauberteppich« und das unvollendete Gedicht »Hiob« saus dem Nachlaß) abgedruckt. Sie zeigen ihn, ohne dem Bilde des Dichters neue Wesenszüge ein zufügen, wie er in den letzten Jahren seines Lebens strebend bemüht war, alle Erscheinungsformen dieser Welt in Symbole höherer Wand lungen umzudeuten. Was ihm früher die Flucht in die Urwälder Nordamerikas oder in die Zaubergärten des Orients war, nämlich Selbstbefreiung, das suchte und fand er schließlich in einer übersinn lichen Welt, die nichts von Haß und Rachsucht weiß, sondern in tausend Zungen dem strebenden und um sein besseres Teil ringenden Menschen das Evangelium der Liebe predigt. Die Ausstattung des Buches läßt die gegenwärtigen Nöte im Her- stcllungswesen nicht erkennen: Papier und Druck sind tadellos, die Illustrationen mustergültig. Ich habe meine Pflicht getan, kann so mit der Verleger sagen, tut ihr die eurige! Meine Mlttellnngen. Aus dem besetzten Gebiet. — Der Verein Mainzer Buch händler und der Wiesbadener B u ch h ä n d l e r v e r e i n haben im Bbl. Nr. 138, S. 4646 einen Aufruf erlassen, an Buch handlungen im besetzten Gebiet keine Prospekte und Ankündigungen von B ü ch e r n, B r o s ch ü r e n u. d g l. zu senden, die sich in irgendeiner Weise beleidigend oder aufhetzend gegen das französische Volk oder M i l i t ä r w e n d e n. Solche Zusendungen setzen, auch wenn sie unver langt erfolgen, die Empfänger schiversten Konflikten aus, sie können ausge wiesen oder mit Gefängnis- und hohen Gelb st rasen belegt werden. Die Buchhändler im unbesetzten Gebiet seien auch an dieser Stelle wiederholt gemahnt, gegen ihre schwer leidenden Kollegen an Ruhr und Rhein jede Rücksicht walten zu lassen. Bcrnfsgenossenschaft für den Einzelhandel. — Die zweite Hälfte des Vorschusses auf die Umlage 1923 ist am 1. Juli 1923 fällig. Die Genossenschaftsmitglieder werden hiermit aufgefordert, die Zah lung des fälligen Betrags, dessen Höhe aus dem seinerzeit übersandten Hcberollcnauszug zu ersehen ist, nunmehr ohne Verzug zu leisten. Besondere Zahlungsaufforderungen ergehen der hohen Porto kosten wegen nicht. Rückständige Beiträge müssen nach Ablauf der zwei wöchigen Frist zwangsweise bcigetrieben werden. Zahlungen werden auf das auf dem Hcberollcnauszug bezeichnte Postscheckkonto erbeten; Beträge über 500 000 Mark sind dem Konto 1027 bei der Seehanölung (Preußische Staatsbank), Berlin W. 56, Markgrafenstraßc 38, zuzuführcn. Es wird dringend gebeten, Ver spätungen in der Einzahlung zu vermeiden, da durch Mahnung und Zwangsvollstreckung Kosten entstehen, für die die säumigen Mitglieder belastet werden müssen. Der Verband Deutscher Buchbindcrcibcsitzer, Geschäftsstelle: Leipzig, Dolzstraße 1, versendet an seine Auftraggeber folgendes Zirkular: Wider Erwarten hat das letzte Lohnabkommen nicht durchgehalten werden können. Infolge der sich überstürzenden wirtschaftlichen Verhältnisse mußten sogar für eine Woche rückwirkend erhebliche Lohnerhöhungen angenommen werden. Sie bedingen einen Aufschlag von m indestens 9 0°/o auf die Anfang Juni gültig gewesenen Richtpreise. Wiederum sei betont, daß dabei die den Löhnen weit vorauscilende Verteuerung der Materialien nicht berücksichtigt worden ist. In der Berechnung der Lagermiete haben wir eine Ände rung eintreten lassen. Die Lagermiete wird unter Zugrundelegung einer Grundzahl von 4 Mark pro Jahr und Kubikmeter durch Multipli kation mit der jeweiligen Schlüsselzahl des Buchhandels verrechnet. Tagung der Deutschen Gesellschaft für Anthropologie, Völker kunde und Urgeschichte. — In Tübingen, das auf dem Schloß seit kurzem das neu errichtete Forschungsinstitut für Urgeschichte beher bergt, tagt vom 5. bis 10. August die Deutsche Gesellschaft für Anthropologie, Völkerkunde und Urgeschichte. Uber 200 Gelehrte des In- und Auslandes werden an dem Kongreß teil nehmen. Anschließend an die Versammlung finden Ausflüge zu den bedeutendsten vorgeschichtlichen Fundstätten des Schwabenlandes, zu den Wohnhöhlen und Höhenburgen der Alb und zu den Lteinzeit- dörfern des Federseemoores statt. 83V
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