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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 04.07.1924
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- 1924-07-04
- Erscheinungsdatum
- 04.07.1924
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X- 155, 4. Juli 1924. Redaktioneller Teil. Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. 9171 Redaktioneller Teil (Nr. 105.) 22. Hauptversammlung des Verbandes der Buchhändler Pommerns. Die Hauptversammlung fand dom 14. bis 18. Juni in der pommerschen Universitätsstadt Greifswald statt. Am 14. Juni versammelten sich die Herren im »Nordischen Hof« zu einem sehr vergnügten Begrüßungsabend, während die Damen in der Ratsbuchhandlung L. Bamberg angeregte Stunden verlebten. Am Sonntag vormittag um P^IO Uhr begrüßte der Direk tor der Universitätsbibliothek Prof. v. vr. Luther als Ver treter der Universität die in der Bibliothek versammelten Buch händler. In seinem Vortrage sprach er über die Gclchrten- arbeit und Verlagstätigkeit in Greifswald, hauptsächlich in der eisten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Wohl mancher war erstaunt, wieviel gründliche und intensive Arbeit Greifswalder Verleger und Gelehrte für unser Schrifttum geleistet haben. Der Vortrag wurde anschaulich durch eine Ausstellung von in Greifswald ge druckten Büchern unterstützt. Herr Direktor Luther zeigte auch die wertvolle 36zeilige Gutcnberg-Bibel, die ein bedeutender Schatz der Greifswalder Universität ist. Um 11 Uhr begann die Hauptversammlung, an der 40 Mit glieder und 2 Gäste teilnahmcn. Nach der Begrüßung durch den Vorsitzenden, Herrn Schmurr - Stettin, wurde der Jahres bericht verlesen. Der Geschäftsbericht wurde genehmigt. Den Kassenbericht erstattete Herr Gorges - Stettin. Dem Kassierer wurde Entlastung erteilt. Als Beitrag für das Ver bandsjahr 1924/25 wurden 9 Mark festgesetzt, einschließlich 1.— Mark Beitrag für das Leipziger Buch- und Schriftmuseum. Das Eintrittsgeld beträgt 3.— Mk. Der alte Vorstand wurde einstimmig wiedcrgewählt. Herr Gorges berichtete über Leipzig und leitete eine Aus sprache über den Spesenzuschlag ein. Nach erregter Aussprache einigte man sich dahin, den Spescnzuschlag fallen zu lassen mit Ausnahme der Schulbücher und Zeitschriften, die örtlichen Ver einbarungen überlassen bleiben. Herr Garduhn-Stettin sprach über die Bedeutung der Buch werbung und über ihre Mittel. Besonders anregend war die Debatte über das gute Schaufenster, Sonderfenster usw. Die Herbstversammlung 1924 findet in Stargard statt; das 25jährige Jubiläum wird 1925 in Stettin gefeiert. Dem Vorstand, der äußerst tatkräftig und mit regem Inter esse in dem verflossenen Jahre gearbeitet hatte, wurde für seine schwierige und aufopfernde Tätigkeit unter großem Beifall der Versammelten der Dank ausgesprochen. Greifswalder Verleger- Kollegen verteilten zum Andenken an die Greifswalder Tagung Werke ihres Verlages. »Auch der Pommernverlag in Stargard und der Verlag L. Staackmann in Leipzig beteiligten sich daran. Bei dem anschließenden Festmahl brachte der Vorsitzende einen Trinkspruch auf das Vaterland und den Buchhandel aus, Professor vr. Luther gedachte des Verbandes der Buchhändler Pommerns und Herr Pastor Jahn-Züllchow des buchhändlc- rischen Nachwuchses. Zu dem guten und reichlichen Mahl gab es einen feinen Tropfen. Der pommersche Landregen hatte inzwischen nachgelassen, svdaß dieDampferfahrt nachWicck sehr hübsch verlief. DieGreifs- walder Damen hatten es sich nicht nehmen lassen, die Gäste mit ausgezeichnetem Kuchen und Kaffee zu bewirten. Der Vor sitzende dankte den Greifswalder Herren und Damen für die mühevollen Vorbereitungen zu der wohlgelungencn Tagung. Besonderen Dank zollten die Gäste Herrn Braun-Greifswald, der die Versammlung mit der damit überaus reichlich verbundenen Kleinarbeit besonders liebevoll vorbereitet hatte. Nach einem Besuch