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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 04.07.1924
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- 1924-07-04
- Erscheinungsdatum
- 04.07.1924
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- Deutsch
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9176 VSrsenblatt f. d. Dtschn. vuchhandel. Redaktioneller Teil. X 155, 4. Juli 1924. Ausstellung. — In Do n a u e sch i n g e n wird anläßlich d-eS HOjährigen Bestehens des Bezirksbiencnzuchtvereins eine Ausstellung abgehalten (9.—11. August), zu der Otto Mory's Hofbuch handlung. daselbst 'eine möglichst erschöpfende Ausstellung, der ein schlägigen Literatur veranstaltet. Verleger wollen sich mit der genannten Firma, die nur direkt verkehrt, in Verbindung setzen. (Vgl. Bbl. Nr. IN, S. 9l126.) Aus der Papierindustrie. — Der Frankfurter Zeitung wird be richtet: »Die Berliner Börse beschäftigt sich zurzeit eingehender mit der Geschäftslage in der Papierindustrie, die allerhand Komplikationen befürchten läßt. Die deutsche Papierindustrie erzeugte vor dem Kriege rund 550000 Tonnen holzhaltiges Zeitungs- druckpapicr und mußte davon mindestens 250 000 Tonnen zu niedrigen Preisen aus'sühren. Jetzt liegen die Weltmarktpreise für Papier unter den Gestehungskosten selbst modern eingerichteter deutscher Werke, und Die Folgen sind Auftragsrückgänge, Betriebseinschränkungen, die naturgemäß die Gestehungskosten erhöhen und fortgesetzt Preiserhöhun gen notwendig machen, denn in der Papieriudustrie kann nur im konti nuierlichen Betriebe billig produziert werden. Hierzu aber mangelt -es an Aufträgen, besonders aus dem Ausland; cs mangelt aber auch an ausreichender Versorgung mit billigem Papierholz und am er forderlichen Kapital, um den Aufträgen im Ausland schärfer nachgehen und sie dann durch Gewährung von Zielen ausn-utzen zu können. Dadurch, daß die großen Auslandaufträge fehlen, verteuert sich auch d i e» i n l ä n d i sch e Produktion, was in den Preiserhöhungen, die in ziemlich schneller Folge in den letzten Monaten durchgeführt wurden, zum Ausdruck kommt. Es ist selbstver ständlich, daß etwaige weitere Preiserhöhungen dem Wettbewerb ab träglich sind, man versucht daher Ersparnisse im Betriebe durchzu- sühren, ohne jedoch an die billigen Weltmarktpreise hc-ranzukvmmen, über die auch die englischen Fabriken klagen. Die Technik im Verein mit billigen Wasserkräften und Papierholzprcisen hat insbesondere die kanadische Papierindustrie während des Krieges und später zu einer beispiellosen Entwicklung gebracht; während Kanada im Jahre 1913 an Zeitungsdruckpapier 297 260 Tonnen exportierte, stieg 1923 dieser Export auf nahezu 1,2 Millionen Tonnen; dabei hat Kanada seine Entwicklungsmöglichkeit noch nicht erreicht. Die Zeitungsdruckpapier preise in Nordamerika und besonders in England werden unter dem Wettbewerb der kanadischen und skandinavischen Papierfabriken unter scharfem Druck gehalten, zumal da Finnland seine Produktion an Holz schliff, Zellstoff und Papier dank seiner Wasserkräfte und Hvlzvorräte in schneller Folge steigert und hinsichtlich der Preise nur wenig über den billigen kanadischen liegt. Diese Verhältnisse auf dem Weltmärkte haben in England verschiedene überalterte Betriebe zur Umstellung gezwungen, denn hier hatte der Wettbewerb die Preise für Zeitungs bruckpapier nach und nach üm Lst. 2l4 je Tonne herabgedrückt und nur dadurch das Exportgeschäft nach Ubersc-c, besonders nach Australien und Ostasien neu belebt; die deutschen Fabriken kamen hier in den meisten Fällen nicht mehr mit, und sie kämpfen schwer um die Er haltung ihrer Beziehungen zu Südamerika. Soll es mit unserer Papierindustrie besser werden, so muß unverzüglich an einer Ver billigung der P ap i er h o l z b c s ch a f s u n g, oder auch an einer V e r e i n f a ch u n g d c s H e r st e l l u n g s g a n g e s gearbeitet werden; jede Überorganisation, jeder Leerlauf muß beseitigt, es muß mit äußerster Schärfe kalkuliert werden, sonst kommen wir auf dem Weltmärkte nicht mehr mit, denn die ausländischen Betriebe moderni sieren sich dauernd. Außerdem muß in absehbarer Zeit eine Ver billigung der Z e i t u n g s d r u ck p a p i e r p re i s e im Inland erfolgen, um auch hier den Verbrauch anzuregen. Ter Absatz nach Frankreich-Belgien ist noch immer verhältnismäßig günstig; allein auch in diesen Bezirken sind die Preise scharf umstritten, da sowohl -tschechoslowakische wie österreichische und skandinavische Fabriken um den Absatz streiten. Vom Balkan gelten die gleichen Verhältnisse; allerdings werden die Qualitätspapiere wohl ausschließlich von uns bezogen; in besonderen Spezialitäten, wie Zigarettenpapier, ist die Nachfrage sogar größer als das deutsche