der Klosterruine Eldena fuhr man nach Greifswald zurück. Während am Montag der größte Teil der Versammelten in die Heimat zurückreiste, besichtigte ein anderer Teil unter Füh rung von Herrn Zemsch-Stralsund die alte Hansastadt am Strela- sund. Reiche Entschädigung für den verregneten Sonnabend und Sonntag boten die nächsten Tage aus Rügen, wo man bei schönstem Sonnenschein nach Stubbcnkammer und durch die Stubbnitz wandelte. Die Heimkehrenden wurden noch in Greifs wald, Anklam und Pasewalk von den dortigen Kollegen in freund licher, teils feuchtfröhlicher Weise begrüßt. Den Teilnehmern werden die fröhlichen Tage in dem grauen Getriebe des Alltages eine leuchtende Erinnerung bleiben. L 6. Jahresbericht 1923/24. Wie schon im vorigen Jahresbericht ausgesllhrt, so kenn zeichnet sich auch die heutige politische Lage noch durch die Worte -Rhein und Ruhr«. Immer noch hält der Franzose weite Teile deutschen Landes besetzt, und unsere tapferen Volksgenossen im Westen sind nach wie vor schweren Leiden und Bedrückungen ausgesetzt. Der Schandvertrag von Versailles und die vertrags widrige feindliche Besetzung der lebenswichtigsten Gebiete Deutschlands hatten eine solche rapide Markentwertung zur Folge, wie man sie nie für möglich gehalten hätte, und so ist denn das hinter uns liegende Geschäftsjahr das wirtschaftlich schwerste aller Kriegs- und Nachkriegsjahre geworden. Als dann schließ lich im November die Stabilisierung durch die Einführung der Rentenmark gelang und uns von dem Nullentaumel befreite, wirkte diese zunächst erlösend auf das ganze Wirtschaftsleben. Wohl arbeiten wir seitdem nun wieder mit festen, sich gleich bleibenden Ziffern, und somit ist die Grundlage für den Wieder aufbau der Wirtschaft geschaffen. Aber die meisten unter uns erkannten erst jetzt und anläßlich der Aufstellung de.r Goldmark bilanzen, daß die zeitweilige Jnflationskonjunktur eine Schein blüte gewesen ist, welche die Substanz stark vermindert hatte. Jetzt haben wir fas! überall Kurzarbeit, Entlassung von Ange stellten und Arbeitern, der Abbau bei den Behörden geht immer noch weiter, und zu all diesem kommt noch die allgemeine Kreditnot, welche die Kaufkraft des Publikums in ganz erheb lichem Maße lähmt und eigentlich gerade die sür den Bllcherkauf besonders in Frage kommenden Volksteile trifft. So stehen wir denn überall im Buchhandel einer empfindlichen Absatz stockung und einem flauen Geschäftsgang gegenüber, und es be darf äußerster Kraftanstrengung, Sparsamkeit und eines festen wirtschaftlichen Zusammenschlusses, um die Krisis zu über winden. Wenn wir uns nun den Geschehnissen im Buchhandel und insbesondere denen in unserer Heimatprovinz zuwenden, so kommen wir zunächst zu dem Spesenzuschlag. Obgleich der selbe noch auf der vorjährigen Hauptversammlung auf 207S fest gesetzt wurde, mußte er auf Beschluß des Vorstandes in folge einer Einigung der buchhändlerischen Spitzenverbände auf 157S abgebaut werden, und zwar auf 10°/» geschützten und 57° ungeschützien Zuschlag, welche Änderung unsere am 7. Ok tober vorig!» Jahres in Stettin stattgefundene Herbstversamm- li ng guthieß. Für die Beibehaltung dieses 15prozentigen Auf schlages sind wir jederzeit eingetreten und haben ihn mit der größten Energie in unserer Provinz bis Anfang Mai lückenlos durchgeführt, da wir der Meinung waren und heute noch sind, daß das Sortiment denselben bei dem heutigen Spefenapparat, den hohen Steuern, im Gegensatz zu einem beschränkten Rabatt, dringend benötigt. Durch die Preisprllfungsstellcn hatten wir keine Schwierigkeiten, da der Vorstand gleich nach seinem Amts antritt im vorigen Sommer den Behörden durch Einreichung von Material und Berechnungen den Nachweis erbrachte, daß das Sortiment ohne Zuschlag nicht lebensfähig sei. Die Ein gaben hatten zur Folge, daß der Herr Oberpräsident den Zu« IIS2
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