Angebot. Ziemlich lebhaft blieb das Exportgeschäft noch immer in starkzellftoffhaltigen Kraft- papieren, die besonders in England und für Übersee gesucht sind; es wurden Lst. 2A—25 für die Tonne frei Licferhafen bezahlt; auch farbiges Umschlagpapier ist noch immer gefragt, besonders in England; es werden zwischen Lst. 18—20 je Tonne bezahlt; ein erhebliches Quantum dieser deutschen Papiere wird von den Engländern nach Übersee verkauft. Tie Nachfrage nach Packpapier aller Art hat nach gelassen; nur die billigen Braunholzpapier-c sind noch gesucht, aber auch hier werden die Preise durch billigere Angebote aus 'Skandi- , navien und teilweise auch aus Österreich und der Tschechoslowakei gedrückt. Für Feinpapiere aller Art ist das Geschäft uneinheitlich; feines Schreibpapier ist reichlich angeboren, ebenso holzschlifsreies Druck papier, doch halten sich die Preise auch im Exportgeschäft, weil die Rohstoffe eine Verbilligung noch nicht in kein Ausmaße erfahren haben, daß die Verkaufspreise der Fcrtigpapiere hiervon beeinflußt würden. Die Fabrikation verfügt nicht über nennenswerte Vorräte in diesen Papieren. Die Gelsamttendenz des Marktes in holzschliffreien Papieren und auch in Kunstdruck- und Autotypiepapieren kann als lustlos gekenn zeichnet werden; die Grossisten und ebenso die Großverbraucher nehmen aus erster Hand nur das unbedingt Notwendige für den unmittel baren Bedarf, ohne daran zu denken, ihre Lager zu ergänzen; hierzu fehlt cs in den allermeisten Fällen auch an Mitteln. Über den schleppenden, durchaus unzuverlässigen Geldeingang wird allgemein geklagt; es werden äußerst lange, durchaus nicht gewährte Ziele in Anspruch genommen, sodaß es den Fabriken trotz reichlicher Außenstände gar nicht anders möglich ist, den Betrieb fortzuführen, als unter Inanspruchnahme teuren Bankgeldes. Auch insofern ist die Lage der Papierindustrie als wenig erfreulich zu bezeichnen«. Die Jakob Böhme-Feier in Görlitz. — Die Vorbereitungen zur Feier des 200. Todestages Jakob Böhmes sind in vollem Gange. Am 21. September werden die Stadt Görlitz und die Oberlausitzsche G e - sellschast der Wissenschaften in engerem Kreise des großen Philosophen würdevoll gedenken. Acht Tage später, am 28. September, wird die Görlitzer S ch u h m a ch e r i n n u n g zusammen mit ihrer Fahnenweihe einen Erinnerungstag auf breiterer Grundlage im großen Saal der Städthalle abhalten. Am folgenden Montag wird dieselbe Innung die Aufführung des Schauspiels »Jakob Böhme«, verfaßt von d»m früheren Görlitzer Pastor Walter Nithack-Stahn, veranstalten. Ferner erscheint eine Festschrift, verfaßt von dem Seidenberger Diplom- Ingenieur Adler, dem Görlitzer Natsarchivar und Sekretär der Ober- lausitz'schcn Gesellschaft vr. Richard Jecht und dem Studienrat am Gymnasium Augusteum Felix Voigt. Außerdem findet in der Woche vom 21. bis 28. September in den Räumen der Oberlausitzischen Gesell schaft eine Jakob Böhme-Ausstellung statt, die Bilder des Philosophen und der Stätten seiner Wirksamkeit, amtliche Nieder schriften usw. enthalten wird. Mctallmarktbericht der Deutschen Mctallhandcl-A.-G., Berlin- Obcrschöncwcidc, vom 2. Juli 1924. — Seit unserm letzten Bericht haben die Weltmarktpreise für die wichtigsten Metalle durchiveg eine Befestigung aufzuweisen, die bei Zinn ca. L 8.—.—, bei Blei ca. L 2.—.— beträgt. Es scheint demnach, daß sich der Londoner Markt in seiner Ent wicklung nunmehr nach Monaten wieder von dem hiesigen Markt los zulösen beginnt, nachdem in letzter Zeit die hiesige Spekulation infolge der großen Umsätze in Franken-Blei einen erheblichen Einfluß auf den Markt austtben konnte. Aus die hiesige Lage ist die Bewegung des Weltmarktes ohne jeden Einfluß geblieben; der Umsatz bleibt minimal, und die effektiv er zielten Preise liegen zum Teil nicht unerheblich unter den offiziellen Notierungen. Am Schluß der Woche stellen sich die Preise wie folgt: L ondon : Zinn L 228.—.-/230.-.-, Blei L 32.—.—/34.—.-, Antimon L 49.10.—/50.—.—. Berlin: Metallsorten: Preise per 1 Kilo am 26.6. 27. 6. 30.6. 7. 2. 7. Weichblei 0,57 0,57 0,57 0,58 0,58 Bankazinn 4,10 4,15 4,20 l.LS 4,30 99?Liges Hüttenzinn 4,00 4,00 4,05 4,10 4,15 99?Liges Antimon 0,70 0,68 0,68 0,88 0,68 Nass. Kupfer 1,02 1,02 1,03 IM 1,04 Ctereotypmetall 0,67 0,67 0,67 0,K8 0,68 Cetzmaschinenmetall 0,66 0,66 0,66 V,K7 0,67 Wir machen noch ausdrücklich darauf aufmerksam, daß sich vor stehende Notierungen für den Bezug von Waggonladungen ab Werk verstehen. Ausruf von Notgeld. — Der Neichsminister der Finanzen hat mit Bekanntmachung vom 27. Juni das wertbeständige (auf Goldmark lautende) Notgeld, dessen Aussteller in der Provinz Schlesien ihren Sitz haben, mit Wirkung vom 15. Juli 1924 auf-
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